Autor Thema: Tarifrunde 2025  (Read 110899 times)

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #180 am: 21.10.2024 13:47 »
Tatsächlich war und ist das Einstellungsvoraussetzung, wenn man das von Ihnen Angesprochene werden möchte.
Wir wurden damals in einem Raum gesetzt und man hat uns ein Best-of NelsonMuntz'-Thesen vorgelesen. Sind nicht alle durchgekommen. Ein paar haben bestanden, manche haben den Raum verlassen und ihre Bewerbung zurückgezogen, aber eines erinnere ich ganz genau: Gelacht hat keiner.

Ich kann Sie also nur bekräftigen, Ihren Traum, Beamter zu werden, nicht aufzugeben. Wenn Sie Hilfe benötigen und, das ist viel wichtiger: Nicht über sich selbst lachen können, melden Sie sich gerne und schreiben mir eine PN.

Dass so ein tigertom nicht lachen kann, hab ich schon verstanden. ;)

Also noch mal konkret für Dich zum Mitschreiben: Die Tarifbeschäftigten des Bundes und der VKA haben kein substantielles Interesse an dem Ausgleich irgendwelcher PKV-Beitragserhöhungen für ihre verbeamteten Kollegen. Das war Deine ganz konkrete Frage/Hoffnung - und ja, diese muss ich enttäuschen.

Dass die Besoldungsgesetzgeber zu faul und/oder zu blöde sind, eigenständig eine Besoldungsmatrix zu erstellen, ist doch nicht das Problem der TB.

Ferner hast Du scheinbar in 27 Dienstjahren nicht erfasst, dass es für Beamte gar kein Recht auf Verhandlungen gibt. Euch steht im Zweifel der Rechtsweg offen, aber Verhandlungen sind gar nicht vorgesehen.

Aber weil Du mir ja Neid vorwirfst: Das ist alles ein selbst gewähltes Schicksal ;)

SimsiBumbu

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #181 am: 21.10.2024 13:54 »
Möglicherweise falsches Forum erwischt ? Es wurde und wird immer für Beamte mitverhandelt. De jure nicht, de facto schon. In den 27 meiner Dienstjahre war es nie anders. Wenn Sie keine Ahnung oder mangelnde Erfahrung haben, dann fragen Sie ruhig.
Wenn es keine Auswirkungen auf uns Beamte hat, warum verfolgen wir dann die Verhandlungen? Noch einmal: Wir sind hier im Forum Bundesbeamte und Soldaten. Wie blöd müssen wir sein, uns mit einem Thema zu beschäftigen, welches mit uns nichts zu tun hat ?

Ach, keine Sorge! In diesem Forum gibt's keine falsch platzierten Beiträge, nur falsch platzierte Beamte – und die finden wir hier von ganz allein! 😉

tigertom

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #182 am: 21.10.2024 13:55 »
Sie wollen es nicht verstehen. Aber gut, der weise Dieter Bohlen sagte ja schon: "Erklär' mal 'nem Bekloppten, dass er bekloppt ist".

Spaß ;-)

Nichtsdestotrotz halte ich Ihre mangelnde Weitsicht für bedenklich.

Die Beamtenverbände werfen zu jeder Einkommensrunde ihren Zettel mit in den Hut, weil für sie im weitesten Sinne bzw INDIREKT mitverhandelt wird.

Außerdem wird doch im Bereich GKV auch stramm erhöht,  also wo ist das Problem zu erkennen, dass man die stark gestiegenen Kosten was Gesundheit angeht, mit in die Verhandlungen nimmt ? Hat man bei der Inflation auch gemacht.
« Last Edit: 21.10.2024 14:09 von tigertom »

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #183 am: 21.10.2024 14:22 »
...
Nichtsdedtotrotz halte ich Ihre mangelnde Weitsicht für bedenklich.

Die Beamtenverbände werfen zu jeder Einkommensrunde ihren Zettel mit in den Hut, weil für sie im weitesten Sinne bzw INDIREKT mitverhandelt wird.
...

