Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1114377 times)

Kyuss

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3840 am: 17.01.2025 16:05 »
Das Angebot der VKA an die Ärzteschaft lautet:

- rückwirkend zum 07. Juli 2024 steigen die Gehälter um 4,0%
- zum 07. August 2025 steigen die Gehälter um weitere 2,0%
- zum 01. Juni 2026 steigen die Gehälter um weitere 2,0%
- des Weiteren wird der Nachtzuschlag von 15 auf 20% erhöht und die Nachtarbeitszeit erweitert
- ebenfalls steigen Zulagen für Schicht- und Wechselarbeit
- Erhöhung des Zuschlages für Samstagsarbeit auf 20%
- die Laufzeit der Tarifeinigung beträgt 30 Monate zum 31. Dezember 2026

Aktuell diskutiert der Marburger Bund das Angebot und wird voraussichtlich Ende Januar seine Mitglieder befragen.

Quellen:

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/aerztestreik-an-krankenhaeusern-kurzfristig-abgesagt,UZpexCN
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/156923/Die-Urabstimmung-wird-am-21-Januar-beginnen


Anscheinend ist ja doch etwas Geld da. Natürlich gibt es insgesamt deutlich weniger Ärzte als Beschäftigte im TVöD, aber die Grundzüge des Angebotes spiegeln ja schon eine leichte Wertschätzung wider.

Ich bin gespannt, ob die VKA dieses mögliche Tarifergebnis dann als Aufhänger nehmen wird, um zu behaupten, dass die Kassen noch leerer sein werden.

Organisator

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3841 am: 17.01.2025 16:12 »
Also das ist Mittelstufenmathematik.
Im Kern ja.
Das Problem, was hier offensichtlich nicht begriffen wird, ist das die Funktion Brutto zu Netto nicht Linear ist.
Denn haben wir eine Steuerprogression und die SV Abgaben sind auch begrenzt
So das eine Bruttoerhöhung von 10% je nach Einkommensart sehr unterschiedliche Nettoerhöhung nach sich zieht.

Und darüber hinaus weitere Faktoren ausser Betracht gelassen werden. Wie z.B. die Erhöhung der PKV-Beiträge, die zeitversetzt erfolgt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3842 am: 17.01.2025 16:16 »
Also das ist Mittelstufenmathematik.
Im Kern ja.
Das Problem, was hier offensichtlich nicht begriffen wird, ist das die Funktion Brutto zu Netto nicht Linear ist.
Denn haben wir eine Steuerprogression und die SV Abgaben sind auch begrenzt
So das eine Bruttoerhöhung von 10% je nach Einkommensart sehr unterschiedliche Nettoerhöhung nach sich zieht.

Und darüber hinaus weitere Faktoren ausser Betracht gelassen werden. Wie z.B. die Erhöhung der PKV-Beiträge, die zeitversetzt erfolgt.
Oder Steuerklassenwahl   :o

*scherz*

Ramirez

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3843 am: 17.01.2025 17:09 »
...

Also was ist jetzt deine wissenschaftliche Kritik an der Ermittlung der InfRat?

Meine wissenschaftliche Kritik ist, das ein vermeintlicher Inflationsausgleich für viele im ÖD gar keiner ist und da das vielschichtig ist, habe ich ein paar Aspekte zur Bildung der Inflationsrate angeführt. Da ÖD Beschäftigte eher nicht zu den Reichen gehören, ist der Verliereranteil größer.

Wenn es Sie wirklich interessiert ein paar Stichworte dazu:
- Hedonistische Bewertungsmethode
- Kerninflationsrate (Wichtig für die mit geringerem Einkommen)
- Wägungsschema
- Einfluß von Mieten in den Warenkorb (Bestandsmieten)
- Warenkorbaktualisierungsrate

Wenn Sie sich das angesehen haben verstehen Sie auch mein Nutellabeispiel.

Und ja, keine Regierung hat ein Interesse daran eine hohe Inflation auszuweisen. Die Festlegung und Gewichtung des Korbes erfolgt nunmal nicht durch eine unabhängige, private Stelle.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3844 am: 17.01.2025 17:30 »
Also das ist Mittelstufenmathematik.
Im Kern ja.
Das Problem, was hier offensichtlich nicht begriffen wird, ist das die Funktion Brutto zu Netto nicht Linear ist.
Denn haben wir eine Steuerprogression und die SV Abgaben sind auch begrenzt
So das eine Bruttoerhöhung von 10% je nach Einkommensart sehr unterschiedliche Nettoerhöhung nach sich zieht.

Ja, ich bezog mich hier natürlich auf eine idealisierte (also die Steuerprogression oder Bemessungsgrenze ignorierende) Betrachtung.

Veränderungen in der Steuerkurve und/oder den SV-Beiträgen müssen vom Gehalt ohnehin getrennt beleuchtet werden.

