Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1101943 times)

Erpelente

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #30 am: 09.10.2024 22:50 »
So, dann ist die Katze also aus dem Sack. Die letzten Jahre lag ich eigentlich immer bis auf 0,5 % am finalen Ergebnis dran, hier mal meine Prognose für die aktuelle Tarifrunde:

Es wird zu einem Abschluss über 24 Monate kommen. Für das erste Jahr 4 % (Sockel / mindestens 200 €) und für das zweite Jahr 2,5 % mit einem Sockel von 150 €. Macht dann in Summe für die höheren EGG 6,5 % für 24 Monate (die niedrigeren EGG haben natürlich durch den Sockel teilweise deutlich mehr). 6,5% - Hört sich erst mal akzeptabel an, wenn man aber berücksichtigt, dass die SV Beträge ab 2025 deutlich steigen, bleiben vielleicht 1 bis 2 % echte Steigerung übrig, und wenn man dann noch die Inflation berücksichtigt, wird man netto so gut wie gar nichts mehr im Portmonee spüren… Das wird leider die bittere Realität sein…

Ich verstehe das Argument nicht ganz... Warum genau sollte der Arbeitgeber jetzt steigende Sozialbeiträge ausgleichen?

Weil Tarifabschlüsse möglichst die Kaufkraft sichern sollen, natürlich sind hier in erster Linie Preissteigerungen relevant; wenn die Kaufkraft aber gesichert werden soll, wird man bei den immer weiter steigenden Sozialabgaben nicht drumherum kommen, diese auch etwas mit auszugleichen, da der Konsum sonst nicht gleichhoch bleibt.
Außerdem wird sonst der Abstand zu den Bürgergeldempfängern immer kleiner (bei denen die Inflation ja auch ausgeglichen wird) - Beamte würden hier davon sprechen, dass der Mindestabstand sonst unterschritten wird (nur, dass sie die GKV, PV, RV und AV nicht tangieren), in der PKV ist die Berechnung ja etwas anders und nicht plumpe Prozent aufs Einkommen, die das Gesetzt festlegt (bzw. bei den Krankenkassen jede Krankenkasse für sich; bei der Pflegeversicherung aber der Gesetzgeber (RV und AV auch der Gesetzgeber))

Finde ich schwierig.

Wenn die EZB die Zinsen erhöht und deshalb Mieten und Finanzierungskosten steigen, wäre das dann auch ein Argument? Ja.

Wenn Krieg in der Ukraine ist und deshalb das Brot teurer wird? Auch ein Argument, ja.

Aber das ist immer aus Sicht des Arbeitnehmers. Der Arbeitgeber hat als Ziel, genau so wenig zu bieten, dass das Gejaule nicht zu groß wird.

Dann gebe ich zu, dass es auf jeden Fall ein nachvollziehbares Argument ist. Einen Anspruch darauf hat man aber nicht.

Es ist einfach eine beschissene Situation. Es kommt nicht genug Geld rein beim Staat, zeitgleich wird ohne Ende aus dem Fenster geworfen. Wenn dann wieder mit leeren Kassen argumentiert wird, haben Arbeitnehmer nämlich plötzlich die Sichtweise des Arbeitgebers aus der vorigen Situation. Warum sollten sie auf eine bessere Bezahlung verzichten, während sie die Kernaufgaben des Staates umsetzen, damit Geld für ideologische oder eben auch durch private ausführbare Projekte ausgegeben werden kann?

Für die Politik ist der AN das notwendige Übel, als AN im öffentlichen Dienst hat man oft außerhalb des öffentlichen Dienstes kaum Berufschancen, wodurch dieser für die AN zum notwendigen Übel wird.

Kryne

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #31 am: 09.10.2024 23:00 »
So, dann ist die Katze also aus dem Sack. Die letzten Jahre lag ich eigentlich immer bis auf 0,5 % am finalen Ergebnis dran, hier mal meine Prognose für die aktuelle Tarifrunde:

Es wird zu einem Abschluss über 24 Monate kommen. Für das erste Jahr 4 % (Sockel / mindestens 200 €) und für das zweite Jahr 2,5 % mit einem Sockel von 150 €. Macht dann in Summe für die höheren EGG 6,5 % für 24 Monate (die niedrigeren EGG haben natürlich durch den Sockel teilweise deutlich mehr). 6,5% - Hört sich erst mal akzeptabel an, wenn man aber berücksichtigt, dass die SV Beträge ab 2025 deutlich steigen, bleiben vielleicht 1 bis 2 % echte Steigerung übrig, und wenn man dann noch die Inflation berücksichtigt, wird man netto so gut wie gar nichts mehr im Portmonee spüren… Das wird leider die bittere Realität sein…

Ich verstehe das Argument nicht ganz... Warum genau sollte der Arbeitgeber jetzt steigende Sozialbeiträge ausgleichen?

Weil Tarifabschlüsse möglichst die Kaufkraft sichern sollen, natürlich sind hier in erster Linie Preissteigerungen relevant; wenn die Kaufkraft aber gesichert werden soll, wird man bei den immer weiter steigenden Sozialabgaben nicht drumherum kommen, diese auch etwas mit auszugleichen, da der Konsum sonst nicht gleichhoch bleibt.
Außerdem wird sonst der Abstand zu den Bürgergeldempfängern immer kleiner (bei denen die Inflation ja auch ausgeglichen wird) - Beamte würden hier davon sprechen, dass der Mindestabstand sonst unterschritten wird (nur, dass sie die GKV, PV, RV und AV nicht tangieren), in der PKV ist die Berechnung ja etwas anders und nicht plumpe Prozent aufs Einkommen, die das Gesetzt festlegt (bzw. bei den Krankenkassen jede Krankenkasse für sich; bei der Pflegeversicherung aber der Gesetzgeber (RV und AV auch der Gesetzgeber))

Finde ich schwierig.

Wenn die EZB die Zinsen erhöht und deshalb Mieten und Finanzierungskosten steigen, wäre das dann auch ein Argument? Ja.

Wenn Krieg in der Ukraine ist und deshalb das Brot teurer wird? Auch ein Argument, ja.

Aber das ist immer aus Sicht des Arbeitnehmers. Der Arbeitgeber hat als Ziel, genau so wenig zu bieten, dass das Gejaule nicht zu groß wird.

Dann gebe ich zu, dass es auf jeden Fall ein nachvollziehbares Argument ist. Einen Anspruch darauf hat man aber nicht.

Es ist einfach eine beschissene Situation. Es kommt nicht genug Geld rein beim Staat, zeitgleich wird ohne Ende aus dem Fenster geworfen. Wenn dann wieder mit leeren Kassen argumentiert wird, haben Arbeitnehmer nämlich plötzlich die Sichtweise des Arbeitgebers aus der vorigen Situation. Warum sollten sie auf eine bessere Bezahlung verzichten, während sie die Kernaufgaben des Staates umsetzen, damit Geld für ideologische oder eben auch durch private ausführbare Projekte ausgegeben werden kann?

Für die Politik ist der AN das notwendige Übel, als AN im öffentlichen Dienst hat man oft außerhalb des öffentlichen Dienstes kaum Berufschancen, wodurch dieser für die AN zum notwendigen Übel wird.

Wieso sollte es mich jucken, warum irgendwas teurer wird ? Was mich als AN interessiert ist genau eine Sache, ganz banal ausgedrückt "Wie viel Fressen kann ich mir von meinem Gehalt leisten ?". Und wenn das immer weniger Fressen wird, obwohl ich genau so arbeite wie die ganze Zeit, dann ist "mir" völlig egal warum das so ist. Dann gibt es genau eine Lösung, nämlich das mir mein AG mehr bezahlt. (Oder der Staat mir weniger abnimmt, was er aber nicht tun wird, weil wir ein Ausgaben Problem haben).

Die AN die außerhalb des ÖD keine Chancen hätten, sind die die eh schon zu gut bezahlt werden im Schnitt.

Es fehlt im ÖD aber genau an den AN die eben super außerhalb des ÖD arbeiten können. Nämlich ITler, Architekten, Ingenieure, Handwerker u.ä.

heike2106

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #32 am: 09.10.2024 23:07 »
Ich kann mir das mit dem Zeitkonto auch noch nicht vorstellen. Ich seh es an meinen Kollegen. Die Mehrstunden ergeben sich bei vielen aus der Zeit zwischen 6 und 7 Uhr, in der sie quatschen und Kaffee trinken und dann trotzdem bis 16 Uhr bleiben. Das sind ja keine Überstunden. Ich kann mir nicht vorstellen, das man sich das zukünftig auszahlen lassen kann.
Bei uns ist das Gleitzeitigkonto aber aktuell auf max. 16 Stunden festgelegt.