Das fliegt (uns allen) in dem Augenblick um die Ohren, in dem die vom BVerfG gesetzen Leitplanken sich in massiv steigenden Grundbesoldungen manifestieren. Hier wird nämlich nicht in die andere Richtung "mitverhandelt". Da habe ich mit meiner Weitsicht zum Teil erhebliche Sorgen, wenn der Ministerialbote in der A3 am Ende mehr Netto rausbekommt, als ein studierter Ingenieur in der Kommunalverwaltung mit einer E11. Da ich weder Bote noch Ingenieur bin, habe ich hier keine Neidgedanken - nur gewisse Zweifel und Sorgen.

Letztendlich sind Besoldung und Bezahlung zwei grundverschiedene Angelegenheiten und MÜSSEN auch unterschiedlich definiert werden.

Ob das mit diesem System PKV/GKV überhaupt alles so richtig und sinnvoll ist, kann man darüber hinaus noch mal separat beleuchten - Für die TB spielen die Beiträge in der PKV aber so gut wie gar keine Rolle im Rahmen von Tarifverhandlungen.

bebolus

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #184 am: 21.10.2024 14:52 »
Man könnte in Deinem Szenario auch die These verteten, dass es umgekehrt ist, es sich dann nämlich zeigt, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Runden zu niedrig waren und die Gewerkschaften nicht in der Lage sind diesen Umstand zu korrigieren. .. trotz Streikrecht.

SwenTanortsch

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #185 am: 21.10.2024 15:13 »
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Nichtsdedtotrotz halte ich Ihre mangelnde Weitsicht für bedenklich.

Die Beamtenverbände werfen zu jeder Einkommensrunde ihren Zettel mit in den Hut, weil für sie im weitesten Sinne bzw INDIREKT mitverhandelt wird.
...

Das fliegt (uns allen) in dem Augenblick um die Ohren, in dem die vom BVerfG gesetzen Leitplanken sich in massiv steigenden Grundbesoldungen manifestieren. Hier wird nämlich nicht in die andere Richtung "mitverhandelt". Da habe ich mit meiner Weitsicht zum Teil erhebliche Sorgen, wenn der Ministerialbote in der A3 am Ende mehr Netto rausbekommt, als ein studierter Ingenieur in der Kommunalverwaltung mit einer E11. Da ich weder Bote noch Ingenieur bin, habe ich hier keine Neidgedanken - nur gewisse Zweifel und Sorgen.

Letztendlich sind Besoldung und Bezahlung zwei grundverschiedene Angelegenheiten und MÜSSEN auch unterschiedlich definiert werden.

Ob das mit diesem System PKV/GKV überhaupt alles so richtig und sinnvoll ist, kann man darüber hinaus noch mal separat beleuchten - Für die TB spielen die Beiträge in der PKV aber so gut wie gar keine Rolle im Rahmen von Tarifverhandlungen.

Ich würde das nicht wiederkehrend so negativ sehen, Nelson, denn es liegt doch in der Hand der Besoldungsgesetzgeber,

a) zunächst einmal die qualitätssichernde Funktion der Besoldung sicherzustellen, was in allen Rechtskreisen zu einer deutlichen Anhebung der Grundbesoldung führen muss;

b) dafür eine umfassende Neubewertung der Ämter vorzunehmen, um so den öffentlichen Dienst weiterhin in die Zeit zu stellen;

c) darüber hinaus eine dann sachgerechte Zulagensystematik zu erstellen, die funktionsgerecht die neubewerteten Ämter in leistungsorientierter Absicht stärkt;

d) ggf. eine sachgerechte Beihilfesystematik zu entwickeln, und zwar das nur umso mehr, da ja durch die zunehmende Doppelstruktur von PKV und GKV sowieso eine entsprechende Neuorientierung notwendig ist;

e) ausweglos das Verhältnis beider Beschäftigungsarten im öffentlichen Dienst, also den Regelfall von Bediensteten im hoheitlichen Aufgabenspektrum und den weiteren Fall von Tarifbeschäftigung, sachgerecht weiter zu präzisieren.

Sobald also der Besoldungsgesetzgeber wieder anfangen würde, seine ihm gegebene Ermächtigung zu vollziehen und also zum Wohle des Volkes zu handeln, wie es seine Aufgabe ist, um so der Bevölkerung eine effizienten öffentlichen Dienst zu bescheren, und also in diesem Feld die Vermeidung von Politik durch ihre verfassungswidrige Simulation überwinden würde, würde er das tun, was das Bundesverfassungsgericht sei spätestens 2012 tut: sich sachgerechte Gedanken über den öffentlichen Dienst im 21. Jh. zu machen.

