Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1085587 times)

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5730 am: 15.02.2025 13:30 »
Nochmal Thema Arbeitszeit: Die VKA schreibt in ihrem oben verlinkten Dokument: "Beschäftigte sollen die Möglichkeit erhalten, ihre wöchentliche Arbeitszeit mit Zustimmung des Arbeitgebers freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen."


Entsprechend könnte man doch beispielsweise einfach Folgendes machen:
1.) Im ersten Schritt gibt es für 2025 offiziell eine Nullrunde, so dass die BILD-Zeitung nichts von "gierigen" öD-Mitarbeitern schreiben kann.
2.) Stattdessen wird jedoch die Arbeitszeit auf 37,5 Stunden reduziert, verbunden mit einer freiwilligen Erhöhungsoption.

Ergebnis:
- Wer wie bisher 39 Stunden arbeitet, bekommt 4% mehr Gehalt als jetzt.
- Wer auf 42 Stunden erhöht, bekommt sogar 12% mehr als heute.

[Und anschließend wird das Ganze inhaltsgleich auf uns Bundesbeamte übertragen, womit endlich auch unsere "temporäre" Erhöhung auf 40 bzw. 41 Stunden beendet wird.]


Ich fürchte nur, dass Verdi wieder irgendein Haar in der Suppe finden und nicht mitmachen würde..

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5731 am: 15.02.2025 13:36 »
...
Also wenn man noch ein Haus abzubezahlen hat oder anderes, ist der Kaufkraftverlust der letzten Jahre schon sehr schmerzhaft...

Das ist das Kernproblem in Deutschland, auch diejenigen welche öfters etwas sinnvolles sagen haben keinen Bezug zu Zahlen und Abhängigkeiten
Verdi, SPD, Grüne, CDU nur Mathelegastheniker.

Denken Sie über Ihren Satz bitte einmal gründlich nach.

Was ist daran falsch?
Die Annuität ist fix (Zinsen und Tilgung); Vereinfachtes Beispiel: Nettoeinkommen 2.000 Euro, Annuität 800 Euro; die ist glücklicherweise nicht davon betroffen.
Für die 1.200 Eur0, die übrig bleiben, kann man sich aber weniger kaufen als vor 4 Jahren. Lebensmittel sind massiv teurer geworden, Versicherungen,
Wenn ich vorher Lebensmittel für 400 Euro gekauft habe und dieselben kosten jetzt 520 Euro.....
Was hat das mit fehlenden Mathekenntnissen zu tun?

Ihr sagt: Macht nix, habe ich halt 120 Euro weniger für den Konsum; wobei das auch nicht stimmt, da stagnierendes Einkommen auch noch netto Einbußen durch die massiv steigenden Sozialabgaben bedeutet.

Ich sage: Lieber eine gewisse Kompensation geldmäßig, um sich auch ab und zu nochmal etwas anderes leisten zu können wie vorher (Möbel, Urlaub, Hightech,.... was auch immer).

Klar, man könnte auch einfach seine Annuität (also den Tilgungsanteil innerhalb dieser) um 120 Euro reduzieren... aber wann soll das denn dann mal abgezahlt haben?


Wenn nach Abzug von Fixkosten dasselbe Netto noch bleibt; die Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarf teurer werden, ist für mich logisch, dass es Geld braucht, um das auszugleichen.

Keine Ahnung warum du das nicht verstehst. Für mich bist daher eher du derjenige, bei dem die mathematischen Kenntnisse oder der Umgang mit Zahlen nicht so prickelnd ist.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5732 am: 15.02.2025 13:42 »
Richtig, weshalb ich z.B. moinmoin nicht verstehe, dass dieser Aspekt verstärkt werden soll. Plötzlich sind Stufenaufstiege von der Finanzlage....ähhh.... "Leistung" abhängig.
Korrekt.
Dort wo Mehrausgaben in Gute Mitarbeiter die Finanzlage mittelfristig verbessert kann man eben das Geld dann auch dafür ausgeben.

