Autor Thema: pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen  (Read 1926 times)

HerrVorragend

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pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« am: 17.09.2024 09:57 »
Hallo zusammen,

ich bin Beamter im mittleren Dienst in NRW & (leider) freiwillig gesetzlich versichert.

Mittlerweile haben 9 Bundesländer die pauschale Beihilfe eingeführt. In NRW steht es zwar im Koalitionsvertrag, es bezieht sich aber a) nur auf Neueinstellungen & b) ist das letzte was darüber zu vernehmen war ein Antrag der FDP gegen die Einführung.
Ich habe mal gelesen, dass rund 20.000 Bestandsbeamte in NRW freiwillig gesetzlich versichert sind, mit den vielen insbesondere finanziellen Nachteilen.

Zumindest einen Teil der Betroffenen müsste man doch motivieren können Druck auf die Landesregierung zu machen in NRW endlich die pauschale Beihilfe einzuführen.

Ich habe es bisher mit mehren Mails an die Landesfraktionen versucht. Die FDP antwortet nicht, die SPD findet das ganz schlimm, aber „wir regieren ja leider nicht“, die Grünen können mich verstehen, mir aber trotzdem nicht weiterhelfen, die CDU verweist auf einen Kollegen, der dafür zuständig ist & nicht antwortet 🤷🏼‍♂️

Ich suche hier Leidensgenossen, um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen Druck auf die Landesregierung auszuüben, um diese Ungleichbehandlung endlich zu beenden.

Meldet euch bitte zahlreich, wenn ihr das unterstützt, gerne auch mit Vorschlägen zur Umsetzung. Danke!

HerrVorragend

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #1 am: 17.09.2024 12:55 »
ich habe es mal mit einer Petition versucht, vielleicht schließen sich ja andere an:

https://www.landtag.nrw.de/home/petitionen/online-petition.html?webflowToken=8c2a90fb-9e96-4bba-a45a-d385778eb865&webflowexecution2629c93e_6a77_462e_8c05_a8401b067885__formularR2020=e1s1

Folgenden Text habe ich dazu gewählt, den ihr gerne kopieren könnte:

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach aktuellem Stand haben Beamte in NRW die Möglichkeit sich zu Beginn ihres Dienstverhältnisses zwischen dem Eintritt in eine private Krankenversicherung oder dem freiwilligen Verbleib in der gesetzlichen Krankenversicherung zu entscheiden.
Die Gründe für einen Verbleib sind vielfältig: Bei der gesetzlichen Versicherung sind Familienmitglieder mitversichert, in der PKV muss jedes Familienmitglied einzeln versichert werden. Die Einstufung der PKV durch Vorerkrankungen, die unüberschaubare Höherstufung der Beiträge mit sich bringt. Oder eine chronische Erkrankung.
Momentan müssen freiwillig gesetzlich versicherte Beamte den vollen KV-Beitrag zu 100% selber tragen. Sie behalten dabei ihren Anspruch auf individuelle Beihilfe. Selten werden aber Kosten, die die gesetzl. Versicherung nicht trägt, von der Beihilfe zu 50% übernommen.
9 Bundesländer haben die sog. „pauschale Beihilfe“ nach dem Hamburger-Modell bereits eingeführt.
Eine große Benachteilung besteht ebenfalls beim Eintritt in die Pension. Der Beitrag für die PKV verringert sich auf 30%, die restlichen 70% werden durch die Beihilfe, also den Steuerzahler getragen. Beamt in der KV müssen weiterhin aktuell rund 15,5% ihres Bruttoeinkommens als Beitragssatz leisten.
Die aktuelle Regelung hat mit einer freien Versicherungswahl nichts zu tun & stellt eine Ungleichbehandlung dar.
Mit dieser Petition fordern wir Sie auf, diese Ungleichbehandlung zu beenden & in NRW die „pauschale Beihilfe“ für Neueinstellungen & Bestandsbeamte, die in der gesetzlichen Versicherung sind einzuführen.

Schmitti

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #2 am: 18.09.2024 10:09 »
Ich habe mal gelesen, dass rund 20.000 Bestandsbeamte in NRW freiwillig gesetzlich versichert sind, mit den vielen insbesondere finanziellen Nachteilen.
Hat man sich wegen der Nachteile dazu entschieden, oder vielleicht doch aufgrund von Vorteilen?


Ich kann das Anliegen grundsätzlich ja verstehen, aber die Formulierungen sehen so aus, als wären die Beamten hier zu einer für sie nur nachteiligen Sache regelrecht gezwungen worden. Das ist ja nun nicht wirklich der Fall.

HerrVorragend

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #3 am: 18.09.2024 15:12 »
gezwungen wird nmd, angebl hat man eine Wahlfreiheit.
Bei mir haben die PKV‘s mich erstmal grundsätzlich abgelehnt wg Vorerkrankungen. Danals war mir nicht bewusst, dass sie mich hätten nehmem müssen. Allerdings bestimmen die PKV‘s dann den Aufschlag, der in meinem Fall 100% betragen hätte.
Es sind idR Beamte der niedrigeren Einkommensstufen, Beamte mit mehreren Kindern, Beamte mit Vorerkrankungen oder chronischen Krankheiten.m, die in der ges. KV bleiben.

Diese haben dann weiter Anspruch auf individuelle Beihilfe & müssen deshalb 100% der KV selber tragen. In meinem Fall: mittlerer Dienst, A8, allein erziehend - 675€ aktuell

Mit der pauschalen Beihilfe beteiligt sich das Land zu 50% an meiner KV, dafür vezichte ich auf die individuelle Beihilfe. Da meine Realität mittlerweile so aussieht, dass mein Netto-Einkommen noch genau 159€ über meinem Anspruch auf Bürgergeld liegt (Beamter, A8, „freiwillig“ gesetzlich versichert, allein erziehend), versuche ich mich aktiv fpr die Umsetzung einzusetzen.

