Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025  (Read 126454 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #360 am: 15.10.2024 20:35 »
Wenn ich bei mir nur den Wert Steuerjahr ändere, sinkt dort tatsächlich die Lohnsteuer in 2025. Da musst du was falsches angeklickt haben.

Habe das gerade noch mal ausprobiert für den TV-V, EG 11/4, Steuerklasse 1, VBL Ost, Arbeitszeit 100%. Habe ebenfalls nur das Steuerjahr (2024 und 2025) verändert, dennoch rund 200€ mtl. weniger in 2025. Habe es auch mal mit einem anderen Browser ausprobiert. Bei fast 6000€ brutto monatlich sollten es ja eigentlich nur 200€ weniger netto im JAHR sein und nicht monatlich.. Oder ich bin jetzt komplett verwirrt.

Da sich - insofern die Regierung es endlich mal verabschiedet - der Grundfreibetrag auf 12.084 Euro erhöhen soll zum 1.1.2024 und alle weiteren Tarifeckwerte auch nach rechts/oben verschoeben werden (außer der für 45 % ab 277.000 Euro) wird bei gleichem Einkommen weniger Einkommenssteuer fällig und abgezogen. Höhere Krankenkassenbeiträge führen auch zu geringerer Einkommenssteuer, allerdings nicht in dem Maße, indem die Krankenkasse steigt (bleibt also eine Belastung).
Bei Verabschiedung sollte auch im Dezember noch 180 Euro höherer Grundfreibetrag gelten für dieses Jahr, dann gibt es vielleicht für jeden Monat dieses Jahr noch 5 Euro zurück  :D :D. Weihnachten kann krachen gelassen werden. In dem Fall geht es - soweit ich weiß - aber nur um einen höheren Grundfreibetrag,

Bei den Veränderungen in 2025 und 2026 steigt der Grundfreibetrag und auch die anderen Tarifeckwerte verschieben sich (wie oben gesagt, bis auf der für 45 % bei 277.000 Euro).

Im öffentlichen Dienst sollte aber niemand, der kein MInister oder ähnliches ist, auf diese 277.000 Euro kommen  ;)

Pfandflaschensammler

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #361 am: 15.10.2024 20:39 »
Wenn ich bei mir nur den Wert Steuerjahr ändere, sinkt dort tatsächlich die Lohnsteuer in 2025. Da musst du was falsches angeklickt haben.

Habe das gerade noch mal ausprobiert für den TV-V, EG 11/4, Steuerklasse 1, VBL Ost, Arbeitszeit 100%. Habe ebenfalls nur das Steuerjahr (2024 und 2025) verändert, dennoch rund 200€ mtl. weniger in 2025. Habe es auch mal mit einem anderen Browser ausprobiert. Bei fast 6000€ brutto monatlich sollten es ja eigentlich nur 200€ weniger netto im JAHR sein und nicht monatlich.. Oder ich bin jetzt komplett verwirrt.

Da sich - insofern die Regierung es endlich mal verabschiedet - der Grundfreibetrag auf 12.084 Euro erhöhen soll zum 1.1.2024 und alle weiteren Tarifeckwerte auch nach rechts/oben verschoeben werden (außer der für 45 % ab 277.000 Euro) wird bei gleichem Einkommen weniger Einkommenssteuer fällig und abgezogen. Höhere Krankenkassenbeiträge führen auch zu geringerer Einkommenssteuer, allerdings nicht in dem Maße, indem die Krankenkasse steigt (bleibt also eine Belastung).
Bei Verabschiedung sollte auch im Dezember noch 180 Euro höherer Grundfreibetrag gelten für dieses Jahr, dann gibt es vielleicht für jeden Monat dieses Jahr noch 5 Euro zurück  :D :D. Weihnachten kann krachen gelassen werden. In dem Fall geht es - soweit ich weiß - aber nur um einen höheren Grundfreibetrag,

Bei den Veränderungen in 2025 und 2026 steigt der Grundfreibetrag und auch die anderen Tarifeckwerte verschieben sich (wie oben gesagt, bis auf der für 45 % bei 277.000 Euro).

Im öffentlichen Dienst sollte aber niemand, der kein MInister oder ähnliches ist, auf diese 277.000 Euro kommen  ;)

Beruhigt mich ja schon etwas, dann scheint es beim Rechner wahrscheinlich wirklich einen Bug zu geben..