Ansonsten kann ich zu den hier ins Abtruse verschwurbulierten Thesen kaum noch etwas sagen. Sind halt Wahlen und die "Wahlhelfer" scheinen aktiv zu werden.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3845 am: 17.01.2025 19:13 »
Welchen Betrag würde ihr freilassen, falls eine Verbeitragung von Kapitalerträgen kommen sollte? Und was soll es sein? Freibetrag oder Freigrenze? Woran soll man diese Parameter messen?

Warum sollte das kommen? Habeck hat damit sein eigenes Grab geschaufelt. Stichwort: Veggieday

Wenn meine Kryptowährungen die Werte erreichen, wie von den Fachexperten (Simpsons, Youtuber etc.) prognostiziert, dann möchte ich meine rund 10 Millionen an Gewinn nicht versteuern :-)
Vermutlich hört Habeck auch auf ähnliche Experten, wie ich bei den Kryptowährungen.
Das wird was, sag ich euch

Endlich mal jemand mit einem vernünftigen und interessanten Kommentar.

Je nachdem, welche Du meinst, werden die Gewinnaussichten bei Bitcoin zutreffen. Vielleicht nicht in 2025, aber in 2030 kannst Du je nach gehaltener Menge in Rente gehen, vermutlich sogar früher.

Aber das sind Themen, die die ETF und Sparbuch-Jünger hier nicht verstehen. Sie halten 5 - 10% Rendite für mega viel und eine Inflation von "nur 2%" ist ja auch nichts. Dabei wird vergessen, dass 2% auf 20 Jahre 40% Kaufkraftverlust bedeutet.

Aber dafür sind wir hier im falschen Forum. Dazu werden jetzt die Standardphrasen kommen wie "Bitcoin ist ein Schneeballsystem" und "hat keine intrinsischen Wert" und "Bitcoin ist Betrug"....alles der eigenen kognitiven Dissonanz geschuldet und dem festen Glauben, man sei definitiv zu spät und hat den richtigen Einstiegszeitpunkt längst verpasst.

Falsch. 40 % Kaufkraftverlust bedeutet es nur, wenn es 20 Jahre Nullrunden gibt - dann arbeitet aber niemand mehr im öffentlichen Dienst.
Zudem ist die Inflation für die Kaufkraft erstmal relativ egal, entscheidend ist der Reallohn oder das "Realbürgergeld". Wenn die Löhne um 60 % steigen, während die Inflation um 40 % steigt, hast du sogar 20 % Kaufkraft gewonnen.

Dir fehlen scheinbar doch ein paar ökonomische Basics, aber Hauptsache alle anderen hier direkt als Sparbuchjünger beschimpfen  8)

Einfach berechnet ist das so, ja.

Jeder weiß aber hoffentlich, dass die sozialverträglich kommunizierten "nur 2%" eine Farce sind. Wenn man sich die Lebensmittelpreise von 2020 - 2024 anschaut, sind wir weit drüber.

Die Preissteigerungen decken sich also eher mit der Geldmengenausweitung. Diese liegt in Spitzenjahren bei bis zu 12%. In Corona Zeit sogar bis zu 40%. Auch das wollen "Spitzenökonomen" nicht wahrhaben, Geldmengenausweitung hat ja nichts mit Inflation zu tun ;)

Das erkennen mittlerweile auch die Zentralbanken selbst an. "Zu Beginn der Währungsunion stand bei der monetären Analyse im Vordergrund, dass es in der langen Frist ein vielfach belegten, engen Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflation gab. Eine übermäßige Geldmengenausweitung führt zu einem übermäßigen allgemeinen Preisanstieg." - Bundesbank: Geld und Geldpolitik, Kapitel 6: Die Geldpolitik des Euro Systems S. 16

Lebensmittel und Energie verzerren die Statistik/den Wert gewaltig. Deshalb empfinden die Leute dieses Mal die Inflation auch als so drastisch; Lebensmittelpreise zwischen 2020 und 2024 um 36 % hoch... aufgrund der Häufigkeit, mit der man diese bezieht, ist es als besonders merkenswert.
Bis dato waren Lebensmittel in Deutschland auch verhältnismäßig günstig immer.

Energie hat sich ja einigermaßen beruhigt wieder, da gab es Rückgänge. Bei Lebensmitteln war das eigentlich nur bei den Produkten der Fall, die extrem exorbitant gestiegen sind, da gab es dann einen gewissen Rückgang, aber dieser ist deutlich höher als Anfang 2020 --> beispielsweise Sonnenblumenöl, Mehl, Zucker

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3846 am: 17.01.2025 19:25 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"

Dieser Unterschied zu den Beamten wird langsam immer krasser. Alleine, wenn man sich die Sozialabgabe ansieht, die sie überhaupt bezahlen müssen. Da gibt es eine deutlich bessere Behandlung zu einem oftmals günstigeren Preis.

Im Beamtenforum gibt es jetzt einen neuen Rechner, wenn das Urteil umgesetzt wird.... dann können sich Bund und Länder mal warm anziehen... dann sind die paar Peanuts, die die Angestellten mal wieder mehr kriegen, gar nicht der Rede wert. Die Kommunen betrifft es nur in Maßen, da diese ja im Verhältnis zu Land und Bund relativ wenig Beamte beschäftigen.

Wie lange dieses 2-Klassen-System aber noch gut gehen soll, ist mir auch nicht klar - vor allem auf dem gleichen Arbeitsplatz. Und dann wird davon gefaselt, dass es viel zu wenig Geld gibt. Viele starten dort schon mit 3.000 Euro netto dann, das muss man in der PW dann überhaupt erstmal verdienen. Da fehlt offensichtlich teilweise auch etwas der Bezug zu den Abzügen der normalen Arbeitnehmer

Dass verdi und der dbb angeblich beide "Klassen" vertreten, aber offenbar nicht mal merken, wie krass sich diese Systeme auseinander entwickeln (früher Beamte weniger Gehalt, weil fette Pension; heute fette Penion und dennoch in der Regel schon während des Berufslebens mehr Netto; bei Kindern und teuren Mieten wird es dann noch schlimmer). Dass die beiden Gewerkschaften dann immer noch eine gleiche Übertragung fordern? Zumindest müsste man doch merken, dass eine gleiche Erhöhung zu deutlich mehr Netto bei den Beamten führt - da keine RV und keine AV und PV und KV unabhängig vom Einkommen....

Aber du hast Recht, die Gehälter von Spezialisten (eben das, was die Beamten und Vwfa nicht können) müssten definitiv besser vergütet werden; das bezieht sich meiner Meinung nach auf alles, was "speziell" ist und gebraucht wird und nicht durch andere abgedeckt wird, aber ein Studium erfordert: IT, Ing, BWL, Sozpäd, Geografie, Biologie, Juristen, (Tier)Mediziner, Journalisten etc. etc.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3847 am: 17.01.2025 19:31 »
in 7 Tagen geht es los.

Ich sage jetzt schon was passiert:

- es wird kein Angebot geben
- die VKA und der Bund geben eine Presskonferenz, dass man komplett geschockt ist von den aufgestellten Forderungen, dass diese nichts mit der Realität zu tun haben und überhaupt nicht die (finanzielle / ökonomische) Lage berücksichtigen
(es wird also mal wieder so getan, als ob die Forderungen nicht bereits am 09.10.2024 verkündet worden wären, sondern als ob man sie erst am 24.01.2025 erfahren hätte)

Karin bleibt bei den 8 % der Kaffee im Halse stecken, Frank sagt, sie soll ein Lachsbrötchen essen, um dies auszutarieren. Dabei sagt sie nachher, dass der Lachs dieses Mal etwas nach Kaffee geschmeckt hätte, ob beim nächsten Mal ein anderer Lieferant für das Portsdamer Luxushotel gesucht werden könnte. Dieser ist aber deutlich teurer, so dass 0,1 % wieder weniger zur Verfügung stehen, die verteilt werden können.

Ah, endlich wieder ein zur Sache passender Beitrag!  ;) ;D 8)

Korrekt, es wird seitens der AG zunächst kein Angebot geben, nach der Verhandlung aber in jedem Fall eine Stellungnahme zu den (natürlich viel zu hohen) Forderungen geben. Das sind soweit nur die tradierten Rituale.

Wirklich spannend wird es erst in Runde 2. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass unmittelbarer vor der BTW ebenfalls kein Angebot gemacht wird, weil ich nicht glaube, dass es eine qualifizierte Einschätzung zur Bewertung eines Angebots durch unentschlossenen Wähler (und den daraus folgenden Kosequenzen auf seine Wahlentscheidung geben) wird.

Meine These: Auch im Rahmen der 2. Runde kein konkretes Angebot, in der Stellungnahme aber die Nennung eines möglichen Korridors mit der Bitte an die AN-Seite, sich mit diesem anzufreunden. Es heißt also: Geduld haben!

Das kann durchaus so sein. Es war ja letztes Mal schon etwas Besonderes, dass ein Angebot in der zweiten Runde gemacht wurde.
Da die SPD extrem schlecht abschneiden wird, ist die Frage, ob Nancy noch Bock hat, viel zu verteilen nach der Enttäuschung.
Irgendwie muss man sinnvolle Streikmaßnahmen finden, um die Wichtigkeit noch einmal zur Bedeutung zu bringen.

Ein Angebot wird man sehr wahrscheinlich in Runde 2 nicht machen - aus den Gründen, die du genannt hast, und um die paar TVöD Beschäftigten, die ja auch wahlberechtigt sind, nicht noch gänzlich zu vergraulen von SPD Seite, wenn das 0,6 % Angebot kommt

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3848 am: 17.01.2025 19:39 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Netto(!) Löhne zeigen das ganz deutlich.
Brauchst dir nur mal E11 St 1 und A11 St 1 ansehen. Das klappt sogar schon in Steuerklasse I ohne Kinder und bei der geringsten Mietstufe. Bei höherer Mietstufe und mehreren Kindern wird es pervers mit den Unterschieden. Dazu kommt, dass trotz höherem Netto auch noch die bessere Krankenversicherung besteht. Ich weiß nicht, warum die Beamten sich immer unterbezahlt fühlen?!
NETTO(!) ist es ein deutlicher Unterschied, selbst wenn man für die KV 400 Euro berechnet, viele reden aber von 200-300 Euro in der PKV, was im Gegensatz zur GKV alleine schon ein Witz ist.
Auch die Pension nicht vergessen!
Netto schrumpft bei Angestellten auch noch durch VBL und weil man auf einen höheren Betrag SV-Beoträge zahlt als auf das Bruttogehalt

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3849 am: 17.01.2025 19:45 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

Beamte bekommen zwischendurch auch immer andere Erhöhungen, die die Tarifangestellten nicht bekommen.

Niedersachsen hat zum Beispiel den Tarif übernommen vom TV-L, 1:1, dennoch gab es für Beamtenkinder zusätzlich noch 1.000 Euro zusätzliches Weihnachtsgeld für Kind 1 und Kind 2, weil irgendein Abstand sonst wieder angeblich nicht gegeben ist.

Du erhöhst einen Lohn um 5 %

A muss von seinen Erhöhungen immer RV, AV, PV, KV, VBL und Steuern abgeben, die Nettoerhöhung ist also extrem niedrig, häufig sogar unter 50 %.

Über der BBG für KV und PV wird es etwas besser, es sind aber immer noch RV, AV, VBL und Steuern abzugeben.

B muss von seinen Erhöhungen nur Steuern abgeben (da PKV und PV ja nicht prozentual berechnet werden).


Und du willst dann tatsächlich sagen, dass beide gleichgut wegkommen?

Das ist einfach Nonsense. Und das klafft durch jede Erhöhung weiter durcheinander. Da die Sozialabgaben zurzeit nur die Richtung stark nach oben kennnen, wird es bei gleicher Übertragung auch immer extremer.

Und dann kommt wieder noch ein Urteil und es gibt nochmal was oben drauf, was auf die Angestellten nicht übertragen wird und was auch nicht dazu führt, dass dbb und verdi deshalb für die Beamten mal keine Übertragung fordern würden

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3850 am: 17.01.2025 19:49 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.

Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.

Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.

Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.

Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
Dass ist mathematisch nicht korrekt und absoluter Unsinn.
Steuerprogression außen vor(!) sind 5% brutto auch 5% netto, egal wie viel abgezogen wird.

Wenn 5 % brutto 5 % netto wären, wäre das Leben ein Traum.

Was ist denn daran nicht zu verstehen. Von jedem Euro, der mehr brutto kommt, gehen 9,3 % an die RV, 8,525 % (Techniker KK) an die KK, 1,8 % (bei ein kind) an die PV, und 1,3 % an die AV
=> das gilt für jeden zusätzlichen Euro =>

D.h. 20 cent pro Euro sind weg, dafür bezahlt der Beamte vielleicht wegen der besonderen Lohnsteuer 3 Cent mehr Steuern oder so, die Diskrepanz bleibt enorm

KlammeKassen

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« Antwort #3851 am: 17.01.2025 19:53 »
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

Es gab doch Grade erst wieder im Beamtenforum den x-ten Vergleich, der zeigt das ein Single-Beamte, keine Kinder im Monat netto gut 300€-400€ mehr zur Verfügung hat. (A11 S1 vs E11S1) Mit Frau und Kindern sogar über 1000€.  Wie man das immer noch leugnen kann.....

Hier geht es aber um die Tarifangestellten, nicht die Beamten. Wer doch Mal was den Tarifangestellten, die gleichen Zulagen zu geben, Familienzuschlag, Wohnortzuschlag, Kinderzuschlag und natürlich das Netto auf Beamtennetto anheben.
1. ging es um die Behauptung, Beamte hätten von jeder Tariferhöhung verhältnismäßig Netto mehr als Angestellte. Das ist faktisch falsch.
(fiktive Zahlen!)
Jemand der bisher 6.000 Brutto erhielt, bei 50% Abzügen, hatte 3.000 auf dem Konto.
Bei einer Erhöhung von 5% erhöht sich das Brutto auf 6.300 - 50% sind 3.150 auf dem Konto. Das sind ebenfalls 5% mehr auf dem Konto.
Jemand der 4.000 Brutto bei nur 30% Abzügen erhielt, hatte 2800€ auf dem Konto. Nach 5% Lohnerhöhung sind es 4.200 - 1260 = 2.940, also ebenfalls 5% mehr Netto.