Die Entgelterhöhung in Stunden umzurechnen und damit (sollte es ausreichen) eine 38 Stunden Woche haben zu können, klingt aber schon interessant. Solange die AG und schon gar nicht die Vorgesetzten da nicht die Daumen drauf haben.


FearOfTheDuck

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #33 am: 09.10.2024 23:08 »
Könnte man dann nicht theoretisch einfach jede Woche eine Stunde länger arbeiten und sich dann 40 Überstunden auszahlen lassen? Kleines Urlaubsgeld quasi.... wegen der ganzen Abzüge natürlich nicht die Welt, aber für ein paar Cocktails wird es reichen (oder ein paar Gartenmöbel oder oder).
Bislang gibt es bei uns nicht die Möglichkeit, Überstunden ausgezahlt zu bekommen.

Allerdings kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das so kommt
1.) Verwaltungsaufwand, da nicht einfach jeden Monat (außer November oder ggf. wenn Stufenaufstieg / Tarifangleichung folgt) das normale Gehalt überwiesen wird, sondern ggf. bei mehreren Mitarbeitern eine Auszahlung erfolgen muss = Mehraufwand für Personalabrechnung

2.) Dürfte das die Haushaltsplanungen ganz schön erschweren....

Ich bete sogar, dass es nicht so kommt.

Wir haben bei uns echt gute Gleitzeitregelungen. Dürfen bis zu 85 Stunden Gleitzeit (keine Überstunden!) aufbauen und abbauen wie wir möchten. Die verfallen auch nicht zum Jahreswechsel oder sowas.

Sollte dieses ominöse Konto da kommen, bei denen der AG (so klingt es etwas) die Kontrolle abgeben müsste, ob die Leute das auszahlen lassen oder nicht, wäre unser Gleitzeitkonto sofort Geschichte und Plusstunden bzw. Mehrarbeit werden nur noch auf Anweisung erlaubt. In der Praxis dann bei uns garantiert überhaupt nicht mehr.

Bei so einem komischen Teil können die AN am Ende nur verlieren. Der AG wird hier immer am längeren Hebel sitzen.

+1

Sowas würde ich hier auch erwarten, wäre sogar gerade ein gefundenes Fressen. Man stellt nämlich gerade z.B. fest, dass Kollegen die Möglichkeiten der DV-HO genutzt haben und schwupps steht dieses (funktionierende) Modell infrage mit dem Stempel "dienstliche Belange". Oder man führt Telefonzeiten ein und hebelt damit zu einem kleinen Teil den Gleitzeitgedanken aus.

Kommt ein solcher Modell, stellen sich viele AG darauf ein, sei es, weil die Umsetzung schwierig ist, sei es, weil sie reaktionär geführt sind.

Tarifgeist

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #34 am: 10.10.2024 03:07 »
So wie ich das mit diesem ominösen Zeitkonto verstehe, soll es Abbau von Überstunden flexibilisieren. Entweder als Zusatzurlaub am Stück, als quasi temporäre Teilzeit unter vollen Lohn oder halt als Zahlung aufs Konto....
Ich finde die Idee eigentlich gut und sie sollte in meinen Augen auch umsetzbar sein.
In meiner Behörde ist es zwar ohnehin möglich auch mehrere Tage am Stück Stundenabbau zu betreiben, aber die Option sie in Geld auszahlen zu lassen bietet glaube ich fast niemand mehr.

Ich hielte diese Möglichkeit für ein starkes Argument dem Mitarbeiter Mehrarbeit auch schmackhaft zu machen

Jan88

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #35 am: 10.10.2024 06:02 »
Mit was kann ich denn nun bei TVÖDs ab 2025 rechnen?

xirot

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #36 am: 10.10.2024 06:44 »
Mit was kann ich denn nun bei TVÖDs ab 2025 rechnen?

Du kannst mit langen harten zähen Verhandlungen  rechnen bei dem beide Seiten das beste Ergebnis aller Zeiten erreichen werden und dann neue drei Termine für 2027 machen.