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #362 am: 15.10.2024 20:52 »

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)

Außer du bist Bürgergeldempfänger  ;). 2 Mal 12 % in Folge (2023 und 2024) lassen grüßen

Das ist in der Tat ein Problem, welches insbesondere bei den Beamten mit Ihrem Abstandsgebot zum Existenzminimum eklatant zum Vorschein kommt. ;)

Letztlich muss sich aber gerade die Verwaltung, die ja selbst keine Wertschöpfung betreibt, sondern durch ihre regulatorische Natur selbige in der pW sogar "behindert", an eben jener pW einkommenstechnisch orientieren. Ich mache das ja auch, wenn ich meine E12 mit vergleichbaren Jobs in der Welt da draußen bewerte. Da gibt es dann natürlich höhere Gehälter, aber tatsächlich auch mehr Verantwortung und Leistungsdruck. Kann man natürlich unterschiedlich gewichten, aber im Prinzip empfinde ich die Bezahlung gemessen an den Anforderungen grundsätzlich in Ordnung (gut, 5% mehr könnten es schon sein - aber das sieht sicher jeder in jeder Branche für sich genauso ;)).

Was mich (und vielleicht auch Dich) eher stören sollte, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte: Im öD ist der Tarif ein nahezu heiliges Konstrukt, während die pW beim Fachkräftemangel ganz schnell einen marktorientierten AT-Vertrag auf den Tisch legen kann.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #363 am: 15.10.2024 20:54 »

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)

Außer du bist Bürgergeldempfänger  ;). 2 Mal 12 % in Folge (2023 und 2024) lassen grüßen
Korrekt und wenn die ne Mieterhöhung bekommen haben dann da noch mal 15%
Für den Teil des Warenkorbes für den die die 12% bekommen haben haben wir locker 20% bekommen, müssen aber dafür unseren Urlaub kürzen, denn dafür haben wir -5% bekommen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #364 am: 15.10.2024 21:07 »
Was mich (und vielleicht auch Dich) eher stören sollte, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte: Im öD ist der Tarif ein nahezu heiliges Konstrukt, während die pW beim Fachkräftemangel ganz schnell einen marktorientierten AT-Vertrag auf den Tisch legen kann.
Was mich noch mehr stört, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte die tariflichen Möglichkeiten auszuschöpfen! Denn auch ohne AT Tarife kann man im öD Gehälter oberhalb des Branchenmedians zahlen.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #365 am: 15.10.2024 21:31 »
Was mich (und vielleicht auch Dich) eher stören sollte, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte: Im öD ist der Tarif ein nahezu heiliges Konstrukt, während die pW beim Fachkräftemangel ganz schnell einen marktorientierten AT-Vertrag auf den Tisch legen kann.
Was mich noch mehr stört, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte die tariflichen Möglichkeiten auszuschöpfen! Denn auch ohne AT Tarife kann man im öD Gehälter oberhalb des Branchenmedians zahlen.

Da hast Du natürlich vollkommen Recht :) - Gerade bei uns im TV-L gäbe es hier Möglichkeiten. Und mittlerweile hat sich bei uns auch im Rahmen der Anerkennung förderlicher Zeiten etwas getan. Eine Einstellung mit der Erfahrungsstufe 5 geht heute klar, während das bei mir vor 10 Jahren noch bei der Stufe 3 final gedeckelt war. Eine Zulage im Bereich bis E13 gibt es bei uns dennoch nicht (was ich in gewisser Weise auch aus Personaler-Sicht verstehen kann, weil wir über ein Rollen-Konzept eingruppieren). Wichtig ist, dass wir zumindest soweit attraktiv bleiben, dass wir ausreichend (in Qualifikation und Anzahl) Nachwuchs erhalten. Das schwindet zwar so langsam - aber ich fürchte, der pW geht es da kaum anders. Letzlich ist es eine politische Aufgabe, die Steuer- und Abgabenlast so zu gestalten, dass Menschen durch Leistung und Entwicklung auch wieder mehr Freude/Belohung erhalten.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #366 am: 15.10.2024 21:51 »
Was mich (und vielleicht auch Dich) eher stören sollte, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte: Im öD ist der Tarif ein nahezu heiliges Konstrukt, während die pW beim Fachkräftemangel ganz schnell einen marktorientierten AT-Vertrag auf den Tisch legen kann.
Was mich noch mehr stört, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte die tariflichen Möglichkeiten auszuschöpfen! Denn auch ohne AT Tarife kann man im öD Gehälter oberhalb des Branchenmedians zahlen.

