Autor Thema: Umfrage: Politische Wahlbeeinflussung durch die Dienststellen oder Vorgesetzten  (Read 108028 times)

sebbo83

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Sollte ein AG (öffentlich oder auch privat) hier gegenüber seinen MA, Kunden und der Öffentlichkeit eine Stellung beziehen?

In Thüringen? Dort wo eine absolute Mehrheit von Rechtsextremen (im Fall von Höcke Neonazis) droht? Natürlich würde ICH als Arbeitgeber dort Stellung beziehen. Allerdings wohlwissend, dass ich meinen Arbeitnehmern nichts vorschreiben kann.

Bitte was? 28 % sind die absolute Mehrheit?
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/wahlumfrage-landtagswahl-bsw-afd-hoecke-ramelow-104.html
47 % der Thüringer würden Ramelow direkt wählen. Also das ist eine fast absolute Mehrheit. Leider sind seine Minister und Ministerien weniger Kompetent aufgestellt, was die Linke ziemlich runterzieht. Und Georg Maier als Innenminister aus der SPD ist extrem unbeliebt.
Gerade mal 18 % würden Höcke direkt wählen. Das ist der durchschnittlich Braune-Dunst, den du Bundesweit überall hast.

Also nochmal, kein Länder-Bashing und Aufstellen falsche Behauptungen und Fakten. Es gibt auch in Thüringen genügend Menschen die vernünftig denken und sich gegen Rechts engagieren.





NelsonMuntz

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Sollte ein AG (öffentlich oder auch privat) hier gegenüber seinen MA, Kunden und der Öffentlichkeit eine Stellung beziehen?

In Thüringen? Dort wo eine absolute Mehrheit von Rechtsextremen (im Fall von Höcke Neonazis) droht? Natürlich würde ICH als Arbeitgeber dort Stellung beziehen. Allerdings wohlwissend, dass ich meinen Arbeitnehmern nichts vorschreiben kann.

Bitte was? 28 % sind die absolute Mehrheit?
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/wahlumfrage-landtagswahl-bsw-afd-hoecke-ramelow-104.html
47 % der Thüringer würden Ramelow direkt wählen. Also das ist eine fast absolute Mehrheit. Leider sind seine Minister und Ministerien weniger Kompetent aufgestellt, was die Linke ziemlich runterzieht. Und Georg Maier als Innenminister aus der SPD ist extrem unbeliebt.
Gerade mal 18 % würden Höcke direkt wählen. Das ist der durchschnittlich Braune-Dunst, den du Bundesweit überall hast.

Also nochmal, kein Länder-Bashing und Aufstellen falsche Behauptungen und Fakten. Es gibt auch in Thüringen genügend Menschen die vernünftig denken und sich gegen Rechts engagieren.

Ministerpräsidenten werden nun mal nicht direkt gewählt, sondern Parteien.

Die aktuelle Umfrage würde unter Berücksichtigung der Sperrklausel dazu führen, dass im Landtag die AfD und BSW mehr Sitze erhalten, als alle anderen Parteien zusammen.

Das gleiche gilt auch für Sachsen - und das hat auch nix mit Bashing zu tun, sondern etwas mit geöffneten Augen. Dass Menschen und ihre Einstellungen/Überzeugungen immer(!) individuell zu bewerten sind, versuche ich in diesem Faden schon seit vielen Seiten zu erklären, aber man muss auch dorthin blicken, wo Rechte Erfolge feiern, wenn man Rechte bekämpfen möchte. (Das BSW würde ich tendenziell nicht rechts nennen wollen, aber es ist eine Partei, die im Wesentlichen auf der programmatischen Idee einer einzigen Person fußt und eine seltsame Mischung aus "links, aber gegen Migration" vertritt. Das würde ich so nicht wählen wollen).

Dass der Landesverband der AfD unter Höcke zu den kritischsten Elementen in der AfD gehört, sollte unbestritten sein.

Bastel

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Lasst die Leute doch einfach leben. "Versagen" deutet schon darauf hin, dass ein Verhalten, ein Ergebnis nicht "staatskonform" ist. Natürlich gibt es Interessen der Gemeinschaften an gesunder Lebensführung (GKV) oder guter Ausbildung (Arbeitsmarkt/ Rente). Aber ich halte das für weit überstrapaziert, der Staat muss sich nicht um alles kümmern.

Wobei dies ja ein EU- oder weltweites Phänomen ist.

Total Care, wie es die Grünen am meisten fordern, findet aber auch immer noch starke Zustimmung. Das muss man sicherlich auch bedenken.

Versagen steht nicht umsonst in Anführungszeichen.

Nimm den "Total Melk Verbraucher" den Konzernen weg und Du benötigst keine Total Care.
Ich bin immer wieder fasziniert, was man alles brauchen-können-muss um als ein vollwertiges Mitglieder der Gemeinschaft zu gelten.

