Autor Thema: Wie seht ihr die Situation? Wäre sowas bei euch Möglich?  (Read 5940 times)

Geheimnisvolle

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Auf der Arbeit ist es natürlich immer ein Geben und Nehmen, leider erlebt man dies nicht immer auf der Arbeit, aber wir schweifen ab.

Mich hat nur mal interessiert ob solche Arbeitszeitkonstellationen bei anderen Arbeitgebern möglich wären, besten Dank für den Austausch!




MoinMoin

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Ist mir völlig egal was die Leute im HO treiben, wenn die Arbeit am Ende der Sollarbeitszeit erledigt ist.
Es gibt Menschen, die können Bügeln und Wäsche zusammenlegen und gleichzeitig ihre Solltätigketien erfüllen. Insbesondere bei Dingen wie Viko/telKo

ElBarto

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Also mal so nebenbei.

Das Schuljahr ist je nach Bundesland wenige Stunden bis Wochen alt. Da muss sich halt noch einiges einlaufen.
Die 45 Minuten Arbeit in der Früh halte ich persönlich auch nicht gerade für produktiv. Kann sie die Zeit denn hinterher reinarbeiten? Könnte sie sich eine Verkürzung der Arbeitszeit leisten?
Sollte man sich halt fragen, als alleinerziehender Elternteil hat man es auch so schon nicht einfach.

Ansonsten gibt es bei uns eine Regelung das X% der täglichen Arbeitszeit im Homeoffice bzw. Büro zu leisten sind um als entsprechender Tag zu gelten. Solche Kurzzeiten sind nicht garnicht geregelt. Wäre sie bei uns und würde nachdem sie das Kind zur Schule gebracht hat den den restlichen Tag im Büro sitzen wäre das aber legitim.

Vielleicht kann sie ja künftig Termine besser legen, dazwischenkommen kann immer was.

Bei Teilzeit im ÖD in einem Team ist die Entgeltstufe und damit das Entgelt für eine relativ junge Mutter vermutlich nicht allzu hoch. Sie könnte vermutlich auch mit Bürgergeld ohne viel Abstriche zuhause bleiben, dann weiß man halt garnicht was kommt.

Ekko

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Zunächst zur Ursprungsfrage:

Bei meinem jetztigen Arbeitgeber wird ein Prozentsatz der Gesamtarbeitszeit als Homeofficetätigkeit vereinbart. Z.B. 40% bei 40h sind 16h also bis zu 2 Tage im Homeoffice. "Bis zu" weil es mir jederzeit erlaubt ist, trotzdem zur Dienststelle zu kommen. Diese Stunden kann ich theoretisch nach meinem Wunsch aufteilen. Vorgabe ist aber, dass die Aufteilung dem Dienstgeschäft nicht schadet und, dass ich die Homeofficezeiten in der Vereinbarung zum Arbeiten zu Hause mitteile und unterschreibe. D.h. bis ich einen neuen ANtrag einreiche, habe ich feste Homeofficezeiten. Es wird gerne gesehen, wenn man dies in meinem Fall auf 2 ganze Tage verteilt und nicht auf 2-3h jeden Tag.

Beim letzten Arbeitgeber war dies volkommen frei. Auch 40% Obergrenze aber ich konnte kommen und gehen wann ich wollte. Montags 8 Uhr rein, 12 Uhr raus. 14 bis 18 Uhr Homeoffice. Dienstags komplett HO, Mittwoch bis Freitag jeweils ne Stunde Abends im Homeoffice, wäre vermutlich unsinnig aber möglich gewesen.

Beides war/ist im TV-L, beides Vollzeit, beides Projekt- und Führungsverantwortung. Möglichkeiten zur HO-Auslegung gibt es also genug und da ist einiges möglich. Auch wenn das einige Führungskräfte und Personalabteilungen nicht wahrhaben wollen.

