Autor Thema: Völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt nach BVerfG Urteil  (Read 41045 times)

BAT

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Ah okay, vielleicht lässt man sich aber auch auf 34 Stunden ein, wenn du überzeugend bist. Wenn es dich reizt, würde ich es zumindest versuchen. Kannst nach einem Vorstellungsgespräch oder einer "Absage zu dem Wunsch nach 34 Stunden" ja immer noch sagen "nö Danke, hat sich erledigt".


Da die Organisation von Wahlen dazu gehört, nehme ich wohl erstmal Abstand von einer Bewerbung. ;)

KlammeKassen

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Ah okay, vielleicht lässt man sich aber auch auf 34 Stunden ein, wenn du überzeugend bist. Wenn es dich reizt, würde ich es zumindest versuchen. Kannst nach einem Vorstellungsgespräch oder einer "Absage zu dem Wunsch nach 34 Stunden" ja immer noch sagen "nö Danke, hat sich erledigt".


Da die Organisation von Wahlen dazu gehört, nehme ich wohl erstmal Abstand von einer Bewerbung. ;)

Ist doch gerade sicherlich ein Spaß :D

TVOEDAnwender

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Ich will das Thema nicht aufwärmen, aber ich hab beim Googlen doch mal das hier vom Schall NRW gefunden, was sehr deutlich macht, wie weit die Schere netto auseinander geht:

https://www.schall-nrw.de/unsere-themen/familienzuschlag/

UNameIT

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Ich will das Thema nicht aufwärmen, aber ich hab beim Googlen doch mal das hier vom Schall NRW gefunden, was sehr deutlich macht, wie weit die Schere netto auseinander geht:

https://www.schall-nrw.de/unsere-themen/familienzuschlag/

Krass finde ich, das selbst bei einem unverheirateten Single ohne Kinder der unterschied ca. 8k ausmacht. Und wenn die amtsangemessene Alimentation kommt, ist das ja sogar noch mehr O.o

Farold

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In der Beispieltabelle ging es um den Vergleich von angestellten und verbeamteten Lehrkräften, dieses Thema betrifft aber alle Tarifbeschäftigten welche die gleiche Arbeit wie Beamte erledigen. Die Gehaltsschere zwischen Angestellten und Beamten klafft immer weiter auseinander und zwar zum Nachteil der Tarifbeschäftigten und Verdi interessiert das überhaupt nicht. Wie in dem Beitrag passend erwähnt die Frage was wäre wenn die Benachteiligten die Beamten wären. Da wäre schon längst ein Aufschrei von Verdi durchs Land gezogen. Obwohl Verdi ja gar nicht für Beamte verhandelt steht deren Wohl dort an erster Stelle.

Organisator

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Ich will das Thema nicht aufwärmen, aber ich hab beim Googlen doch mal das hier vom Schall NRW gefunden, was sehr deutlich macht, wie weit die Schere netto auseinander geht:

https://www.schall-nrw.de/unsere-themen/familienzuschlag/

Krass finde ich, das selbst bei einem unverheirateten Single ohne Kinder der unterschied ca. 8k ausmacht. Und wenn die amtsangemessene Alimentation kommt, ist das ja sogar noch mehr O.o

Ich finde die Darstellung in der Tabelle etwas einseitig. Sie greift ein Extrembeispiel heraus, was dann zur gefühlten Lesart führt, dass dies für alle Bereiche der Fall ist. Solche Berichterstattung auf Bild-Niveau lässt etwas an der Seriösität zweifeln.

NelsonMuntz

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Ich finde die Darstellung in der Tabelle etwas einseitig. Sie greift ein Extrembeispiel heraus, was dann zur gefühlten Lesart führt, dass dies für alle Bereiche der Fall ist. Solche Berichterstattung auf Bild-Niveau lässt etwas an der Seriösität zweifeln.

Der deutsche Richterbund hat für seine Argumentation zur amtsangemessenen Besoldung ebenfalls mit dem Extrembeispiel A3 gerechnet.