2. Ist in die Betrachtung eingeflossen, dass der beamtete Kollege in A9 St. 1 einsteigt, im Regelfall erst nach 4 Jahren (3J Probezeit, mind. 1J zwischen Beförderungen) in A11 landet und der angestellte Kollege aber direkt in EG 11?
Kannst gerne hier den Thread verlinken damit ich mir die Zahlen anschauen kann, habe auf der ersten Seite keinen entsprechenden Thread gefunden.

Dann vergleich halt EG9a mit A8 oder A9 mit EG9c - oder höherer Dienst A13 mit EG12/EG 13.
Das passt immer mit dem besseren Gehalt, warum kann man das denn nicht einfach mal zugeben?

Sie wissen selber, dass sie netto wesentlich besser wegkommen, sind sich aber zu eitel, dass gegenüber den Angestellten zuzugeben.... keine Ahnung warum man sich dabei so einen abbricht.

Ein direkter Einstieg in EG11 erfordert auch einen AII (der wohl dann auf EG6 oder EG9a gemacht wird), d. h. während der Zeit wird auch weniger verdient.
Oder alternativ ein Universitäts/FH-Studium, während dessen der Angestellte kein Gehalt verdient, der Beamte aber feine Anwärterbezüge bekommt.
Daher sehe ich ehrlich gesagt nicht einmal diese Verschlechterung durch "dass man 3-4 Jahre warten muss"

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3852 am: 17.01.2025 19:56 »

Verstehe ich dich richtig, das ich oder man im hohen Alter, dann die Arbeitszeit reduzieren könnte um in die GKV zurück zur wechseln und anschließend wieder erhöhen?

Ich habe irgendwo gelesen, das bei Teilzeit immer auf Vollzeit hochgerechnet wird?
Habe mich jedoch vorher nie bzw. auch jetzt noch nicht da nicht mehr möglich, mit PKV intensiv beschäftigt.

Edit: vor dem Alter 55 ?

Grundsätzlich ja, wobei eine vorrausschauende Betrachtung des Jahresarbeitsentgeltes erfolgt. Bezogen auf das gesamte Kalenderjahr muss die Entgeltgrenze durch die Teilzeittätigkeit wieder unterschritten werden und man darf auch zum Zeitpunkt der Reduzierung das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Da das sozialversicherungspflichtige Entgelt genommen wird, kann, wenn man nur knapp darüber liegt, es sogar ausreichen, wenn man im Rahmen der Bruttoentgeltumwandlung weitere Beträge in die betriebliche AV einzahlt.

Ok danke dir, hört sich an sich nicht schlecht an. Bis 55 habe ich doch noch ziemlich lang. Stand jetzt wäre eine pkv tatsächlich günstiger. Wenn man einfach Check24 glauben kann. Ich denke es ist dann doch etwas schwieriger, aber laut check24, würde ich ca. 200 € monatlich weniger zahlen müssen.

Mal was anderes, habt ihr mal den Gehaltsrechner heute benutzt? wollte gucken wie hoch die Erhöhung sein müsste um in die PKV zu können, dabei ist mir aufgefallen, dass laut dem Rechner die Lohnsteuer aufeinmal ca. 15 € niedriger wäre als vor paar Tagen.
Hat sich da was verändert?

Der höhere Grundfreibetrag wird nun berücksichtigt (12.096 statt 11.784 Euro) und dadurch die Verschiebung aller Tarifeckwerte

war das vorher nicht bereits berücksichtig?

Also stand jetzt bekomme ich knapp 15 € mehr raus als vorher. bzw. jetzt sind es keine knapp 40 € weniger sondern sogar knapp unter 20 €. Dann sieht es ja etwas weniger schlimm aus.

Vorher gab es aber auch schon eine Steuererleichterung und jetzt noch eine, obwohl wir keine Regierung haben?

Es gab im Herbst eine Erhöhung des Grundfreibetrags von 11.604 auf 11.784 Euro. Dabei wurde, um die Bürpkratie etwas geringer zu halten, beschlossen, das sich die gesamte Erhöhung des Grundfreibetrags (also die 180 Euro) komplett im Dezember widerspiegelt und keine Rückberechnung/Korrektur für jeden Monat des Jahres 2024 stattfindet.

Kurz vor Weihnachten hat die FDP der Erhöhung des Grundfreibetrags (von 11.784 auf 12.096 Euro) zum 01.01.2025 zugestimmt, so dass eine Mehrheit entstanden ist. Die FDP hat gesagt, sie stimmt diesem zu, wenn dafür die anderen Punkte aus dem Gesetzesvorhaben alle rausfliegen und es nur um Anhebung Kindergeld, Kinderfreibetrag und Grundfreibetrag + Verschiebung der Tarifeckwerte geht. Hiergegen hatten sich SPD und Grüne lange gewährt, aber es letztlich doch so gemacht, um sich darstellen zu können als diejenigen, die die Arbeitnehmer entlasten.
Die FDP hat hier also der Reste-Ampel zur Merheit verholfen.