Dennoch gibt es keine Homeofficepflich in DE. Auch nicht im ÖD. Wenn du HO zugestanden bekommst ist das ein Entgegenkommen des AG. Wenn der AG schon bei der Einstellung damit wirbt, sollte er sich auch dran halten. Für mich ist dies beispielsweise ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Stellensuche. D.h. wenn mir 2 oder 3 Tage versprochen werden, dann bestehe ich auch auf die 2 oder 3 Tage.

ABER: Wenn Besprechungen oder sonstige Vor-Ort-Termine anstehen, dann habe ich da zu sein. Das steht erstens in der unterschriebenen Vereinbarung und ist zweitens, meines Erachtens, selbstverständlich. Vermutlich steht das auch in Eurer Arbeitszeitvereinbarung. Es kann immer spontan etwas dazwischen kommen. Dann ist es aber trotzdem mein Termin und mein Verantwortungsbereich. Ich habe den Termin vereinbart, also habe ich auch anzutanzen. Wenn ich das nicht kann, dann ist es meine Aufgabe dieses Problem zu lösen. Eine Mail zu schreiben, in der ich anderen Kolleginnen oder Kollegen ansatzlos meine Termine aufdrücke, käme mir ohne direktes Gespräch oder Telefonat gar nicht in den Sinn. Erst recht dann, wenn ich nicht weisungsbefugt bin. Wenn ich niemanden finde, dann muss ich den Termin absagen.
Wird mir auf diese Weise ein Termin "reingedrückt", und das nicht von meiner Führungskraft, lehne ich dankend und direkt ab. Es gibt genug Kolleginnen und Kollegen, die nur deswegen bei der Führungskraft nicht auffallen, weil der Rest des Teams sie immer wieder rettet. Dann kann sich aber am Verhalten nichts ändern, weil die FK es nicht mitkriegt und die "Schuldigen" keinen Grund zur Verhaltensänderung sehen. Der Vorteil im ÖD ist ja, dass in der Regel nicht direkt der ganze Laden niederbrennt, wenn mal etwas nicht sofort passiert. Da setze ich lieber auf den hoffentlich eintretenden Lerneffekt und lasse auch mal einen Vorgang vor die Wand laufen.

Wichtig ist, dass dies aber in eurer Homeofficevereinbarung geregelt ist.

Zum Teil mit der Arbeitsmotivation:
Mein Freundeskreis und ich sind alle im jungen Familienalter. Alles Papis und Muttis mit Kindern zwischen 2 und 12. Keiner schafft es morgens in den 30-45 Minuten vor der Schule/Kita zu arbeiten. Das klappt nur, wenn beide Eltern zuhause sind und sich einer um die Kinder kümmert, während der andere arbeitet, anschließend die Kinder übernimmt und sie zur Schule/Kita bringt. Teilweise klappt selbst das nicht, weil die Kids es schlichtweg nicht zulassen. Mir kann dementsprechend niemand ohne Weiteres erzählen, dass er/sie in der Zeit morgens alleinerziehend mit 2 Kids arbeiten kann. Dann müssten die Kinder ja selbstständig aufstehen, anziehen, essen usw. Grundsätzlich je nach Alter nicht volkommen auszuschließen aber trotzdem so unwahrscheinlich, dass ich auch nennenswerte Zweifel hegen würde. Jetzt im Moment sitze ich zuhause und muss mit meiner Kurzen gleich zum Arzt. Ich bin aber in diesem Moment, trotz Homeoffice am heutigen Tage, nicht "im Dienst", weil die mir alle 5 Minuten mit irgendetwas ankommt und ich mir selbst nicht erzählen kann, dass ich vernünftig arbeite. Da wird dann heute Nachmittag eben länger gemacht. Es ist an der Stelle eine Menge Einstellungssache dabei. Ich kann das als Arbeit notieren, ohne dass es jemand merkt, weil ich "Dienst nach Vorschrift" trotzdem in der Restzeit schaffe. Weil "Dienst nach Vorschrift" aber nicht mein Anspruch ist, lasse ich das. Es ist aber mein persönliches Problem/Modell.
Dafür sind andere Kolleginnen und Kollegen dann zwar im Büro und machen aber 1,5h Mittagspause, von denen nur 30 Minuten gebucht werden. Es gibt sone und solche und dann gibt es noch ganz andere, aber das sind die Schlimmsten. Die Problematik, dass hier und da bei den Arbeitsaufwendungen die Taschenspielertricks ausgepackt werden, kriegst du im Arbeitsleben nirgends (weder ÖD, noch PW) vollständig erschlagen. Es ist das gute Recht einer arbeitnehmenden Person Dienst nach Vorschrift zu machen. Problematisch wird es jedoch dann, wenn selbst dieses Level nicht mehr gefahren wird und entweder die Arbeitsergebnisse sinken oder dadurch Mehrarbeit für den Rest des Teams erzeugt wird.

