[Allg] PKV - Beitragserhöhungen

Begonnen von LehrerinRLP, 27.09.2024 08:45

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Grandia

Realität und Gesetze sind hier nicht kongruent.

Sleyana

Auch mein Debeka Anwärtertarif ist WIEDER teurer geworden.

Von 128 € auf 133 €

Ich hab unter 120 angefangen meine ich.

Es wäre mir eigentlich egal bei so einer geringen Erhöhung, aber zum 01.01.2024 wurde schon erhöht.


websgeisti

Hat von euch schon jemand die neue Beitragsrechnung von der HUK PKV bekommen. Bei mir ist immer noch Nix da.

MonteCristo

Zitat von: CK7985 am 28.10.2024 12:02
Zitat von: Verfassungsmäßige am 28.10.2024 10:35
Interessante Geschichte mit Vorsorgen als Beamter. 2 Dinge interessieren mich dabei, wie wird die private Vorsorge später auf die Versorgungsbezüge angerechnet? Und von welchem Geld soll man in Aktien investieren von dem unterirdischen Gehalt?

1.
Aus meiner Sicht die typische Ausrede ("ich kann nichts sparen"), vor allem für Beamte im g.D. und h.D.
Zudem lebt man i.d.R. in einer Partnerschaft, wodurch das Haushaltseinkommen spürbar höher ausfällt.


Beispiel 1:
Beamter, 25 Jahre, monatlich 300 € in einen MSCI World ETF, durchschnittliche Rendite 7% p.a. (historisch belegt)
Ergebnis nach 40 Jahren mit 65:
Einzahlungen: 144.000,00 €
Zinsen: 601.654,94 €
Endkapital: 745.654,94 € (vor Steuern und Inflation)

Beispiel 2:
Beamter, 45 Jahre, monatlich 300 € in einen MSCI World ETF, durchschnittliche Rendite 7% p.a. (historisch belegt)
Ergebnis nach 20 Jahren mit 65:
Einzahlungen: 72.000,00 €
Zinsen: 81.121,82 €
Endkapital: 153.121,82 €

Differenz zwischen Nr. 1 und Nr. 2 dank des Zinseszins über Jahrzehnte: 592.533 € beim Vermögen mit 65.
Differenz der Einzahlungen aber nur 72.000 €.
Um auf das gleiche Vermögen wie der 25-jährige zu kommen, muss der 45-jährige monatlich 1.460,91 € (!) investieren. Und zwar nur aus einem Grund: ZEIT + Zinseszinseffekt.

2.
Einkünfte aus Kapitalvermögen (z.B. Dividenden) bleiben bei der Berechnung des Pensionsanspruches außen vor bzw. unberücksichtigt. Wäre ja noch schöner zumal Dividenden ja keine (staatlich/betrieblich) garantierten Leistungen sind und im Rahmen von Währungsschwankungen und Konjunkturzyklen schwanken können. Sie unterliegen ausschließlich und im Schwerpunkt der Abgeltungssteuer.


Es muss nicht zwangsläufig eine Ausrede sein nicht sparen zu können, dass kann auch gute Gründe haben. Nur nebenbei.

Zur Rechnung:
Inflationsbereinigung!!:

Angenommen, die durchschnittliche Inflationsrate beträgt 2,5 % p.a. über 40 Jahre.
Der Inflationsfaktor beträgt
(1+0,025)40 (Hoch)≈2,69

Beispiel 1
Reales Endkapital=
2,69 / 745.654,94€
​≈276.400,81€ 

Beispiel 2
Der Inflationsfaktor über 20 Jahre beträgt
(1+0,025)20 (Hoch)≈1,64

Selber Rechenweg:
≈93.319,88€

Der langfristige Anlagehorizont bietet einen Vorteil, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht ansatzweise so stark wie von Ihnen durch die Zahlen suggeriert.
Dennoch, es zeigt auch das es nie zu spät ist.

Das Vorsorge nötig ist und Aktien / Fonds etc eine gute Möglichkeit sind streite ich ja nicht ab.

