Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1115235 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1230 am: 10.11.2024 19:56 »
Zitat
*Ironie-on* Und BSW wie AFD würden natürlich alles rund laufen lassen - kann man ja vorzüglich in den Bundesländern beobachen, die zuletzt gewählt haben.
Sicher wäre ja auch, dass für die Tarifrunde - würde die BSW oder AFD (oder gar beide) die Regierung stellen, dann bekämen die Angestellten von E10 bis E15 eine Tariferhöhung von 10 % mit einer Laufzeit von 12 Monaten. Die E2-E9 bekommt 2,5 % - man muss ja bei denen Sparen, die einen nicht gewählt haben *Ironie-off"

Es könnte bereits ausreichen, wenn sich die SPD wieder ein bisschen auf ihren geschichtlichen Ursprung besinnen würde, und nicht jeglichen Brotkrumen für Arbeiter als "das hilft nur den Reichen!" abschmettert. Denn Reichtum beginnt für die SPD mittlerweile bei Bürgergeld + 1 Euro. Eine reformierte SPD würde die Ergebnisse von AfD und Bsw sofort halbieren.

eben, genau das!
Die SPD hat mich in dem Zusammenhang wirklich extrem enttäuscht - jedes Jahr nicht mitgemacht zuerst bei der Erhöhung der Steuerfreibeträge; aber bei sämtlichen Verbesserungen für Bürgergeldempfänger sofort Gas gegeben.... Wie ich letztens noch schrieb, Klingbeil hat zum Jahresende 2023 gesagt, dass dieses Jahr mehr für Arbeitnehmer getan werden muss (zum Beispiel Erhöhung Pendlerpauschale, weil er in seinem Wahlkreis sieht, dass der ÖPNV schlecht ausgebaut ist und man die fleißigen Leute unterstützen will). Offenbar hat er das wohl vergessen sowie unser Kanzler, der sich immer an alles nicht erinnern kann.

Von der Arbeitnehmerpartei zur Arbeitslosenpartei

Dieses Gelaber, dass man ab 3.000 Euro brutto reich ist, ist ohnehin komplett weltfremd nur noch. Wer mehr Steuern zahlt, profitiert natürlich absolut mehr, logisch. Aber durch einen gleichmäßigen Versatz der Tarifeckwerte profitieren prozentual alle gleichermaßen... keine Ahnung, warum SPD und Grüne das nie verstanden haben

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1231 am: 10.11.2024 20:01 »
Die Wirtschaft stand geschlossen hinter dem Lindner-Papier,

Jetzt schuldest du mir eine neue Tastatur! Bei dem Witz hab ich glatt meinen Kaffee ausgeprustet!

Okay, "größtenteils" wäre sicherlich treffender gewesen als "geschlossen"

https://www.merkur.de/wirtschaft/lob-fuer-lindner-aus-der-wirtschaft-ausser-in-einem-punkt-war-er-hoechst-schaedlich-zr-93399783.html

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1232 am: 10.11.2024 20:08 »
Karin wird sich in der Verhandlung nicht mehr an ihre eigene Logik erinnern. Da möchte ich fast einen Heiermann drauf setzen, dass zu Beginn gar kein Angebot der AG-Seite kommt.

Den Heiermann kannst du ruhig riskieren, in Runde 1 wird es kein Angebot geben

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1233 am: 10.11.2024 20:11 »
. Da möchte ich fast einen Heiermann drauf setzen, dass zu Beginn gar kein Angebot der AG-Seite kommt.

Davon ist auszugehen. Das war die ganzen letzten Verhandlungen so. Und dann fragen sich wieder alle wozu die erste "Verhandlung" gut war. Jedes Mal die selbe Leier...

Genauso wie der Sockelbetrag und die Nachrichten "Öffentlicher Dienst erhält X,X %" ohne Zeitangabe und der Tatsache daß man die Erhöhung erst am Ende der Zeit bekommt.

Die erste Verhandlungsrunde verbrieft das Recht, 3 Mal schöne Lachshäppchen zu dinieren. Ansonsten würde der Lachshäppchenlieferant nur 2 Mal bei einer Tarifrunde Geld verdienen

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1234 am: 11.11.2024 07:44 »
Rentenzahlungen dürfen selbstredend frühestens erst dann erfolgen, wenn nachgewiesen wurde, dass der eigene leibliche Nachwuchs von mindestens 2,2 Kinden min. 45 Rentenpunkte pro Kind erworben hat.

Wir sind hier nicht beim Witze machen. Wie sollte sowas funktionieren?

xirot

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1235 am: 11.11.2024 07:45 »
....

Es soll auch Frauen und Männer geben, die zeugungsunfähig sind oder schwer erkrankt sind (ggf. vererbbar); ob da dann pauschal zu sagen "du hast keine Kinder, blech mehr" das Gerechtigkeitsempfinden erhöht...

Argue with the rule, not with exceptions. Vorteile beider haben wollen tzz tzz tzz.

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1236 am: 11.11.2024 07:47 »
Naja, grundsätzlich sind den AG die Forderungen der Gewerkschaft bis zur Vorlage eben jener in der 1. Verhandlungsrunde ja auch gar nicht bekannt - wie sollte da ein Angebot aussehen?  :o ;D 8)

Ähm....die Forderungen sind doch schon jetzt bekannt. Da ist die andere Verhandlungspartei vorgewarnt und kann gerne ein anderes Paket gegenstellen.

Sukram10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1237 am: 11.11.2024 07:50 »
Okay, "größtenteils" wäre sicherlich treffender gewesen als "geschlossen"

https://www.merkur.de/wirtschaft/lob-fuer-lindner-aus-der-wirtschaft-ausser-in-einem-punkt-war-er-hoechst-schaedlich-zr-93399783.html
Sag "...zum Teil...", dann stimme ich dir zu. Es sei denn, du meinst mit "größtenteils" die Größe der Unternehmen und weniger die Anzahl. Denn Lindners Vorschläge richten sich ja explizit an die großen, die dann auch die meisten Vorteile haben würden.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1238 am: 11.11.2024 08:32 »
Ähm....die Forderungen sind doch schon jetzt bekannt. Da ist die andere Verhandlungspartei vorgewarnt und kann gerne ein anderes Paket gegenstellen.

Nein, es gibt lediglich eine Veröffentlichung der von verdi ausgearbeiteten Forderungen, welche jedoch erst im Rahmen der ersten Verhandlungsrunde tatsächlich an die AG-Seite gestellt werden.

Es könnte ja auch passieren, dass verdi sich spontan vor Beginn der ersten Runde auflöst - warum sollte man daher bereits ein Gegen-Angebot auf Basis von Pressemitteilungen formulieren?

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1239 am: 11.11.2024 08:54 »
Davon ist auszugehen. Das war die ganzen letzten Verhandlungen so. Und dann fragen sich wieder alle wozu die erste "Verhandlung" gut war. Jedes Mal die selbe Leier...

Naja, grundsätzlich sind den AG die Forderungen der Gewerkschaft bis zur Vorlage eben jener in der 1. Verhandlungsrunde ja auch gar nicht bekannt - wie sollte da ein Angebot aussehen?  :o ;D 8)
Wilder Gedanke: Aber man könnte sich von AG-Seite aus ja mal Gedanken machen und bereits im Vorfeld einbringen, wie der künftige Lohn auszusehen hat, um attraktiv zu bleiben und nicht unterzugehen? Das sollte doch ein Interesse des AG sein und nicht der anderen Tarifparteien. Die Tarifparteien sollten ja (in der fW) bspw. anhand der Wirtschaftsleistung ein Mehr für die MA raus holen, über dem, was der AG zur Mitarbeiterbindung oder Mitarbeitergewinnung anbietet.
Warum also nicht den Spieß umdrehen? Die AG-Seite legt ein Angebot vor, die Tarifvertragsparteien stimmen dem Angebot zu, oder lehnen es ab. Anschließend brüsten sich die AG ja auch damit, einen "tollen" Abschluss gemacht zu haben der den öD scheinbar nachhaltig attraktiv mache und attraktiv im Wettbewerb um die besten Köpfe (bei einer Nullrunde scheint das der Fall zu sein).

ohjeee

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1240 am: 11.11.2024 09:00 »
2025: 2,8 %
2026: 2,5 %

Das befüchte ich auch. Dabei ist zu Berücksichtigen:

1) Kerninflationsrate liegt bei 2%
2) Pflegeverischerung steigt bei mir (kinderlos) von 3,4% auf 4,0%
3) Der Zusatzbeitrag der KV steigt von 1,7% auf 2,5%

Dazu wird die Grundsteuer sicher steigen.

Das wird also (insofern eine 2,x rumkommt) definitiv eine Null- oder eine Minusrunde.

zweiteres kannst du ja ändern. Da müsste eigentlich der Unterschied noch viel krasser sein, zb 1% für >=2 Kinder, 2% für 1 Kind und 6% für kinderlos oder so. (Hab selbst noch keine, aber ich finde, man müsste das mehr fördern -> Steuerfreibeträge usw). Das ist nämlich das Problem des übels.

Korrekt. Keine Kinder => keine Gesetztliche Rente da man keinen Beitragszahler für seine Rente besorgt hat! :)

Dann zahlen Kinderlose aber auch nicht für fremde Kinder.
Die Steuergelder von Kinderlosen dürfen dann nicht für Betreuungseinrichtungen, Schulen, Unis, Kindergeld etc. verwendet werden.

Ist doch alles Quatsch. Dieses Ausspielen Kinder vs. Kinderlos.
Als ob es für jeden eine freie Entscheidung wäre......

Und Kinder bekommt man nicht, um Vergünstigungen zu erhalten.
Genauso wenig, wie man keine Kinder bekommt, um Geld zu sparen.

Es soll auch Frauen und Männer geben, die zeugungsunfähig sind oder schwer erkrankt sind (ggf. vererbbar); ob da dann pauschal zu sagen "du hast keine Kinder, blech mehr" das Gerechtigkeitsempfinden erhöht...
Vererbbar Zeugungsunfähig.  ;)

Garfield

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1241 am: 11.11.2024 09:02 »
Naja, grundsätzlich sind den AG die Forderungen der Gewerkschaft bis zur Vorlage eben jener in der 1. Verhandlungsrunde ja auch gar nicht bekannt - wie sollte da ein Angebot aussehen?  :o ;D 8)

Ähm....die Forderungen sind doch schon jetzt bekannt. Da ist die andere Verhandlungspartei vorgewarnt und kann gerne ein anderes Paket gegenstellen.

Mir hat jemand von der TdL mal gesagt, dass sie immer drüber schmunzeln, wenn Verdi sich wieder beschwert, dass man in Runde 1 kein Angebot abgegeben habe, weil die AG Seite das gar nicht als ihre Rolle sieht.
Die Gegenseite hat ja die Tabellen aufgekündigt und Forderungen formuliert, also ist Runde 1 aus AG Sicht erstmal dazu da abzuklopfen welche gemeinsamen Vorstellungen man hat und was für die AG Seite nicht erfüllbar ist aus den Forderungen, aber nicht einfach mit einem völlig entgegengesetzten Angebot in die Verhandlungen zu gehen (das Verdi öffentlich noch viel mehr ausschlachten würde).

Daher sind diese Wetten jedes Jahr auch ziemlich albern. Man setzt von vorneherein absichtlich 3 Runden an. Die AG Seite wird nie mit einem eigenen Angebot in Runde 1 gehen, weil das gar nicht vorgesehen ist.

Philipp

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1242 am: 11.11.2024 09:41 »
Wie steht das Streikrecht eigentlich zur Verpflichtung zum Ehrenamt?

Also wenn Streiks auf eine Bundestagswahl treffen? Eine Partei kündigt ja bereits erhebliche Kürzungen und Einsparungen im öffentlichen Dienst im Wahlkampf an.