Jan88

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #37 am: 10.10.2024 06:46 »
Aso? Dachte 2025 gibt es dann mehr Geld

xirot

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #38 am: 10.10.2024 06:52 »
Aso? Dachte 2025 gibt es dann mehr Geld

Das liegt durchaus im Bereich des möglichen.  Ist ja mit den besten Ergebnissen aller Zeiten auch nicht ausgeschlossen. Aber bei tatsachenbehauptungen sollten wir erst mal bei gesicherten Informationen bleiben. 8)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #39 am: 10.10.2024 07:08 »
Reaktionen sind selbstverständlich wie immer direkt gekommen:
Entsetzen, Schock, Überzogenheit, viel zu hoch, bla bla

"Arbeitgeberseite hatte deutlich geringeres Plus ins Spiel gebracht

Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte, die Forderungen der Gewerkschaften seien sehr hoch. „Die Haushaltslage ist und bleibt angespannt, insbesondere auch in den Kommunen. Jetzt geht es darum, dass wir ab Ende Januar 2025 am Verhandlungstisch gemeinsam mit den Gewerkschaften am Ende zu einer fairen Einigung kommen“, betonte die SPD-Politikerin. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes sorgten dafür, dass der Staat stark und handlungsfähig sei."

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarifverhandlungen-oeffentlicher-dienst-gewerkschaften-wollen-acht-prozent-mehr-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241009-930-255422




Die VKA hat auch ein Statement abgegeben, zu lesen hier:

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475


Also eigentlich wie immer


KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #40 am: 10.10.2024 07:19 »


2.) Man ist bei einer Inflation von ca. 6 % mit 10,5 % in die Verhandlungen gegangen - jetzt sind wir bei 2 % mit 8 % in den Verhandlungen; daher ist das wohl in Ordnung - hierbei ist auch zu bedenken, dass die Forderung höher ist als von der IG Metall



Dabei muss man aber bedenken, dass wir zu dem Zeitpunkt als man mit 10,5% reingegangen ist schon viel weiter im "negativen" waren.

Wir hängen immer noch der Inflation von 22 und 23 hinterher, die nicht komplett ausgeglichen wurde. Hier ist auch der absolut lächerlich desaströse Corona Abschluss schuld den wir davor hatten.

Inflation "nur" 2% mag vielleicht ja erstmal toll klingen, heißt aber nicht dass etwas günstiger wird, sondern nur dass es "langsamer" teurer wird.

Weiterhin muss man bedenken, dass der Warenkorb für die Berechnung der Inflation natürlich auch regelmäßig massiv manipuliert wird, damit es "nicht so schlimm" klingt.


Ja, du hast durchaus Recht, dass das gewaltige Problem dieser Abschluss aus 2020 war bzw. nach wie vor ist. Das haben der Bund und die VKA nun aber natürlich vergessen...
Mir ging es eher um das Verhältnis bzw. der Relation.

In vielen Branchen ist die massive Inflation von 2022-2024 noch nicht ausgeglichen durch den Tarif. Ich hoffe einfach, dass die Arbeitgeber endlich schnallen, dass es kein Personal mehr gibt und dieses Mal mehr als 1/4 (wie sonst rauskommt).
Sonst war es ja:
Prozente = Hälfte
Laufzeit = Doppelte
=> 1/4 der Forderungen wurden durchgesetzt: 1/2 x 1/2 = 1/4

Pommes sind diese Woche von den Discountern von 1,89 auf 1,79 gesenkt worden; Zucker von 1,49 auf 0,89 letzte Woche. Es tut sich war  :P.

Aber du hast natürlich Recht, dass auf breiter Front alles nicht billiger wird, sondern weniger stark steigt.

Insgesamt sind die Preise wohl um ca. 30,3 % seit 2020 gestiegen (und das ohne dieses Jahr):
https://de.statista.com/themen/8554/lebensmittelpreise/


Lebensmittel und Energie sind wohl die wesentlichen Sachen, da man diese regelmäßig konsumieren muss

uBAB

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #41 am: 10.10.2024 07:27 »
Die VKA hat auch ein Statement abgegeben, zu lesen hier:

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475
Also eigentlich wie immer

Jup und wie schon letztes mal kritteln sie daran rum, dass die höheren Lohngruppen durch den Mindestbeitrag prozentual durch Verdi benachteiligt werden. Stimmt ja auch, aber selbst kommt von der VKA auch nie ein Vorschlag, diesen Missstand anzugehen.