Da es im Jahr 2024 diese Besonderheit gab, dass der erhöhte Grundfreibetrag sich komplett im Dezember widerspiegelt und nicht wie sonst bei nachträglicher Erhöhung auf alle Monate rückwirkend verteilt wird (dann hätte es Nachzahlungen für jeden Monat gegeben), ist es besser, wenn du dein Gehalt aus Oktober (bzw. die gezahlte Steuer) mit dem Januar vergleichst (November wegen Weihnachtsgeld nicht und Verschiebungen bei steuerpflichtigen Hinzurechnungsbeiträgen etc. nicht).

Das alles ist mir bekannt, ich glaube das der Rechner für 2025 andere Zahlen als für 2024 ausgespuckt hatte, also was Steuer an geht.

Jetzt ist das Netto etwas besser als vor paar Tagen. Zwar insgesamt schlechter als im Oktober 2024 aber weniger schlimm als vorher gedacht.

also etwas positives im Negativen :D

Immerhin.... bin gespannt, was die Abrechnung dann letztlich bringt... :D

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3853 am: 17.01.2025 20:04 »
Jetzt wird es langsam wieder interessant und wir können uns auf Wünsche, Strategien und das anstehende Komödienstadel konzentrieren.

Vielleicht versteht ja nun der ein oder andere Verdi-Jünger, dass Einmalzahlungen auf Dauer kontraproduktiv sind.
Dass sozialistisch geprägte Forderungen von Mindestwerte nicht die vorhandenen Probleme angeht
Dass immer wieder das gleiche Komödienstadel stattfindet und sich letztendlich nur der Lachslieferant freut.
Dass die exorbitanten Preis Steigerungen in allen Lebensbereichen zu einem deutlich spürbaren Verlust der Kaufkraft führen.
Dass unterm Strich der TVÖD meilenweit abgehängt ist zu vergleichbaren Tarifverträgen, aber auch zu vergleichbaren Nettovergütungen von beamteten Kollegen.
Dass die Lachshäppchen der drei Verhandlungsrunden vom Gesamtergebnis auch noch abgezogen werden müssen. Ebenso die Hotelkosten und die abendlichen Veranstaltungskosten (Wein, Weib und Gesang, darf ich ja nicht mehr sagen)

M.E müsste der technische und der IT Bereich komplett vom TVÖD getrennt werden und analog TV-V vergütet werden. Dies hätte den Vorteil, dass nicht gegenseitig die Fachkräfte abgeworben werden und genau in den Mangelbereichen die Probleme angegangen werden. Der TVÖD ist für diese Bereiche völlig konkurrenzlos und Bewerbungen, falls überhaupt welche kommen, sind nur noch von der Resterampe.

Wenn Verdi und VKA die Probleme angehen wollen, dann müssen sie sich endlich mal damit auseinandersetzen.

Dies wird nicht geschehen, weil Verdi ausschließlich ein sozialistisch geprägtes Gedankengut vertritt und die VKA sich positioniert "wenn selbst die Gewerkschaft keine anderen Forderungen hat, besteht ja kein Bedarf"
kannst du das mit Zahlen untermauern? Die "Tarifentwicklung" der Beamten hängt tatsächlich der Entwicklung des TVöD deutlich (!) hinterher.
Erzieherinnen, inkl. Überleitung in den TVöD SuE (also EG6 -> S8a) sind 2011 - 2024 insgesamt zwischen 68-79%, durchschnittlich 73%. Horizontales Gefälle (Erfahrungsstufen) liegt bei 33%.

Verwaltungsangestellte (EG 6) hingegen zwischen 46-55%, durchschnittlich 49%, horizontales Gefälle 22%. In EG 8 sind es 47% bei ebenfalls 22% (2011 lag das horizontale Gefälle Erfahrungsstufe 1-6 bei 29%).

Bei A11-Beamte liegt man bei 35-37%, durchschnittlich 36%, bei einem horizontalen Gefälle von 31% (allerdings nach 30Jahren, nach 15 Jahren wie im TVöD beträgt dies nur 17%!).

also, auf welcher Annahme basiert deine Aussage, dass sich die Beamtenbesolung wesentlich von der tariflichen Entwicklung abgekoppelt hat und abgehauen ist??