Insofern geht das wohl in Ordnung ;)

Tendenziell bestehen die dargestellten Unterschiede auch 2 oder 3 Ebenen darunter oder darüber. Unbeleuchtet bleibt natürlich der Zugriff auf Sozialleistungen, auf die der Beamte keinen Anspruch hat.

KlammeKassen

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Merkwürdig, dass Beamte das immer wieder abstreiten, dass das so ist.

Wenn man das Riesenfass sieht, was da wegen der "nicht amtsangemessenen Alimentation" aufgemacht wird, frage ich mich, was die Betroffenen wohl machen würden, wenn sie Tarifbeschäftigte wären. Dann wären sie ja noch schlechter bezahlt.... obwohl sie jetzt ja schon grenzenlos schlecht bezahlt werden. :-X

Bei den steigenden Ausgaben für die Rentenversicherung in den nächsten Jahren ist auch abzusehen, dass die Differenz wohl nicht gerade kleiner wird.

Es ist ja bei Einmalzahlungen und prozentualen Erhöhungen immer so, dass Beamte besser wegkommen, weil einfach diese Sozialabgaben für die weiteren Euro nicht anfallen.

Farold

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Wir bräuchten einfach eine Gewerkschaft die sich auch für die Interessen der Tarifbeschäftigten einsetzt. Aber Verdi versteht sich nur als Streikarm des Beamtenbundes, dabei ist diese Zweiklassengesellschaft im Öffentlichen Dienst mit Unterscheidung zwischen Angestellte und Beamte nicht mehr zeitgemäß da die Tarifbeschäftigten nicht nur die gleiche Ausbildung haben wie die verbeamteten Kollegen, sondern auch noch die gleichen Tätigkeiten verrichten. In Baden-Württemberg z.B. beginnt der Beamte sofort in der A8, der Tarifbeschäftigte fängt dagegen in der E5 an. Wer hier zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern gehört muss wohl nicht näher erläutert werden. Wie wäre es z.B. wenn die E5 und E6 gestrichen wird und statt dessen direkt in die E7 bzw. E8 eingruppiert würde? Bei den Beamten ging die Anhebung der Eingangsbesoldungsgruppe ja auch problemlos. Und die Jahressonderzahlung sollte auf die Monate verteilt ausgezahlt werden um die hohen Abzüge abzumildern. Vieles wäre machbar um die völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt abzufächern, aber weder die Politik noch Verdi haben daran ein Interesse. Viele Kollegen wären bereit in die Gewerkschaft (wieder) einzutreten wenn dieses Thema angegangen werden würde. Leider hat Verdi daran kein Interesse und vertritt weiterhin die Interessen der Beamtenschaft und die Tarifbeschäftigten bleiben auf der Strecke.

Verwaltungsfritze

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Wir bräuchten einfach eine Gewerkschaft die sich auch für die Interessen der Tarifbeschäftigten einsetzt. Aber Verdi versteht sich nur als Streikarm des Beamtenbundes, dabei ist diese Zweiklassengesellschaft im Öffentlichen Dienst mit Unterscheidung zwischen Angestellte und Beamte nicht mehr zeitgemäß da die Tarifbeschäftigten nicht nur die gleiche Ausbildung haben wie die verbeamteten Kollegen, sondern auch noch die gleichen Tätigkeiten verrichten. In Baden-Württemberg z.B. beginnt der Beamte sofort in der A8, der Tarifbeschäftigte fängt dagegen in der E5 an. Wer hier zu den Gewinnern und wer zu den Verlierern gehört muss wohl nicht näher erläutert werden. Wie wäre es z.B. wenn die E5 und E6 gestrichen wird und statt dessen direkt in die E7 bzw. E8 eingruppiert würde? Bei den Beamten ging die Anhebung der Eingangsbesoldungsgruppe ja auch problemlos. Und die Jahressonderzahlung sollte auf die Monate verteilt ausgezahlt werden um die hohen Abzüge abzumildern. Vieles wäre machbar um die völlige Entkoppelung von Besoldung und Gehalt abzufächern, aber weder die Politik noch Verdi haben daran ein Interesse. Viele Kollegen wären bereit in die Gewerkschaft (wieder) einzutreten wenn dieses Thema angegangen werden würde. Leider hat Verdi daran kein Interesse und vertritt weiterhin die Interessen der Beamtenschaft und die Tarifbeschäftigten bleiben auf der Strecke.

