Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt nach BVerfG Urteil
NelsonMuntz:
--- Zitat von: BVerfGBeliever am 16.09.2024 15:49 ---
Nochmals der kurze Hinweis auf die Differenzierung:
1.) Ab dem dritten Beamten-Kind sind die Zuschläge in der Tat systembedingt, da "seitens des BVerfG vorgegeben".
2.) Für die ersten beiden Kinder sind sie hingegen (zumindest in meinen Augen) eigentlich streng limitiert und somit beispielsweise in NRW (zumindest aus meiner Sicht) grob verfassungswidrig, so wie oben erläutert.
--- End quote ---
Du möchtest doch nur die in Deinen Augen grob verfassungswidrigen Zuschläge für die ersten beiden Kinder in das Grundgehalt überführt bekommen. Sei doch an dieser Stelle einfach mal Mensch und trau Dich, ehrlich zu sein.
Wie viele Kinder hattest Du jetzt noch mal zu versorgen?
Sei mir nicht böse, aber aus TB-Sicht ist das oft eine geradezu groteske Diskussion, die sogar Ansätze von Raffgier trägt. Ich habe für meine Kinder viele Jahre "nur" das Kindergeld erhalten, mittlerweile ist es durch die Freibeträge ein kleines Eckchen mehr geworden. Das deckt trotzdem nicht mal ein Drittel der Kosten, die mir durch die Kinder entstehen. Jetzt kann man über "private Entscheidung" und "Einschränkung des Lebensstils" hin und her diskutieren, aber warum sollten kinderlose Beamte eine Alimentierung für gar nicht vorhandene Kinder erhalten? Der Staat mildert die "Einschränkung des Lebensstils" außerdem über das Kindergeld in geeigneter Weise ab. Final wird darüber auch faktisch definiert, wie stark eben jene Einschränkung ausfallen darf.
Nicht falsch verstehen: Ich misgönne niemandem ein artgerechtes Einkommen, aber aktuell wird der "Wert" eines "Beamtenkindes" höher angesetzt, als jener eines "Bürgerkindes". Wird dieser Wert auch noch prophylaktisch an alle Beamte unabhänging von der Kinderzahl ausgezahlt, dann könnte zwischen Besoldung und Bezahlung eine enorme und in der Angemessenheit anzweifelbare Distanz entstehen. Du kannst Dich dann auf den populistischen Mob freuen, der den Single-Beamten-Sold dem Einkommen einer Durchschnittsfamilie gegenüberstellt - so wie das rezent mit dem Bürgergeldbezug geschieht.
Ich kann aber auch ein Spur größer: Durch die so geforderte, massive Erhöhung der Beamtenbesoldung förderst Du das Ungerechtigkeitsempfinden in der Bevölkerung und schwächst das Vertrauen in den Staat (unabhängig von dahinterliegenden Rechtslagen). Das wird populistischen Parteien Auftrieb und final eines Tages sogar die Regierungsverantwortung einbringen. "30% mehr Netto für Beamte!" ist also ein mittelbarer Akt der Staatszersetzung ;)
Nimm mich nicht zu ernst, aber schau auch mal über Deinen Tellerrand! :)
Organisator:
--- Zitat von: NelsonMuntz am 16.09.2024 16:44 ---Sei mir nicht böse, aber aus TB-Sicht ist das oft eine geradezu groteske Diskussion, die sogar Ansätze von Raffgier trägt. Ich habe für meine Kinder viele Jahre "nur" das Kindergeld erhalten, mittlerweile ist es durch die Freibeträge ein kleines Eckchen mehr geworden. Das deckt trotzdem nicht mal ein Drittel der Kosten, die mir durch die Kinder entstehen. Jetzt kann man über "private Entscheidung" und "Einschränkung des Lebensstils" hin und her diskutieren, aber warum sollten kinderlose Beamte eine Alimentierung für gar nicht vorhandene Kinder erhalten? Der Staat mildert die "Einschränkung des Lebensstils" außerdem über das Kindergeld in geeigneter Weise ab. Final wird darüber auch faktisch definiert, wie stark eben jene Einschränkung ausfallen darf.
