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Völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt nach BVerfG Urteil

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BVerfGBeliever:
@Nelson, in meinen Augen gibt es zwei unterschiedliche Diskussionsebenen:

1.) Auf der einen Seite gibt es „allgemeine“ Themen, zu den naturgemäß jeder eine persönliche „Meinung“ hat, die er aus meiner Sicht gerne kundtun darf und soll. Hier scheint es diverse Punkte zu geben, bei denen ich dir durchaus zustimme. So läuft z.B. auch aus meiner Sicht sowohl bei uns als auch weltweit zurzeit einiges nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Und beispielsweise mit Blick auf die Bezahlung im öffentlichen Dienst: Wenn (wie von mir kürzlich dargestellt) ein A15 im Jahre 1924 das 6,8-fache eines A3 bekommen hat und hundert Jahre später nur noch das 2,3-fache, dann finden das vermutlich weder du, noch ich, noch @KlammeKassen und viele andere besonders „erbaulich“. Die fortgesetzte Stauchung der Tabellen sowohl bei euch Angestellten als auch bei uns Beamten ist ein großes Problem, das endlich mal adressiert werden sollte.

2.) Auf der anderen Seite gibt es die konkrete Situation von uns Beamten. Und da ist es nun mal einfach „Fakt“ (nicht „Meinung“!), dass uns nach Art. 33 GG eine verfassungsgemäße Besoldung zusteht. Diese wird uns jedoch seit vielen Jahren systematisch vorenthalten, weil uns quasi alle 17 Besoldungsgesetzgeber in mehr oder weniger unverblümter Art und Weise „den Mittelfinger zeigen“ (Hessen und Sachsen sind wie erwähnt die Einäugigen unter den Blinden).

Und wenn dann zum zweiten Punkt von der „Seitenlinie“ (also von Nicht-Beamten) beispielsweise lautstark „Politisch nicht vermittelbar!“ reingeblökt wird (so wie gestern mal wieder im anderen Thread) oder uns gönnerhaft „erklärt“ wird, dass doch bitte die ersten beiden Beamtenkinder die gleichen Zuschläge wie ab dem dritten Kind bekommen sollen (was absolut sachwidriger Blödsinn ist), dann steigt gegebenenfalls bei manchen Beamten leicht der Puls. Entsprechend ist in meinen Augen der Gegenwind einzuordnen, der dir kürzlich im anderen Thread entgegengeschlagen ist..

KlammeKassen:

--- Zitat von: Organisator am 30.10.2024 16:16 ---
--- Zitat von: NelsonMuntz am 30.10.2024 16:08 ---
--- Zitat von: Organisator am 30.10.2024 16:04 ---Es gibt halt Unterschiede, aus welcher Perspektive man das sieht. Aus einer streng juristischen Betrachtung mit einem Weltbild aus den 1950ern sieht die Sache anders aus als einer Betrachtung rein aus gesundem Menschenverstand mit etwas Abstand zum öffentlichen Dienst / Beamtentum.

Ich glaube es kommt da auch etwas darauf an, wie man "solche Gedanken platziert" ;)

--- End quote ---

Da hast Du sicher Recht, ich war nicht immer lieb ;)

(Tatsächlich ist es dieses 50er-Jahre-Denken, welches mich wirklich auf die Palme brachte. Ich bin relativ überzeugt, dass man heute das Beamtenwesen etwas anders implementieren würde, würde man heute eine Verfassung ausarbeiten müssen)

--- End quote ---

Eine Verfassung ist auch nur Rechtsmaterie die von den Menschen der jeweiligen Zeit erstellt wurde und insofern altert. Daher gilt es, die rechtlichen Regelungen den gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen und modern zu halten. Wenn die Beamtenbesoldung auf ein Einverdienermodell mit 2 Kindern abstellt, ist es nicht mehr aktuell sondern bedarf einer Aktualisierung.

Grundsätzlich ist gegen ein besonderes Dienst- und Treueverhältnis bei den hoheitlichen Kernaufgaben des Staates nichts zu sagen, es ist nur über die Jahrzehnte aufgeweicht bis hin zum Missbrauch, ohne eine grundsätzliche Reform zu erfahren. Und das rächt sich gerade.

--- End quote ---

Die Frage ist ja, inwiefern es überhaupt noch hoheitlich ist. In der "normalen" Kommunalverwaltung gibt es zumindest so gut wie keine Aufgaben, die nicht auch Angestellte ausüben.
Bei Polizei, Staatsanwaltschaft, Richtern etc. ist es natürlich etwas anders

KlammeKassen:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 30.10.2024 21:50 ---Kleiner Edit zu oben: Es sollte natürlich Daumen hoch im ersten Absatz lauten ;)

--- End quote ---

Ach mensch, ich dachte das war Absicht, wegen "Frauengeld" und "Damen hoch"  ;)

NelsonMuntz:
@BVerfGBeliever:

Ja, ich sehe das durchaus ähnlich: Das Thema kann und muss man auf verschiedenen Ebenen diskutieren - wobei auch ganz unterschiedliche Ergebnisse, Meinungen oder Zielvorstellungen entstehen können.

Heute hab ich leider keinen Raum für weitere Diskussionen - und im Anschluss folgt für mich ein langes Wochenende mit 100% Digital Detox ;)

Aber wir lesen uns wieder! :)

KlammeKassen:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 31.10.2024 12:58 ---@BVerfGBeliever:

Ja, ich sehe das durchaus ähnlich: Das Thema kann und muss man auf verschiedenen Ebenen diskutieren - wobei auch ganz unterschiedliche Ergebnisse, Meinungen oder Zielvorstellungen entstehen können.

Heute hab ich leider keinen Raum für weitere Diskussionen - und im Anschluss folgt für mich ein langes Wochenende mit 100% Digital Detox ;)

Aber wir lesen uns wieder! :)

--- End quote ---

In Niedersachsen ist tatsächlich heute Feiertag  8). Wenn man uns hier schon  den 6. Januar, Fronleichnam und den 1. November nicht gönnt.

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