Schmitti

Zitat von: AltStrG am 28.10.2024 15:56Falsch. Genau das muss ein BEAMTER eben nicht. Dafür (gesetzlich) Sorge zu tragen hat der Dienstherr. Genau das ist der Sinn von u.a. Art 1, 3, 20, 33 GG.
Dann wäre der § 14a BBesG (z.B.) rechtswidrig?

Umlauf

Zitat von: Schmitti am 29.10.2024 12:54
Zitat von: AltStrG am 28.10.2024 15:56Falsch. Genau das muss ein BEAMTER eben nicht. Dafür (gesetzlich) Sorge zu tragen hat der Dienstherr. Genau das ist der Sinn von u.a. Art 1, 3, 20, 33 GG.
Dann wäre der § 14a BBesG (z.B.) rechtswidrig?

Thema verfehlt.
§14a gibt lediglich den Rahmen vor, wie die Dienstherr einen kleinen Teil seiner Pflichten organisiert.

CK7985

Zitat von: MonteCristo am 29.10.2024 12:40
Zitat von: CK7985 am 28.10.2024 12:02
Zitat von: Verfassungsmäßige am 28.10.2024 10:35
Interessante Geschichte mit Vorsorgen als Beamter. 2 Dinge interessieren mich dabei, wie wird die private Vorsorge später auf die Versorgungsbezüge angerechnet? Und von welchem Geld soll man in Aktien investieren von dem unterirdischen Gehalt?

1.
Aus meiner Sicht die typische Ausrede ("ich kann nichts sparen"), vor allem für Beamte im g.D. und h.D.
Zudem lebt man i.d.R. in einer Partnerschaft, wodurch das Haushaltseinkommen spürbar höher ausfällt.


Beispiel 1:
Beamter, 25 Jahre, monatlich 300 € in einen MSCI World ETF, durchschnittliche Rendite 7% p.a. (historisch belegt)
Ergebnis nach 40 Jahren mit 65:
Einzahlungen: 144.000,00 €
Zinsen: 601.654,94 €
Endkapital: 745.654,94 € (vor Steuern und Inflation)

Beispiel 2:
Beamter, 45 Jahre, monatlich 300 € in einen MSCI World ETF, durchschnittliche Rendite 7% p.a. (historisch belegt)
Ergebnis nach 20 Jahren mit 65:
Einzahlungen: 72.000,00 €
Zinsen: 81.121,82 €
Endkapital: 153.121,82 €

Differenz zwischen Nr. 1 und Nr. 2 dank des Zinseszins über Jahrzehnte: 592.533 € beim Vermögen mit 65.
Differenz der Einzahlungen aber nur 72.000 €.
Um auf das gleiche Vermögen wie der 25-jährige zu kommen, muss der 45-jährige monatlich 1.460,91 € (!) investieren. Und zwar nur aus einem Grund: ZEIT + Zinseszinseffekt.

2.
Einkünfte aus Kapitalvermögen (z.B. Dividenden) bleiben bei der Berechnung des Pensionsanspruches außen vor bzw. unberücksichtigt. Wäre ja noch schöner zumal Dividenden ja keine (staatlich/betrieblich) garantierten Leistungen sind und im Rahmen von Währungsschwankungen und Konjunkturzyklen schwanken können. Sie unterliegen ausschließlich und im Schwerpunkt der Abgeltungssteuer.


Es muss nicht zwangsläufig eine Ausrede sein nicht sparen zu können, dass kann auch gute Gründe haben. Nur nebenbei.

Zur Rechnung:
Inflationsbereinigung!!:

Angenommen, die durchschnittliche Inflationsrate beträgt 2,5 % p.a. über 40 Jahre.
Der Inflationsfaktor beträgt
(1+0,025)40 (Hoch)≈2,69

Beispiel 1
Reales Endkapital=
2,69 / 745.654,94€
​≈276.400,81€ 

Beispiel 2
Der Inflationsfaktor über 20 Jahre beträgt
(1+0,025)20 (Hoch)≈1,64

Selber Rechenweg:
≈93.319,88€

Der langfristige Anlagehorizont bietet einen Vorteil, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht ansatzweise so stark wie von Ihnen durch die Zahlen suggeriert.
Dennoch, es zeigt auch das es nie zu spät ist.

