Hallo zusammen,
ich war vor ungefähr 1,5 Wochen bei einer Einstellungsuntersuchung und fand den Fragebogen schon sehr privat. Ich habe auch nicht alles beantwortet, weil da stand, dass ich nicht alles beantworten muss. Was genau, stand da aber nicht explizit bei. Ich habe an sich auch nichts, was ich groß angeben müsste, bis auf mein ADHS Medikament. Da das heutzutage immer noch sehr vorurteilsbehaftet ist, musste ich der Ärztin natürlich auch erklären, dass ADHS keine psychische Krankheit ist und man demnach auch nicht psychisch krank ist. Das ist auch gar kein Thema für mich, weil ich noch nie arbeitslos war und bis zuletzt auch 2 Jahre Teamleiterin war, bevor ich mich dazu entschieden hab, nochmal eine zweite Ausbildung zu machen. Ich war auch über 10 Jahre normal berufstätig. Das habe ich ihr auch mitgeteilt. In den Untersuchungen habe ich das volle Programm bekommen.
Am Ende hieß es, man meldet sich bei mir nur per Post, falls irgendwas nicht in Ordnung sei. Habe Post bekommen, ich möge aufgrund der ADHS innerhalb von 2 Wochen -falls vorhanden- noch sämtliche Arztbriefe, amb. psychiatrische oder psychologische Briefe und Stellungnahme meines behandelnden Arztes zuschicken, weil "erst nach Vorlage der Untersuchungsbefunde ist eine abschließende Beurteilung möglich." Der Bluttest war völlig unauffällig und in Ordnung.
Muss ehrlicherweise sagen, dass mich das sauer macht, weil es sich so liest, als sei ich psychisch gestört und ich mehrfach erwähnt habe, dass ADHS in meinem Alltag gar kein großes Thema ist und ich auch nicht in psychologischer Behandlung war oder bin. Im Vorfeld wollte man nur die Befunde der letzten 2-3 Jahre haben und jetzt geht man so dermaßen in die Tiefe bei diesem Thema, dass man praktisch ALLES darüber haben will und dass ich mich ein wenig diskriminiert fühle, weil ich mich rechtfertigen muss.
Ich finde das vollkommen überzogen. Ich will nicht Bundeskanzlerin werden, sondern Anwendungsentwicklung lernen.
Ist das überhaupt rechtens oder dem Zweck in dem Umfang angemessen? Dass man ehrlich sein muss ist klar, aber ich schicke ganz sicher nicht extrem private Diagnoseschriften eines ADHS Spezialisten, die vor x-Jahren mal erstellt wurden und heute gar keine große Relevanz mehr haben in meinem Leben. Das waren auch keine Arztbriefe oder Befunde in dem Sinne. Ich wüsste auch nicht, welche Rolle das bei einem IT-Arbeitsplatz spielen sollte.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten!