Autor Thema: Bundes SPD / N. Faeser plant Gesetz : Migranten-Quote bei Richtern und Behörden  (Read 5877 times)

Bob Kelso

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Hast du dich mal mit einem Menschen mit türkisch klingendem Namen unterhalten, welche Schwierigkeiten sie auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt haben?
Ja. Die victim perception ist zum Teil sehr ausgeprägt. Das Reflektionsvermögen, ob die vorliegenden Ergebnisse nicht doch das Resultat eigenen Handelns sind oder der Entscheidung Dritter zu Gunsten eines anderen sachgerechte Erwägungen zugrunde liegen, ist zum Teil sehr ausbaufähig.

Das ist dann Phase 2: Sind doch selbst Schuld, dass sie diskriminiert werden. Was heißt der Typ auch Ali und nicht Rüdiger. Aber zumindest haben Ronny und Mandy oft dasselbe Problem.

Schauen Sie in die Welt und nach Deutschland! dann werden Sie ,für Sie sicherlich unbequem, erleben, dass eben Ronny und Mandy nicht in Religionskriege / Bürgerkriege involviert sind. Diese beiden guten Deutschen nahezu gegen Null gehend; Messer und Bomben nutzen.
Sie bagatellisieren und verhöhnen somit die Opfer!

Bastel

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Hast du dich mal mit einem Menschen mit türkisch klingendem Namen unterhalten, welche Schwierigkeiten sie auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt haben?
Ja. Die victim perception ist zum Teil sehr ausgeprägt. Das Reflektionsvermögen, ob die vorliegenden Ergebnisse nicht doch das Resultat eigenen Handelns sind oder der Entscheidung Dritter zu Gunsten eines anderen sachgerechte Erwägungen zugrunde liegen, ist zum Teil sehr ausbaufähig.

Das ist dann Phase 2: Sind doch selbst Schuld, dass sie diskriminiert werden. Was heißt der Typ auch Ali und nicht Rüdiger. Aber zumindest haben Ronny und Mandy oft dasselbe Problem.

Irgendwann sollte man sich halt auch mal integrieren und seinen Kindern entsprechende Namen geben.

BAT

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Schauen Sie in die Welt und nach Deutschland! dann werden Sie ,für Sie sicherlich unbequem, erleben, dass eben Ronny und Mandy nicht in Religionskriege / Bürgerkriege involviert sind. Diese beiden guten Deutschen nahezu gegen Null gehend; Messer und Bomben nutzen.
Sie bagatellisieren und verhöhnen somit die Opfer!

Nein, diese Pauschalisierung ist Unfug und nicht angemessen. Cem Özdemir hat ja gerade auch auf Probleme mit Migranten oder Personen mit Migrationshintergrund verwiesen. Das darf man auch gerne benennen aber nicht pauschal aufgrund des Namens Leute einordnen.

Aber was ist denn Diskriminierung? Diskriminere ich Deutsche, wenn ich für Bauarbeiten am liebsten einen Russen nehme, meine Freundin für die Kosmetik am liebsten eine Ukrainerin und für das Essen immer gerne einen Asiaten?

So wie du zu pauschal eine Einordnung machst, wird auch viel zu schnell die Rassismus - Keule rausgeholt. Kann man sich da nicht mal in der Mitte treffen?

Warnstreik

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Nein, diese Pauschalisierung ist Unfug und nicht angemessen. Cem Özdemir hat ja gerade auch auf Probleme mit Migranten oder Personen mit Migrationshintergrund verwiesen. Das darf man auch gerne benennen aber nicht pauschal aufgrund des Namens Leute einordnen.

Danke. Der Einwurf von Bob Kelso ist hier so absurd wie nur was. Man kann sich mal fragen, wieso viele Menschen ihre Heimat verlassen wenn sie dort doch offenbar gerne Bürgerkriege führen.

Aber was ist denn Diskriminierung? Diskriminere ich Deutsche, wenn ich für Bauarbeiten am liebsten einen Russen nehme, meine Freundin für die Kosmetik am liebsten eine Ukrainerin und für das Essen immer gerne einen Asiaten?

So wie du zu pauschal eine Einordnung machst, wird auch viel zu schnell die Rassismus - Keule rausgeholt. Kann man sich da nicht mal in der Mitte treffen?