Wenn durch dieses Verhalten nennenswerte Spannungen im Team oder schwache/schlechte/gar keine Arbeitsergebnisse entstehen und auszuschließen ist, dass dies aus anderen Gründen passiert, gibt es 3 Optionen.
Die erste hast du gezogen, in dem du der Kollegin auf hoffentlich vernünftige, kollegiale und kritikoffene Weise die scheinbare Problematik dargelegt und dir anschließend Ihre Meinung dazu angehört hast.
Die zweite ist das Gespräch mit der Führungskraft. Denk dran, hier nicht in einer Tour über die Kollegin zu lästern. Es geht nicht ums Mitarbeiterbashing. Es geht darum klar zustellen, dass das soziale Gefüge, die Motivation des gesamten Teams und ggf. die Arbeitsergebnisse gefährdet sind, wenn sich das Verhalten der Kollegin nicht ändert. Stelle heraus, dass es ein Problem des Teams ist. Denn in diesem Fall kann es ein Problem für deine FK werden, wenn am Ende die Arbeitsleistung des zu verantwortenden Bereichs sinkt. Dann wird sich bewegt, bei guten FK auch früher, aber dies ist nicht immer gegeben.
Dritte Möglichkeit: Schlucken und Klappe halten. Dann aber wirklich die Klappe halten und nicht hinterm Rücken lästern. Wenn es um die Teamchemie geht, macht Lästern alles nur schlimmer und dann seid ihr mitschuldig.





Geheimnisvolle

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@ EKKO: Danke für deine Ausführungen, ich konnte viele Interessante Ansätze mitnehmen.

Nochmal zum Thema lästern, dies bezog sich auf Leute die nicht aus unserer Abteilung kommen, wir haben Arbeitsplätze an denen kein HO möglich ist und die ihr Familienleben nicht so flexibel legen können.

MoinMoin

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@ EKKO: Danke für deine Ausführungen, ich konnte viele Interessante Ansätze mitnehmen.

Nochmal zum Thema lästern, dies bezog sich auf Leute die nicht aus unserer Abteilung kommen, wir haben Arbeitsplätze an denen kein HO möglich ist und die ihr Familienleben nicht so flexibel legen können.
Nicht möglich ist oder nicht gewährt wird.

Der eine hat halt einen doofen Beruf gewählt (Feuerwehr kann kein HO machen)
der andere einen doofen AG an der hacke.

Wir haben einen Anrecht auf 40% HO
wenn man mehr macht und der RL sich nicht dran stört, dann spricht nichts dagegen, es ist halt die "untergrenze" auf die man "Anspruch" hat.

Ich arbeitet durchaus auch intensiv und alternieren.
Sprich hier mal 15 min HO, dann Haushalt, dann 30 min HO, dann zur Arbeit .....
Das ist effizienter, als wenn ich auf des Ergebnis der Datenanalyse warte, etwas anderes berufliches mache oder Däumchen drehe.
Also als Informatiker geht das.