Vielleicht sollte man erstmal verstehen, dass es zwei völlig unterschiedliche Systeme sind und es z.B. gar keine Eingangsentgeltgruppe gibt.
Der Tarifbeschäftigte fängt auch nicht in der EG 5 an, sondern erhält das Entgelt nach dem ihm dauerhaft übertragenen Tätigkeiten. Wenn diese der EG 5 entsprechen, bekommt er logischerweise dieses Entgelt und kann nicht einfach mal eben problemlos in die EG 7 oder 8 eingruppiert werden.

Ich bin selber Tarifbeschäftigter. Dieses gegenseitige Bashing muss doch mal aufhören. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile und jeder kann sich dazu entschließen Beamter oder Tarifbeschäftigter zu werden. Wer allerdings stetig über seine eigene Situation meckert und nichts verändern will, ist Mecker-Mekka Deutschland wohl bestens aufgehoben.

Farold

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Man kann sich nicht entschließen Beamter zu werden. Wenn keine freie Beamtenstelle da ist geht das logischerweise nicht. Und jeder, der bei uns die 3jährige Ausbildung macht, fängt automatisch in der E5 an, gibt es dann doch alle Jahre mal wieder eine freie Beamtenstelle im Mittleren Dienst kommt der Kollege direkt in die A8. Somit haben wir die Situation dass mit gleicher Ausbildung und gleicher Tätigkeit der eine in der E5, der andere in der A8 ist. Und so etwas ist nicht in Ordnung. Auch werden bei uns viele nicht nach dem bezahlt was sie an Arbeiten erledigen. Bei uns heißt es dann dass man leider nichts machen kann weil keine passenden Stellen vorhanden sind. Keiner in der Verwaltung will verstehen dass das bei Tarifbeschäftigen anders läuft als bei Beamte und man keine freien Stellen dazu braucht sondern dass die Stellen angepasst werden können. Und Klagen tut halt auch niemand. Von Verdi bekamen wir gesagt dass sie keine Anwälte zur Hand hätten. Somit können die Tarifbeschäftigten bei uns den Beamten bei den Beförderungen zusehen während sie selbst vollkommen falsch eingruppiert sind. Und warum braucht man Beamte wenn die gleiche Arbeit gleichzeitig auch von Tarifbeschäftigten erledigt wird? Welchen Sinn hat das als die Belegschaft zu spalten?

Umlauf

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Aber Verdi versteht sich nur als Streikarm des Beamtenbundes,

Selten so ein Stuss gelesen.

Beim Bund sind sich
Verdi als DGB-Gewerkschaft
und
der VBOB als Gewerkschaft im „Deutschen Beamtenbund und Tarifunion“
eigentlich spinnefeind.

Gleiches gilt auch für die beiden Dachorganisationen.

Bevor der nächste Knaller kommt:
Der Name Tarifunion ist der Zweig der Tarifbeschäftigten.

Farold

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Noch nie etwas von Beamte bei Verdi gehört? Die Beamten haben diese Gewerkschaft inzwischen unterwandert, auch sind viele Verdimitarbeiter ehemalige Beamte. Da Beamte nicht streiken dürfen deshalb werden die Angestellten als Streikmasse benötigt. Kaum ist ein Ergebnis auf dem Tisch schreit Verdi schon nach dessen inhaltsgleicher Übertragung für die Beamte. So war es bisher immer und so wird es auch bei der kommenden Tarifrunde sein.

