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[Allg] PKV durch Öffnungsaktion

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DieterKrause:
Hallo miteinander,

ich möchte mich nun auch gern mal an´s Forum wenden um ein paar Einschätzungen und Erfahrungen eurerseits zu erlangen.

Mein Anliegen. Ich werde zum 01.01.25 mit 36 Jahren auf Probe in BW verbeamtet. Eine anonyme Vorabanfrage (vom V-Makler) bei div. PKV´en ergab, dass mich keine PKV auf den regulären Weg nimmt, sondern dass ich lediglich über die Öffnungsaktion Versicherungsschutz erhalte. Nun habe ich schon einige Beiträge im Forum gelesen, habe aber noch ein paar Fragen:

- ich bin von 2011-2013 Beamter a. Widerruf in Ausbildung gewesen. Hier bin ich auf dem regulären Weg verbeamtet wurden. Ich bin nun nach all den Recherchen etwas verwirrt und frage mich, ob ich nun überhaupt über die Öffnungsaktion in die PKV komme, da es ja theoretisch nicht meine erste Verbeamtung ist?

- da ich ja über die Öffnungsaktion keinen (adäquaten) Beihilfeergänzungstarif erhalte frage ich mich, ob man sich auch über private Versicherungen abdecken kann? In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, dass man mit den jeweiligen Versicherungen klären muss, ob man als PKV Versicherter denn überhaupt noch eine Zahnzusatzversicherung nutzen kann. Habe ich das richtig verstanden? Ich habe zB. eine Zahnzusatzversicherung bei der R+V und eine Versicherung für das Krankenhaus bzgl. 1-2 Bettzimmer + Chefarztbehandlung usw. bei der Gothaer. Hier müsste ich klären, ob die auch als PKV´ler greifen??

- Bekomme ich denn mit diversen "Vorerkrankungen" überhaupt eine Dienstunfähigkeitsversicherung? Ich habe keine akuten Erkrankungen, die Masse macht es leider bei mir wie zB. Allergien, Asthma, Osteopenie usw.

- egal welche PKV, kann ich über die Öffnungsaktion trotzdem Altersrückstände bilden lassen, so dass die PKV im Alter nicht ganz so teuer ist?

- kann man mit den Versicherern bzgl. möglicher Risikozuschläge verhandeln? Hier habe ich auch schon gelesen, dass einige ja- und andere nein schreiben. Wenn man also die Krankheit, die mit dem Risikozuschlag versehen ist, über Monate (Jahre?) nicht abrechnet, kann den Risikozuschlag dann vielleicht auch streichen?

- über die Öffnungsaktion bekommt man ja i.d.R. einen Basistarif/ Grundversorgung der PKV. Ist dieser Tarif teurer als ein Tarif, der an Personen vergeben wird, die über den "normalen" Weg in die PKV finden? Erhöhen die Versicherungen die Tarife gemeinsam oder kann es auch sein, dass Personen, die über die Öffnungsaktion in die PKV kommen, öfter Anhebungen der Beiträge erleben?

- ich werde meinen 4 jährigen Sohn mitversichern lassen. Ich glaube verstanden zu haben, dass er über den regulären Weg in die PKV kommen kann, da er keine Erkrankungen hat und er somit auch einen Beihilfeergänzugstarif erhalten kann. Dann glaube ich verstanden zu haben, dass ich zu Versicherung A gehen könnte und ich meinen Sohn bei Versicherung B versichern lassen könnte, oder?

- wäre es denn auch möglich, dass ich in der GKV bleibe und die pauschale Beihilfe in Anspruch nehme und nur mein Kind in die PKV kommt? Meine Frau arbeitet in der Schweiz und ist dort Krankenversichert, demnach könnte er nicht über sie versichert werden.

Tut mir Leid, wenn ich vielleicht auch Fragen stelle, die schon mal vorkamen, aber der Weg in die PKV ist so elementar wichtig, dass man lieber einmal zu viel fragt, anstatt zu wenig.

Letztlich wollte ich noch fragen, ob es hier Personen gibt, die auch über die Öffnungsaktion in die PKV gingen und vielleicht mal ein paar Minuten Zeit haben um mir ihre Erfahrungen bei der Abrechnung der Kosten schildern könnten  :) Gerade die Themen wenn man beim Arzt war und die Rechnungen einreicht, was die Beihilfe und die PKV tatsächlich übernehmen.

So, dass wars. Ich hoffe auf die ein oder andere hilfreiche Antwort :)

LG
Rob

clarion:
Hallo,

Auch bin über die Öffnungsaktion bei der Debeka versichert und wurde noch später als Du verbeamtet.

Es kein Basisitarif, sondern der ganz normale Beihilfetarif, den alle haben, bloß leider 30% teurer. Die meisten Abrechnungen laufen problemlos, ich musste aber auch schon mal wegen einem Hilfsmittel nachhaken. Insgesamt habe ich aber alles bezahlt bekommen.i Ich konnte einen kleinen Beihilfeergänzungstarif abschließen, der insbesondere auch die Zähne abdeckt.

Da der Sohn nicht vorbelastet ist, kannst Du für ihn die regulären Tarife ohne Risikozuachlag abschließen.

Eine DU wurde mir merkwürdigerweise ohne Leistungsausschluss bei der Debeka angeboten, dieses obwohl ich schon vorher keine vernünftigen Berufsunfähigkeitsversicherung gefunden habe

DieterKrause:
Hi Clarion,

danke für deine Antwort.