Sobald also wieder im Feld des Besoldungsrecht ernsthaft Politik betrieben werden wird und nicht mehr deren zunehmende Simulation, wird sich auch ein öffentlicher Dienst gestalten lassen, der zu deutlich höheren Personalkosten führen muss, da wiederkehrende "Sonderopfer" weder verfassungskonform noch qualitätserhaltend sind und durch ihre mindestens 20 Jahre vollzogene Anwendung zu starken Nachholeffekten führen mussten; er wird dann aber eben auch wieder stärker leistungsorientiert ausgerichtet sein und so dann tatsächlich im 21. Jh. ankommen. Eher lehensherrschaftliche Ausrichtungen von Politik haben sich dabei schon in der Vergangenheit als nicht hinreichend leistungsorientiert gezeigt, weshalb wir heute nicht mehr in einem Feudalsystem leben. Irgendwann - so ist zu vermuten - wird das auch dem einen oder anderen Besoldungsgestzgeber der Zukunft auffallen.

Denn die Alternative zu einem effektiven öffentlichen Dienst wird sein: Entscheidungen über 60 anhängige Vorlagebeschlüsse abzuwarten und weiterhin simulierend darauf zu reagieren, was zu kaum einer geringeren Zahl an Vorlagebeschlüssen führen wird, sodass durch die Verweigerung von Politik die Personalkosten nichtsdestotrotz immer weiter steigen werden. Für die Erkenntnis dieses Beitrags - so darf man vermuten - werden die 17 Besoldungsgesetzgeber noch ein paar Jährchen brauchen, so ist es zumindest nach den letzten Jahren anzunehmen. Aber irgendwann dann wird einer von ihnen anfangen müssen, wieder Politik im Feld der Besoldungspolitik zu beginnen. Denn alles andere wird schlichtweg zu teuer werden.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #186 am: 21.10.2024 15:15 »
Nachdem nun fast allen Kollegen PKV-Erhöhungen zwischen 60 und 108 EUR (bei mir 85 EUR) ins Haus geflattert sind, hoffe ich doch, dass dieser Umstand, die höchsten Beitragserhöhungen die es je gegeben hat, mit in die Argumentation bei den Lohnverhandlungen einfließen werden.

Vergleiche ich mich als waffentragender Vollzugsbeamter des Bundes nun mit einem Beamten einer LaPo oder Fw, die noch freie Heilfürsorge oder Heilfürsorge haben, habe ich 400 EUR im Monat weniger zur Verfügung. Das sind im mittleren Dienst fast 3 Besoldungsstufen.

Was haben Beamtenprobleme mit den Tarifverhandlungen zu tun. Und wem die PKV zu teuer ist, dem steht doch jederzeit der Weg offen, sofern er unter der BBG verdien,  in die GKV zu wechseln?
Dem Beamten steht der Weg nicht wirklich offen, da er dann die GKV voll selbst zahlen muss und der Dienstherr keinen Pfennig dazu gibt.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #187 am: 21.10.2024 15:18 »
Man könnte in Deinem Szenario auch die These verteten, dass es umgekehrt ist, es sich dann nämlich zeigt, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Runden zu niedrig waren und die Gewerkschaften nicht in der Lage sind diesen Umstand zu korrigieren. .. trotz Streikrecht.

Das ist sicher zum Teil auch richtig. Mit den "sozialistischen" Sockel- und Mindestbeträgen von verdi verschärft man bei einer Übertragung der Tarifergebnisse in die Besoldungsmatrix die hier bestehenden Probleme bei der amtsangemessenen Besoldung und der Alimentation der 4k-Familie sogar noch weiter.

Das ist nicht schön, was verdi da so treibt.

PManF

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #188 am: 21.10.2024 15:39 »
Nachdem nun fast allen Kollegen PKV-Erhöhungen zwischen 60 und 108 EUR (bei mir 85 EUR) ins Haus geflattert sind, hoffe ich doch, dass dieser Umstand, die höchsten Beitragserhöhungen die es je gegeben hat, mit in die Argumentation bei den Lohnverhandlungen einfließen werden.