Das Vorsorge nötig ist und Aktien / Fonds etc eine gute Möglichkeit sind streite ich ja nicht ab.

Inflationsbereinigte Kaufkraft ist ein Argument, das aber hier falsch angewandt wird.
Inflation trifft mehr oder weniger JEDEN völlig unabhängig davon, ob man privat vorsorgt und damit vom Dienstherrn unabhängig Einkommen und Vermögen aufbaut oder nicht.
Derjenige, der keine inflationsgeschützten Assets besitzt, leidet darunter allerdings weit stärker.
Inflation ist also ein verstärkendes Argument PRO Aktien etc. und nicht CONTRA.

Jackspott

#67
Hatte heute auch den langerwarteten Brief der Debeka in der Hand. Satte 21,66% Beitragserhöhung. Wahnsinn!

A14, NRW, 38 Jahre, m, keine Kinder, nicht verheiratet

CK7985

Zitat von: Verfassungsmäßige am 28.10.2024 12:31
Ich kann nur für den mD sprechen und kenne niemandem der einen Cent sparen kann. Im gD und hD sollte man schon vorsorgen ja

Die Kombination mD + teure Metropolregion ist auch ziemlich toxisch für Kaufkraft und Vermögensaufbau.
Würde ich mir keinesfalls antun es sei denn, der Dienstherr stellt mit eine SEHR günstige Dienstwohnung zur Verfügung.

eros

Dienstwohung? gibt es bei mir nicht mehr. Früher ja jetzt nicht mehr. Dank dem Horst und dem Markus aus Bayern. Alles verhöckert, hoppla und ups. naja sprechen wir lieber nicht drüber...

Flickenmichi

Zitat von: websgeisti am 29.10.2024 11:59
Hat von euch schon jemand die neue Beitragsrechnung von der HUK PKV bekommen. Bei mir ist immer noch Nix da.

Die HUK passt ihre Beträge wohl immer erst zum 01.03. an. Zur geplanten Erhöhung der HUK siehe mein Beitrag im Bundesbereich dieses Forums:
Zitat von: Flickenmichi am 28.10.2024 20:48
Die HUK hat die dbb beamtenbund und tarifunion am 25.10.24 informiert, dass diese ihre PKV-Tarife für Beamte zum 01.03.25 um ca. 8% erhöhen werden, vorbehaltlich der Treuhänderzustimmung.

https://www.vbb.dbb.de/aktuelles/news/beitragsanpassungen-in-der-privaten-krankenversicherung/


bettelmusikant

Debeka, Hessen (50 % Beihilfe), 40 Jahre alt, Steigerung um 22,9 %. 

HABICHThatzweiH

Gerade auch meine Erhöhung bekommen 8)
Debeka (BW, 50 % Beihilfe, keine Kinder)

B30 alt: 135,81 € neu: 173,66 €
gesetzl. Beitr.-Zuschl. alt: 13,58 € neu: 17,37 €
B20K alt: 72,85 € neu: 93,76 €

Alle meine anderen Beitrags-Bestandteile (WL30, weitere gesetzl. Beitr.-Zuschl., WL20K, BC, EPG936 u. PVB) sind gleich geblieben.
Insgesamt gut 28 % Beitragserhöhung auf die betroffenen Bestandteile und gut 20 % insgesamt.

MonteCristo

Zitat von: CK7985 am 29.10.2024 14:00
Zitat von: MonteCristo am 29.10.2024 12:40
Zitat von: CK7985 am 28.10.2024 12:02
Zitat von: Verfassungsmäßige am 28.10.2024 10:35



Es muss nicht zwangsläufig eine Ausrede sein nicht sparen zu können, dass kann auch gute Gründe haben. Nur nebenbei.