Pham Nuwen

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Ich finde diese Regelung schon extrem grenzwertig, jeder der Kinder hat weiß wie es morgens Zuhause zugeht, ein richtiges Arbeiten ist hierbei wohl nicht möglich.

Grenzwertig ist es eher kollegial derartige Urteile zu fällen. Ob da jetzt der Mann, die Oma oder sonstwer das Kind fertig macht, ist für die lieben Kolleginnen völlig unerheblich, solange die Arbeit erledigt wird.

Ich hör hier viel "mimimi" aber offensichtlich hat die zuständige Führungskraft kein Problem mit dem modus operandi.

was_guckst_du

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...typischer Zickenkrieg eben... 8)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Umlauf

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Das geht schon.
6:00 - 6:45 mobil Arbeiten
6:45 Kind wecken, Frühstück, fertig machen, zur Betreuung
8:30 im Amt

Deswegen bekomme ich von vorgenannten Personen gerne E-Mails mit Absendezeit 6:30.


Ich wecke meinen auch 6:45. Aber ich schlafe auch bis 6:30.


Man sollte nicht seine Verhältnisse verallgemeinern.

Zunächst zur Ursprungsfrage:

Bei meinem jetztigen Arbeitgeber wird ein Prozentsatz der Gesamtarbeitszeit als Homeofficetätigkeit vereinbart. Z.B. 40% bei 40h sind 16h also bis zu 2 Tage im Homeoffice. "Bis zu" weil es mir jederzeit erlaubt ist, trotzdem zur Dienststelle zu kommen. Diese Stunden kann ich theoretisch nach meinem Wunsch aufteilen. Vorgabe ist aber, dass die Aufteilung dem Dienstgeschäft nicht schadet und, dass ich die Homeofficezeiten in der Vereinbarung zum Arbeiten zu Hause mitteile und unterschreibe. D.h. bis ich einen neuen ANtrag einreiche, habe ich feste Homeofficezeiten. Es wird gerne gesehen, wenn man dies in meinem Fall auf 2 ganze Tage verteilt und nicht auf 2-3h jeden Tag.

Beim letzten Arbeitgeber war dies volkommen frei. Auch 40% Obergrenze aber ich konnte kommen und gehen wann ich wollte. Montags 8 Uhr rein, 12 Uhr raus. 14 bis 18 Uhr Homeoffice. Dienstags komplett HO, Mittwoch bis Freitag jeweils ne Stunde Abends im Homeoffice, wäre vermutlich unsinnig aber möglich gewesen.

Beides war/ist im TV-L, beides Vollzeit, beides Projekt- und Führungsverantwortung. Möglichkeiten zur HO-Auslegung gibt es also genug und da ist einiges möglich. Auch wenn das einige Führungskräfte und Personalabteilungen nicht wahrhaben wollen.

Dennoch gibt es keine Homeofficepflich in DE. Auch nicht im ÖD. Wenn du HO zugestanden bekommst ist das ein Entgegenkommen des AG. Wenn der AG schon bei der Einstellung damit wirbt, sollte er sich auch dran halten. Für mich ist dies beispielsweise ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Stellensuche. D.h. wenn mir 2 oder 3 Tage versprochen werden, dann bestehe ich auch auf die 2 oder 3 Tage.