Er schrieb ja "Nettovergütungen", die er vermutlich vergleicht. Klar liegen da Beamte deutlich vorne, auch bei Tariferhöhungen.
Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?
Bist du der Meinung, die Nettobesoldung hat über 13%-Punkte, also über 33% aufgeholt und ist an der Nettovergütung der Angestellten vorbeigezogen? Wie viel sind (Steuerprogression außen vor) 5% Brutto mehr Netto? Und warum ist das bei Beamten anders als bei Angestellten?

weil der Beamte deutlich weniger Abzüge hat, hat er natürlich mehr Netto vom Brutto bei gleicher Tariferhöhung. 3% Erhöhung minus 50% Steuern und Abgaben sind eben anders zu bewerten als 3% Erhöhung und 10% Abgaben.

Zu Deiner Frage "Was ändert sich an der Nettovergütung prozentual, wenn sich Brutto prozentual verändert?" - eben genau das oben Erwähnte.

Der Hauptunterschied zwischen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst liegt in der Sozialversicherung. Angestellte müssen Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten, was die Abzüge von ihrem Bruttogehalt erhöht und damit ihr Nettogehalt verringert. Beamte sind von diesen Sozialversicherungsbeiträgen befreit. Sie müssen lediglich Beiträge zur Krankenversicherung leisten, allerdings in Form einer Beihilfe, die deutlich niedriger ist als die regulären Beiträge, die Angestellte zahlen müssen.

Durch die fehlenden oder geringeren Abzüge haben Beamte im Vergleich zu Angestellten eine höhere Nettosteigerung, wenn ihr Gehalt um einen Prozentsatz wie 3% erhöht wird.

Es gibt natürlich auch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie etwa die Höhe der Beihilfe zur Krankenversicherung usw. Aber in der Regel gilt, dass Beamte bei einer Gehaltserhöhung netto mehr profitieren als Angestellte.
Dass ist mathematisch nicht korrekt und absoluter Unsinn.
Steuerprogression außen vor(!) sind 5% brutto auch 5% netto, egal wie viel abgezogen wird.

Dann vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen.

Blicken wir mal nur auf die Angestellten: eine 3% Erhöhung des Bruttolohns bedeutet bei jemandem in EG6 mehr netto also bei jemandem in EG15 (kalte Progression).

wir sprechen also richtigerweise von der prozentual gleichen Erhöhung für Angestellte und Beamten bei 3%, aber von völlig unterschiedlichen Abzügen.

Eine Erhöhung des Bruttogehalts führt zu höheren Abzügen, vor allem durch die Steuerprogression. Das bedeutet, dass ein höheres Bruttogehalt dazu führen kann, dass ein größerer Teil des zusätzlichen Einkommens durch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge verloren geht. Die Steuerprogression sorgt dafür, dass mit steigendem Einkommen auch der Steuersatz steigt. Das betrifft sowohl Angestellte als auch Beamte, jedoch in unterschiedlichem Maße.


Angestellte zahlen Sozialversicherungsbeiträge (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung). Diese Abgaben sinken direkt mit der Erhöhung des Bruttogehalts, wodurch das zusätzliche Einkommen netto gemindert wird.

Beamte zahlen nur Beiträge zur Krankenversicherung (in Form der Beihilfe) und müssen keine Renten- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen. Daher haben sie weniger Abzüge und profitieren in der Regel stärker von einer Bruttoerhöhung als Angestellte.

Eine 3%ige Erhöhung des Bruttogehalts bedeutet tatsächlich auch 3% mehr Bruttoeinkommen für Beamte und Angestellte gleichermaßen. Das NETTOgehalt wird aber durch die Abzüge (insbesondere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge) bei Angestellten viel stärker negativ beeinflusst.

Beamte haben in der Regel geringere Abzüge als Angestellte, sodass Du nicht beide in einen Topf werfen kannst.
Prozentuale Abzüge sind absolut irrelevant! Ich schrieb auch klar, Steuerprogression außen vor!
Falls es dir nicht bekannt ist, Beamte haben eine "eigene" Lohnsteuertabelle, wo eben das niedrigere Brutto höher besteuert wird. Angestellte: allgemeinde Lohnsteuertabelle, Beamte: besondere Lohnsteuertabelle. Einfach mal raussuchen.

Lohnsteuertabelle A: bei 5.000,99 € = 833,00 € Steuer
Lohnsteuertabelle B: bei 5.000,99 € = 1.120,83 € Steuer

Die Höhe der Abzüge ist IRRELEVANT (Sonderfall Steuerprogression außen vor!) wenn der Ausgangsbetrag entsprechend prozentual angehoben wird.

"Angestellte zahlen Sozialversicherungsbeiträge (...). Diese Abgaben sinken direkt mit der Erhöhung des Bruttogehalts, wodurch das zusätzliche Einkommen netto gemindert wird."
Und du bist also der Meinung, bei höherem Brutto hat man anschließend weniger Netto in der Tasche, weil prozentual auch entsprechend mehr Beiträge zu leisten sind.