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Man kann sich nicht entschließen Beamter zu werden. Wenn keine freie Beamtenstelle da ist geht das logischerweise nicht. Und jeder, der bei uns die 3jährige Ausbildung macht, fängt automatisch in der E5 an, gibt es dann doch alle Jahre mal wieder eine freie Beamtenstelle im Mittleren Dienst kommt der Kollege direkt in die A8. Somit haben wir die Situation dass mit gleicher Ausbildung und gleicher Tätigkeit der eine in der E5, der andere in der A8 ist. Und so etwas ist nicht in Ordnung. Auch werden bei uns viele nicht nach dem bezahlt was sie an Arbeiten erledigen. Bei uns heißt es dann dass man leider nichts machen kann weil keine passenden Stellen vorhanden sind. Keiner in der Verwaltung will verstehen dass das bei Tarifbeschäftigen anders läuft als bei Beamte und man keine freien Stellen dazu braucht sondern dass die Stellen angepasst werden können. Und Klagen tut halt auch niemand. Von Verdi bekamen wir gesagt dass sie keine Anwälte zur Hand hätten. Somit können die Tarifbeschäftigten bei uns den Beamten bei den Beförderungen zusehen während sie selbst vollkommen falsch eingruppiert sind. Und warum braucht man Beamte wenn die gleiche Arbeit gleichzeitig auch von Tarifbeschäftigten erledigt wird? Welchen Sinn hat das als die Belegschaft zu spalten?

Dann arbeitest du in der falschen Behörde. Bei "uns" z.B. fängt jeder nach der Ausbildung entsprechend der übertragenen Tätigkeiten an. Das kann mal eine E6, E7 oder E8 sein. Beamte hingegen fangen bei A6 an.

Natürlich kann man nur Beamter werden, wenn auch eine Beamtenstelle ("Planstelle") vorhanden ist. Das gilt genauso für die Angestellten; man kann nur Angestellter werden, wenn eine Angestelltenstelle ("Stelle") vorhanden ist.

Weiterhin können Angestellt nicht falsch eingruppiert sein, da gemäß Tarifautomatik der Angestellte immer korrekt eingruppiert ist. Mehr noch, werden dem Angestellten höherwertige Tätigkeiten übertragen, ist er in der Regel höhergruppiert; Beamte hingegen müssen dies ohne höheres Einkommen machen.

Möglicherweise mag es in deiner Behörde etwas schief laufen, dies lässt aber keinen Schluss auf andere zu.

Nicht zuletzt lass dich nicht von den Zahlen hinter der Entgelt- und Besoldungsgruppe irritieren. E5-Tätigkeiten entsprechen nicht automatisch A5. So gibt es Tätigkeiten, die nach E9a entgolten, aber nach A6 besoldet sind. Und sinngemäß auch umgekehrt.

KlammeKassen

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Noch nie etwas von Beamte bei Verdi gehört? Die Beamten haben diese Gewerkschaft inzwischen unterwandert, auch sind viele Verdimitarbeiter ehemalige Beamte. Da Beamte nicht streiken dürfen deshalb werden die Angestellten als Streikmasse benötigt. Kaum ist ein Ergebnis auf dem Tisch schreit Verdi schon nach dessen inhaltsgleicher Übertragung für die Beamte. So war es bisher immer und so wird es auch bei der kommenden Tarifrunde sein.

Dieses Mal wird ja direkt die Reduzierung der Beamten-Arbeitszeit gefordert; weshalb auch immer das für eine Gewerkschaft, die die Interessen von Arbeitnehmern (ungleich Beamte) vertritt, bedeutsam sein sollte.
Die inhalts- und zeitgleiche Übertragung wird selbstredend auch wieder direkt gefordert, damit sich die Schere auch ja nicht einen Millimeter Richtung Schließung statt Richtung Weiteröffung bewegt.