Zur Rechnung:
Inflationsbereinigung!!:

Angenommen, die durchschnittliche Inflationsrate beträgt 2,5 % p.a. über 40 Jahre.
Der Inflationsfaktor beträgt
(1+0,025)40 (Hoch)≈2,69

Beispiel 1
Reales Endkapital=
2,69 / 745.654,94€
​≈276.400,81€ 

Beispiel 2
Der Inflationsfaktor über 20 Jahre beträgt
(1+0,025)20 (Hoch)≈1,64

Selber Rechenweg:
≈93.319,88€

Der langfristige Anlagehorizont bietet einen Vorteil, das ist nicht von der Hand zu weisen. Aber nicht ansatzweise so stark wie von Ihnen durch die Zahlen suggeriert.
Dennoch, es zeigt auch das es nie zu spät ist.

Das Vorsorge nötig ist und Aktien / Fonds etc eine gute Möglichkeit sind streite ich ja nicht ab.

Inflationsbereinigte Kaufkraft ist ein Argument, das aber hier falsch angewandt wird.
Inflation trifft mehr oder weniger JEDEN völlig unabhängig davon, ob man privat vorsorgt und damit vom Dienstherrn unabhängig Einkommen und Vermögen aufbaut oder nicht.
Derjenige, der keine inflationsgeschützten Assets besitzt, leidet darunter allerdings weit stärker.
Inflation ist also ein verstärkendes Argument PRO Aktien etc. und nicht CONTRA.

Das stimmt ja.
Mir ging es in erster Linie um die korrekte Darstellung der Zahlen. Wenn die Inflation außer Acht gelassen wird, können leicht irreführende Werte entstehen.

Ein Beispiel: Ein Freund von mir hat vor 20 Jahren eine kapitalbildende Lebensversicherung abgeschlossen (aus welchen Gründen auch immer), die ihm nach 40 Jahren eine Auszahlung von 100.000 € garantiert. Ich musste ihm mühsam erklären, dass diese 100.000 € in 40 Jahren  einen geringeren Mehrwert bieten werden als gedacht, da die Kaufkraft dieser 100.000 € in 40 Jahren signifikant geringer sein wird, als zum Datum des Vertragabschlusses (wie sie ja wissen).

Ihr Beispiel, das die Inflation nicht berücksichtigt, erinnert an eine Hochglanzbroschüre einer Versicherung für Aktien oder ETFs. Es verspricht Werte, die einem die Augen tränen lassen. Aber es ist wichtig, die Inflation einzubeziehen, um die tatsächliche Kaufkraft korrekt abzubilden. Sonst passiert genau das, was diesem Freund passiert ist.

CK7985

Zitat von: Jackspott am 29.10.2024 14:01
Hatte heute auch den langerwarteten Brief der Debeka in der Hand. Satte 21,66% Beitragserhöhung. Wahnsinn!

A14, NRW, 38 Jahre, m, keine Kinder, nicht verheiratet

Wenn der Junggeselle Ende 30 ohne Kinder in A14 jammert.  :D
Um ehrlich zu sein würde ich mir wünschen, dass freiwillig Kinderlose WEIT stärker zur Kasse gebeten werden, sowohl steuerlich als auch was Versicherungsbeiträge betrifft.
Komischerweise klagen und jammern gerade die Kinderlosen am meisten obwohl sie von ihrem Job abgesehen nichts zur Zukunft dieses Landes beitragen.
Sie sind es, die sich über steigende Beiträge aufregen, obwohl unsere kritische, immer stärkere kippende Demografie und alternde Gesellschaft ein wesentlicher Faktor und Ursache für die Kostensteigerungen im Bereich Gesundheit und Pflege sind.
Und sie werden es auch sein, die sich beschweren und jammern, wenn sie im Alter einsam sind, wenn im Alter niemand da ist, um zu helfen und unterstützen, niemand da ist, der sich nach dem Wohlbefinden erkundigt, medizinisch betreut usw.
Stattdessen hofft man dann auf die Hilfe der Kinder der Menschen der gleichen Generation, die sich für Kinder und Enkel entschieden haben.
Ohne Kinder keine Zukunft. Ganz einfach. Das werden wir in den kommenden 10, 15 Jahren massiv zu spüren bekommen. Unsere Sozialsysteme werden mit Blick auf unsere Eltern - die Baby Boomer - massiv belastet.
Daher würde ich die Beiträge hier überdurchschnittlich erhöhen zumal die Lebenshaltungskosten der Singles ohnehin deutlich unterhalb derer von Familien liegen.