Rassismus ist doch recht klar definiert. Keines von deinen Beispielen ist in dem Fall Rassismus - weil du eben nur Positiva als Beispiele nimmst: Du magst sich gerne asiatisches Esse, deine Freundin hat eine gute Kosmetikerin und du hast mit deinen russischen Bauarbeitern oft gute Erfahrungen gemacht im Sinne von Pünktlichkeit und Qualität. Alles garkein Problem.
Aber der direkte Bezug zu Bobs Post oben:

Zitat
...dass eben Ronny und Mandy nicht in Religionskriege / Bürgerkriege involviert sind. Diese beiden guten Deutschen nahezu gegen Null gehend; Messer und Bomben nutzen...

Das ist Rassismus - ganz ohne Keule. Name, äußerliche Merkmale oder Fremdzuschreibungen und schwubbs sind alles Messer- und Bombenwerfende, Frauenverachtende Vergewaltiger. Und weil man darauf hinweist wird man fix selbst zum "Verhöhner der Opfer".

Heute gibt es einen guten Artikel im Spiegel und genauso stelle ich mir eine sinnvolle Diskussion vor: Cem Özdemir, Kevin Kühnert aber auch Hape Kerkeling haben auf Probleme hingewiesen, die zum Teil bestimmten Communitys entspringen. Es werden aber keine Voruteile geschürt, es wird niemand diskriminiert. Das gehört angesprochen und man kann und sollte versuchen Lösungen zu finden. Vor allem wird man Lösungen nur mit den jeweiligen Communitys lösen.

Zitat
Irgendwann sollte man sich halt auch mal integrieren und seinen Kindern entsprechende Namen geben.

Welchen Namen man seinem Kind gibt ist doch nun wirklich eine persönliche Entscheidung. Die meisten der aktuellen Top20-Namen haben keinen Deutschen Ursprung.

Zitat
Nein, das ist Phase 0: Man wird nicht diskriminiert, erklärt aber eigenen Misserfolg bequem mit angeblicher Diskriminierung.

Es gibt ein groß angelegtes Experiment (>20000 Stichprobem), bei denen Wohnungsanfragen in perfektem Deutsch aber mit unterschiedlichen Namen gestellt wurden. Ähnliches gab es in einem Test von der NZZ - die ist nun wirlich nicht als linkes Blatt bekannt - und auch da war es augenscheinlich, dass Namen oft der Ausschlag waren um auf dem Ablagestapel zu landen.

BAT

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Was wäre denn deine Lösung, z. B. für den Wohnungsmarkt?

Warnstreik

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Was wäre denn deine Lösung, z. B. für den Wohnungsmarkt?

Auf jeden Fall keine Quoten :-)

Aber im Ernst: Das Experiment (ich nenne es nicht Studie weil es m.E. nicht wissenschaftlich begleitet wurde) und meine gefühlte Realität zeigt, dass die Benachteiligung bei öffentlichen und privaten Wohnungsgesellschaften sowie Genossenschaften deutlich geringer ist als im privaten Bereich. Das zeigt, dass das Bewusstsein für das AGG bei "Profis" deutlich höher ist als bei privaten Vermietern - ich verstehe aber auch die Angst des Privatvermieters an jemand Falsches zu vermieten, da vermeidet man vermeintliche Risiken.

Im Job ist es ähnlich: Es ist wohl hauptsächlich das Problem, dass bestimmte Namen nicht eingeladen werden. Haben sie die Chance sich im Vorstellungsgespräch zu beweisen ist die Annahmequote recht identisch. Was ich daraus folgere: Lasst sowohl bei Wohnungen als auch bei Jobs in der schriftlichen Erstkommunikation alles weg, was für den Job/Wohnungsvergabe nicht relevant ist. So hat jeder die Chance sich persönlich vorzustellen und dann einen guten/schlechten Eindruck zu hinterlassen. Dann hat jeder die Chance zu überzeugen oder eben auch (und das kann natürlich auch kulturell bedingt sein) zu verkacken.

Und natürlich kannst du niemanden zwingen den Job oder die Wohnung an den oder den zu vergeben - das ist aber auch nicht meine Intention - es geht schlicht erstmal darum an der ersten (und unsinnigsten) Barriere eine Chance zu bekommen.