Mir ist klar, dass ihr in den Kommunen oftmals überforderte Personaler und Entscheider habt. Aber das ist ein gänzlich anderes Problem, was man mit der Gießkanne und dem TVöD nicht ändern wird.

Aber warum deswegen nicht den Kommunen, die in Punkto Personalmanagement mehr drauf haben nicht mehr Möglichkeiten geben.

Denn dann könnte man dort wo es drückt auch Marktgerecht bezahlen und dort wo man kein Bedarf muss man nicht unnötig Geld rauswerfen.
Aber lieber allen (auch den lowperformer) mehr Geld geben, weil man Angst vor ungerechte Beurteilungen hat ist halt der gerne gewünschte Weg.
Also der Schrei nach pW Bezahlung aber bitte nicht nach den pW Regeln.
Rosinen gut gepickt.

Ich finde dich wirklich nicht sonderlich überzeugend. Realitäten (z.B. schlechte Vorgesetzte, Finanzlage, fehlende Möglichkeiten des wohnortnahen AG-Wechsels) einfach ausblenden und dann immer weiter das gleiche zu fordern, ist mir zu anstrengend in der Diskussion. Daher lasse ich es jetzt.

Liegt halt daran, dass er beim Land arbeitet; Land und Bund haben ganz andere Möglichkeiten, weil der Haushalt auch ein ganz anderer ist und der Arbeitgeber wesentlich größer ist.

In der Größe des Haushalts versandet dann eine FK-Zulage und so mal.

Aber wehe in so einer Ortskommune wird das gemacht, das fällt der Politik sofort auf in Ratssitzungen. Und dann heißt es "Ey hallo, die verdienen eh so viel, wir wollen lieber die 4 neuen Parkbänke an dem Fluss an der Stelle, wo sich eh nie jemand aufhält."
Bedeutet also, dass in den Kommunen keiner vernünftige Personalpolitik machen kann, weil sie zu unfähig sind betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen?
Also um bei dem Beispiel zu bleiben.
Hey, wenn wir im Einkauf eine Verhandlungsgranate halten können, der uns leider mehr Geld kostet, dann können wir aber trotzdem 5 neue Parkbänke kaufen, weil er sie billiger bekommt.

Und im übrigen, die Entscheidungswege in der Kommune sind wesentlich kürzer, so dass dort wesentlich schneller, wenn man will reagieren könnte.

Während im Land alles von anonymer Stelle abgesegnet werden muss, in NI muss die Zulage vom Finanzministerium abgesegnet werden.

Und zu guter letzt, ich habe einmal bei einer Kommune nen Job gehabt und oh wunder bin ich dort nicht mit Stufe 1,2 oder 3 eingestiegen.
Auch habe ich mehr als ein Dutzend Chefs in meinem Arbeitsleben gehabt und kann monkeys Annahme das die Mehrheit der Chefs Mist sind nicht teilen.
Und nur weil einige meinen, sie haben nur einen AG vor Ort, nur schlechte Personaler und nur arme AGs, soll man nicht für die anderen AGs tarifliche Möglichkeiten eröffnen, damit sie einem frisch gebackenem BauIng einstellen können, weil sie ihm 60 T Einstiegsgehalt anbieten dürfen und die 80t in naher Zukunft als Möhre vorhalten dürfen?.. pervers

Wenn man aber meint mehr Gestalltungsmöglichkeiten für den AG bei Zulagen (also ich würde ein Konstrukt wie 16.6 tv bund da als Minimum wünschen) ist abzulehnen, der zeigt doch, dass er nicht gewillt ist sich an einem Arbeitsmarkt bzw. Wettbewerb zu bewegen, sondern darauf wartet das alles von alleine kommt.

Und die Sorge, dass ein VG scheisse ist und nach Nasenfaktor Zulagen verteilt als Argument anzubringen, aber trotzdem Leistungsgerechte Bezahlung wünscht, der redet frei nach dem Motto

Wasch mich, aber mach mich nicht nass.