Mir geht aber das Messer in der Tasche auf, dass das Gesundheitssystem an Konzerne verhöckert wird und die Pflegeheime auch schon zu gewinnbringenden AGs umgebaut werden. Deren Gewinne zahlt die Solidar-Geminschaft und die Pflegebedürftigen/Kranken. Das ist krank!

Einfach Aktien der Konzerne kaufen und mit absahnen...

Faunus

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Lasst die Leute doch einfach leben. "Versagen" deutet schon darauf hin, dass ein Verhalten, ein Ergebnis nicht "staatskonform" ist. Natürlich gibt es Interessen der Gemeinschaften an gesunder Lebensführung (GKV) oder guter Ausbildung (Arbeitsmarkt/ Rente). Aber ich halte das für weit überstrapaziert, der Staat muss sich nicht um alles kümmern.

Wobei dies ja ein EU- oder weltweites Phänomen ist.

Total Care, wie es die Grünen am meisten fordern, findet aber auch immer noch starke Zustimmung. Das muss man sicherlich auch bedenken.

Versagen steht nicht umsonst in Anführungszeichen.

Nimm den "Total Melk Verbraucher" den Konzernen weg und Du benötigst keine Total Care.
Ich bin immer wieder fasziniert, was man alles brauchen-können-muss um als ein vollwertiges Mitglieder der Gemeinschaft zu gelten.

Mir geht aber das Messer in der Tasche auf, dass das Gesundheitssystem an Konzerne verhöckert wird und die Pflegeheime auch schon zu gewinnbringenden AGs umgebaut werden. Deren Gewinne zahlt die Solidar-Geminschaft und die Pflegebedürftigen/Kranken. Das ist krank!

Einfach Aktien der Konzerne kaufen und mit absahnen...

Geld um jeden Preis.
Und irgendwann werden Menschen feststellen, dass es nicht glücklich macht, nicht satt macht, nicht wärmt...

BAT

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Ach, der Staat als Alternative zu deinen Unternehmen ist da soviel besser? Sei es in der Geldeintreibung oder auch in der Ausführung?




Faunus

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Favelas waren zu meiner Schulzeit eine typische Wohnsituation der Entwicklungsländer mit wenigen Privilegierten und sehr vielen armen Menschen. Heute sind diese menschenunwürdigen Wohnverhältnisse nicht mehr nur in Entwicklungsländern zu finden. Ich habe davon vielleicht zu viel gesehen und möchte diese nicht in meinem Land und schon garnicht in meiner Umgebung.
Ich möchte auch nachts in meiner Heimat Deutschland zu Fuß sicher sein. Das ist mir jeden Cent meiner Steuern wert.

Ein Unternehmen umzäunt meine Wohngegend und stellt Wachpersonal an die Einfahrt - für viel Geld. Ein demokratischer Staat, der der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet ist,  verteilt um, dass es garnicht so weit kommt.

BAT

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Ich dachte, wir wären beim Gesundheitssystem.


Taigawolf

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Favelas waren zu meiner Schulzeit eine typische Wohnsituation der Entwicklungsländer mit wenigen Privilegierten und sehr vielen armen Menschen. Heute sind diese menschenunwürdigen Wohnverhältnisse nicht mehr nur in Entwicklungsländern zu finden. Ich habe davon vielleicht zu viel gesehen und möchte diese nicht in meinem Land und schon garnicht in meiner Umgebung.
Ich möchte auch nachts in meiner Heimat Deutschland zu Fuß sicher sein. Das ist mir jeden Cent meiner Steuern wert.

Ein Unternehmen umzäunt meine Wohngegend und stellt Wachpersonal an die Einfahrt - für viel Geld. Ein demokratischer Staat, der der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet ist,  verteilt um, dass es garnicht so weit kommt.

Komischerweise wurde noch nie so viel umverteilt wie heute und trotzdem tritt genau der gegenteilige Effekt des Erwünschten ein.

NelsonMuntz

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Komischerweise wurde noch nie so viel umverteilt wie heute und trotzdem tritt genau der gegenteilige Effekt des Erwünschten ein.

Echt? In Deiner Stadt wohnen Menschen in Bretterbuden ohne Strom und Wasser?

Spannend - Wo wohnst Du konkret?

Taigawolf

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Komischerweise wurde noch nie so viel umverteilt wie heute und trotzdem tritt genau der gegenteilige Effekt des Erwünschten ein.

Echt? In Deiner Stadt wohnen Menschen in Bretterbuden ohne Strom und Wasser?

Spannend - Wo wohnst Du konkret?

Ich bezog mich eher auf den zweiten Teil von wegen "ich möchte zu Fuß sicher sein". Wer mal durch Berlin Kreuzberg oder bestimmte Parks läuft, der fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr so sicher wie 1990. Auch gab es damals noch keine "No-Go-Areas" für die Polizei.

