Beschäftigte im mittelbaren öffentlichen Dienst > weitere Tarifverträge
Rechnet sich die VBLklassik
Bastel:
--- Zitat von: Rentenonkel am 23.08.2024 11:10 ---Bei der VBL Klassik gibt es noch einen Baustein gegen das Risiko der Erwerbsminderung und einen Baustein für Hinterbliebenenabsicherung.
Diese Risikobausteine bietet ein ETF Fonds nicht. Diese Absicherungen würden auch bei einer privaten Absicherung zusätzliche Beiträge kosten, somit müsste man bei einem fairen Vergleich auch diesen Anteil für die beiden Risikoversicherungen von dem Sparanteil abziehen. Dabei gibt es auch für zu dem Zeitpunkt versicherte Beschäftigte eine Hochrechnung, so dass diese Ansprüche auch bei jüngeren Beschäftigten durchaus deutlich mehr als die genannten 40 EUR sein können.
Und auch wenn derzeit keine anspruchsberechtigten Hinterbliebenen (Ehepartner und/oder halbwaisenberechtigte Kinder) da sind oder man sich derzeit gesund fühlt, kann sich das zukünftig ja noch ändern.
--- End quote ---
Und was sollen diese Bausteine in der Realität wert sein? Vermutlich liegt man bei Erwerbsunfähigkeit trotzdem auf Hartz4 Niveau. Genauso unsinnig wie eine BU, welche monatlich 1000€ zahlt.
MoinMoin:
Also ich hätte wesentlich mehr als h4 wenn ich erwerbsunfähig werden würde, ohne BU
Johann:
--- Zitat von: Bastel am 25.08.2024 16:20 ---
--- Zitat von: Rentenonkel am 23.08.2024 11:10 ---Bei der VBL Klassik gibt es noch einen Baustein gegen das Risiko der Erwerbsminderung und einen Baustein für Hinterbliebenenabsicherung.
Diese Risikobausteine bietet ein ETF Fonds nicht. Diese Absicherungen würden auch bei einer privaten Absicherung zusätzliche Beiträge kosten, somit müsste man bei einem fairen Vergleich auch diesen Anteil für die beiden Risikoversicherungen von dem Sparanteil abziehen. Dabei gibt es auch für zu dem Zeitpunkt versicherte Beschäftigte eine Hochrechnung, so dass diese Ansprüche auch bei jüngeren Beschäftigten durchaus deutlich mehr als die genannten 40 EUR sein können.
Und auch wenn derzeit keine anspruchsberechtigten Hinterbliebenen (Ehepartner und/oder halbwaisenberechtigte Kinder) da sind oder man sich derzeit gesund fühlt, kann sich das zukünftig ja noch ändern.
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Und was sollen diese Bausteine in der Realität wert sein? Vermutlich liegt man bei Erwerbsunfähigkeit trotzdem auf Hartz4 Niveau. Genauso unsinnig wie eine BU, welche monatlich 1000€ zahlt.
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Im Falle der Erwerbsunfähigkeit bekommst du von der gesetzlichen Rentenversicherung die Erwerbsminderungsrente. Mit der Auszahlung dieser hast du auch Anspruch auf Auszahlung der Erwerbsminderungsrente der VBL. Wenn du ü60 bist, kriegst du deine VBL Rente ab da ausgezahlt in der Höhe, wie du Punkte gesammelt hast. Wenn du u60 bist, wird anhand deiner Einzahlungen der letzten 3 Jahre linear prognostiziert, wie viele VBL Rentenpunkte du mit 60 hättest und bekommst auf Grundlage dessen die Erwerbsminderungsrente ausgezahlt.
Je nach Entgeltgruppe und bisherigem Verdienst kommst du da etwa in die Nähe der Mindestpension. Hast du dann noch eine BU mit 1.000€, lebst du besser als viele arbeitende Menschen. Zumindest bis zum Renteneintrittsalter.
Rentenonkel:
--- Zitat von: Bastel am 25.08.2024 16:20 ---
Und was sollen diese Bausteine in der Realität wert sein? Vermutlich liegt man bei Erwerbsunfähigkeit trotzdem auf Hartz4 Niveau. Genauso unsinnig wie eine BU, welche monatlich 1000€ zahlt.