Also muss man sich grundsätzlich gar keine so großen Gedanken machen, dass man seine Kosten nie zu 100% erstattet bekommt? Ich hatte von meiner damaligen Verbeamtung noch in Erinnerung, das die Beihilfe oder PKV - ich bin mir nicht mehr sicher, fast nie die 100% Kosten erstattet hat und es immer irgendwelche Punkte auf der Rechnung gab, die nicht erstattet wurden. Aber das liegt dann wohl eher an dem entsprechenden Tarif den man in der PKV abschließt, ob beispielsweise Medikamente 100% erstattungsfähig sind, oder?

LG

Umlauf:
Fast nie kann man nicht pauschal sagen. Es kommt auf die einzelnen Abrechnungsposten an.

Bei der Beihilfe gibt es beispielsweise Kürzungen bei Medikamenten bzw. Hilfsmitteln, wie sie analog bei der Gesetzlichen vorgeschrieben sind. Nicht verschreibungspflichtige Medikamente werden i.R. Gar nicht ersetzt.

Die Kürzungen bei Medis gibt es so bei der Debeka nicht. Bei den nicht verschreibungspflichtigen Medis kann es mit Rezept klappen.

Befinden richtig teuren Behandlungen kommt es auf den Sachverhalt an.
Bisher hat die Dekeba selten etwas hier nicht bezahlt. Befinden Brillen kam sogar noch etwas über die Beihilfeergänzung rein.

Gewerbler:
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur anstehenden Verbeamtung und gut, dass du dich frühzeitig um die PKV kümmerst! Ich bin selbst mit Ende 30 in BW verbeamtet worden und musste (erstmal) auch die Öffnungsaktion ziehen, weil in den letzten Jahren leider auch viel "Kleinkram" angefallen ist.
Grundsätzlich kann ich dir nur empfehlen, dir von einem Makler einen Vergleich machen zu lassen über die aktuellen Tarife (kostet vermutlich ein bisschen was, da es keine Provision bei der Öffnungsaktion gibt).
Du hast Glück, dass die Beihilfe in BW relativ umfangreich ist und z.B. auch Wahlleistungen abdeckt (zwar gegen 22 € Verzicht bei der Besoldung, aber immerhin). Daher hast du auch im Rahmen der Öffnungsaktion Anspruch auf die entsprechenden Tarife, die du evtl. in anderen Ländern nicht hättest.

Zu deinen Fragen:
1) Wenn ich nicht gerade total falsch liege, müsste die Öffnungsaktion bei der Verbeamtung auf Probe nochmal greifen, wenn man vorher auf Wideruf war, zumindest wenn du damals in der GKV geblieben bist. Ansonsten hättest du idealerweise eine Anwartschaft abgeschlossen (aber hätte wäre wenn nutzt jetzt natürlich nichts).

2) Es gibt bei manchen Gesellschaften in den Tarifen schon eine "kleine Beihilfeergänzung" (z.B. zahlt die Barmenia bei Physiotherapie 110 % der Beihilfesätze - Restbetrag kann natürlich trotzdem noch übrig bleiben). Nach anderen Ergänzungstarifen kann man auch immer fragen, Anspruch im Rahmen der Öffnung hat man aber eben nicht. Ob die (bestehenden) Versicherungen bei anderen Gesellschaften sein können, weiß ich nicht. Da müsste man vielleicht mal mit einem Makler sprechen.

3) DU hängt sicher von den Erkrankungen ab. Ich hätte jetzt keine bekommen und konnte leider auch bestehende BU nicht mehr umstellen. Aber gut.

4) Die Altersrückstände werden trotzdem ganz normal gebildet (wie schon von Clarion gesagt, handelt es sich um ganz normale Tarife). Du kannst sogar Beitragsentlastungstarife abschließen (quasi jetzt mehr zahlen, dafür später weniger).

5) Verhandeln über Risikozuschläge kann man sicherlich, ob es was bringt sei dahin gestellt. Ich bin mit meinem Makler so verblieben, dass wir in 3-4 Jahren (also dann mit Anfang 40, viel später wird es wegen Altersrückstellung dann Quatsch) nochmal schauen, wie die gesundheitliche Situation ist und dann nochmal Anfragen stellen. Entweder bei der Gesellschaft bleiben und aus der Öffnung raus (= weniger Risikozuschlag bzw. Zugang zu anderen Tarifen) oder ganz wechseln. Dennoch habe ich jetzt eine Wahl getroffen, die mir "zur Not", also falls das nicht klappt in ein paar Jahren, bis zum Ende tragbar erscheint und nicht nur billig ist.

6) Die Frage wurde schon beantwortet, es handelt sich nicht um spezielle Tarife für die ganz Kranken...

7) Es gibt glaube ich Gesellschaften, wo man Kinder alleine versichern kann, bei anderen nur mit den Eltern. So oder so müsste glaube ich der "reguläre Weg" mit allen Tarifoptionen offen stehen.

8) Du GKV, Kind PKV könnte in dem Fall gehen, da weder du noch deine Frau pflichtversichert sind. Umgekehrt wäre evtl. schwieriger. Definitiv sicher kann ich es dir aber leider nicht sagen.


Abschließend: Ich hab bisher ein paar Sachen eingereicht. Soweit alles übernommen, bei Physiotherapie aber gekürzt, weil die Stundensätze höher waren als von der Beihilfe vorgesehen. Blieben dann glaub 30 € über bei 10 Terminen. Also immer noch weniger als die gesetzliche Zuzahlung bei 'nem normalen 6er-Rezept...

Wenn du magst, kannst du mir auch eine PN schicken.

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