NelsonMuntz

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Ich bezog mich eher auf den zweiten Teil von wegen "ich möchte zu Fuß sicher sein". Wer mal durch Berlin Kreuzberg oder bestimmte Parks läuft, der fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr so sicher wie 1990. Auch gab es damals noch keine "No-Go-Areas" für die Polizei.

Gefühle sind immer so eine Sache - oftmals sind sie auch trügerisch. Eine offizielle Proklamation rechtsfreier Räume, die von der Polizei nicht mehr betreten werden, muss überdies an mir vorbeigegangen sein.

Was die Entwicklung sozialer Brennpunkte anbelangt: Hier muss man wohl feststellen, dass Staat und Gesellschaft augenscheinlich zu wenig Interesse oder eben schlicht mangelnde Kompetenz an den Tag legen, wenn es um die Verbesserung der dortigen Situation geht. Hier mit der primitiven und populistischen Peitsche zu drohen, wie es manche politischen Kräfte gerne tun, wird daran nichts ändern. Menschen brauchen Perspektiven, keine gegen sie gerichteten Drohungen.

Taigawolf

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Ich bezog mich eher auf den zweiten Teil von wegen "ich möchte zu Fuß sicher sein". Wer mal durch Berlin Kreuzberg oder bestimmte Parks läuft, der fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr so sicher wie 1990. Auch gab es damals noch keine "No-Go-Areas" für die Polizei.

Gefühle sind immer so eine Sache - oftmals sind sie auch trügerisch. Eine offizielle Proklamation rechtsfreier Räume, die von der Polizei nicht mehr betreten werden, muss überdies an mir vorbeigegangen sein.

Was die Entwicklung sozialer Brennpunkte anbelangt: Hier muss man wohl feststellen, dass Staat und Gesellschaft augenscheinlich zu wenig Interesse oder eben schlicht mangelnde Kompetenz an den Tag legen, wenn es um die Verbesserung der dortigen Situation geht. Hier mit der primitiven und populistischen Peitsche zu drohen, wie es manche politischen Kräfte gerne tun, wird daran nichts ändern. Menschen brauchen Perspektiven, keine gegen sie gerichteten Drohungen.

Man kann das alles gerne klein reden, aber es kommt einer offiziellen Proklamation gleich, wenn ein Vorsitzender einer Gewerkschaft einer Landespolizei Folgendes sagt: "Es gibt keine Gegend, wo wir nicht mehr reinfahren als Polizei, aber es gibt Gegenden, die wir als No-Go Area bezeichnen. Die anderen sagen Angsträume, also Stadtteile, wo unsere Kolleginnen und Kollegen ungerne mit einem Streifenwagen reinfahren."

Und da ist er nicht alleine damit. Deshalb habe ich das auch in Anführungszeichen gesetzt. Eine hochoffizielle Erklärung käme ja auch einem Eingeständnis des Verlusts des Gewaltmonopols gleich, weshalb man dies nie tun wird.

Fakt bleibt aber, dass es diese Räume gibt. Die reine Bezeichnung ändert nichts daran und ist Wortklauberei.

Zu "zu wenig Interesse oder eben schlicht mangelnde Kompetenz an den Tag legen, wenn es um die Verbesserung der dortigen Situation geht" bleibt mir nur zu sagen, dass dies ebenfalls ein Standardargument einer politischen Ausrichtung ist, wenn was nicht so läuft wie gewünscht.

Ich stimme zu, dass Menschen Perspektiven brauchen. Aber mir gefällt nicht, dass dies immer als reine Bringschuld des Staates gesehen wird. Fakt ist auch hier, dass Perspektiven da wären, wenn man denn ernsthaft nach ihnen suchen würde. Komischerweise gab es vor 20 Jahren noch viel weniger Angebote diesbezüglich als heute, dennoch ist es nicht so eskaliert. Aber das ist kein Wunder, wenn man als Staat den Bürgern mehr und mehr das Gefühl gibt, dass man sich um jeden kleinen Teilaspekt des Lebens kümmern und diesen regulieren wird. Uns wird doch die Eigenverantwortung politisch gewollt ständig mehr aberzogen.

Wir müssen denke ich auch wieder zu einem anderen Selbstverständnis kommen, das hat denke ich viel damit zu tun. Chancen muss man sich erarbeiten und werden einem nicht stets vom Nanny-Staat auf dem Silbertablett serviert. Ich lehne es ab, allen "Problemkindern" pauschal die Eigenverantwortung abzusprechen, weil die Nanny nicht schnell genug war.

Deshalb kann und darf die Antwort nicht immer nur mehr Verständnis sein. Irgendwann ist man auch an einem Punkt, wo es beides braucht: Das berühmte Zuckerbrot und die Peitsche. Nur in der Kombination wird man das entschärfen können.