ABER: Wenn Besprechungen oder sonstige Vor-Ort-Termine anstehen, dann habe ich da zu sein. Das steht erstens in der unterschriebenen Vereinbarung und ist zweitens, meines Erachtens, selbstverständlich. Vermutlich steht das auch in Eurer Arbeitszeitvereinbarung. Es kann immer spontan etwas dazwischen kommen. Dann ist es aber trotzdem mein Termin und mein Verantwortungsbereich. Ich habe den Termin vereinbart, also habe ich auch anzutanzen. Wenn ich das nicht kann, dann ist es meine Aufgabe dieses Problem zu lösen. Eine Mail zu schreiben, in der ich anderen Kolleginnen oder Kollegen ansatzlos meine Termine aufdrücke, käme mir ohne direktes Gespräch oder Telefonat gar nicht in den Sinn. Erst recht dann, wenn ich nicht weisungsbefugt bin. Wenn ich niemanden finde, dann muss ich den Termin absagen.
Wird mir auf diese Weise ein Termin "reingedrückt", und das nicht von meiner Führungskraft, lehne ich dankend und direkt ab. Es gibt genug Kolleginnen und Kollegen, die nur deswegen bei der Führungskraft nicht auffallen, weil der Rest des Teams sie immer wieder rettet. Dann kann sich aber am Verhalten nichts ändern, weil die FK es nicht mitkriegt und die "Schuldigen" keinen Grund zur Verhaltensänderung sehen. Der Vorteil im ÖD ist ja, dass in der Regel nicht direkt der ganze Laden niederbrennt, wenn mal etwas nicht sofort passiert. Da setze ich lieber auf den hoffentlich eintretenden Lerneffekt und lasse auch mal einen Vorgang vor die Wand laufen.

Wichtig ist, dass dies aber in eurer Homeofficevereinbarung geregelt ist.

Zum Teil mit der Arbeitsmotivation:
Mein Freundeskreis und ich sind alle im jungen Familienalter. Alles Papis und Muttis mit Kindern zwischen 2 und 12. Keiner schafft es morgens in den 30-45 Minuten vor der Schule/Kita zu arbeiten. Das klappt nur, wenn beide Eltern zuhause sind und sich einer um die Kinder kümmert, während der andere arbeitet, anschließend die Kinder übernimmt und sie zur Schule/Kita bringt. Teilweise klappt selbst das nicht, weil die Kids es schlichtweg nicht zulassen. Mir kann dementsprechend niemand ohne Weiteres erzählen, dass er/sie in der Zeit morgens alleinerziehend mit 2 Kids arbeiten kann. Dann müssten die Kinder ja selbstständig aufstehen, anziehen, essen usw. Grundsätzlich je nach Alter nicht volkommen auszuschließen aber trotzdem so unwahrscheinlich, dass ich auch nennenswerte Zweifel hegen würde. Jetzt im Moment sitze ich zuhause und muss mit meiner Kurzen gleich zum Arzt. Ich bin aber in diesem Moment, trotz Homeoffice am heutigen Tage, nicht "im Dienst", weil die mir alle 5 Minuten mit irgendetwas ankommt und ich mir selbst nicht erzählen kann, dass ich vernünftig arbeite. Da wird dann heute Nachmittag eben länger gemacht. Es ist an der Stelle eine Menge Einstellungssache dabei. Ich kann das als Arbeit notieren, ohne dass es jemand merkt, weil ich "Dienst nach Vorschrift" trotzdem in der Restzeit schaffe. Weil "Dienst nach Vorschrift" aber nicht mein Anspruch ist, lasse ich das. Es ist aber mein persönliches Problem/Modell.
Dafür sind andere Kolleginnen und Kollegen dann zwar im Büro und machen aber 1,5h Mittagspause, von denen nur 30 Minuten gebucht werden. Es gibt sone und solche und dann gibt es noch ganz andere, aber das sind die Schlimmsten. Die Problematik, dass hier und da bei den Arbeitsaufwendungen die Taschenspielertricks ausgepackt werden, kriegst du im Arbeitsleben nirgends (weder ÖD, noch PW) vollständig erschlagen. Es ist das gute Recht einer arbeitnehmenden Person Dienst nach Vorschrift zu machen. Problematisch wird es jedoch dann, wenn selbst dieses Level nicht mehr gefahren wird und entweder die Arbeitsergebnisse sinken oder dadurch Mehrarbeit für den Rest des Teams erzeugt wird.