"Eine 3%ige Erhöhung des Bruttogehalts bedeutet tatsächlich auch 3% mehr Bruttoeinkommen für Beamte und Angestellte gleichermaßen. Das NETTOgehalt wird aber durch die Abzüge (insbesondere Steuern und Sozialversicherungsbeiträge) bei Angestellten viel stärker negativ beeinflusst. "
Diese Behauptung ist schlicht falsch.

Ok, du hast bei Prozentrechnen geschlafen, habe ich verstanden. Diskussion ist sinnlos.

Die alljährlich Diskussion ist mir mittlerweile auch zu doof. Beamte sind generell viel schlechter gestellt als Angestellte und haben von ihrem Brutto weniger als Angestellte.

Nur ein Beispiel: ein verbeamteter Kollege hat 4500€ brutto, ungefähr das gleiche wie ich auch. Er bekommt 3800 Euro netto überwiesen, ich 1000€ netto weniger.

Aber Beamte haben ja deutlich mehr Abzüge und sind die ärmsten :D
Der Vergleich ist albern da ihr beide offensichtlich nicht ähnlich eingruppiert seid.
Zu den Abzügen habe ich oben geschrieben, scheint dir aber egal zu sein. In der Lohnsteuertabelle B müssten die 833€ bereits bei 4.217€ Brutto gezahlt werden.
Jemand in der Lohnsteuerklasse A veranlagt, darf also 18,5% mehr verdienen, bis die gleichen (absoluten) Abzüge greifen. Die KV sind 8,6% (AN-ANteil, bis letztes Jahr 7,3%), die RV 9,3%, AL-Verischerung 2,6%, PV außen vor, müssen eh beide. Und voila: sind 19,3 bzw. 20,5% nach der GKV-Erhöhung 2025.
also satte 0,8-2% "Bevorteilung" der Beamten. Und diese 2% gehen an die PKV, die geht nämlich vom Netto weg.
Wo ist jetzt noch die große Besserstellung?

Ok, die Zahlen sind also albern, verstehe. Es geht doch am Ende um das, was unterm Strich übrig bleibt. Und das ist nunmal bei Beamten im Vergleich mit identischem Bruttogehalt wesentlich mehr Netto, als beim Angestellten.

Natürlich zahlt der Beamte auch Lohnsteuer und die sind nahezu identisch. Aber es geht um die Sozialversicherungen, welche der Beamte nicht hat. Da liegt der Hund begraben.

Ich weiß nicht warum sich verbeamtete Kollegen so gegen diese Tatsache wehren. Mein Kollege ist zumindest soweit, es eingesehen zu haben, als wir unsere Abrechnungen verglichen haben.

Kein Beamter dieser Welt würde in das Angestelltenverhältnis in den Tarifvertrag wechseln wollen, weil sie genau wissen, das weniger Netto winkt bei gleicher Bruttobezahlung.

Aber das führt zu nichts. Lassen wir es so stehen, dass Beamte die gleichen Abzüge haben wie Angestellte und die Welt ist in Ordnung :D

Mein Kollege letztes Mal auch.
Er ist A11 Endstufe und meine Kollegin, die in E11 ist in Endstufe (ich bin ja erst 3) haben letztes Mal auch festgestellt, dass er netto deutlich mehr hat. Dann meinte er zu ihr, dass aber nicht vergessen werden darf, dass die Krankenkasse noch heftige Abzüge verursacht.
Daraufhin meinte sie "ja bei mir 410 Euro" , er war peinlich berührt, dass er seine 320 Euro als extrem hohen Beitrag angesehen hat.
Faktisch waren später 300 Euro brutto Unterschied vorhanden (beide St.kl. III) - Kinderzuschlag bei ihm mittlerweile weggefallen, da Kinder älter sind.

Vorher war es also noch netter für ihn

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #3854 am: 17.01.2025 20:06 »
Nicht zu vergessen die "ordentlichen" Kinder und Familienzuschläge, die sich bei 2 Kindern sehr deutlich auswirken.
Auch steigt m.W kaum noch jemand in A9 ein, sondern in A10
Auch (zumindest hier), wird jeder nach 1 Jahr gleich höher eingestuft. (Mag nur hier so sein)
Auch werden (zumindest hier) fast nur noch Stellen ausgeschrieben sowohl als Beamte wie auch Angestellte. Grund, keine nutzbaren Bewerbungen als Angestellte ab E9/ E10

Nur um es noch einmal klarzustellen. Es geht mir um keine Neiddebatte, sondern darzustellen wie schlecht der TVÖD ist, sowohl i8m vergleich zur Beamtenbesoldung, wie auch Tv-V.

Pssssst diese Zuschläge stehen zu!! Wenn das netto dadurch höher wird im Vergleich zum Angestellten, ist das netto dennoch nicht höher. Merkwürdigerweise.... wahrscheinlich muss man diese Zuschläge erhalten, um das zu verstehen.

Da kommen bei mehreren Kindern teilweise so perverse Summen NETTO(!) raus, die nicht mal Akademiker in großen Firmen erzielen.