Vergleiche ich mich als waffentragender Vollzugsbeamter des Bundes nun mit einem Beamten einer LaPo oder Fw, die noch freie Heilfürsorge oder Heilfürsorge haben, habe ich 400 EUR im Monat weniger zur Verfügung. Das sind im mittleren Dienst fast 3 Besoldungsstufen.

Was haben Beamtenprobleme mit den Tarifverhandlungen zu tun. Und wem die PKV zu teuer ist, dem steht doch jederzeit der Weg offen, sofern er unter der BBG verdien,  in die GKV zu wechseln?
Dem Beamten steht der Weg nicht wirklich offen, da er dann die GKV voll selbst zahlen muss und der Dienstherr keinen Pfennig dazu gibt.
Aber nur aus monetärer Sicht steht Beamten der Weg nicht wirklich offen.

Wobei,
bei A5 Stufe 3 sind es knapp 500 Euro pro Monat für GKV und PV. 500 Euro, so liest man es hier jedenfalls, kostet eine PKV doch regelmäßig. Und bei den 500 Euro sind sogar alle Mitglieder der 4K-Familie inbegriffen. Wer da nicht wechselt, muss wohl bekloppt sein…

EdekaA11

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #189 am: 21.10.2024 16:28 »
Man könnte in Deinem Szenario auch die These verteten, dass es umgekehrt ist, es sich dann nämlich zeigt, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Runden zu niedrig waren und die Gewerkschaften nicht in der Lage sind diesen Umstand zu korrigieren. .. trotz Streikrecht.

Das ist sicher zum Teil auch richtig. Mit den "sozialistischen" Sockel- und Mindestbeträgen von verdi verschärft man bei einer Übertragung der Tarifergebnisse in die Besoldungsmatrix die hier bestehenden Probleme bei der amtsangemessenen Besoldung und der Alimentation der 4k-Familie sogar noch weiter.

Das ist nicht schön, was verdi da so treibt.

Habe mich letztens noch mit unseren Tarifbeschäftigten über das Thema unterhalten. Diese meinten, dass die Beamten im Pensionsalter notfalls in den Basistarif der PKV wechseln sollten  :-\  Diese haben kein bzw. wenig Verständnis für die steigenden PKV Kosten bei den Beamten, sodass dieser Themenpunkt bei den Tarifverhandlungen bei den Angestellten keine Rolle spielen wird. Klar steigen die GKV kosten auch, jedoch nicht so stark wie die Erhöhungen (2021 und 2025) der Debeka dieses Jahr - auch wenn diese die letzten 3-4 nicht erhöht wurden. Die GKV wird keinen Rentner im Alter so stark prozentual belasten wie die PKV bei einem niedrigeren Besoldungsgrad. Die allgemeine Entwicklung ist alles andere rosig  :-[

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #190 am: 21.10.2024 16:38 »
@Swen:

Du hast natürlich völlig Recht: Ich reagiere gerne etwas überpointiert und formuliere dann auch überspitzend. Nicht zuletzt geschieht dies aber in einer Diskursdynamik, an dessen Ende immer das gemeinsame "Versöhnungbier" wartet.

Hier:

Sobald also wieder im Feld des Besoldungsrecht ernsthaft Politik betrieben werden wird und nicht mehr deren zunehmende Simulation, wird sich auch ein öffentlicher Dienst gestalten lassen, der zu deutlich höheren Personalkosten führen muss, da wiederkehrende "Sonderopfer" weder verfassungskonform noch qualitätserhaltend sind und durch ihre mindestens 20 Jahre vollzogene Anwendung zu starken Nachholeffekten führen mussten; er wird dann aber eben auch wieder stärker leistungsorientiert ausgerichtet sein und so dann tatsächlich im 21. Jh. ankommen. Eher lehensherrschaftliche Ausrichtungen von Politik haben sich dabei schon in der Vergangenheit als nicht hinreichend leistungsorientiert gezeigt, weshalb wir heute nicht mehr in einem Feudalsystem leben. Irgendwann - so ist zu vermuten - wird das auch dem einen oder anderen Besoldungsgestzgeber der Zukunft auffallen.

stellt sich mir trotzdem auch die Frage, wie man eine stärkere Leistungsorientiertheit im öD erreichen möchte, respektive, was man darunter konkret zu verstehen gedenkt. Mehr Geld allein führt ja nicht zu einem besseren öD und die Idee, mit höheren Bezügen könnte man durch die gesteigerte Attraktivität künftig das Prinzip der Bestenauslese wieder angemessen anwenden, impliziert ja eben auch, dass rezent doch viel Mittelmaß im Staatsdienst beschäftigt ist. Letzteres spräche dann (zumindest aus Gründen der "Gerechtigkeitswahrnehmung") wieder gegen eine deutliche Anhebung der Besoldung.