--- End quote ---
Dieser Ausschnitt zeigt doch, dass das 2 Personen/2Kinder-Modell der Beamtenbezahlung überholt ist. Genau über so etwas sollte man sich eben nicht streiten (müssten). Es wäre an der Zeit, wenn der Gesetzgeber hier entsprechend modernisieren würde und - wenn gesellschaftlich gewünscht - die Kinderfinanzierung anderweitig sicherstellt.
Ansonsten ist es auch völlig unrealistisch, dass Beamte auf einmal 30% mehr Grundbesoldung erhalten würden. Auch wenn man das irgendwie rechtlich herleiten kann, gesellschaftspolitisch umsetzbar ist es nicht. Allein schon, weil es im Gehaltsgefüge bei single-Beamten vs. single-Angestellten keinen übermäßigen Gap gibt.
MoinMoin:
Und auch keinen amtsangemessenheits Gap.
Sofern die amtsangemessene Besoldung des Single Beamten irgendwas mit der Bezahlung der Bürger zu tun haben könnte.
Klar ist jedoch, jeder Beamte in der untersten Besoldungsgruppe und Stufe muss unabhängig seiner familiären Situation eine Alimentierung bekommen, die wesentlich über das Geld liegen muss, was ein entsprechender Bürgergeldempfänger bekommt.
KlammeKassen:
--- Zitat von: MoinMoin am 16.09.2024 19:31 ---Und auch keinen amtsangemessenheits Gap.
Sofern die amtsangemessene Besoldung des Single Beamten irgendwas mit der Bezahlung der Bürger zu tun haben könnte.
Klar ist jedoch, jeder Beamte in der untersten Besoldungsgruppe und Stufe muss unabhängig seiner familiären Situation eine Alimentierung bekommen, die wesentlich über das Geld liegen muss, was ein entsprechender Bürgergeldempfänger bekommt.
--- End quote ---
aber nicht deutlich über dem, was ein entsprechender Angestellter bei gleichen Tätigkeiten erhält... :)
KlammeKassen:
--- Zitat von: Organisator am 16.09.2024 13:51 ---
--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 16.09.2024 13:47 ---Es ist menschlich und auch verständlich dass ein Vergleich im unmittelbaren Kollegenkreis durchaus an der Tagesordnung ist.
--- End quote ---
Das ist ja auch legitim. Nur sollte man dann nicht nur den Zahlbetrag sondern auch alles andere mit vergleichen.
Und wenn doch nur auf den Zahlbetrag ankommt, sind die Unterschiede bis ca. A11 / E11 nicht besonders hoch.
--- End quote ---
Worauf genau willst du hinaus?
Natürlich sollte hierbei das Netto verglichen werden, weil es das ist, was für die täglichen Ausgaben zur Verfügung steht. Wenn du willst, dass man alles vergleicht, müsste man auch noch zusätzlich sagen, dass die Altersversorgung trotz VBL schlechter ist als bei der Pension.
Also doppelt weniger => weniger Nettobezüge und weniger Altersversorgung.
Wenn Kinder hinzukommen, wird es noch heftiger.
Daher die Frage, was für dich sonst relevant ist?
Wenn du kein Beamter wärest, würdest du es auch nicht geil finden, als E13er deutlich weniger aufm Lohnzettel unten(!) stehen zu haben als der Beamte. Da du Beamter bist, ist es dir wahrscheinlich recht egal, weil du ja das höhere Gehalt hast (warum sollte man diese bessere Position auch abgeben).
Und dann liest du als TBler noch, dass die A13er meinen, ihre Alimentation ist nicht angemessen....
Da kannst du nicht nachempfinden, dass sich das wie ein doppelter Schlag in ***** anfühlt?
Das Netto ist schon geringer und die Beamten mit dem höheren Netto sagen, ihr Sold ist nicht ausreichend hoch.
Navigation
[0] Message Index
[#] Next page
[*] Previous page
Go to full version