Wenn durch dieses Verhalten nennenswerte Spannungen im Team oder schwache/schlechte/gar keine Arbeitsergebnisse entstehen und auszuschließen ist, dass dies aus anderen Gründen passiert, gibt es 3 Optionen.
Die erste hast du gezogen, in dem du der Kollegin auf hoffentlich vernünftige, kollegiale und kritikoffene Weise die scheinbare Problematik dargelegt und dir anschließend Ihre Meinung dazu angehört hast.
Die zweite ist das Gespräch mit der Führungskraft. Denk dran, hier nicht in einer Tour über die Kollegin zu lästern. Es geht nicht ums Mitarbeiterbashing. Es geht darum klar zustellen, dass das soziale Gefüge, die Motivation des gesamten Teams und ggf. die Arbeitsergebnisse gefährdet sind, wenn sich das Verhalten der Kollegin nicht ändert. Stelle heraus, dass es ein Problem des Teams ist. Denn in diesem Fall kann es ein Problem für deine FK werden, wenn am Ende die Arbeitsleistung des zu verantwortenden Bereichs sinkt. Dann wird sich bewegt, bei guten FK auch früher, aber dies ist nicht immer gegeben.
Dritte Möglichkeit: Schlucken und Klappe halten. Dann aber wirklich die Klappe halten und nicht hinterm Rücken lästern. Wenn es um die Teamchemie geht, macht Lästern alles nur schlimmer und dann seid ihr mitschuldig.

clarion

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Bloß, dass die Dame laut TE von 7:00 bis 7:45 Uhr arbeitet und wie das Alleinerziehende funktioniert, ist mir schleierhaft.

Das ist aber nicht der entscheidende Punkt, es könnte in der Tat noch eine Oma oder Nachbarin geben. Entscheidend ist, dass die angegebenen Arbeitszeiten nicht zur Leistung zu passen zu scheinen.

Dieses Problem muss letztendlich die Führungskraft bewerten und bearbeiten. Wenn die Zusammenarbeit nicht klappt ist der erste Schritt die direkte Kommunikation. Wenn das nicht hilft, müsste s m.E. über die Führungskraft laufen. Man muss das aber so formulieren,  dass man nicht als Petze rüberkommt, d.h. unter 4 Augen und als Tatsachenbericht ohne Wertung.

Umlauf

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Richtig, dafür bekommt die Führungskraft Ihr Schmerzensgeld.

Geheimnisvolle

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Bloß, dass die Dame laut TE von 7:00 bis 7:45 Uhr arbeitet und wie das Alleinerziehende funktioniert, ist mir schleierhaft.

Das ist aber nicht der entscheidende Punkt, es könnte in der Tat noch eine Oma oder Nachbarin geben. Entscheidend ist, dass die angegebenen Arbeitszeiten nicht zur Leistung zu passen zu scheinen.

Dieses Problem muss letztendlich die Führungskraft bewerten und bearbeiten. Wenn die Zusammenarbeit nicht klappt ist der erste Schritt die direkte Kommunikation. Wenn das nicht hilft, müsste s m.E. über die Führungskraft laufen. Man muss das aber so formulieren,  dass man nicht als Petze rüberkommt, d.h. unter 4 Augen und als Tatsachenbericht ohne Wertung.

Vielen Dank für die Rückmeldung, ich sehe dies ähnlich.


Beiträge in Foren lassen natürlich immer viel Interpretationsspielraum zu, da ist es schon immer interessant zu lesen wie die Dinge bewertet werden. Sehr interessant zu hören wie flexibel sich die HO in den unterschiedlichsten Dienststellen darstellt.

Britta2

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Ich würde viel eher eine Gegenfrage stellen:   Wie würde diese Kollegin eigentlich ihr Leben und Kind plus Job unter einen Hut bringen - gäbe es gar keine Option zu Homeoffice? Vor Corona wurden auch Kinder geboren und wuchsen auf und waren die Mütter in identischer Situation - und haben es ja auch gepackt ...
Schon komisch, wie schnell man sich an Bequemlichkeiten gewöhnen und drauf pochen kann.
Sorry bei allem Mitgefühl und Verständnis - aber es sollte Grenzen geben.
Die Dame kann ja auch temporär für 1-2 Jahre auf Teilzeit umsatteln - oder die Stelle räumen ...

NoPasaran

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Vielen Dank für die Rückmeldung, ich sehe dies ähnlich.


Beiträge in Foren lassen natürlich immer viel Interpretationsspielraum zu, da ist es schon immer interessant zu lesen wie die Dinge bewertet werden. Sehr interessant zu hören wie flexibel sich die HO in den unterschiedlichsten Dienststellen darstellt.

Bei uns lautet die Regelung (Dienstvereinbarung) bis zu 60% der monatlichen (!) Arbeitszeit in mobiler Arbeit möglich (mobile Arbeit deckt dabei nicht nur das klassische HomeOffice ab).

Führt dazu, dass man Leute auch mal ne Woche gar nicht sieht. Dafür gibt es aber ja Kommunikationsmöglichkeiten und wenn es die Arbeit grundsätzlich zulässt, warum nicht. Ansonsten ist da ein größeres Vertrauenverhältnis notwendig. Die Grundlage für eine Bewertung darüber, ob jemand seiner Arbeit mobil sinnvoll nachkommt, ist das Arbeitsergebnis, nicht die reine Arbeitszeit, in der man eingeloggt ist.

Aus meiner Sicht muss man wegkommen von dem Irrglauben, dass Leute im Büro vor Ort zwangsläufig mehr bzw. produktiver arbeiten. Auch die enormen Vorteile für die Beschäftigungsstelle beim Thema Telearbeit/HomeOffice/mobile Arbeit etc. finden in meinen Augen zu wenig Beachtung. Als wäre es ein einseitiges Geschenk, das der AG in seiner grenzenlosen Güte seinen Beschäftigten zuteil kommen lässt.  ;)

Verhohnepipelt

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Vor Corona wurden auch Kinder geboren und wuchsen auf und waren die Mütter in identischer Situation - und haben es ja auch gepackt ...

"Damals" wurde halt in noch geringerer Teilzeit gearbeitet, die den Lebensunterhalt dann eben gar nicht mehr deckt. Alleinerziehende sind nicht ohne Grund besonders armutsgefährdet bzw. von Armut betroffen (lt. Bertelsmann Stiftung gelten 41% der Alleinerziehenden als einkommensarm, bei Paarfamilien liegt die Zahl zwischen 9% (1 Kind) und 30% (3 Kinder); die Hälfte (!) aller Kinder die mit Bürgergeldbezug aufwachsen, leben nur mit einem Elternteil zusammen, dabei sind nur etwa 18% aller Eltern alleinerziehend).

Gebt mir gerne mal Feedback wie ihr euch verhalten würdet bzw. wie bei euch Dinge geregelt sind.

Unsere Dienstvereinbarung gab direkt nach Einführung vor, dass die Kinderbetreuung (wie auch die Pflege) während des HO durch dritte Personen gesichert sein muss. Der Passus ist inzwischen gestrichen, trotzdem wird es intern weitestgehend noch so gehandhabt. In Ausnahmefällen ist, durch den gestrichenen Passus, heute HO auch möglich, während ein Kind zu Hause "betreut" werden muss, was die Zahl der Kindkrank-Tage reduziert hat und dazu führt, dass Kolleg*innen (wobei man sich das * da fast sparen kann) nicht mehr so häufig kurzfristig ausfallen, weil die Kita in die Notbetreuung geht. So wird dann halt zumindest noch stundenweise von zu Hause gearbeitet statt gar nicht.