Dennoch haben größere Haushalte einfach andere Möglichkeiten. Das ist einfach so. Die haben immer Schiss von der VKA einen auf den Deckel zu kriegen.

Und leider wird immer nur kurzfristig gedacht "jo wenn der kündigt, ist halt so, sparen wir aber erstmal das Gehalt" --> dass das langfristig aber Bullshit ist, wird nicht verstanden.
Die Länder und der Bund zahlen zum Beispiel auch den Arbeitgeberzuschuss für die Entgeltumwandlung bei betrieblicher Altersversorgung. Alleine das zeigt schon, dass die Möglichkeiten ganz andere sind.

Sicherlich sind die Entscheidungswege kürzer; die Landräte und Bürgermeister sind aber immer darauf bedacht, sich gut mit der Ortspolitik zu stellen. Und das heißt natürlich primär eher niedrige Personalkosten, um den Wählern mehr "Geschenke" machen zu können. Haushaltsplanungen müssen durch den Ortsrat und das kann mitunter ganz schön schwierig sein....

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5733 am: 15.02.2025 13:43 »

Mal unabhängig davon, dass sich Gewerkschaften wohl zurecht für ihre Mitglieder, die sie bezahlen, einsetzen. Aber diese maximal 20% , von denen maximal 10 % streiken, halten die vka davon ab, ihre Forderungen zb für EGs > 9a durchzusetzen?

Die vka könnte sagen, ohne unsere Vorstellungen gibt es keinen Tarifvertrag-  basta. Streikt euch doch tot - wie SuE in 2015. tut sie aber nicht- was befürchtet die vka? Gar nichts - sie will es selbst nicht. Aber solange AN das Gegenteil glauben, um so besser für die vka

Ich weiß nicht, wie und ob die VKA das irgendwann noch begründen kann, wenn verdi alle Flughäfen, Kindergärten, Busse etc. komplett stilllegt.... Wenn viele Mitarbeiter aus den Unternehmen nicht arbeiten können, weil die Betreuung wochenlang ausfällt, die Leute immer wütender werden, weil keine Öffis fahren und die teuren Urlaubsreisen nicht angetreten werden können.
Könnte mir vorstellen, dass dann irgendwann in Berlin, in das Gebäude in der Leipziger Straße 51, Molotow Cocktails oder anderes fliegen
Deshalb geben sie meistens irgendwann nach.

Bitte benennen Sie eine Tarifrunde , wo es gewerkschaftlich so viel Druck auf die vka gegeben hat, dass sie Forderungen nachgegeben hätte-daran kann ich mich nicht erinnern. Erinnern  kann ich mich sehr wohl an sue 2015, wo die vka gut aushalten konnte, dass vier Wochen gestreikt wurde. Dass Erzieherinnen verbal und in Einzelfällen auch körperlich von erbosten Eltern angegangen worden sind- was hat die vka damit zu tun? Von Molotowcocktails oder Mistgabeln gegen die vka ist nichts bekannt.

Ich habe auch nicht von der Vergangenheit geredet, sondern gesagt, dass es irgendwann schwierig wird, zu erklären, dass wochenlang gestreikt wird.
Falls verdi überhaupt in der Lage ist, so etwas wochenlang durchzuziehen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5734 am: 15.02.2025 13:50 »
Zwei Dinge machen mich heute sehr betroffen

Zunächst der abscheuliche Vorgang in München mit den schlimmen Folgen für die Beteiligten aber auch folgende Aussage der Verhandlungsführerin

Zitat: „Nachdem die Nachricht über den Vorfall bekannt wurde, wandte sich VKA-Präsidentin Karin Welge direkt an die Teilnehmenden der parallel in Gelsenkirchen stattfindenden Gewerkschaftskundgebung: „In solchen Momenten stehen wir zusammen – egal auf welcher Seite wir in den Tarifverhandlungen stehen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern in München.““

Als OB einer Stadt deutlich zu machen, dass in einen solch schrecklichen Moment ein Zusammenstehnn gegeben ist, impliziert, dass dies sonst nicht der Fall ist. Das macht schon betroffen und zeig,t bei aller Demut gegenüber den Ereignissen in München, dass Frau Welge ihre direkten Mitarbeitenden in Gelsenkirchen offenbar egal sind und dann wohl erst Recht alle im öffentlich Dienst Beschäftigten.

...solange unsere westdeutschen Mitbürger immer noch munter etablierte Altparteien wählen, wird sich am Anschlagsterror nicht viel ändern. Jetzt sind schon unsere eigenen Kollegen im Rahmen ihres legalen Streiks betroffen.

 :o Ist die CDU eine neue Partei?
Die CDU hat ja nun sehr klar gezeigt, was nach der Wahl passieren wird, deshalb hat Merz extra diesen Antrag eingebracht, um zu zeigen, dass es ernst ist und eben nicht wieder nur Palaber Palaber passieren soll.
Merz ist auch der beste Beweis dafür, dass die Merkel-Ära entgültig zu Ende ist. Noch unterschiedlicher und verfeideter geht es nicht.
Fachkräfte und arbeitende Menschen, die sich integrieren, sind herzlich Willkommen. Andere, die nur Sozialleistungen kassieren wollen und Straftaten begehen, eben nicht.

Nancy ist natürlich lame mit so einer Aussage wie "wir schieben als einziges Land nach Afghanistan ab" und es dann nur einen Alibi-Abschiebe-Flug vor den Wahlen in Ostdeutschland gab und danach gar nichts mehr.


Glaube Merz garnix. Der wird wohl mit Grünen koalieren und mit dem Thema still sein.

Dein Problem  ;).
Wenigstens mal jemand, der auch etwas anderes außer Politik gesehen hat, dem nichts geschenkt wurde und der sich alles selbst erarbeiten musste (Merkel hat den immer weggefegt, 3 Mal antreten bis zum Vorsitzenden, wenn das mal nicht Zielstrebigkeit und Ehrgeiz zeigt).
Was gibt es da nicht zu glauben? Wenn man weiter so machen wollen würde wie jetzt, hätte man sich den Antrag und die elendigen Diskussionen darum easy sparen können.

Die anderen haben lebensfremde und unseriöse Politiker oder Hetzer und extremistische Wähler in ihren Reihen. Die Wahlentscheidung ist mir noch nie so einfach gefallen wie dieses Jahr.
Die Frage ist höchstens noch, ob man eine Stimme der FDP geben muss, damit diese die 5 % knacken. Wenn nämlich der Supergau eintritt, dass Schwarz mit Rot und Grün zusammen muss, wird es wieder zu Stillstand kommen, da gegenseitige Blockierung.
Schwarz-Gelb-Rot würde wohl gehen; dann sind 2 Parteien zumindest im Bündnis, die endlich dafür sorgen werden, dass die Wirtschaft in die Gange kommt.
Die linksgrüne Subventionspolitik ist gnadenlos gescheitert.

Schwarz-Grün sehe ich nicht; Söder könnte seine Karriere dann sofort beenden; so oft wie der das mit so einer Gnadenlosigkeit gesagt hat, kommt der da nicht mehr raus.
Andere sagen so etwas einmal oder reden drumrum, aber das war mehrmals mehr als deutlich.

Es kommt alles auch ein bisschen drauf an, wie viele Parteien jetzt reinkommen, und daher wie viele Sitze es braucht.

Fakt ist jedoch, dass die Wirtschaft endlich in die Gänge kommen muss

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5735 am: 15.02.2025 13:52 »
...
Also wenn man noch ein Haus abzubezahlen hat oder anderes, ist der Kaufkraftverlust der letzten Jahre schon sehr schmerzhaft...

Das ist das Kernproblem in Deutschland, auch diejenigen welche öfters etwas sinnvolles sagen haben keinen Bezug zu Zahlen und Abhängigkeiten
Verdi, SPD, Grüne, CDU nur Mathelegastheniker.