MoinMoin

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Komischerweise wurde noch nie so viel umverteilt wie heute und trotzdem tritt genau der gegenteilige Effekt des Erwünschten ein.

Echt? In Deiner Stadt wohnen Menschen in Bretterbuden ohne Strom und Wasser?

Spannend - Wo wohnst Du konkret?

Ich bezog mich eher auf den zweiten Teil von wegen "ich möchte zu Fuß sicher sein". Wer mal durch Berlin Kreuzberg oder bestimmte Parks läuft, der fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr so sicher wie 1990. Auch gab es damals noch keine "No-Go-Areas" für die Polizei.
Am 1.Mai in Berlin schon  :o,
da wurde doch ganz Kreuzberg abgeschirmt und kein Polizist ist da reingefahren.
Und hier ein Bericht aus 97 dem schönem Bezirk Neukölln:
https://www.spiegel.de/politik/endstation-neukoelln-a-149db87b-0002-0001-0000-000008805068
mit Bilder:
https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/8805068

Ich werde das Gefühl nicht los, dass es sich nicht wirklich geändert hat, was die Gefahrenlage und die  "No-Go-Areas" angeht und mich beschleicht das Gefühl, dass nur mehr drüber geredet, gefacebooked und geticktokt  wird.

Und nur zur Info:
Ich habe damals dort als Student gelebt und in diesem Bezirk mich nicht unwohl oder bedroht gefühlt und konnte diesen Spiegelartikel nicht mit meiner dortigen gelebten Lebensrealität in Einklang bringen. (Fake News?)


Aber Zuckerbrot und Peitsche finde ich auch richtig.
Schröder nannte es fordern und fördern.

NelsonMuntz

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Ich stimme zu, dass Menschen Perspektiven brauchen. Aber mir gefällt nicht, dass dies immer als reine Bringschuld des Staates gesehen wird.

Wir müssen denke ich auch wieder zu einem anderen Selbstverständnis kommen, das hat denke ich viel damit zu tun. Chancen muss man sich erarbeiten und werden einem nicht stets vom Nanny-Staat auf dem Silbertablett serviert.

Du missverstehst mich und in Deinem Ausdruck schwingt die geballte populistische Arroganz mit, welche heutzutage den Diskurs verseucht.

Nichts muss hier auf einem Silbertablett serviert werden (magst Du eigentlich die 32h bei vollen Lohnausgleich haben? ;)), aber Chancen kann man nur nutzen, wenn sie sich einem bieten.

Wohin weniger Angebot und mehr gesetzliche Härte führen (wie Du es Dir wahrscheinlich vorstellst), kannst Du in den USA erleben. Ich halte das für wenig erstrebenswert.

Worin ich tatsächlich ein Problem sehe: Der Sozialstaat in Deutschland verteilt nur aus der Mitte nach unten. Das staucht die zur Verfügung stehenden Netto-Einkommen in viel zu starker Weise und sorgt für Unzufriedenheit. Für die Erben wirklich großer Vermögen gibt es hingegen kaum Schöneres, als zu sehen, wie Du jetzt aus der Mitte nach unten trittst, statt den Blick mal nach oben zu richten.

Problembezirke gab es immer und wird es immer geben - aber da Du ja ein aufrechtes, seine Chancen wahrnehmendes Kerlchen bist, musst Du dort ja weder wohnen noch nachts über die Straßen schleichen.

Bob Kelso

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Ich bezog mich eher auf den zweiten Teil von wegen "ich möchte zu Fuß sicher sein". Wer mal durch Berlin Kreuzberg oder bestimmte Parks läuft, der fühlt sich wahrscheinlich nicht mehr so sicher wie 1990. Auch gab es damals noch keine "No-Go-Areas" für die Polizei.

Gefühle sind immer so eine Sache - oftmals sind sie auch trügerisch. Eine offizielle Proklamation rechtsfreier Räume, die von der Polizei nicht mehr betreten werden, muss überdies an mir vorbeigegangen sein.

Was die Entwicklung sozialer Brennpunkte anbelangt: Hier muss man wohl feststellen, dass Staat und Gesellschaft augenscheinlich zu wenig Interesse oder eben schlicht mangelnde Kompetenz an den Tag legen, wenn es um die Verbesserung der dortigen Situation geht. Hier mit der primitiven und populistischen Peitsche zu drohen, wie es manche politischen Kräfte gerne tun, wird daran nichts ändern. Menschen brauchen Perspektiven, keine gegen sie gerichteten Drohungen.

Zu den von Ihnen genannten Perspektiven! Ein enorm stetig zunehmender umfangreicher und kostenintensiver Einsatz von pädagogischer und psychologische Leistungserbringer lassen andere Erfahrungen zu. Es sind nicht fehlende Lebens- Perspektiven.