Was in unserer Dienstvereinbarung allerdings weiterhin festgehalten ist, weshalb das Konstrukt daher bei uns nicht möglich wäre, ist, dass jeder Tag an dem auch anteilig im HO gearbeitet wird, voll als HO Tag zählt. Würde die Kollegin also jeden Tag von 7.00 bis 7.45 Uhr im HO arbeiten, hätte sie bei uns eine 100% HO-Quote, die unsere Dienstvereinbarung (max. 60% auf Antrag) schlicht nicht hergibt.

Wir hatte intern das Problem bei einer Kollegin, der ein Kita-Platz mit Mittagspause angeboten wurde (8 - 12 und 14 - 18 Uhr - herzlich willkommen auf dem Dorf). Sie hätte gerne vormittags 4 Stunden im Büro und nachmittags 2 Stunden im HO gearbeitet (morgens wäre das Kind vom Vater in die Kita gebracht worden, beide Eltern arbeiten aber nicht am Wohnort und haben Wegzeiten von ~45 Minuten). Die Abteilung hätte das auch mitgespielt, sowohl PA als auch PR haben das (unter der Begründung, man würde da Präzedenzfälle schaffen, die man auch inoffiziell nicht schaffen wolle) abgelehnt. Die Kollegin hat daraufhin gekündigt und sich einen Arbeitsplatz in wohnortnähe gesucht, bei dem sie 2 1/2 Stunden Mittagspause machen kann (und signifikat Wegzeiten einspart). Die Stelle ist auch nach 2+ Jahren noch nicht adäquat wiederbesetzt, man trauert der Kollegin bis heute nach - die hat in 20 Stunden weggearbeitet, was andere nicht in 40 schaffen (wollen).

Aber ja, ich finde das Konstrukt auch abenteuerlich.
Unsere Kinder sind ein bisschen jünger, also mglw. morgens noch etwas arbeitesintensiver (Vorschulalter), aber ich könnte nicht sinnvoll arbeiten, während ich die Kinder für die Kita fertigmache. Mit älteren Kindern, die im Zweifel auch die Verantwortung für ihr Zuspätkommen (oder das Vergessen der Hausaufgaben/Sportsachen/Brotdose) übernehmen können, mag das anders aussehen, aber bei "nun eingeschult" (also maximal 6 Jahre alt?), kann ich mir das weniger vorstellen. Selbst wenn man in den 45 Minuten nur gebetsmühlenartig "Geh aufs Klo, wasch dir die Hände, putz dir die Zähne. Iss dein Frühstück. Zieh dich an. Denk an die Regensachen. Pack deine Brotdose ein" sagt, kann man nebenbei nicht konzentriert arbeiten. Ich störe mich da auch an den 45 Minuten. Was macht man denn in der kurzen Zeit großartig? Emails sichten? Ich weiß ja nicht, was ihr inhaltlich macht, aber morgens in 45 Minuten reicht für einige ja gerade, um das Hirn einzuschalten, 2x tief zu seufzen, in der Kaffeetasse zu rühren und sich zu überlegen, wie der Tag organsiert werden soll. Vielleicht wohnt sie ja mit Oma und Opa unter einem Dach, die sich morgens ums Kind kümmern? Oder das Kind ist trotz des jungen Alters so selbständig, dass es wirklich nur beaufsichtigt und nicht betreut werden muss?

Am Ende bist du ihr nicht weisungsbefugt. Äußere deinen Unmut gegenüber eurem (direkten) Vorgesetzten, im Zweifel inoffiziell. Bringen wird das halt wenig, solange das Konstrukt/Verhalten von oben mitgetragen wird und euren Regelungen zum HO entspricht. Aber ja, deinen Unmut kann ich (als Elternteil) durchaus nachvollziehen. Ich hätte da wohl auch ein Problem mit, besonder als Elternteil, der seinen Tagesablauf eben so organisiert, dass ich meiner Arbeit sinnvoll nachgehen und auch den Bedürfnissen der Kollegen gerecht werden kann. Es wirft halt ein schlechtes Licht auf "alle Eltern", wenn sich einzelne sowas rausnehmen.