Autor Thema: [NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia  (Read 2998 times)

Lily

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[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« am: 22.08.2024 23:09 »
Hallo zusammen,

ich bin aktuell Beamten-Anwärterin und werde nächste Woche bei erfolgreicher Prüfung auf Probe verbeamtet.

Da man zur Probeverbeamtung nochmal ein Sonderkündigungsrecht hat und während der Anwärter Zeit noch keine Altersrückstellungen gebildet hat, habe ich mich nochmal über einen Versicherungswechsel informiert.

Aktuell bin ich bei der DBV im BS Tarif versichert. Für zwei Krankheiten habe ich einen RZ bekommen, sodass ich bei der DBV aktuell mit 420€ einsteigen würde, was (finde ich) schon sehr teuer ist.

Nun hatte ich nochmal verglichen und hatte in diesem Zuge auch mit einem Versicherungsmakler Kontakt. Dort wurde unter Angabe meiner jetzigen Gesundheitsdaten nochmal eine anonyme Risikoanfrage gestellt. Es kam heraus, dass mich die Barmenia voraussichtlich ohne Erschwernis, also ohne die Zuschläge nehmen würde. Dafür würde ich aber vermutlich einen Ausschluss für Hypersensibilisierung/Desensibilisierung bekommen, da am Anfang des Jahres bei mir wieder Allergien festgestellt wurden. Das Ganze klärt sich morgen nochmal, da jetzt nochmal angefragt wird mit der Gesundheitsangabe „Desensibilisierung als Option“. Vorher wurde die Anfrage nämlich mit der Angabe gestellt, dass diese nicht angeraten oder beabsichtigt ist. Dies ist auch so, jedoch hatte mein Arzt es als mögliche Option erläutert, was ich jetzt dem Makler nochmal erklärt hatte, weshalb nochmal angefragt wird.


Nun würde ich gerne von euch wissen, ob ihr den Wechsel machen würdet?
Soweit ich es für mich vergleichen konnte, hat die Barmenia in vielen Punkte bessere Leistungen für mich, als der DBV-Tarif. Auch im Preisvergleich. Ich würde bei der Barmenia aktuell ca. 100€ weniger zahlen und hätte keine RZ mehr. Aber eben den Ausschluss. Würdet ihr das für euch in Kauf nehmen? Eine Desensibilisierung müsste ich dann natürlich selber zahlen, was bis zu 4.000 Euro bedeuten könnte. In meinem Fall dann 2000, da die Hälfte die Beihilfe tragen würde. Eine Desensibilisierung würde ich natürlich nicht alle paar Jahre machen. Die RZ hingegen würden jährlich mit steigen.

Ein weiterer wichtiger Punkt, den ich hier schon in einem anderen Beitrag angesprochen hatte : Ich hatte bereits im Kindesalter Allergien und habe damals beim Kinderarzt eine Desensibilisierung gemacht. Seit dem hatte ich keine Beschwerden mehr und war nicht in Behandlung. Ich habe vor 3 Jahren bei Antragstellung nicht gewusst, dass Allergien als chronische Krankheit zählen und ich das hätte angeben müssen. Die DBV hatte auch nicht explizit nach Allergien gefragt, aber eben nach bestehenden Krankheiten. Ich hatte das schon offen bei meinem Versicherungsberater angesprochen und er meinte es wäre kein Problem. Ich wollte mir dies nochmal schriftlich von ihm bestätigen lassen, wozu er mir eine E-Mail schreiben wollte. Dies ist bisher nicht geschehen.
Bei der neuen Versicherung hätte ich also vielleicht den Vorteil, dass die Allergien zu mindestens sauber drin sind und ich mir da keine Sorgen mehr um Falschangabe machen muss.


Ich habe mich eigentlich sehr viel mit dem Thema auseinandergesetzt, habe aber jetzt leider enormen zeitlichen Druck. Da die Prüfung bereits nächsten Dienstag ist (auf die ich mich grade eigentlich konzentrieren müsste) und die Verbeamtung mit dem nächsten Tag gilt, müsste ich jetzt sehr sehr kurzfristig die DBV zu diesem Termin kündigen und den Antrag bei der Barmenia stellen. Mein Makler meint, dass würden wir hinbekommen. Jedoch macht auch das mir Bedenken, weil ich teilweise schon das Gefühl habe, dass er mich sehr einseitig hin zur Barmenia beraten hat.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass ich regulär (bis Ende September) kündige und erst zum Jahreswechsel dann eventuell wechsel. Dann würde ich natürlich ein paar Monate Altersrückstellungen verlieren. Aber ich hätte nochmal 4 Wochen mehr Zeit, mir das alles zu überlegen.

