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Wochenarbeitszeit bei erstem Beförderungsamt/Funktionsstelle an einer Schule
BeamterNWmD:
--- Zitat von: PushPull am 23.11.2024 12:19 ---
--- Zitat von: MastrOfSchool am 09.08.2024 21:13 ---Ich denke, es handelt sich um ein Missverständnis. Die wöchentliche Arbeitszeit bleibt im ersten Beförderungsamt (A14) bei 41 Stunden. Die damit verbundenen Zusatzaufgaben sollen sich in der Schwierigkeit von den Aufgaben der anderen (A13) abheben, nicht vom Umfang her.
Viele Grüße
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Das ist ja aber auch ein rein theoretisches Konstrukt. Lehrkräfte haben ein gewisses Stundendebutat (z.B. 25,5 Std. am Gymnasium) und lediglich Vertretungsstunden werden als Mehrarbeit gesehen. Alle anderen Aufgabenbereiche sollen irgendwie drin verrechnet sein, nur wurde das ganze System zuletzt vor 30 (?) Jahren noch mal genauer angeschaut. Welche Aufgaben soll es an Schulen denn geben, die eine höhere Schwierigkeit, aber keinen erhöhten Arbeitsaufwand aufweisen, wenn Unterrichtsstunden die einzige Bezugsgröße für diesen Arbeitsaufwand sind? Ergo sind alle Beförderungsstellen an Schulen immer mit Mehrarbeit verbunden, die dann quasi mit dem höheren Sold abgegolten sein soll. Ob das nur inoffiziell so ist, ist ja für die individuelle Lehrkraft und ihre Belastung irrelevant.
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Naja: Bei Verwaltungsbeamten (bzw. auch an keiner Stelle in der freien Wirtschaft) erhöht sich die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei einer Beförderung auch nicht. Ich gebe dir Recht, dass das alles theoretisch sein mag, aber wenn du nicht mehr auf deiner vorigen Planstelle "sitzt", muss halt nachbesetzt werden durch jemanden, der die durch deinen in diesem Sinne "Wegfall" liegen gebliebene Arbeit erledigt. Sprich: Nur befördern, wenn "von unten" neue Leute nachkommen. Das sollte aber eigentlich selbstversändlich sein... In der Praxis kann es natürlich sein, dass man über einen begrenzten Zeitraum hinweg denjenigen Neuen einarbeiten/betreuen mussbzw. bei komplexere Sachverhalten auch noch über wenige Monate Ansprechpartner Nr. Eins bleibt; oder durch die eigene Einarveitung in's neue Sachgebiet zu Beginn 4-5 Überstunden pro Woche anfallen. Aber mit der Zeit hat sich das eigentlich zu legen.
Zu dem Punkt "seit 30 Jahren nicht angeschaut": Auch an sich wieder mitunter berechtigte Kritik & daher eingeschränkt meine Zustimmung. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass sich durch den demographischen Wandel sehr wohl etwas geändert hat. Verwaltung: 38.5 ☛ 41 WStd. – Schule, bspw. Grundschule: 26 ☛ 28 UStd.
Das ist natüelich für uns alle zum Negativen, aber es tut sich schon etwas. Und die Forderung nach einer Absenkung ist absurd. Ich glaube eher, dass soll einer erneuten Anhebung präventiv entgegenwirken, sodass den status quo beizubehalten ein Erfolg wäre.
Jedenfalla haben Schulbedienstete dadurch eigentlich eher eine Vertrauensarbeitszeit, das ist doof. Deswegen muss man politisch gesehen aber auch nichts daran ändern.
Ich weiß, dass die allerneisten ihren Job zurecht sehr ernst nehmen. Es hängt vllt. auch am Lehramt oder es waren andere Zeiten, aber in meiner Schulzeit bis 2014 haben gerade die Mathelehrer immer einen extrem ausgeruhten Eindruck gemacht. Natürlich fällt bspw. in Deutsch einfach grundsätzlich mehr Arbeit an...
PushPull:
--- Zitat von: BeamterNWmD am 27.11.2024 06:34 ---Naja: Bei Verwaltungsbeamten (bzw. auch an keiner Stelle in der freien Wirtschaft) erhöht sich die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei einer Beförderung auch nicht. Ich gebe dir Recht, dass das alles theoretisch sein mag, aber wenn du nicht mehr auf deiner vorigen Planstelle "sitzt", muss halt nachbesetzt werden durch jemanden, der die durch deinen in diesem Sinne "Wegfall" liegen gebliebene Arbeit erledigt. Sprich: Nur befördern, wenn "von unten" neue Leute nachkommen. Das sollte aber eigentlich selbstversändlich sein... In der Praxis kann es natürlich sein, dass man über einen begrenzten Zeitraum hinweg denjenigen Neuen einarbeiten/betreuen mussbzw. bei komplexere Sachverhalten auch noch über wenige Monate Ansprechpartner Nr. Eins bleibt; oder durch die eigene Einarveitung in's neue Sachgebiet zu Beginn 4-5 Überstunden pro Woche anfallen. Aber mit der Zeit hat sich das eigentlich zu legen.
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Es gibt bei Lehrkräften niemanden, der "nachkommt". Es gibt auch niemanden, der "liegen gebliebene" Aufgaben durch die zusätzliche Verantwortlichkeit kompensieren würde oder könnte. Dafür müsste ja das Deputat reduziert werden. Es ist aber gängige Praxis, dass Entlastungsstunden mit Verweis auf die höhere Besoldung des Beförderungsamtes dann wegfallen.
--- Zitat von: BeamterNWmD am 27.11.2024 06:34 ---Zu dem Punkt "seit 30 Jahren nicht angeschaut": Auch an sich wieder mitunter berechtigte Kritik & daher eingeschränkt meine Zustimmung. Jedoch gebe ich zu bedenken, dass sich durch den demographischen Wandel sehr wohl etwas geändert hat. Verwaltung: 38.5 ☛ 41 WStd. – Schule, bspw. Grundschule: 26 ☛ 28 UStd.
Das ist natüelich für uns alle zum Negativen, aber es tut sich schon etwas. Und die Forderung nach einer Absenkung ist absurd. Ich glaube eher, dass soll einer erneuten Anhebung präventiv entgegenwirken, sodass den status quo beizubehalten ein Erfolg wäre.
Jedenfalla haben Schulbedienstete dadurch eigentlich eher eine Vertrauensarbeitszeit, das ist doof. Deswegen muss man politisch gesehen aber auch nichts daran ändern.
Ich weiß, dass die allerneisten ihren Job zurecht sehr ernst nehmen. Es hängt vllt. auch am Lehramt oder es waren andere Zeiten, aber in meiner Schulzeit bis 2014 haben gerade die Mathelehrer immer einen extrem ausgeruhten Eindruck gemacht. Natürlich fällt bspw. in Deutsch einfach grundsätzlich mehr Arbeit an...
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An der Stellschraube so zu drehen ist ja auch einfach. Es geht mir aber darum, dass seitdem unzählige Aufgabengebiete hinzugekommen sind, man sich aber seitens der Dienstherren ausschließlich auf die Wochenstundenanzahl beruft und damit bequem alles Andere ausblendet. Diese Vertrauensarbeitszeit ist in unzähligen Studien als überstrapaziert (trotz Ferien), besonders am Gymnasium, belegt worden. Daher muss man politisch sehr wohl etwas daran ändern, wenn auch für Lehrkräfte 41 Wochenstunden gelten sollen.
Das sollte man dann auch denjenigen überlassen, die sich auskennen. Das sind aber wirklich nicht die Leute, die irgendwann mal gegenüber von Lehrkräften saßen.
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