Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen

Völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt nach BVerfG Urteil

<< < (7/104) > >>

MoinMoin:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 03.09.2024 10:45 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 03.09.2024 10:23 ---Und nein, der Beamte mit Kinder hat immer weniger für sich, als der ohne Kinder, also da ist nichts falsch.

--- End quote ---

... naja, wenn er seinen Kindern nur Wasser, Brot und Altkleider gönnt, dann kommt er sicher noch ganz gut weg ;)

Im Ernst: Die Beleuchtung dieses Themas zeigt recht eindrücklich, wie viel Kinder eigentlich so kosten und wie unterschiedlich der Staat (also final die Gesellschaft) mit diesen Kindern umgeht bzw. die Familien fördert/entlastet. Letztendlich sind die Zuschläge für Kinder im Beamtenwesen durchaus angemessen - nur die Menschen im Angestelltenverhältnis (ob öD oder pW) haben nix davon.

Lösung: Kindergeld anheben!  ;D

--- End quote ---
Absolut korrekt, wenn das Kindergeld hoch genug ist, dann würden die Zuschläge beim Beamten "wegfallen" oder geringer ausfallen oder gar das Grundgehalt sinken (da dort Kinderanteile drin sind).

KlagendePerson:
Gute Vorschläge :) Wir werden es in 10 Jahren wissen falls bis dahin irgendeiner die amtsangemessene Alimentation auf die Reihe bekommt…dann berichte ich hoffentlich aus der Altersteilzeit…vielleicht sind die teuren Beamten aber bis dahin auch alle abgeschafft und liegen am Strand 🏖️ , also so ähnlich wie jetzt beim mobilen Arbeiten, wir werden sehen :D

KlammeKassen:

--- Zitat von: clarion am 02.09.2024 19:37 ---Und die eigene Versicherung  kostete 350- 400 Euro, zuzüglich die des/der Lebenspartner*in, falls er oder sie nicht selbst versichert ist.

--- End quote ---

Ja gut, das zahlt man aber als Angestellter auch (nahe der BBG) und bekommt eben nicht die Premium-Behandlung mit schnellen Terminen, Neuaufnahme bei (anderen/neuen) Ärzten, besseren Leistungen etc.
Das macht das ganze schon unfait => der Betrag, der abgedrückt werden muss ist zum Teil höher oder gleich hoch, die Leistung aber Anti-Premium bei den Angestellten

KlammeKassen:

--- Zitat von: KlagendePerson am 03.09.2024 08:36 ---
--- Zitat von: EinMann am 02.09.2024 14:22 ---
Keine Gewerkschaft (-der tariflich Angestellten) hat das bisher thematisiert, wie mit dieser enormen innerbetrieblichen Kluft umgegangen werden soll. Ich galube auch nicht, das dies bei Tarifverandlungen jemals zu Sprache kommen wird.

--- End quote ---

Mich wundert, dass die AN im öD dieses Thema offenbar bis auf wenige Ausnahmen nicht interessiert. Denn wenn sogar die (i.d.R. höhere) Besmtenbesoldung nach der Rspr. des BVerfG zu niedrig ist, ja was ist denn dann die tolle TVÖD Bezahlung?

Die „alten Säcke“ hier erinnern sich vll. noch an die Lobhudeleien bei der Ablösung des (besseren!) BAT durch den Tvöd. Was wurde damals von Gewerkschaftsseite massiv Werbung gemacht und bereits damals die Leute massenhaft für blöd verkauft, denn der alte BAT hatte sowohl Orts- als auch Familienzuschläge!

Nachdem beispielsweise NRW ja bereits aufgrund der Urteile nachgebessert hat, führt dies wie der Kollege anmerkte dazu, dass ein NRW A11er mit 3 Kindern nach Abzug der KV Beiträge locker über 1000 Euro NETTO mehr hat als der angestellte E11er mit 3 Kindern (ca. 4K netto vs. 5,6k netto). Ob das nun richtig ist, dass der Papa mit 3 Kindern für die gleiche Arbeit knapp 1,5k netto mehr nach Hause trägt wie sein ggf. ungewollt kinderloser Kollege darf jeder für sich beurteilen. Hier bleibt ebenfalls die weitere Rspr. abzuwarten, denn die Familienzuschläge in diesem Rahmen sind laut BVerfG nicht zulässig = das Grundgehalt für alle muss rauf, da dieses im Schnitt überall 20 bis 40% zu niedrig ist!