Da hast Du natürlich vollkommen Recht :) - Gerade bei uns im TV-L gäbe es hier Möglichkeiten. Und mittlerweile hat sich bei uns auch im Rahmen der Anerkennung förderlicher Zeiten etwas getan. Eine Einstellung mit der Erfahrungsstufe 5 geht heute klar, während das bei mir vor 10 Jahren noch bei der Stufe 3 final gedeckelt war.
"zu Recht". Da war der markt noch anders.
Zitat
Eine Zulage im Bereich bis E13 gibt es bei uns dennoch nicht (was ich in gewisser Weise auch aus Personaler-Sicht verstehen kann, weil wir über ein Rollen-Konzept eingruppieren). Wichtig ist, dass wir zumindest soweit attraktiv bleiben, dass wir ausreichend (in Qualifikation und Anzahl) Nachwuchs erhalten.
Bisher hatte wir stets das "Glück" mindestens 1 Bewerber dabei zu haben der gut war.
zuletzt hatte wir sogar die Qual der Wahl zwischen 3,5
Zitat
Das schwindet zwar so langsam - aber ich fürchte, der pW geht es da kaum anders. Letzlich ist es eine politische Aufgabe, die Steuer- und Abgabenlast so zu gestalten, dass Menschen durch Leistung und Entwicklung auch wieder mehr Freude/Belohung erhalten.
das ist eine andere Baustelle und betrifft alle Bereiche egal ob öD pW oder Beamte

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #367 am: 15.10.2024 22:17 »
Bisher hatte wir stets das "Glück" mindestens 1 Bewerber dabei zu haben der gut war.
zuletzt hatte wir sogar die Qual der Wahl zwischen 3,5

Das gelingt bei uns leider nicht mehr ganz so gut, mit der Konsequenz, dass wir wieder vermehrt Kräfte im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung einsetzen. Dort sind die Preise auch recht happig angezogen, aber: Hilft ja nix.

Zitat

das ist eine andere Baustelle und betrifft alle Bereiche egal ob öD pW oder Beamte

Richtig - nur kümmert sich irgendwie kaum jemand um diese Thematik. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund fand ich meinen "Exkurs" in die Besoldungsproblematik der Beamten so interessant, weil hier ja eine Art von "Einkommens-Ideal" formuliert wird. Das sollte doch eigentlich auch uns als TB im öD und der pW eine Art Vorbild sein, oder nicht? (ist natürlich irgendwo eine "arbeitsphilosophische" Frage ;))

Teegetränk99x

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« Antwort #368 am: 15.10.2024 22:59 »
Statt die Abgaben für Arbeiter zu erhöhen wäre es sinnvoll mal die ganzen Superreichen zu besteuern und die ganzen Topverdiener ebenfalls. Würde die soziale Gerechtigkeit mal wieder ordentlich herstellen. Und wir hätten keine Probleme mit mehr leeren PV-Kassen


DSGVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #369 am: 15.10.2024 23:13 »
Statt die Abgaben für Arbeiter zu erhöhen wäre es sinnvoll mal die ganzen Superreichen zu besteuern und die ganzen Topverdiener ebenfalls. Würde die soziale Gerechtigkeit mal wieder ordentlich herstellen. Und wir hätten keine Probleme mit mehr leeren PV-Kassen


Oder die "ganzen Superreichen" ziehen dann in anderer Länder und zahlen hier gar keine Steuern mehr ::)

Teegetränk99x

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« Antwort #370 am: 15.10.2024 23:28 »
Stimmt, weil das auch ja so einfach geht.  8)

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025
« Antwort #371 am: 16.10.2024 07:16 »
Statt die Abgaben für Arbeiter zu erhöhen wäre es sinnvoll mal die ganzen Superreichen zu besteuern und die ganzen Topverdiener ebenfalls. Würde die soziale Gerechtigkeit mal wieder ordentlich herstellen. Und wir hätten keine Probleme mit mehr leeren PV-Kassen


Oder die "ganzen Superreichen" ziehen dann in anderer Länder und zahlen hier gar keine Steuern mehr ::)

Es ist wirklich faszinierend, dass der Mittelstand (und selbst ärmere Menschen) diese Schutzbehauptung der Reichen seit Jahrzehnten mitträgt und nacherzählt. Als würde man stetig den Gedanken hegen, man könne selbst irgendwann zu Reichtum gelangen und dann nichts abgeben wollen. Oder vielleicht wähnt sich ja auch manch E-13er schon selbst nah am Reichtum, weil man gar nicht versteht, von welchen Summen da geredet wird.
Einfach absurd.

