Wir hatten hier (Kleinstadt mit ~300 Mitarbeitern) bis 2021 ein LOB-System auf Basis von Zielvereinbarungen.
Ich fand dieses System ehrlich gesagt gar nicht so schlecht, da sich nahezu in jedem Sachbereich Aufgaben finden ließen, die teilweise seit Jahren liegengeblieben sind, weil sie nicht zwingend notwendig waren, so dass ihre Erledigung aufgrund vieler anderer und wichtigerer Aufgaben ständig aufgeschoben wurde. Dadurch, dass es für die Zielerreichung eine (wenn auch zugegeben kleine!) Prämie gab, wurden bei uns in den letzten Jahren viele solcher Aufgaben endlich nach und nach abgearbeitet bzw. gleich zeitnah erledigt.
Nach der Tarifänderung haben unser Bürgermeister und Personalrat (ungewohnt einig!) umgehend beschlossen, den § 18a so auszulegen, dass seit 2022 jedem Angestellten jedes Jahr mit dem Junigehalt LOB in der Höhe ausgezahlt wird, als hätte er 100% seiner Ziele erreicht - nur dass gar keine Ziele mehr vereinbart werden.
Bei mir, mit EG 9a Stufe 6, gab es letztes und dieses Jahr knapp 1.000 € brutto für lau, nächstes Jahr dürften es aufgrund der Lohnerhöhung dann gut 1.200 € brutto sein.
Die meisten Kollegen finden diese Regelung natürlich klasse, da es jetzt quasi wieder ein "Urlaubsgeld" gibt, aber mit "leistungsorientierter Bezahlung", also dem Ursprungsgedanken dahinter, hat das Ganze nun wirklich absolut gar nichts mehr zu tun!
Und all die lästigen und nicht ganz so wichtigen Aufgaben bleiben nun selbtverständlich wieder liegen...