Aus der politischen Perspektive muss unser aller Ziel sein, die Zahl der Enttäuschten und Unzufriedenen möglichst gering zu halten. Ich denke, die Besoldungsgesetzgeber versuchen im Rahmen Ihres Gestaltungsspielraum keine Situation einer Übervorteilung entstehen zu lassen - und sei es auch nur eine vermeintliche. Ein Staat und seine Verfassung brauchen das Vertrauen der Bürger. In der Informations- und Meinungsgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist das aber leicht angreifbar geworden.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #191 am: 21.10.2024 16:49 »
Man könnte in Deinem Szenario auch die These verteten, dass es umgekehrt ist, es sich dann nämlich zeigt, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Runden zu niedrig waren und die Gewerkschaften nicht in der Lage sind diesen Umstand zu korrigieren. .. trotz Streikrecht.

Das ist sicher zum Teil auch richtig. Mit den "sozialistischen" Sockel- und Mindestbeträgen von verdi verschärft man bei einer Übertragung der Tarifergebnisse in die Besoldungsmatrix die hier bestehenden Probleme bei der amtsangemessenen Besoldung und der Alimentation der 4k-Familie sogar noch weiter.

Das ist nicht schön, was verdi da so treibt.

Habe mich letztens noch mit unseren Tarifbeschäftigten über das Thema unterhalten. Diese meinten, dass die Beamten im Pensionsalter notfalls in den Basistarif der PKV wechseln sollten  :-\  Diese haben kein bzw. wenig Verständnis für die steigenden PKV Kosten bei den Beamten, sodass dieser Themenpunkt bei den Tarifverhandlungen bei den Angestellten keine Rolle spielen wird. Klar steigen die GKV kosten auch, jedoch nicht so stark wie die Erhöhungen (2021 und 2025) der Debeka dieses Jahr - auch wenn diese die letzten 3-4 nicht erhöht wurden. Die GKV wird keinen Rentner im Alter so stark prozentual belasten wie die PKV bei einem niedrigeren Besoldungsgrad. Die allgemeine Entwicklung ist alles andere rosig  :-[

Ein Maßstab sollte bei Euch Beamten ja eigentlich auch die Netto-Alimentation sein, d.h. solche Beitragssteigerungen müssten (zumindest in der Theorie) durch den Besoldungsgesetzgeber berücksichtigt werden. Auch hier erkennt man die "Unsinnigkeit" gemeinsamer Verhandlungen, weil bei 2 Systemen eben auch unterschiedliche Probleme entstehen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #192 am: 21.10.2024 16:54 »
Man könnte in Deinem Szenario auch die These verteten, dass es umgekehrt ist, es sich dann nämlich zeigt, dass die Tarifabschlüsse der vergangenen Runden zu niedrig waren und die Gewerkschaften nicht in der Lage sind diesen Umstand zu korrigieren. .. trotz Streikrecht.

Das ist sicher zum Teil auch richtig. Mit den "sozialistischen" Sockel- und Mindestbeträgen von verdi verschärft man bei einer Übertragung der Tarifergebnisse in die Besoldungsmatrix die hier bestehenden Probleme bei der amtsangemessenen Besoldung und der Alimentation der 4k-Familie sogar noch weiter.

Das ist nicht schön, was verdi da so treibt.