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Die Kernaufgabe des Versicherers ist es, Risikokollektive zu bilden. Das bedeutet, dass sich über den Versicherer viele Menschen zu einer Versichertengemeinschaft zusammenschließen. Der Versicherer erhebt von den Mitgliedern der Gemeinschaft eine risikoadäquate Prämie.
Wie hoch der risikogerechte Beitrag ausfällt, errechnet der Versicherer anhand von Statistiken. Der Versicherer ist angehalten, vorsichtig zu kalkulieren. Zu der eigentlich risikogerechten Prämie wird ein zusätzlicher Sicherheitspuffer aufaddiert, damit auch bei einer leichten Fehlkalkulation genügend Geld zur Verfügung steht, um die Schäden der Versichertengemeinschaft decken zu können. Wird der Sicherheitspuffer wie erwartet nicht gebraucht, entstehen Risikogewinne. Davon stehen 90 Prozent der Versichertengemeinschaft zu und 10 Prozent darf der Versicherer als Gewinn verbuchen.
Zusätzlich kalkuliert der Versicherer die Löhne für seine Mitarbeiter, Mietkosten für die Geschäftsräume und vieles mehr ein. Und nicht zu vergessen: Natürlich wird die Prämie in der Regel so kalkuliert, dass am Ende ein Gewinn für den Versicherer bleibt.
Das ist der Grund, warum üblicherweise für Versicherte im Mittel Versicherungen ein Verlustgeschäft sind.
Die VBL hat jedoch gegenüber klassischen Versicherungen mehrere Vorteile:
Zum einen ist sie eine Versicherung auf Gegenseitigkeit, dass heißt, die erwirtschafteten Gewinne kommen der Versichertengemeinschaft (und nicht den Aktionären) zu Gute.
Zum anderen sind die Verwaltungskosten sehr gering, da ja alle Versicherten bereits dort versichert sind und die Beiträge über das Gehalt eingezogen werden und nicht durch Inkassobereiche notfalls eingetrieben werden müssen.
Daher hat die VBL gegenüber klassischen Versicherungen erst einmal einen Wettbewerbsvorteil.
Die Frage, ob sich eine solche Versicherung überhaupt lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Erwerbsminderung oder Berufsunfähigkeit können ein existenzbedrohendes Risiko sein. Eine solche Versicherung kann sinnvoll sein, wenn man nicht über genügend eigenen finanziellen Mittel verfügt, einen längeren Verdienstausfall überbrücken zu können. Zudem können auch Partnerin oder Kinder auf das Einkommen des Hauptverdieners angewiesen sein. Diese Versicherung wäre dann nicht nur für den Versicherten wichtig, sondern vor allem auch für die Familie.
Ich erlebe in der täglichen Praxis leider viele, die so denken, wie Du. Ich habe schon Menschen kennen lernen dürfen, die mit ihrem Auto einen schweren Unfall hatten und dann erwerbsgemindert wurden und mit der Rente knapp über H4 Niveau waren. Das Auto ist dank der Vollkaskoversicherung mit bspw 10.000 EUR versichert, die eigene Gesundheit nicht. Dabei wäre eine lebenslange BU von 1000 EUR genauso teuer gewesen und hätte bei 20 Jahren Rentenbezug eine versicherte Summe von 240.000 EUR bedeutet.
Da stellt sich mir die Frage, warum Menschen Ihre Autos oft besser versichern, als ihre eigene Gesundheit ...
Stressant:
--- Zitat ---Ich kenne das auch so, dass man sich das Geld bei weniger als 5 Jahren Einzahlung auszahlen lassen kann. Und zwar - soweit meine Infos - auch später noch.
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Hatte ich angefragt bei der VBL Ost. Hatte 3,5 Jahre eingezahlt, aber mein Antrag auf Auszahlung wurde abgelehnt.
Das war die Begründung:
"Durch Beiträge des Arbeitnehmers zum Kapitaldeckungsverfahren im Abrechnungsverband Ost entstehen sofort unverfallbare Anwartschaften (§ 1 Abs. 2 Nr. 4 in Verbindung mit § 1b Abs. 5 Betriebsrentengesetz)"
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