Autor Thema: Ablehnung Höhergruppierung E10 zu E11, IT, Dienst nach Vorschrift  (Read 2399 times)

florena

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Hallo zusammen,

im Oktober komme ich in die nächst höhere Stufe, vor einem Jahr bot mir mein Vorgesetzter ein sehr interessantes Arbeitsgebiet zu 100% an, vorher hatte ich 50%.

Mein Ziel ist und war es eine E11 zu bekommen, ich habe sehr viel gearbeitet, es waren mit Verlaub 60% bis 70%
schwere Aufgaben, sehr viele komplexe Datenbankabfragen, Daten rausziehen, woanders wieder rein, etc.

Im Februar hatte ich ein Personalgespräch mit dem Vorgesetzten, der meinte, dass ich meine skills bis zum September noch weiter ausbauen sollte, das habe ich sehr motiviert und engagiert getan, mit Leib und Seele.

Nun wurde der Antrag abgelehnt.

Ich überlege was ich tun kann.

Aber, zuallererst möchte ich versuchen "Dienst nach Vorschrift" zu machen. Das heisst in der E10 darf ich 30% schwere Sachen machen.

Die Frage ans Forum:
- was sind 30% schwere Aufgaben in der E10 (IT)
- was mache ich die anderen 70%

Hat hier jemand Tipps?

Vielen lieben Dank
Florena
« Last Edit: 02.09.2024 16:48 von florena »

Schinkensandwich

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Hallo zusammen,

im Oktober komme ich in die nächst höhere Stufe, vor einem Jahr bot mir mein Vorgesetzter ein sehr interessantes Arbeitsgebiet zu 100% an, vorher hatte ich 50%.

Mein Ziel ist und war es eine E11 zu bekommen, ich habe sehr viel gearbeitet, es waren mit Verlaub 60% bis 70%
schwere Aufgaben, sehr viele komplexe Datenbankabfragen, Daten rausziehen, woanders wieder rein, etc.

Im Februar hatte ich ein Personalgespräch mit dem Vorgesetzten, der meinte, dass ich meine skills bis zum September noch weiter ausbauen sollte, das habe ich sehr motiviert und engagiert getan, mit Leib und Seele.

Nun wurde der Antrag abgelehnt.

Ich überlege was ich tun kann.

Aber, zuallererst möchte ich versuchen "Dienst nach Vorschrift" zu machen. Das heisst in der E10 darf ich 30% schwere Sachen machen.

Die Frage ans Forum:
- was sind 30% schwere Aufgaben in der E10 (IT)
- was mache ich die anderen 70%

Hat hier jemand Tipps?

Vielen lieben Dank
Florena

Ist das überhaupt eine IT-Tätigkeit? Ich bin Verwaltungsangestellter und mache u.a. auch (teilweise komplexere) Datenbankabfragen und Statistiken und bin Verwaltungsangestellte in E10. Und in der Engeltgruppe sind "schwere Aufgaben" durchaus bereits immanent.

florena

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Ich bin verantwortlich für ein Data-Warehouse-System, dass eine logisch-analytisch strukturierte Denkweise und Problemlösungsorientierung erfordert, aber auch tiefes technisches Wissen über Themen der Informatik beinhaltet.

Dazu gehören auch Kenntnisse in Systembetreuung, Entwicklung und Programmierung von Datenbanken; und auch die Kenntnis von Programmiersprachen zur Beschreibung bzw. zur Abfrage von Datenbanken.

Da ich Informatikerin bin, ist es für mich eine IT Tätigkeit!


mafu

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Welche Tätigkeiten wurden dir vom Arbeitgeber denn überhaupt übertragen?

Umlauf

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Hat der Vorgesetzte das alles ohne die Personalverwaltung durchgeführt?
Er kann keine Aufgaben übertragen, welche die EG verändern. Außer er darf Arbeitsverträge unterschreiben.
Er kann nur darum werben, dass dir die Tätigkeiten von der zuständigen Stelle (Personalverwaltung) übertragen werden.

florena

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Meine in diesem Jahr erworbenen Fähigkeiten reichen nicht aus, wurde gesagt, sie entsprechen nicht einer E11. Eine passende Jobbeschreibung habe ich Anfang des Jahres erhalten, die fand in Absprache mit der Abteilung Personal statt.

