Autor Thema: Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein  (Read 1173 times)

GroßstadtImWesten

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Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« am: 23.11.2024 23:31 »
Liebes Forum,

zu meiner Situation - Seit knapp 10 Jahren im ÖD dieser Kommune, unbefristete Anstellung. Sehr gutes Verhältnis und Stellung innerhalb des Teams, Fachbereichs und Amtes, neutrale "Beziehung" zum Personalamt.

Ich hatte bisher zwischen 0 und 12 Krankheitstage je Kalenderjahr. In diesem Jahr eine Lungenentzündung und eine weitere Erkrankung später im Jahr, welche eine OP nach sich zog.

Sonst fit, fühle mich nicht arbeitsmäßig extrem belastet und bin aber wohl vermutlich durch den stressigen Spagat zwischen Job und mehreren Kleinkindern gesundheitlich anfälliger als früher. Da kann nur auch der Arbeitgeber nichts ändern. Arbeitsmäßig mit allem zufrieden.

Nun kam ich innerhalb eines Jahres auf 42 Krankheitstage und wurde überraschend zum BEM Gespräch eingeladen. Bin fit, die Krankheitstage ungewöhnlich und klar begründet...ich möchte eigentlich weder meine Zeit noch die anderer Menschen mit diesem Gespräch verschwenden.

Kann mir das irgendwie negativ ausgelegt werden? Ich bin irritiert, weil ein Standardsatz drin steht, der sinngemäß besagt, dass das Ablehnen keine unmittelbaren Folgen hat, aber man bei einem evtl Prozess (?!) nicht bemängeln dürfe, dass es kein Gespräch gegeben habe. Übersehe ich irgendwas?

Vielen Dank für eure Einschätzung!

Umlauf

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #1 am: 24.11.2024 01:28 »
Das ist ein freiwilliges Angebot. Das kann man annehmen oder nicht.
Bei uns gibt es dafür eine eigene Dienstvereinbarung.

clarion

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #2 am: 24.11.2024 08:17 »
Der AG ist verpflichtet, Dir ab 30 Krankheittage das BEM anzubieten.

MoinMoin

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #3 am: 24.11.2024 10:01 »
Und wenn er das nicht macht und du zukünftig doch dauernd ausfallen solltest, er Schwierigkeiten hat dich zu kündigen.
Es ist halt ein formaler Vorgang, der ohne Ausnahme gemacht wird.
Einfach ablehnen und gut ist.

Casa

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #4 am: 24.11.2024 21:23 »
Schonmal über das BEM informiert (google.de BEM eingeben)?


Danach würde wenigstens die Fragestellung anders aussehen.



Damit will ich dich nicht ärgern, aber viele Fragen können mit Nachdenken oder googeln beantwortet werden. Anschließend kann gern nachgefragt werden.
Gib mir ein Minus, wenn dir meine Beiträge gefallen. :-)

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #5 am: 24.11.2024 21:56 »

Nun kam ich innerhalb eines Jahres auf 42 Krankheitstage und wurde überraschend zum BEM Gespräch eingeladen.

a) daran ist nicht überraschend. Du wars ca 2 von 12 Monaten krank und genau da ist ein BEM Gespräch vorgesehen
b) zeit verschewenden mit dem BEM-Gespräch? Du warst 2 Monate krank und denkst jetzt drüber nach, ob 10Minuten Gespräch verschwendet wären? Komisches Selbstverständnis
c) Du kannst dein BEM-Gespräch natürlich ablehnen, da deine Abwesendheit durch die Lungenentzündung zu begründen ist. Aber du verlierst dabei doch nix, oder ist der Sachverhalt ggf doch ein wenig anders, als von dir geschildert
d) entspann dich :)

OsCA

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #6 am: 25.11.2024 15:23 »
Hallo, dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dir ein BEM-Gespräch anzubieten. Es ist nichts Besorgniserregendes dabei. In der Regel können auch Themen besprochen werden, wie beispielsweise eine mögliche Neugestaltung deines künftigen Aufgabenbereichs. Außerdem findet das Gespräch im Vertrauen statt. Ein solches Gespräch ist jedoch immer freiwillig und du kannst es jederzeit ablehnen, ohne dass dies negative Konsequenzen für dich hat. Viele Personen lehnen ein solches Gespräch ab, besonders wenn, wie bei dir, beispielsweise eine Krankheit wie Lungenentzündung und eine OP vorliegen. Das war ein Ausnahmefall.