Nochmal zu den Quoten: Auch mit dem Smiley oben finde ich Quoten doof. Auch aus den von dir genannten Gründen. Auch selbstauferlegten Parteiproporz wie er in den linken Parteien zelebriert wird, finde ich kontraproduktiv und wirklich nervig.
Fakt ist aber auch, dass eine Durchmischung in den verschiedenen Ecken fast nur Vorteile bringt: Sei es Polizisten mit verschiedenen Hintergründen, Erzieher in Kitas, Frauen in Vorständen und Aufsichtsräten und auch Teams funktionieren meist deutlich besser wenn es sowohl männliche als auch weibliche (oder andere) Einflüsse gibt. Schlagwort ist dann: Bei gleicher Eignung werden... bevorzugt. Feste Quoten aber: Nö.

BAT

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Das ist mir zu viel von oben herab, zu viel Ideologie. Die Zielen für uns beide mögen gleich sein, aber der Wege dahin doch ein ganz Anderer.

Und in deinen genannten Bereichen sind das nicht wirklich Probleme. Beim Wohnungsmarkt fehlt einfach Wohnraum, und Arbeitsplätze gibt es eher zu viel derzeit.

Aber ich sehe das Problem auch eigentlich nicht wirklich.



Warnstreik

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Aber ich sehe das Problem auch eigentlich nicht wirklich.

Du bist auch kein Betroffener.

Meine letzte Frage: Was genau ist an meinen Aussagen "Ideologie"? Und welche Ideologie überhaupt?


BAT

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Ich habe doch schon geschrieben, dass ich ausgiebig Betroffener von Diskriminierung bin, deswegen aber nicht rumheule.

Linke Ideologie, mehr Staat, weniger Selbstverantwortung.

Warnstreik

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Ich habe doch schon geschrieben, dass ich ausgiebig Betroffener von Diskriminierung bin, deswegen aber nicht rumheule.

Dann hast du einen türkischen, arabischen oder sonstwie "fremdländischen" Vornahmen? Jeder wird und wurde irgendwo mal diskriminiert - aber darum geht es hier schlicht nicht.

Linke Ideologie, mehr Staat, weniger Selbstverantwortung.

Welcher Selbstverantwortung sollte sich jemand stellen, der rassistisch motivierter Benachteiligung ausgesetzt ist? Sich nen Künsternahmen geben? Deutschcreme? Wieder zurück gehen? (wohin auch immer., auch wenn in Deutschland geboren...)   


BAT

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Du kennst auch wegen des Geschlechts diskriminiert werden...bei Wahlen, Stellenbesetzungen, Wehrpflicht. Aber das muss ich dir hoffentlich nicht erklären.

Zur Selbstverantwortung habe ich doch geschrieben: der Rechtsweg steht offen - wobei selbst das eine gesellschaftliche Unterstützung ist.

Ich mache ja dienstlich Namensänderungen, bisher ist absolut nicht zu erkennen, dass Namen eingedeutscht werden sollen (außer bei den Russen, aber die gehen jetzt auch wieder zurück) bei arabischen ist das Gegenteil der Fall, die wollen ihre "historischen" Namen wieder haben. Übrigens sähe das NamÄndG hier keinen Grund wegen einer Diskriminierung vor.

Selbstverantwortung bedeutet auch: ertragen. Nicht für alles kann und muss der Staat eine Lösung haben. Dann aber nochmals die Frage: welche staatliche/ gesellschaftliche Lösung hast du denn anzubieten?
« Last Edit: 11.10.2024 16:34 von BAT »

bebolus

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Also Ihr zwei..
Geht es hier nicht beispielsweise um Richterstellen? Liegt das überhaupt im Bereich des Möglichen, dass Bewerbungen alleine bei Sichtung des Namens aussortiert werden könnten?

BAT

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Nicht bei Behörden.

bebolus

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Nicht bei Behörden.

Da wird ernsthaft nach Namen vorsortiert? Das kann ich nicht glauben..

SamFisher

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Nicht bei Behörden.

Da wird ernsthaft nach Namen vorsortiert? Das kann ich nicht glauben..

Frage und Antwort noch mal lesen… Es wird NICHT aussortiert. Zumindest, wenn es einen ordentlichen Auswahlvermerk gibt, weil man dann umfangreiche Begründungen schreibt und „Name passt nicht“ kein Grund ist.