Meine Aufgaben grob (alle selbstständig und eigenverantwortlich):
- Betreuung und Administration der Server
- Betreuung, Pflege und Weiterentwicklung des Datawarehouse
- Gestaltung, Optimierung und Programmierung von Berichten

u.v.m.

Meine Frage ist, was gilt als "schwer" und fällt in die 30% der E10, was ist leicht?




florena

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Die PDF kenne ich, aber meine Fragen kann ich nicht damit beantworten, ich bin E10, Fallgruppe 2.

MoinMoin

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Ok, dann solltest du mal schauen, wie deine Arbeitsvorgänge sind, bzw wieviele hast du denn?
und nicht 30 sonder 33 ist die Grenze
und
schwer ist nicht das Merkmal.
sondern besondere Leistungen, also Dinge, die über das was man im Studium lernt hinaus geht.

Also bei einem Serveradmin, fällt mir es da eher schwer dies zu sehen, ausser wenn es sich um Terra Daten handelt oder verteilte System die asynchron zu synchronisieren sind, Realtimeanalysen…
Gleiches bei DWS, da muss schon was spezielles aufgeboten sein.

Ach ja und deine Fähigkeiten sind da komplett wurscht, es geht alleinig um deine auszuübenden Tätigkeiten.
Denn der Analphabet aus der Bahnhofskneipe bekommt das gleiche wie du, wenn er die Tätigkeiten übertragen bekommt.

Umgekehrt kann es dir wurscht sein, wenn du mehr Geld willst, dann soll sich dein AG drum kümmern oder du findest ein AG der sich drum kümmert.

florena

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ok, andere Stellen mit meinem Arbeitsgebiet sind als E11 oder E12 ausgeschrieben, der Kollege, der meinen Job vorher gemacht hat, hatte auch die E11.

Serveradmins bekommen bei uns mindestens die E11. Ein DWS zu betreuen, erfordert ebenfalls besondere Kenntnisse.

Aber egal, was mache ich nun in den 33% bzw. 67% der wöchentlichen Arbeitszeit in der E10?

Oder, wie ich Dich @MoinMoin verstehe, ist die E10 korrekt bezahlt, und ich arbeite mit sehr hoher Taktung weiter, wie ich das das ganze Jahr gemacht habe.

Da mein Engagement und meine sehr hohe Motivation keine Berücksichtigung fanden, ich aktuell frustriert bin, möchte ich etwas runterfahren, nur wie?

MoinMoin

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Ich habe keine Ahnung, ob du richtig oder deine Kollegen falsch oder umgekehrt bezahlt werden.
Da ich nicht euere auszuübenden Tätigkeiten und deren Zeitanteile kennen.

Wenn also dein AG dir nicht höherwertige Tätigkeiten zuteilt, dann musst du sie auch nicht machen.

Wenn jemand der Meinung ist, deine Tätigkeiten sind E10 und du bist anderer Meinung, dann muss man sich zusammensetzen und das klären oder sich vor Gericht wiedersehen, oder sich einen Ag suchen, der dich so bezahlt wie du es für richtig ansiehst.

Wenn du also der Meinung bist, dass du derzeitig 11er Dinge machst, dann fordere das Entgelt ein, es steht dir zu, sofern du richtig mit deiner Meinung liegst.
(Was andere bekommen oder Vorgänger bekamen ist irrelevant, weil sie andere auszuübenden Tätigkeiten hatten, oder falsch bezahlt wurden)
Wenn jemand sagt, du hast nicht die notwendigen Skills, dann zeige ihm den Mittelfinger und mach ihm klar, dass das tariflich irrelevant ist und gib mir meine Kohle.
Wenn du sagst, ich mache aber eine hohe Taktung und mit viel Engagement und viel Motivation, dann zeigt er dir den Mittelfinger und sagt, das ist leider tariflich irrelevant.

Und wenn du der Meinung bist, du willst mit weniger hoher Taktung und mit weniger Engagement deiner Arbeit nachgehen und wir sollen dir hier erklären wie man das macht, dann mein Tipp:
Einfach mal 5 Minuten pro Stunde durchschnaufen, einen Kaffee trinken, aufstehen und dann weitermachen.

troubleshooting

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Oder, wie ich Dich @MoinMoin verstehe, ist die E10 korrekt bezahlt, und ich arbeite mit sehr hoher Taktung weiter, wie ich das das ganze Jahr gemacht habe.

