Autor Thema: [Allg] Präsentationen i kommunalen Verwaltungsdienst vs bei anderen Arbeitgebern  (Read 1848 times)

Melliethereal

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Hallo zusammen,

ich bewerbe mich aktuell auf Duale Studienplätze im öffentlichen Dienst und hätte eine Frage zum späteren Berufsalltag. Es wäre sehr nett, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte!

Ich bewerbe mich v.a. in der allg. kommunalen Verwaltung, also bei Stadtverwaltungen, Kreisen und Landschaftsverbänden, aber auch z.B. bei der Deutschen Rentenversicherung, dem Zoll, evtl. bei einem Finanzamt usw. Mir sagt die Beschreibung der Inhalte von Studium und Beruf grundsätzlich sehr zu. Das Einzige, das mir Sorgen bereitet, ist, dass das Üben von Präsentationen einen großen Teil des Studiums auszumachen scheint. Allen anderen Anforderungen fühle ich mich gewachsen, nur das Präsentieren vor Gruppen hat mir schon immer Probleme bereitet, da mich einfach extreme Nervosität/ Lampenfieber überkommt. Durch Übung, Exposition und sogar Therapie ist es nicht besser geworden, habe ich alles schon probiert.

Meine Frage: Die Gewichtung im Studium deutet für mich darauf hin, dass das Sprechen vor Gruppen auch in den von mir genannten Berufen einen wichtigen Bestandteil bildet. Ist dem so? Gibt es einen Arbeitgeber, bei dem man eher allein oder in Kleingruppen Büroarbeit verrichtet, oder z.B. Bürger in Einzelgesprächen berät? Ich vermute, die Rentenversicherung wäre die beste Wahl, aber fallen euch noch andere AG ein?

Ich wäre für ein paar Tipps und Einschätzungen wirklich sehr dankbar. Liebe Grüße!  :D

Edit: Wäre vielleicht die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten für mich besser geeignet?
« Last Edit: 02.08.2024 02:02 von Admin »

Fragmon

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Natürlich gehört die Präsentation von Arbeitsergebnissen dazu. Sei es im Studium (Seminarvorträge oder auch Prüfungsleistungen vor den Mitstudierenden) als auch später in der Praxis. Selbst wenn es nur im Rahmen von Dienstberatungen ist. Je höher du natürlich aufsteigst, desto höher wir der Anteil an nicht bekannten Personen. Du brauchst dir aber eigentlich keine Gedanken machen. Ich hatte im Studium zwei Kommilitonen, denen es ähnlich wie dir gegangen ist. Dort hatte sich über die Zeit das auch gelegt.

Mit diesem Lampenfieber sollte der Versuch des Studiums nicht scheitern. Wenn du dich aber so einschätzt, dass es wohl nie besser werden wird, dann wäre eine Ausbildung als VFA wohl die bessere Wahl, da du dann je nach Arbeitsplatz solche Aufgaben nicht bekommst. Viele Aufgabengebiete umfassen da nur die 1 zu 1 Beratung. Im Landesbereich eventuell sogar keinerlei Kundenkontakt.

Johann

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Ich kann dir nur sagen, dass ich Präsentationen in der Schule immer sehr schrecklich fand und es im Studium auch nicht besser wurde. Mein Problem zu der Zeit war immer, dass ich Informationen hernehmen musste, diese sinnvoll anordnen und wiedergeben musste.

Im Job ist das aber oft anders. Da hast du oft nicht die Aufgabe, über irgendein Thema zu referieren, von dem du vorher keine Ahnung hattest. Stattdessen geht es da oft einfach darum, dass du die Ergebnisse der Arbeit, die du zuvor geleistet hast und mit der du dich nicht nur oberflächlich beschäftigt hast, vorstellst. Spätestens da kommst du dann rein, weil du eigentlich immer wieder kleine Präsentationen gibst. Alleine die Darstellung eines Problemes, dessen Lösung du erfragen willst, ist bereits eine Präsentation.

Während des Studiums werden es aber natürlich noch die klassischen unangenehmen Präsentationen sein. Im normalen Job kann das auch ab und zu mal vorkommen, aber zu 99% passiert das nicht.

Melliethereal

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Natürlich gehört die Präsentation von Arbeitsergebnissen dazu. Sei es im Studium (Seminarvorträge oder auch Prüfungsleistungen vor den Mitstudierenden) als auch später in der Praxis. Selbst wenn es nur im Rahmen von Dienstberatungen ist. Je höher du natürlich aufsteigst, desto höher wir der Anteil an nicht bekannten Personen. Du brauchst dir aber eigentlich keine Gedanken machen. Ich hatte im Studium zwei Kommilitonen, denen es ähnlich wie dir gegangen ist. Dort hatte sich über die Zeit das auch gelegt.

Mit diesem Lampenfieber sollte der Versuch des Studiums nicht scheitern. Wenn du dich aber so einschätzt, dass es wohl nie besser werden wird, dann wäre eine Ausbildung als VFA wohl die bessere Wahl, da du dann je nach Arbeitsplatz solche Aufgaben nicht bekommst. Viele Aufgabengebiete umfassen da nur die 1 zu 1 Beratung. Im Landesbereich eventuell sogar keinerlei Kundenkontakt.

