Autor Thema: Lohnt sich eine Verbeamtung in Hessen? Schlechte Beihilferegelungen etc.  (Read 5345 times)

ÖD123

  • Gast
Guten Morgen,

ich stehe kurz vor Ende meines dualen Studiums bei einer Kommune und kann entscheiden, ob ich als Beschäftigte oder als Beamtin übernommen werden möchte. Es steht schon fest, dass ich eine A9 bzw. E9b Stelle erhalten werde. In Hessen gibt es für Beamte aber einige Dinge bei den Beihilferegelungen, die mich extrem nerven im Vergleich zu den anderen Bundesländern und daher bin ich am Überlegen, ob ich die Verbeamtung überhaupt möchte.

Schwach finde ich, dass die Beihilfe pro Kind um 5 % steigt (bis max. 70 %) und das Kind dann den gleichen Beihilfesatz wie der Beamte erhält. In allen anderen Bundesländern außer Sachsen erhalten Kinder 80 % Beihilfe. Man muss Kinder in Hessen also viel teurer versichern als in anderen Bundesländern, was sich summiert.

Auch für Pensionäre finde ich die hessischen Beihilferegelungen schwach. In allen Ländern außer Hessen und Sachsen erhalten Pensionäre 70 % Beihilfe. In Hessen steigt die Beihilfe für Pensionäre um 10 %, was in meinem Fall lediglich 60 % wären. Das macht vermutlich +/- 50 € Unterschied pro Monat (sofern man nicht die billigste PKV nimmt)! Da ich schon Ende 20 bin und Kinder möchte (Elternzeit, Teilzeit...) und man in meiner Behörde nicht "einfach so" befördert wird (man muss sich auf höhere Stellen bewerben), ist fraglich, ob ich überhaupt jemals eine A11 oder A12 erreichen werde. Daher habe ich Angst, dass die PKV bei einer A9-Pension im Alter zu teuer werden könnte?

Leider gibt es in Hessen keine pauschale Beihilfe, sonst würde ich diese in Anspruch nehmen und in der GKV bleiben, denn dann hätte ich die Geldsorgen nicht. Die bestehende Sachleistungsbeihilfe bringt leider nichts für gesunde Beamten... Im neuen Koalitionsvertrag steht dazu folgendes: "Auch die Beihilfegewährung für gesetzlich versicherte Beihilfeberechtigte (sog. Sachleistungsbeihilfe) werden wir evaluieren." --> Also es sieht wohl nicht so als, als würde die pauschale Beihilfe in nächster Zeit kommen. Die SPD ist dafür, die CDU leider strikt dagegen.

Da hier in dem Forum erfahrene Beamte aktiv sind, wollte ich einfach mal nach Meinungen zu meinen Sorgen fragen. Sind die Sorgen unbegründet? Und warum muss Hessen immer einen Sonderweg gehen? :(

Vielen Dank und viele Grüße!

32168

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 8
5% von 700€ (Erwachsener 100%) sind = 35€
25% von 200€ (Kind 100%) sind 50€

Wegen 25€ würd ich mich nicht uffresche...

Beim zweiten Kind:
10% von 700€ (Erwachsener 100%) sind = 70€
20% von 400€ (2 x Kind 100%) sind 80€

wirds noch weniger.

Und beim dritten Kind erst:
15% von 700€ (Erwachsener 100%) sind = 105€
15% von 600€ (3 x Kind 100%) sind 90€

liegt der Hesse richtig vorn.

clarion

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 2,297
Dir wäre zu wünschen, dass Du eines Tages eine alte Pensionärin wirst und dann wirst Du Sachbeihilfe brauchen. Es wäre wirklich toll, wenn die Gesundheit so bliebe wie aktuell.

VaPi

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 167
An der Beihilferegelung würde ich gar nix fest machen. Ich bin jetzt 20 Jahre Beamter und kann schon gar nicht mehr aufzählen, wie oft die Beihilferegelungen schon geändert wurden. Du solltest dich eher Fragen, ob du in einer Behörde arbeiten willst, in der die Karriere von vorn herein schon „beschränkt“ ist.

Bastel

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 4,539
40 Jahre lang auf A9? Nimm die Beine in die Hand und renne!