KlammeKassen

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« Antwort #372 am: 16.10.2024 07:32 »
Wenn ich bei mir nur den Wert Steuerjahr ändere, sinkt dort tatsächlich die Lohnsteuer in 2025. Da musst du was falsches angeklickt haben.

Habe das gerade noch mal ausprobiert für den TV-V, EG 11/4, Steuerklasse 1, VBL Ost, Arbeitszeit 100%. Habe ebenfalls nur das Steuerjahr (2024 und 2025) verändert, dennoch rund 200€ mtl. weniger in 2025. Habe es auch mal mit einem anderen Browser ausprobiert. Bei fast 6000€ brutto monatlich sollten es ja eigentlich nur 200€ weniger netto im JAHR sein und nicht monatlich.. Oder ich bin jetzt komplett verwirrt.

Da sich - insofern die Regierung es endlich mal verabschiedet - der Grundfreibetrag auf 12.084 Euro erhöhen soll zum 1.1.2024 und alle weiteren Tarifeckwerte auch nach rechts/oben verschoeben werden (außer der für 45 % ab 277.000 Euro) wird bei gleichem Einkommen weniger Einkommenssteuer fällig und abgezogen. Höhere Krankenkassenbeiträge führen auch zu geringerer Einkommenssteuer, allerdings nicht in dem Maße, indem die Krankenkasse steigt (bleibt also eine Belastung).
Bei Verabschiedung sollte auch im Dezember noch 180 Euro höherer Grundfreibetrag gelten für dieses Jahr, dann gibt es vielleicht für jeden Monat dieses Jahr noch 5 Euro zurück  :D :D. Weihnachten kann krachen gelassen werden. In dem Fall geht es - soweit ich weiß - aber nur um einen höheren Grundfreibetrag,

Bei den Veränderungen in 2025 und 2026 steigt der Grundfreibetrag und auch die anderen Tarifeckwerte verschieben sich (wie oben gesagt, bis auf der für 45 % bei 277.000 Euro).

Im öffentlichen Dienst sollte aber niemand, der kein MInister oder ähnliches ist, auf diese 277.000 Euro kommen  ;)

Beruhigt mich ja schon etwas, dann scheint es beim Rechner wahrscheinlich wirklich einen Bug zu geben..

Insofern es nur um die Steuer geht, ist das auf jeden Fall so. Die zu leistenden RV-, KV- und PV- Beträge sind in gewisser Weise auch immer direkt berücksichtigt, sonst würde es ja jedes Jahr noch einen fetten Batzen an Steuererstattungen zurückgeben.
Richtig reinschlagen wird es allerdings für alle, deren Bruttoeinkommen über 5.175,00 Euro liegt (bzw. das sozialversicherungspflichtige Einkommen, dass wegen der VBL regelmäßig vom Bruttoeinkommen abweicht). Hier sind auf 337,50 Euro mehr Krankenkasse zu zahlen und das sehr wahrscheinlich mit einem höheren Beitragssatz; dies wird allerdings auch zusätzlich zu einer kleinen Einkommenssteuersenkung führen (aber wie gesagt: das bisschen weniger gleicht nicht die Belastung für die höheren Beiträge aus, aber ein bisschen gibt es dafür)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #373 am: 16.10.2024 07:50 »

Ein Ergebnis muss sich gerade im öD aber so ein wenig an der Gesamtperformance unserer Volkswirtschaft messen lassen ... und letztere hat bekanntermaßen Luft nach oben.

Schwachsinn. Das Ergebnis soll in erster Linie die Inflation ausgleichen, die Kaufkraft gleichbehalten bzw. erhöhen und damit die Konjunktur stabilisieren.

Das ist Quatsch, denn dann hätte verdi in der letzten Runde mit einer 20%-Forderung an den Start gehen müssen. Da die Inflation 2022 externen Ursachen geschuldet war, gab es gar keine Möglichkeit, die Kaufkraft in der gesamten Breite der Arbeitnehmerschaft aufrecht zu erhalten. Es gibt kein Anrecht auf Kaufkrafterhalt - man kann es gleichwohl als Zielgröße definieren.