Rentenonkel

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #7 am: 25.11.2024 16:05 »
Bei und mit dem BEM Gespräch können auch weitergehende Hilfen erörtert und angeboten werden.

Die Hilfestellung geht auch über den Bereich des Arbeitgebers hinaus. So können zum Beispiel auch RV Fit oder eine medizinische Reha zu Lasten der Deutschen Rentenversicherung oder eine Mutter-Kind-Kur zu Lasten der Krankenkasse helfen, den Gesundheitszustand zu stabilisieren und den Spagat besser zu schaffen.

Möglicherweise kann auch mehr Home Office oder eine Veränderung der Arbeitszeit helfen.

Daher würde ich das Gespräch tatsächlich annehmen, eine Doppelbelastung scheint es ja tatsächlich zu geben, und vielleicht hat der AG ja doch Ideen, Dir zu helfen oder kann Dich an Dritte verweisen.

Tiefergehende Informationen finden sich hier:

https://www.deutsche-rentenversicherung.de/SharedDocs/Downloads/DE/Experten/Arbeitgeber-und-Steuerberater/BEM/bem_leitfaden.html

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Antw:Teilnahme an BEM Gespräch - Ja oder Nein
« Antwort #8 am: 25.11.2024 21:51 »
Liebes Forum,

zu meiner Situation - Seit knapp 10 Jahren im ÖD dieser Kommune, unbefristete Anstellung. Sehr gutes Verhältnis und Stellung innerhalb des Teams, Fachbereichs und Amtes, neutrale "Beziehung" zum Personalamt.

Ich hatte bisher zwischen 0 und 12 Krankheitstage je Kalenderjahr. In diesem Jahr eine Lungenentzündung und eine weitere Erkrankung später im Jahr, welche eine OP nach sich zog.

Sonst fit, fühle mich nicht arbeitsmäßig extrem belastet und bin aber wohl vermutlich durch den stressigen Spagat zwischen Job und mehreren Kleinkindern gesundheitlich anfälliger als früher. Da kann nur auch der Arbeitgeber nichts ändern. Arbeitsmäßig mit allem zufrieden.

Nun kam ich innerhalb eines Jahres auf 42 Krankheitstage und wurde überraschend zum BEM Gespräch eingeladen. Bin fit, die Krankheitstage ungewöhnlich und klar begründet...ich möchte eigentlich weder meine Zeit noch die anderer Menschen mit diesem Gespräch verschwenden.

Kann mir das irgendwie negativ ausgelegt werden? Ich bin irritiert, weil ein Standardsatz drin steht, der sinngemäß besagt, dass das Ablehnen keine unmittelbaren Folgen hat, aber man bei einem evtl Prozess (?!) nicht bemängeln dürfe, dass es kein Gespräch gegeben habe. Übersehe ich irgendwas?

Vielen Dank für eure Einschätzung!

Du übersiehst garnichts. Dein Arbeitgeber bietet dir ein BEM-Gespräch an, weil du quasi 2Monate im Jahr krank warst (klingt etwas deutlicher als 42Arbeitstage). Du musst dieses Gespräch natürlich nicht annehmen, kannst aber im schlimmsten Fall der Fälle nicht damit argumentieren, dass dein Arbeitgeber dir nicht zumindest angeboten hätte, an der Situation etwas zu ändern. Gerade im öffentlichen Dienst wissen wir doch, dass du dich selbst das ganze Jahr krank schreiben lassen könntest, ohne das der Arbeitgeber einen arbeitsrechtlichen Prozess anstreben würde. Daher entspann dich, lehn das Gesprächsangebot ab (soweit du nicht tatsächlich Gesprächsbedarf siehst) und nächstes Jahr ist die ganze Nummer eh vergessen.