Denken Sie über Ihren Satz bitte einmal gründlich nach.
Inflation ist der Freund des Schuldners hat mal irgend so ein kluger Ökonom gesagt.

Ja die Kreditraten sind fix, aber die gehen vom Lohn ab; d.h. bei nicht steigenden Löhnen, aber immer hölheren SOzialabgaben, bleibt immer weniger für den Konsum. Zumal die Inflation den Konsum teurer macht, d.h. von dem gleichbleibenden Netto (bzw es wird - wie eben gesagt - immer geringer) ist weniger Konsum möglich.

Das lässt sich wohl wahrlich nicht bestreiten... sehe zumindest keine sinkenden Preise auf uns zukommen

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5736 am: 15.02.2025 13:57 »
Bis hierhin:
Es muss leider so sein, da von den Kommunen keine nicht mal einen einzigen Cent mehr für etwas herausrückt als notwendig ist.
Wenn du also wieder mit "Kann-Optionen" argumentierst, verpufft das sofort, da es nicht angewendet wird - weil ist ja "Steuergeld" / "Öffentliche Gelder", mit denen sparsam und wirtschaftlich umgegangen werden muss.

Diese Begründung kommt lustigerweise aber immer nur bei den Personalkosten. Ansonsten darf - beispielsweise für sinnlose Projekte - gerne das Geld überall verpulvert werden.
Dann wird es Zeit, dass man dem AG es beibringt, dass es sich lohnt (monetär), wenn er diese Kann Regelungen anwendet. ;D
Wie man das macht, habe ich ja schon mehrfach dargelegt.

Deshalb habe ich dir auch versucht zu erklären, dass der Landeshaushalt ganz andere Dimensionen aufweist als so ein kommunaler Haushalt. Mal abgesehen davon, dass zu viele Leistungen nicht ausreichend vergütet werden.
Die VKA ist pissgeizig, und die KAV der Bundesländer leben das nach, und die einzelnen Arbeitgeber trauen sich nicht von der "masse" sich abzugliedern.

Das Land ist ein Arbeitgeber...... und nicht tausende verschiedene.

Das gibt halt auch einfach mehr Möglichkeiten her
Wie schon erwähnt, ich habe in drei Bundesländern und auch schon bei einem Kommunalen AGs gearbeitet und konnte stets mit einer schlüssigen tariflichen Argumentation mehr erwirken, als nur das unterste was der AG zahlen muss.
Und wenn man dem AG darlegt, was man mit einem Invest in gewisse Personen an Mehrwert/ Einsparungen erreichen kann, dann kapieren es auch Bürgermeister.
Ich habe allerdings auch nur 2x erlebt, dass der AG sich bewusst war, welche tariflichen Möglichkeiten er hat.
Es bedarf Aufklärung und ein bisserl langer Atem um dort was in den Köpfen zu bewegen.
Wer aber darauf wartet, dass es von alleine passiert, der wartet sehr lange, insbesondere wenn der AG das Gefühl hat, die gehen eh nicht bin trotz Hungerlohn der beste AG.

Hatte glaube ich bereits erwähnt, dass ich versucht hatte, den AG-Zuschuss einzuhandeln (was nichtmal Mehrausgaben sind, sondern Weitergabe von Ersparnissen). Er darf bezahlt werden (freiwillige Öffnung durch VKA).
Begründung "wir sind als Arbeitgeber angehalten, sparsam und wirtschaftlich mit den öffentlichen Mitteln umzugehen"
Ich hatte dann gesagt, dass ich die Entgeltumwandlung auch auflösen kann, dann sind die Ersparnisse auch weg....
dazu kam dann eigentlich nichts mehr, außer das man beschlossen hat, ihn nicht zu zahlen. Auf den Hinweis mit mangelnden Bewerbungen für Stellen wie meine hat man sich überhaupt nicht eingelassen.