Da mein Engagement und meine sehr hohe Motivation keine Berücksichtigung fanden, ich aktuell frustriert bin, möchte ich etwas runterfahren, nur wie?

Du schuldest deinem AG kein hohes Engagement und schon gar keine hohe Motivation. Du schuldest schlicht nur Leistung "mittlerer Art und Güte", sprich: durchschnittliche Leistung.

Welche Möglichkeiten du in deinem Job hast, die Leistung runter zu fahren? Keine Ahnung! Allgemein geht es aber immer, alles etwas langsamer angehen, keinerlei freiwillige Überzeiten machen etc.

Dazu empfehle ich immer, ein Zwischenzeugnis anfordern (natürlich schriftlich). Das ist für gute Vorgesetzte ein Alarmsignal. Wenn der/die Vorgesetzte dann nciht reagiert, weißt du def. was du ihm/ihr wert bist.

MoinMoin

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Du schuldest deinem AG kein hohes Engagement und schon gar keine hohe Motivation. Du schuldest schlicht nur Leistung "mittlerer Art und Güte", sprich: durchschnittliche Leistung.
Was aber im Umkehrschluss bedeutet kann, dass, wenn man runterfährt, eben nicht mehr die individuelle Leistung "mittlerer Art und Güte" erbringt.
Denn diese ist nicht absolut zu sehen, sondern immer auf die Person abzustellen.
Wer also 2 Jahre Gas gibt und dann nur noch soviel leistet wie seine Kollegen, der könnte da mit einer "Abmahnung" bestraft werden, wenn er seinen Leistungsabfall nicht begründen kann.

(nur so mal rein Theoretisch)

troubleshooting

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Gut, dann jetzt präzisiert, um das Halbwissen zu korrigieren:

Der AG kann nur abmahnen, wenn der AN eine „erheblich unterdurchschnittliche Arbeitsleistung erbringt“ (BAG, Urteil vom 11.12.2003, Az. 2 AZR 667/02).

Die im Urteil def. Beurteilung hat 2 Ebenen:
1. die allgemeine Normalleistung - Bezug auf MA mit gleichen/vergleichbaren Tätigkeiten
2. die individuelle Leistungsfähigkeit

Achtung, zu 2.: Diese ist niemals fix, sondern immer dynamisch.

Grundsätzlich ist es erst einmal Aufgabe des AG zu ermitteln und darzulegen, ob die Gründe für die Schlechtleistung vom AN verschuldet oder unverschuldet sind?

Kritisch wird eine Abweichung von mehr als 1/3 der (bisherigen) durchschnittlichen Arbeitsleistung angesehen. Anders ausgedrückt, fährt florena ihre Arbeitsleistung auf max ca. 66% herunter, darf der AG beweisen, dass dies fahrlässig (wird gern bei der Fehlerquote genommen) oder gar vorsätzlich erfolgt.

Liegt die Arbeitsleistung unter der Quote, sollte florena auf Nachfrage (!) Gründe parat haben.
Hier würde ich pers. zum Beispiel so argumentieren, dass sie sich eben mit der Aussicht auf die Höhergruppierung über das Normalmaß hinaus reingekniet hat und dem AG klar sein musste, dass dieses Level auf Dauer nicht ohne gesundheitliche Einbußen haltbar ist.
Zumal, so lese ich heraus, auch das Aneignen von Kenntnissen dazu gehörte. Da dies lt. "Beurteilung" nicht im ausreichenden Maß erfolgte, können die Tätigkeiten, für die die Kenntnisse erforderlich sind, folgend auch nicht bzw. nicht vollständig erwartet werden. Auch eine Aneignung von Kenntnissen, über Fortbildung zur ausgeübten Tätigkeit hinaus, kann man mal überlegen?
Aber, wie gesagt, die Darlegungspflicht für florena greift eh erst ca. unter den 66% (erheblich unterdurchschnittlich).

Zudem, im ÖD eine zulässige Abmahnung wegen Schlechtleistung fangen, ist an sich schon eine Leistung!

egotrip

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Ich würde gerne noch mal auf das Eingangsposting gehen,...

Wenn der Fragesteller weiß, dass er 60-70% "schwere Aufgaben" gemacht hat, um in die E11 zu kommen,...

Warum wird dann die Frage gestellt, was 30% schwere Aufgaben sind?

"30% schwere Aufgaben" sind 42-50% der "60-70% schweren Aufgaben",....