Ich wäre sehr sehr dankbar über euren Rat, da ich grade echt nicht weiß was ich am besten tun soll. Ich möchte einfach jetzt nichts durch den Termindruck überstürzen und später mein Leben lang bereuen.

clarion

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Antw:[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« Antwort #1 am: 23.08.2024 07:22 »
Wenn explizit der hypersensiblilierung ausgeschlossen wäre würde ich es wagen. Wenn jedoch Allergien und Folgeerkrankungen ausgeschlossen sind,  dann nicht.  Asthma entwickelt sich beispielsweise oft aus einer Allergie.


Gewerbler

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Antw:[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« Antwort #2 am: 23.08.2024 07:39 »
Ich hatte jetzt einen Vergleich der PKVen im Rahmen der Öffnungsaktion (somit nur den "normalen Tarif" und die Wahlleistungen in meinem Fall, aber keine Beihilfeergänzung). Da hatte die Barmenia relativ deutlich die besten Leistungen und war nicht mal die teuerste Versicherung. Du solltest ggf. auch das Thema "Kuren" im Auge behalten, da scheinen einige Versicherungen zumindest in den normalen Tarifen Schwächen zu haben...

Insofern könnte es tatsächlich sein, dass du mehr Leistungen bei gleichem oder weniger Geld bekommst. 420 € kommt mir als (vermutlich jüngere) Anwärterin auch recht teuer vor - ohne jetzt die Vorerkrankungen und genauen Tarife zu kennen.
Falls du noch Beihilfeergänzung bekommen kannst, sieht die Kalkulation ja evtl. auch nochmal aus.

Ansonsten halt wie Clarion sagt, genau auf mögliche Ausschlüsse achten bzw. dann den Wortlaut und dann halt überlegen, ob man das ggf. selbst tragen kann/will.

Lily

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Antw:[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« Antwort #3 am: 23.08.2024 13:53 »
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und eure Einschätzung. Durch den Makler wurde mir jetzt mitgeteilt das der Ausschluss wie folgt lauten würde:

 Es gilt ein Leistungsausschluss für angeratene, mögliche oder geplante Hypodesensibilisierungsmaßnahmen und Folgen.

Ich habe beim Makler nochmal nachgehakt und das „Folgen“ würde sich nur auf die Hypo Maßnahme beziehen. Wenn ihr den Ausschluss so liest, würdet ihr das auch so verstehen?

Mir wurde auch mitgeteilt das meine Sonderkündigungsfrist bis zum 01.09 läuft, da ich den neuen Versicherungsschein meiner jetzigen Versicherung am 01.07 erhalten habe und ab da wohl 2 Monate galten. Auch das wird jetzt knapp, aber so habe ich zu mindestens noch die gesamte nächste Woche Zeit und nicht nur bis zur Prüfung am Dienstag.

Wenn sich das mit den Folgen jetzt wirklich nur auf die Hypo Maßnahme bezieht, erwäge ich grade den Wechsel. Soweit ich es als Laie verstehen konnte, hat die Barmenia im Höchstleistungstarif wirklich die besseren Leistungen, als der BS-Tarif bei der DBV. Außerdem würden die RZ die ich bei der DBV bekommen habe wegfallen und ich würde 325 € zahlen. Der Beihilfeergänzungstarif GEP ist mit drin. Nur halt eben der Ausschluss…

Gewerbler

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Antw:[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« Antwort #4 am: 23.08.2024 14:22 »
Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Rückmeldungen und eure Einschätzung. Durch den Makler wurde mir jetzt mitgeteilt das der Ausschluss wie folgt lauten würde:

 Es gilt ein Leistungsausschluss für angeratene, mögliche oder geplante Hypodesensibilisierungsmaßnahmen und Folgen.

Ich habe beim Makler nochmal nachgehakt und das „Folgen“ würde sich nur auf die Hypo Maßnahme beziehen. Wenn ihr den Ausschluss so liest, würdet ihr das auch so verstehen?

Ich würde das auch so verstehen, wobei die Folgen der Hypo ja grundsätzlich auch Infektionen durch die Spritzen, Unverträglichkeiten oder Krankenhausaufenthalt durch anaphylaktischen Schock oder oder oder sein könnten. Nicht unbedingt wahrscheinlich und je nachdem ist der eindeutige Folgenbeweis vielleicht auch schwierig, aber grundsätzlich denkbar.

Casa

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Antw:[NW] PKV Wechsel von DBV zur Barmenia
« Antwort #5 am: 26.08.2024 11:15 »
Zitat
Es gilt ein Leistungsausschluss für angeratene, mögliche oder geplante Hypodesensibilisierungsmaßnahmen und Folgen.

Ohne den gesamten Passus kann eine zuverlässige Aussage getroffen werden.

Zudem sollte geklärt sein, auf welche konkrete Erkrankung sich der Ausschluss bezieht.
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