Besonders makaber ist an der Sache auch noch, dass man die gewollte Gesetzgebung (Unterstützung der eigenen Altersversorgung) umgeht. Und das als Arbeitgeber im öffentlichen Dienst..... Gutes Vorbild geht anders.

Dann hattest du offensichtlich immer Glück mit deinen Arbeitgebern oder die waren halt nicht so dumm wie bei uns in der Personalabteilung, dass die nichts checken.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5737 am: 15.02.2025 14:03 »

Aber es komt ja noch doller: wir haben nicht genug ErzieherInnen, um den aktuellen Bedraf abzudecken- es fehlen ca.300000 Fachkräfte. Gleichzeitig gibt es ab 2026 den Rechtsanspruch auf OGS für die 1. Klasse , der zwar gut gemeint ist, aber alleine schon wegen Fachkräftemangel nicht umzusetzen ist. Weil auch diese Gesetzgebung nicht ausreichend für die Kommunen finanziert ist, fragt man sich schon, wo ist hier die Gegenwehr der Kommunen?

Diese müssten doch wie in Tarifverhandlungen ggü. den MA sagen, dass das nicht in die Zeit passt, weil die Kommunalfinanzen so angespannt sind, dass es völlig überzogen von Bund/Ländern ist, so etwas jetzt zu verabschieden. Die Kommunen müssten sich schlicht und einfach - wie in allen Tarifrunden -verweigern- tun sie aber nicht. Stattdessen hauen sie lieber ihren MA, die den maroden Laden tagtäglich am Kacken halten, diese Sprüche um die Ohren. VKA- grosse Klappe und nichts dahinter.

Genau das ist der Punkt. Die VKA lässt sich alles überbraten, ohne sich finanziell dafür ausreichlich kompensieren zu lassen. Und dann sagt man sich "Okay, müssen halt die Mitarbeiter herhalten, die  verstehen das schon, dass wir wieder nichts bieten können  ;D. Oder deren Gesundheit, gibt es halt keine neuen Möbel mal. Aber das wird schon, einfach bisschen weniger Steigerungen als die Inflation, dann können wir durch die Gemeinschaftssteuern dieses Defizit einigermaßen ausgleichen."

Komplett verfehlte Politik, was zwischen Bund, Ländern und Kommunen abgeht.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5738 am: 15.02.2025 14:07 »
Nochmal Thema Arbeitszeit: Die VKA schreibt in ihrem oben verlinkten Dokument: "Beschäftigte sollen die Möglichkeit erhalten, ihre wöchentliche Arbeitszeit mit Zustimmung des Arbeitgebers freiwillig auf bis zu 42 Stunden zu erhöhen."


Entsprechend könnte man doch beispielsweise einfach Folgendes machen:
1.) Im ersten Schritt gibt es für 2025 offiziell eine Nullrunde, so dass die BILD-Zeitung nichts von "gierigen" öD-Mitarbeitern schreiben kann.
2.) Stattdessen wird jedoch die Arbeitszeit auf 37,5 Stunden reduziert, verbunden mit einer freiwilligen Erhöhungsoption.

Ergebnis:
- Wer wie bisher 39 Stunden arbeitet, bekommt 4% mehr Gehalt als jetzt.
- Wer auf 42 Stunden erhöht, bekommt sogar 12% mehr als heute.

[Und anschließend wird das Ganze inhaltsgleich auf uns Bundesbeamte übertragen, womit endlich auch unsere "temporäre" Erhöhung auf 40 bzw. 41 Stunden beendet wird.]


Ich fürchte nur, dass Verdi wieder irgendein Haar in der Suppe finden und nicht mitmachen würde..

Das Haar in der Suppe habe ich dir in deinem Statement markiert (fett, unterstrichen, kursiv).
Wenn man das freiwillig machen kann, vergiss es.

Die Kommunen sagen dann "Wieso, es hat immer 2 Vollzeitstellen gegeben, das muss reichen."
Dass jetzt 37,5 statt 39 Stunden Vollzeit sind, wird dann nicht beachtet.
Da eine Aufstockung zu höheren Personalausgaben führt, wird dies kategorisch abgelehnt.