Gestaffelte Erhöhung, unten 5% und ab EG10 8% könnte man alle 2 Jahre machen bis man wieder das Unterschiedsniveau von 2005 erreicht.

Verstehe nicht warum im ÖD das Ziel ist, dass n Hausmeister irgendwann so viel wie der Arzt verdient.

Baiso

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #42 am: 10.10.2024 07:28 »
Ich frage mich was "Höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten" bedeuten soll.
Höhere pauschalen für Rufbereitschaft, Erschwingungszuschläge (Schmutzzulage) und usw.?

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #43 am: 10.10.2024 07:44 »
Könnte man dann nicht theoretisch einfach jede Woche eine Stunde länger arbeiten und sich dann 40 Überstunden auszahlen lassen? Kleines Urlaubsgeld quasi.... wegen der ganzen Abzüge natürlich nicht die Welt, aber für ein paar Cocktails wird es reichen (oder ein paar Gartenmöbel oder oder).
Bislang gibt es bei uns nicht die Möglichkeit, Überstunden ausgezahlt zu bekommen.

Allerdings kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das so kommt
1.) Verwaltungsaufwand, da nicht einfach jeden Monat (außer November oder ggf. wenn Stufenaufstieg / Tarifangleichung folgt) das normale Gehalt überwiesen wird, sondern ggf. bei mehreren Mitarbeitern eine Auszahlung erfolgen muss = Mehraufwand für Personalabrechnung

2.) Dürfte das die Haushaltsplanungen ganz schön erschweren....

Ich bete sogar, dass es nicht so kommt.

Wir haben bei uns echt gute Gleitzeitregelungen. Dürfen bis zu 85 Stunden Gleitzeit (keine Überstunden!) aufbauen und abbauen wie wir möchten. Die verfallen auch nicht zum Jahreswechsel oder sowas.

Sollte dieses ominöse Konto da kommen, bei denen der AG (so klingt es etwas) die Kontrolle abgeben müsste, ob die Leute das auszahlen lassen oder nicht, wäre unser Gleitzeitkonto sofort Geschichte und Plusstunden bzw. Mehrarbeit werden nur noch auf Anweisung erlaubt. In der Praxis dann bei uns garantiert überhaupt nicht mehr.

Bei so einem komischen Teil können die AN am Ende nur verlieren. Der AG wird hier immer am längeren Hebel sitzen.

Das müsste dann wirklich tariflich komplett fixiert sein (Und nicht über Betriebsvereinbarungen zu steuern), ansonsten wird das vor Ort eine Katastrophe; da die Kommunen, die schon jetzt freiwillig nichts hergeben, auch dann alles geben werden, damit nichts dabei rumkommt an Extra-Kosten

Kryne

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #44 am: 10.10.2024 07:46 »
Die VKA hat auch ein Statement abgegeben, zu lesen hier:

https://www.vka.de/pressemitteilungen/2024-10-09-vka-gewerkschaften-gefaehrden-mit-ihren-ueberzogenen-forderungen-die-handlungsfaehigkeit-der-kommunen-2475
Also eigentlich wie immer

Jup und wie schon letztes mal kritteln sie daran rum, dass die höheren Lohngruppen durch den Mindestbeitrag prozentual durch Verdi benachteiligt werden. Stimmt ja auch, aber selbst kommt von der VKA auch nie ein Vorschlag, diesen Missstand anzugehen.

Gestaffelte Erhöhung, unten 5% und ab EG10 8% könnte man alle 2 Jahre machen bis man wieder das Unterschiedsniveau von 2005 erreicht.

Verstehe nicht warum im ÖD das Ziel ist, dass n Hausmeister irgendwann so viel wie der Arzt verdient.

Jup, jedes mal die gleiche Leier, aber ein Vorschlag kommt von denen nie.

Sollen sie doch mal aktiv vorschlagen ab EG10 15% mehr zu zahlen. Aber da kommt natürlich auch nix von denen.

Die Fresse können sie natürlich aufreissen, weil sie genau wissen, dass Verdi kein Interesse an EG10+ hat.