In 9 Bundesländern wurde die pausch. Beihilfe mit guten Erfahrungen eingefährt, in HH seit 2018.


Ich habe mit allen Fraktionen im Landtag geschrieben. CDU & Grüne versuchern mir, dass es Ihnen ein ganz dringendes Anliegen ist. Die SPD wollte die Einführung bereits in der letzten Legislaturperiode & unterstützt das Vorhaben weiterhin. Und was passiert? Die kleinste Fraktion im Landtag, die FDP, stellt einen ideologischen Antrag gegen die Einführung 😆🤷🏼‍♂️
soll ich da lachen oder heulen?

Organisator

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #4 am: 18.09.2024 15:50 »
gezwungen wird nmd, angebl hat man eine Wahlfreiheit.
Bei mir haben die PKV‘s mich erstmal grundsätzlich abgelehnt wg Vorerkrankungen. Danals war mir nicht bewusst, dass sie mich hätten nehmem müssen. Allerdings bestimmen die PKV‘s dann den Aufschlag, der in meinem Fall 100% betragen hätte.

Warum hast du keine PKV über die Öffnungsaktion genommen? Da ist der Aufschlag max. 30%.

HerrVorragend

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #5 am: 18.09.2024 16:03 »
du kannst dir ja mal ein Angebot machen lassen, wenn du mit 49 in die PKV mit 30% Aufschlag wechseln willst

Das ist hier aber auch nicht das Thema, es geht um die Einführung der pauschalen Beihilfe in NRW, wie es 9 Bundesländer bereirs erfolgreich praktizieren

Organisator

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #6 am: 18.09.2024 17:09 »
du kannst dir ja mal ein Angebot machen lassen, wenn du mit 49 in die PKV mit 30% Aufschlag wechseln willst

liegt bei ca. 400 - 500 €. also deutlich weniger als die 675 von dir bezahlten Euro.

HerrVorragend

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #7 am: 18.09.2024 17:17 »
Danke, aber wie gesagt, dass ist nicht das Thema…

die pauschale Beohilfe betrifft angebl 20.000 Beamte in NRW & jeder wird seine Gründe haben. Ich fordere lediglich eine Gleichbehandlung durch die pausch. Beihilfe: du kriegst 50% durch die Beihilfe & musst nur 50% versichern, ich möchte die Hälfte meiner KV-Beiträge & nejme dafür alle Nachteile eines Kassenpatienten in Kauf

clarion

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #8 am: 18.09.2024 23:20 »
Die Öffnungsaktion gibt es erst seit einigen Jahren. Davor gab es Beamten, die hatten nun wirklich GAR KEINE Wahl und mussten in der GKV bleiben. Und offensichtlich ist es auch so, dass längst nicht alle Versicherungen fürsorglich auf die Öffnungsaktion hinweisen, sondern stattdessen die Kandidaten lieber mit unverschämten "Angeboten" vergraulen.

Wenn man viele Kinder hat und/oder viel Teilzeit arbeitet, womöglich in einer niedrigen Besoldungsgruppe, dann kann die freiwillig gesetzliche KV tatsächlich billiger als die PKV sein.

Organisator

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #9 am: 19.09.2024 08:27 »
Die Öffnungsaktion gibt es erst seit einigen Jahren. Davor gab es Beamten, die hatten nun wirklich GAR KEINE Wahl und mussten in der GKV bleiben. Und offensichtlich ist es auch so, dass längst nicht alle Versicherungen fürsorglich auf die Öffnungsaktion hinweisen, sondern stattdessen die Kandidaten lieber mit unverschämten "Angeboten" vergraulen.

Wenn man viele Kinder hat und/oder viel Teilzeit arbeitet, womöglich in einer niedrigen Besoldungsgruppe, dann kann die freiwillig gesetzliche KV tatsächlich billiger als die PKV sein.

Danke für die Erläuterung!

RoberTo2

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #10 am: 24.09.2024 10:47 »
Ein weiterer Grund gegen PKV ist die späte Verbeamtung (Alter bei mir 49 Jahre) - insbesondere bei Vorerkrankungen. Für Seiteneinsteiger besteht so tatsächlich keine reale Wahlmöglichkeit, da die Beiträge dann halt trotz Öffnungsaktion 30% über exorbitant sind, da keine Rücklagen über das Arbeitsleben gebildet werden können.

clarion

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #11 am: 02.10.2024 06:52 »
Hallo,

mit 49 Jahren ist schon eine späte Verbeamtung. Angebote würde ich mir dennoch einholen. Denn ohne pauschale Beihilfe ist die GKV auch richtig teuer.

RoberTo2

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Antw:pauschale Beihilfe NRW - Leidensgenossen
« Antwort #12 am: 02.10.2024 09:31 »
Hallo,

mit 49 Jahren ist schon eine späte Verbeamtung. Angebote würde ich mir dennoch einholen. Denn ohne pauschale Beihilfe ist die GKV auch richtig teuer.
Hallo, 49 Jahre bei der Verbeamtung, jetzt 54. Die beiden eingeholten Angebote waren damals mit Kindern und Ehefrau mit Vorerkrankung im 4-stelligen Bereich. In der Tat hätte man hier vielleicht intensiver nachhaken können und bessere Konditionen herausholen können, aber die Empörung war dominant. Gerade hier wäre eine pauschale Beihilfe eine große Erleichterung.