Der "Wert" der Verwaltung muss auch in einem Verhältnis zur pW gesehen werden. Wir generieren ja keine Umsätze, sondern sind im weitesten Sinne "parasitär" ;)

Außer du bist Bürgergeldempfänger  ;). 2 Mal 12 % in Folge (2023 und 2024) lassen grüßen

Das ist in der Tat ein Problem, welches insbesondere bei den Beamten mit Ihrem Abstandsgebot zum Existenzminimum eklatant zum Vorschein kommt. ;)

Letztlich muss sich aber gerade die Verwaltung, die ja selbst keine Wertschöpfung betreibt, sondern durch ihre regulatorische Natur selbige in der pW sogar "behindert", an eben jener pW einkommenstechnisch orientieren. Ich mache das ja auch, wenn ich meine E12 mit vergleichbaren Jobs in der Welt da draußen bewerte. Da gibt es dann natürlich höhere Gehälter, aber tatsächlich auch mehr Verantwortung und Leistungsdruck. Kann man natürlich unterschiedlich gewichten, aber im Prinzip empfinde ich die Bezahlung gemessen an den Anforderungen grundsätzlich in Ordnung (gut, 5% mehr könnten es schon sein - aber das sieht sicher jeder in jeder Branche für sich genauso ;)).

Was mich (und vielleicht auch Dich) eher stören sollte, ist die mangelnde Flexibilität bei der Bezahlung rarer Fachkräfte: Im öD ist der Tarif ein nahezu heiliges Konstrukt, während die pW beim Fachkräftemangel ganz schnell einen marktorientierten AT-Vertrag auf den Tisch legen kann.

Ja definitiv, ich nehme dafür auch ein etwas geringeres Gehalt in Kauf, dafür dass der Leistungsdruck geringer ist, am Wochenende definitiv frei ist etc. etc.

Das Problem ist nur, dass die Erhöhungen in den Jahren, in denen die Wirtschaft boomt, auch nicht unbedingt viel höher ausfallen (dann ist die Begründung, dass das Geld für etwas anderes benötigt wird, zum Beispiel Infrastrukturverbesserungen o. ä.)
Dass die überbordende Bürokratie diesen Staat gerade an den Abgrund bringt, sehen wir glaube ich beide gleich. Ich sage ja.... bei uns gibt es immer mehr Stellen, man sieht es ja auch über den öffentlichen Dienst hinweg, die Zahl der Beschäftigten ist zuletzt gewachsen, dennoch sind viele (wichtige) Stellen unbesetzt.

Diese Unflexibilität ist in der Tat nicht gut. Ich glaube, dass ihr beim Land da sogar noch eher ein paar Möglichkeiten habt. Bei den Kommunen ist das kaum machbar.... die sträuben sich gegen alles, was nicht "Zwang" durch den Tarif ist...

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde 2025
« Antwort #374 am: 16.10.2024 07:57 »
Bisher hatte wir stets das "Glück" mindestens 1 Bewerber dabei zu haben der gut war.
zuletzt hatte wir sogar die Qual der Wahl zwischen 3,5

Das gelingt bei uns leider nicht mehr ganz so gut, mit der Konsequenz, dass wir wieder vermehrt Kräfte im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung einsetzen. Dort sind die Preise auch recht happig angezogen, aber: Hilft ja nix.

Zitat

das ist eine andere Baustelle und betrifft alle Bereiche egal ob öD pW oder Beamte

Richtig - nur kümmert sich irgendwie kaum jemand um diese Thematik. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund fand ich meinen "Exkurs" in die Besoldungsproblematik der Beamten so interessant, weil hier ja eine Art von "Einkommens-Ideal" formuliert wird. Das sollte doch eigentlich auch uns als TB im öD und der pW eine Art Vorbild sein, oder nicht? (ist natürlich irgendwo eine "arbeitsphilosophische" Frage ;))

Bei uns ist es in der Tat auch sehr schwierig geworden, brauchbares Personal zu finden. Einiges wird schon an Ingenieurbüros daher ausgelagert, weil nicht mehr zu schaffen und neues Personal nicht gefunden wird.

Ich bin mal gespannt, was bei den Besoldungen passiert....
Stelle ich mir krass vor, dann hast du nachher
EG 11 Stufe 1 = 4.032 Euro brutto
A 11 Stufe 1 = 4.052 Euro brutto => + 37 % = 5.551,00 Euro

Potentielle Angestellte werden uns die Bude einrennen............ ohne Witz da kommt doch keiner mehr dann; vor allem, wenn man auch noch bedenkt, dass noch Zuschläge dazu kommen und ohnehin schon direkt mehr netto übrig bleibt.....

(bin gerade erstaunt, dass A11 Stufe 1 brutto mehr ist als E11 Stufe 1.... finde ich krass, vor allem, wie gesagt, da das Netto ohnehin deutlich höher ist)