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Völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt nach BVerfG Urteil

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Organisator:

--- Zitat von: HochlebederVorgang am 17.09.2024 08:59 ---Im Grunde würde dann gelten: Jeder mit Familie, der Vollzeit im Mindestlohn arbeitet, sollte mit Aufstockung und Wohngeld 115% mehr haben als eine Bürgergeldfamilie.

Spätestens dann fällt auf, dass sich hier alle haben schön ausbeuten lassen. Für einen Großteil der Berufstätigen "lohnt" es sich seit Jahren nicht, arbeiten zu gehen.

--- End quote ---

Ersterer Punkt wäre eine logische und motivierende Konsequenz.

Zu letzterem zitiere ich den ehem. Bundeskanzler: Fördern und Fordern - der Begriff des "Lohnens" darf sich nicht stellen, wenn nur solche Personengruppen Unterstützung erhalten, die sich nicht aus eigener Kraft helfen können.

NelsonMuntz:

--- Zitat von: HochlebederVorgang am 17.09.2024 08:59 ---...
Wir sind ein Niedriglohnland mit den höchsten Sozialabgaben und der geringsten Wohneigentumsquote in Europa! Dort liegt das Problem.

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Das mit dem Niedriglohnland ist faktisch Unfug, weil es tatsächlich nominal recht hohe Gehälter in der Breite in DE gibt. Richtig ist hingegen, dass die hohe Abgabenquote zum einen das verfügbare Netto erheblich schmälert und zum anderen Produkte und Dienstleistungen im Binnenmarkt dadurch oft sehr hochpreisig werden.

Richtig ist allerdings auch, dass wir einen großen Niedriglohnsektor in Deutschland haben. Das ist jedoch ein relatives Phänomen innerhalb unseres Landes. Hier gilt aber immer noch, dass z.B. für Erntehelfer aus Rumänien durch einen 2-monatigen Arbeitseinsatz ein ganzes (rumänisches) Jahresgehalt erzielt werden kann.

Wie "brutal" die Abzüge beim Gehalt von Angestellten wirken, kann man sehen, wenn man das Arbeitgeber-Brutto mit dem zugehörigen Netto vergleicht. (Das ist sicher auch für den ein oder anderen interessierten Beamten einen Blick wert).

Zur Eigentumsquote gibt es viele Sichtweisen. In der einkommenstechnisch viel stärkeren Schweiz ist sie sogar noch geringer als in DE.

Organisator:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 17.09.2024 09:37 ---Zur Eigentumsquote gibt es viele Sichtweisen. In der einkommenstechnisch viel stärkeren Schweiz ist sie sogar noch geringer als in DE.

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Dazu reicht es mal einen Blick darauf zu werfen, wie dieses Eigentum so aussieht und zu überlegen, welcher Deutsche in solchen Bedingungen leben möchte.

HochlebederVorgang:
Was ist denn "recht hoch"? Dann kann ich auch behaupten, dass viele Gutqualifizierte im Ausland mehr verdienen könnten, Skandinavien etc. Entscheidend ist im Tatsächlichen, dass es in Deutschland viele Beschäftigte gibt, die mit ihrem Einkommen und dem Aufwand wie Fahrtkosten, Kinderbetreuung etc. am Ende unter dem liegen, was einer Bürgergeldfamilie zur Verfügung steht. Auf den öffentlichen Dienst übertragen gilt das für einen Großteil der Tarifbeschäftigten und auch für einen erheblichen Teil der Beamtenschaft.

Niedrige Eigentumsquote und geringer sozialer Wohnungsbau tragen bei steigenden Wohnkosten weiter dazu bei. Wir hätten z.B. beim Abstandgebot der Besoldung zum Bürgergeld keine Probleme, wenn nicht die Wohnkosten (übernommen wird der tatsächliche Bedarf) so exorbitant gestiegen wären.

Hugo Stieglitz:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 17.09.2024 09:37 ---
--- Zitat von: HochlebederVorgang am 17.09.2024 08:59 ---...
Wir sind ein Niedriglohnland mit den höchsten Sozialabgaben und der geringsten Wohneigentumsquote in Europa! Dort liegt das Problem.

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Zur Eigentumsquote gibt es viele Sichtweisen. In der einkommenstechnisch viel stärkeren Schweiz ist sie sogar noch geringer als in DE.

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Dazu müsste man auch die Immobilienpreise und die Besiedelungsdichte berücksichtigen. Ich glaube ein Viertel der deutlich kleineren Schweiz ist gar nicht besiedelbar.

Man kann aber feststellen, dass das Medianvermögen in Deutschland unterhalb des Durchschnitts der EU liegt. Auch unterhalb so Länder wie Italien, Spanien und Portugal.

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