Danke für deine Antwort! Leider sind bereits zwei Studiengänge ausschließlich an diesem Problem gescheitert, kognitiv und vom Stresslevel bin ich damit gut zurechtgekommen. Und es ist in den letzten 15 Jahren trotz oder wegen wiederholtem Üben eher immer schlimmer geworden, bis ich chronische psychosomatische Schmerzen entwickelt habe, die so schlimm waren, dass ich mehrere Jahre lang gar nicht arbeiten konnte. Jetzt geht es mir wieder besser, ich stehe wieder vor der Berufswahl und kann mich immer noch nicht damit abfinden, dass mein schon sehr gutes Abitur, meine Motivation und alles Andere wegen dieser einen Sache beruflich nicht zur Geltung kommen sollen... aber tja, ist wohl so. Trotzdem danke.

Melliethereal

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Ich kann dir nur sagen, dass ich Präsentationen in der Schule immer sehr schrecklich fand und es im Studium auch nicht besser wurde. Mein Problem zu der Zeit war immer, dass ich Informationen hernehmen musste, diese sinnvoll anordnen und wiedergeben musste.

Im Job ist das aber oft anders. Da hast du oft nicht die Aufgabe, über irgendein Thema zu referieren, von dem du vorher keine Ahnung hattest. Stattdessen geht es da oft einfach darum, dass du die Ergebnisse der Arbeit, die du zuvor geleistet hast und mit der du dich nicht nur oberflächlich beschäftigt hast, vorstellst. Spätestens da kommst du dann rein, weil du eigentlich immer wieder kleine Präsentationen gibst. Alleine die Darstellung eines Problemes, dessen Lösung du erfragen willst, ist bereits eine Präsentation.

Hallo Johann, vielen Dank für deine Antwort und dafür, dass du versuchst, mir Mut zu machen. Ich weiß zwar, was du meinst, leider weiß ich aber aus langjähriger Erfahrung, dass sich meine Präsentationsangst nicht nur auf "aus der Luft gegriffene" Themen bezieht, sondern auf jegliches Sprechen vor einer größeren Gruppe Menschen. Es sind bereits zwei Studiengänge ausschließlich daran gescheitert, insofern werde ich mich wohl damit anfreunden müssen, nie Karriere zu machen und Geringverdienerin zu bleiben...
Während des Studiums werden es aber natürlich noch die klassischen unangenehmen Präsentationen sein. Im normalen Job kann das auch ab und zu mal vorkommen, aber zu 99% passiert das nicht.

Melliethereal

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Hallo, hier die Thread-Erstellerin nochmal: Gibt es jemanden, der beim Zoll, bei der Rentenversicherung, einer anderen Sozialversicherung, dem Finanzamt usw. ist, also zwar das Duale Studium zum Beamten im geh. Dienst absolviert hat, aber nicht direkt in der allg. Verwaltung arbeitet? Wenn ja: ist bei euch die Vortrags-Situation genau so, wie hier schon beschrieben wurde? Danke!  ;)

Fragmon

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Du wirst in jedem Studium mündliche Prüfungen haben oder Seminarleistungen vorstellen müssen. Und wenn es am Ende nur die Verteidigung der Diplom oder Bachelorarbeit ist.

Eventuell wäre die Ausbildung als VFA das richtige, obwohl auch dort eine mündliche Prüfung (Rollenspiel / Gespräch) ablegen muss. Das ist beim Abitur denke ich genauso gewesen.

BeamtenMikado

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Ich habe mein Studium in der allgemeinen Verwaltung grade hinter mir. Bis auf 2 Präsentationen (Seminar- und Bachelorarbeit), sowie 2 mündlichen Prüfungen gab es keine mündlichen Vorträge die verpflichtend waren. Und bei den vier konnte man die Zahl der anwesenden Personen an einer Hand abzählen (3-6). Bei Gruppenarbeiten kannst du dein Problem schildern und andere präsentieren lassen, wenn es nicht anders geht.

Ich würde bezüglich der psychischen Vorgeschichte jedoch (sofern es irgendwo eine Zusage gibt) dort mal mit dem Amtsarzt klären, ob eine Verbeamtung möglich ist. Eine solche kann gerne an psychischen Vorbelastungen scheitern. Ob das in deinem Fall so ist musst du aber individuell abklären.

Melliethereal

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Ich habe mein Studium in der allgemeinen Verwaltung grade hinter mir. Bis auf 2 Präsentationen (Seminar- und Bachelorarbeit), sowie 2 mündlichen Prüfungen gab es keine mündlichen Vorträge die verpflichtend waren. Und bei den vier konnte man die Zahl der anwesenden Personen an einer Hand abzählen (3-6). Bei Gruppenarbeiten kannst du dein Problem schildern und andere präsentieren lassen, wenn es nicht anders geht.

Ich würde bezüglich der psychischen Vorgeschichte jedoch (sofern es irgendwo eine Zusage gibt) dort mal mit dem Amtsarzt klären, ob eine Verbeamtung möglich ist. Eine solche kann gerne an psychischen Vorbelastungen scheitern. Ob das in deinem Fall so ist musst du aber individuell abklären.

Hallo, danke für deine Antwort. Ja, ich habe ebenfalls Zweifel daran, ob ich mit meiner Vorgeschichte und meinen Diagnosen verbeamtet werden kann. Ich habe allerdings einige der Arbeitgeber, bei denen ich mich bewerbe, kontaktiert; bei fast allen ist es möglich, das duale Studium trotzdem zu machen und hinterher dieselbe Arbeit als Tarifbeschäftigte zu tun.