Also wenn, dann müsste im Tarifvertrag geregelt werden, dass jede Vollzeitkraft die Möglichkeit hat, von 39 auf 42 Stunden aufzustocken, ohne dass der Arbeitgeber das ablehnen kann.
Ansonsten wird das nix, siehe meine Begründung

th3oretiker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5739 am: 15.02.2025 15:02 »
- Wer wie bisher 39 Stunden arbeitet, bekommt 4% mehr Gehalt als jetzt.
- Wer auf 42 Stunden erhöht, bekommt sogar 12% mehr als heute.

Das wäre ein System ähnlich wie bei der Bahn, dort entspricht eine Wochenstunde mehr dann 2,7 % mehr Gehalt. Auf so ein Ergebnis hatte ich vor ein paar Wochen hier auch gewettet.

Zitat von: Deutsche Bahn
Die tatsächliche Arbeitszeit wählen die Mitarbeitenden selbst: Alles zwischen 35 und 40 Stunden in der Woche ist am Ende möglich. Wer sich für mehr Arbeit entscheidet, erhält pro Stunde 2,7 Prozent mehr Lohn. So würden zum Beispiel Lokführer:innen oder Zugbegleiter:innen in einer 40-Stunden-Woche rund 14 Prozent mehr verdienen als in einer 35-Stunden-Woche.
https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-und-GDL-erzielen-Tarifabschluss-Mitarbeitende-entscheiden-mit-innovativem-Optionsmodell-kuenftig-selbst-ueber-Arbeitszeit-12767712

BVerfGBeliever

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5740 am: 15.02.2025 15:30 »
Was ist daran falsch?

Bei einer hohen Inflation sinkt der reale Wert deiner (nominalen) Restschuld, so dass du ohne dein Zutun "reicher" bzw. "weniger hoch verschuldet" wirst.


Da eine Aufstockung zu höheren Personalausgaben führt, wird dies kategorisch abgelehnt.

Warum sollten die kommunalen Arbeitgeber ihre eigene Idee "kategorisch ablehnen"?
Und zumindest bei der Bahn scheint es ja zu funktionieren, siehe @th3oretiker.

monkey

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5741 am: 15.02.2025 16:55 »

Warum sollten die kommunalen Arbeitgeber ihre eigene Idee "kategorisch ablehnen"?
Und zumindest bei der Bahn scheint es ja zu funktionieren, siehe @th3oretiker.

Kommunale AGs sind dann doch eine sehr heterogene Truppe im Vergleich zu einem Unternehmen.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5742 am: 15.02.2025 17:58 »

Warum sollten die kommunalen Arbeitgeber ihre eigene Idee "kategorisch ablehnen"?
Und zumindest bei der Bahn scheint es ja zu funktionieren, siehe @th3oretiker.

Kommunale AGs sind dann doch eine sehr heterogene Truppe im Vergleich zu einem Unternehmen.
Zudem ist die DB personaltechnisch so am arsch, dass fast alles angenommen wird, damit der Mangel nicht noch größer wird. Von diesen Zuständen ist der ÖD noch weit entfernt.

BeA13mter

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5743 am: 15.02.2025 18:49 »
@Klammekassen:
Will hier nicht zu viel OffTopic schreiben: Merz ist mir zu oft umgefallen bei Kritik.
Lassen wir uns überraschen, was rauskommt. Ich vermute wirklich, dass Schwarz-Grün kommt und das wäre dann hinsichtlich Asylbegrenzung Stillstand.

(Söder kann als CSUler ruhig sagen, dass er nie mit Grün koalieren will)

Sorry für Offtopic, bin jetzt still.


Luftpumpe40

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5744 am: 15.02.2025 19:03 »
Wird Zeit, dass am Dienstag das erste Angebot bekanntgegeben wird. Dann könnte die Diskussion doch glatt mal wieder in die richtige Richtung gehen. Hier ist viel offtopic