Dürfen die Tarifler dann streiken und die Beamten müssen die Suppe ausbaden indem sie die Wahl vorbereiten müssen, oder können Tarifler auch verpflichtet werden und müssen den Streik dann brechen?

Hugo Stieglitz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #1243 am: 11.11.2024 10:05 »
Korrekt. Keine Kinder => keine Gesetztliche Rente da man keinen Beitragszahler für seine Rente besorgt hat! :)

Dann zahlen Kinderlose aber auch nicht für fremde Kinder.

Die Steuergelder von Kinderlosen dürfen dann nicht für Betreuungseinrichtungen, Schulen, Unis, Kindergeld etc. verwendet werden.

Ist doch alles Quatsch. Dieses Ausspielen Kinder vs. Kinderlos.
Als ob es für jeden eine freie Entscheidung wäre......

Und Kinder bekommt man nicht, um Vergünstigungen zu erhalten.
Genauso wenig, wie man keine Kinder bekommt, um Geld zu sparen.

=>> diese Steuergelder sind die Rückzahlung deines Dahrlehns da du in Betreuungseinrichtungen, Schulen, Uni warst. Und wieder der wink mit dem Kindergeld. Gerne streichen - dann kommt aber auch das Bürgergeldweg und der Nettolohn kann endlich steigen.
Das ist Unsinn.

Kein Unsinn ist es, die Verursacher von Problemen für die Lösung der Probleme finanziell zu belasten. Die Verursacher des demographischen Wandels sind die Jahrgänge, die mit vielen Geschwistern wenige Eltern und Kinder versorgen mussten und nun den Wohlstand, den sie sich dadurch über die Jahre gesichert haben gern im Alter weiter genießen wollen. Das ist moralisch nicht in Ordnung. Welche Begründung kann es dafür geben, dass diese Generation 20% für ihre Alten zahlen musste und ihre Kinder 25% (außer, dass sie mehr an der Wahlurne sind)?
Die Formel "Keine Kinder, keine Rente" ist natürlich gleichfalls Unsinn.

Du kannst doch nicht einfach mit einer Floskel Sachfragen abbügeln. Wenn du deine Ausbildung nicht als Darlehen an dich siehst was du im Arbeitsleben zurückzahlst, wer hat dann dafür gezahlt? Und wenn es wer anderes war warum solltest du dich jetzt rausnehmen können? Bei der Rente ähnlich. Kein Einzahler Produziert kein Geld. Die Geschichte könnte da so schön zu ende sein. Man kann nur moralisch diskutieren. Sachlich gibt es nichts zu bemängeln.
Ich nehme Anstoß an Deinem Bild. In einem Darlehensverhältnis stehe ich in der Schuld von jemandem. Ich befinde mich in einem Schuldverhältnis, das ist in meinen Augen unvereinbar mit einem modernen Staatswesen, in welchem der Bürger Souverän und nicht Schuldner ist. Steuern sind nicht zweckgebunden, eine Darlehensvertrag in der Regel schon. Steuern müssen dauerhaft gezahlt werden, ein Darlehensvertrag ist irgendwann abgezaht. Zinszahlungen sind in der Regel stabil, Steuern werden erhöht gesenkt etc.

Richtig ist allerdings, den Rentern für die fehlenden Kinder niedrigere Renten auszuzahlen, dies sollte ja Signalwirkung haben.

MoinMoin

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« Antwort #1244 am: 11.11.2024 10:16 »
Richtig ist allerdings, den Rentern für die fehlenden Kinder niedrigere Renten auszuzahlen, dies sollte ja Signalwirkung haben.
Nein, wenn die Kinder nichts beitragen, dann solle die Eltern auch dadurch keine Vorteile haben.
Also fehlende einzahlende Kinder trifft es wohl eher.
Denn die, die Kinder produzieren, die wiederum sich dem Rentensystem (Bürgergeldler, Selbstständige, Beamte, Ausland ...) entziehen sind doch genauso wenig ein mehrwert.

Also die Rentenpunkte der Kinder sollten als Rentenpunkte für die Eltern in die Rechnung eingehen, da bin ich voll dabei.