Was er meint mit Steuerstundungseffekt ist ganz einfach folgendes:
Aktie A macht 100 Euro Gewinn in der GmbH verbleiben 98,5 Euro Gewinn zum reinvestieren.
Aktie A macht 100 Euro Gewinn im Privatvermögen, der Fiskus schnappt sich 25 Euro, es verbleiben 75 Euro.
Sagen wir mal XYZ ist ein Super Trader und macht jedes mal 100% Gewinn pro Trade, bei 100 Euro Startkapital und 10 Trades im Jahr sieht es so aus:
GmbH: 100*1.985^10 sind 94.974 Euro
Privat 100*1.75^10 sind 26.938 Euro.
Wenn man jetzt noch die 25% abzieht um die 94.974 Euro ins Privatvermögen zu bekommen, hat man 71.230 Euro. Also ein weitaus besseres Ergebnis als durch reines Trading im Privatvermögen. Einfach weil man die Gewinne nahezu ohne Steuerbelastung reinvestieren kann.(Verwaltungskosten, andere Optimierungen mal außen vorgelassen). Verluste aus Aktiengeschäften kann man übrigens in der GmbH nicht geltend machen.
In der Praxis erzielt man diesen Effekt natürlich bei geringeren Renditen, aber eben durch langes Durchhaltevermögen.
Es zwingt einen auch niemand das Geld auszuschütten, man kann es auch durch Minijobs (Pauschalversteuerung) an Familienmitglieder, Gesellschafterdarlehen (2% Zinsen sind besser als 25% Steuern) aus der GmbH saugen. Die Familienmitglieder können z.B. Dokumente sortieren, Aktienrecherche betreiben, etc.
Da gibt es fast unendlich viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Kann übrigens auch Vorteile in den Sozialversicherungen ergeben, Stichwort: Hinterbliebenenrente. Für die Generation, die nach 2002 geheiratet hat, werden Kapitalerträge auf Hinterbliebenenrenten angerechnet.
Kapitalerträge in der GmbH hingegen nicht.
Evlt. fällt auch bald das Rentnerprivileg, so dass Rentner GKV-Beiträge auf Kapitalerträge zahlen müssen. Da die GmbH eine eigene juristische Person ist, kann man dem damit ausweichen.