Nun wäre es aber falsch hier wie so oft in Richtung Beamten-Bashing zu gehen, denn genauso wie das Bürgergeld laut BVerfG das Existenzminimum darstellt hat der Dienstherr nach dem GG den Beamten amtsangemessen zu alimentieren, eben weil dieser sein Gehalt nicht frei aushandeln kann wie der Angestellte. Die Beamtenbesoldubg ist also nicht zu hoch, die Bezahlung der Angestellten ist seit TVÖD Einführung viel zu niedrig.

Es liegt also an Euch und den Gewerkschaften diesen Missstand zB in die aktuellen Verhandlungen mit aufzunehmen und endlich auch den Angestellten einen großen Schluck (min. 10% p.a) zu verhandeln und notfalls mal richtig in die Vollen zu gehen.

--- End quote ---

Die Gewerkschaften interessiert das leider null. Denn, wie wir alle wissen, wird immer gefordert, dass die Tariferhöhungen in gleicher Höhe auf die Beamten übertragen werden soll. Somit ändert sich natürlich nie etwas; eher kommen die Beamten immer besser weg, weil es hier auch oft noch Jahressonderzahlungen oder ähnliches gibt, die geleistet werden müssen, weil sonst Mindestabstände nicht eigehalten werden.
Bei diesen wird aber nie an die Angestellten gedacht... dass diese auch an diese gezahlt werden.

Jetzt kann natürlich gesagt werden "ja ist ja wegen Gesetz, Alimentation", aber dann ist es auch nicht zu begründen, warum die Beamten immer von den Tariferhöhungen profitieren. Diese sind für diese völlig egal.... da ja der Dienstherr für die angemessene Alimentation zu sorgen hat; dies hängt aber ja nicht mit dem Gehalt der Angestellten zusammen.

Warum die Differenz hier immer größer werden muss..... ist nicht nachvollziehbar und hilft garantiert nicht bei der Beschaffung und Haltung von Angestellten im öffentlichen Dienst.
Der Wechsel vom BAT zum TVöD war eine richtige Schlechterstellung von Angestellten im Vergleich zu den Beamten, die normalerweise in Zeiten des Fachkräftemangels beseitigt werden müsste.

Aber "normalerweise" [...]... heißt wieder "gar nicht"

KlammeKassen:

--- Zitat von: Aleksandra am 03.09.2024 09:41 ---
--- Zitat von: Bob Kelso am 02.09.2024 16:27 ---Allein die Zuschläge: 2200 Euro !!!

--- End quote ---
Ein Freund von mir ist Lehrer in NRW mit drei Kindern. Der hat mir auch gesagt, dass er knapp 6k netto bekommt. Konnte ich anfangs kaum glauben... :D

Zuschläge von 2.200 EUR...
Mit diesen 2.200 EUR Zuschlägen allein wäre man netto als Single übrigens über dem Medianeinkommen. Konkret: 54% der Arbeitenden bekommen weniger als das!
https://www.iwkoeln.de/presse/interaktive-grafiken/judith-niehues-maximilian-stockhausen-einkommensverteilung-in-deutschland.html



Schaut man sich statista an (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/5742/umfrage/nettoeinkommen-und-verfuegbares-nettoeinkommen/#:~:text=Das%20%28A%29%20Nettoeinkommen%20gibt%20an%2C%20wie%20viel%20Geld,laut%20dieser%20Erhebung%20durchschnittlich%203.224%20Euro%20in%20Deutschland.)
sieht man: Pensionäre und Beamte haben im Schnitt ein höheres Einkommen als Selbstständige.

Und dann gibt es tatsächlich noch Leute, die einem vorrechnen wollen, dass Beamte unteralimentiert seien. Und dadür sogar vor Gericht klagen.

Das Beamtensystem hat sich komplett von der Realität der Restgesellschaft abgekoppelt. Völlig eigener Kosmos ohne jegliche Bodenhaftung.

--- End quote ---

Kein Wunder, guck dir unsere Politiker im Bundestag an; da wird man aus dem Ministeramt entfernt und erhält trotzdem weiter Bezüge und später fette Pesion trotz extrem kurzer Zeiten ohne Leistung.

Die Politiker werden nicht ihren eigenen Ast sägen, auf dem sie sitzen

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

[*] Previous page

Go to full version