Habe mich letztens noch mit unseren Tarifbeschäftigten über das Thema unterhalten. Diese meinten, dass die Beamten im Pensionsalter notfalls in den Basistarif der PKV wechseln sollten  :-\  Diese haben kein bzw. wenig Verständnis für die steigenden PKV Kosten bei den Beamten, sodass dieser Themenpunkt bei den Tarifverhandlungen bei den Angestellten keine Rolle spielen wird. Klar steigen die GKV kosten auch, jedoch nicht so stark wie die Erhöhungen (2021 und 2025) der Debeka dieses Jahr - auch wenn diese die letzten 3-4 nicht erhöht wurden. Die GKV wird keinen Rentner im Alter so stark prozentual belasten wie die PKV bei einem niedrigeren Besoldungsgrad. Die allgemeine Entwicklung ist alles andere rosig  :-[
Steigt eigentlich bei Beamten in der Pension nicht der Beihilfesatz, so dass da einiges abgefangen wird?
Aber letztendlich muss man doch sagen, dass das PKV Leid der Beamten eine aussterbendes Leid ist, nach dem viele sich bei Eintritt inzwischen entscheiden dürfen, was sie wollen.

Ach ja und immer dran denken, wenn der Angestellte 5% Lohnerhöhung bekommt, dann bekommt er zeitgleich auch eine 5% GKV Steigerung reingedrückt. ::)

Wäre ja mal interessant, was man nominal bei der Debeka an Erhöhung die letzten 15 Jahre hatte und was in der entsprechenden GKV

Rollo83

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #193 am: 21.10.2024 17:03 »
@Swen:

Du hast natürlich völlig Recht: Ich reagiere gerne etwas überpointiert und formuliere dann auch überspitzend. Nicht zuletzt geschieht dies aber in einer Diskursdynamik, an dessen Ende immer das gemeinsame "Versöhnungbier" wartet.

Hier:

Sobald also wieder im Feld des Besoldungsrecht ernsthaft Politik betrieben werden wird und nicht mehr deren zunehmende Simulation, wird sich auch ein öffentlicher Dienst gestalten lassen, der zu deutlich höheren Personalkosten führen muss, da wiederkehrende "Sonderopfer" weder verfassungskonform noch qualitätserhaltend sind und durch ihre mindestens 20 Jahre vollzogene Anwendung zu starken Nachholeffekten führen mussten; er wird dann aber eben auch wieder stärker leistungsorientiert ausgerichtet sein und so dann tatsächlich im 21. Jh. ankommen. Eher lehensherrschaftliche Ausrichtungen von Politik haben sich dabei schon in der Vergangenheit als nicht hinreichend leistungsorientiert gezeigt, weshalb wir heute nicht mehr in einem Feudalsystem leben. Irgendwann - so ist zu vermuten - wird das auch dem einen oder anderen Besoldungsgestzgeber der Zukunft auffallen.

stellt sich mir trotzdem auch die Frage, wie man eine stärkere Leistungsorientiertheit im öD erreichen möchte, respektive, was man darunter konkret zu verstehen gedenkt. Mehr Geld allein führt ja nicht zu einem besseren öD und die Idee, mit höheren Bezügen könnte man durch die gesteigerte Attraktivität künftig das Prinzip der Bestenauslese wieder angemessen anwenden, impliziert ja eben auch, dass rezent doch viel Mittelmaß im Staatsdienst beschäftigt ist. Letzteres spräche dann (zumindest aus Gründen der "Gerechtigkeitswahrnehmung") wieder gegen eine deutliche Anhebung der Besoldung.

Aus der politischen Perspektive muss unser aller Ziel sein, die Zahl der Enttäuschten und Unzufriedenen möglichst gering zu halten. Ich denke, die Besoldungsgesetzgeber versuchen im Rahmen Ihres Gestaltungsspielraum keine Situation einer Übervorteilung entstehen zu lassen - und sei es auch nur eine vermeintliche. Ein Staat und seine Verfassung brauchen das Vertrauen der Bürger. In der Informations- und Meinungsgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist das aber leicht angreifbar geworden.

Ich überlege gerade um wie viel % meine Dienstbezüge angehoben werden müssen damit ich nicht mehr durch den ÖD Enttäuscht und Unzufrieden bin.
Im Endergebnis sag ich mal das so viel Geld wahrscheinlich gar nicht existiert denn manche Dinge kann man nun mal nicht mit Geld ändern oder verbessern.

bebolus

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #194 am: 21.10.2024 17:10 »
Die Gwerkschaften können doch einfach 8% mehr Ansehen rausverhandeln. Ich befürchte, damit wären hier auch einige zufrieden.. 😁