Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 658355 times)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5160 am: 04.02.2025 18:02 »
und das bei 5% weniger Arbeitszeit!!! Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet, ich bin gerade wegen der Familienzuschläge und höherer Arbeitszeit mit einem Plus zugunsten der Beamten ausgegangen.
Meine Beamtenkollegen müssen 40 h ich 12 min weniger
Dafür haben die einen freien Tag mehr.
So ungerecht geht es zu.  ::)
Und was Ausbildung angeht: Ja, das hoch dienen von A9 auf 12 dauert.
Dafür hat man nach dem Abi schon "fett" Kohle, während der andere Fett Schulden macht.
Das ist schon kompliziert das alles gegeneinander abzuwägen und zu schauen, wer hat es denn besser oder mehr Geld vom Staat bekommen oder oder....

Mal die einen mit ihren Lebensweg, mal die anderen und mir ist es Wurscht, ich beneide keinen Beamten und keinen TBler.

Korrekt, wenn man dort oben mit 3 Kindern dann aber ist, dürfte sehr schnell aufgeholt werden

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5161 am: 04.02.2025 18:07 »

Dennoch kritisiere ich dieses System, weil es de facto eine 2 Klassen Gesellschaft widerspiegelt und einige 500 Euro + AG 500 Euro = 1.000 Euro zahlen, andere 119 (Bürgergeld) und dennoch gleich behandelt werden.....


Das ist dann aber keine Kritikpunkt contra PKV, sondern ein anderes Thema.
Und hier könnte man auch sagen, dass das über das 1/4 des Bundeshaushaltes als Zuschuss in die Sozialversicherungen mit abgedeckt sein dürfte...

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5162 am: 04.02.2025 18:10 »
Auch die "bösen asozialen PKV ler>" bezahlen über Steuerabgaben in den Gesundheitsfond.
Grüße!
Du behauptest also, Leute die in die PKV einzahlen, zahlen noch eine Steuer, die Leute aus der GKV nicht zahlen?

Tatsache!
Jedes Jahr werden Steuern ( natürlich auch von  Steuerpflichtgen, welche über die GKV versichert sind ) durch den Bund in den "Gesundheitsfond entrichtet! dieser Gesundheitsfond steht den GKV-Mitgliedern zur Verfügung!

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gesundheitsfonds.html
Also doch NEIN, denn beide Gruppen zahlen exakt die gleichen Steuern, aber die GKVler zahlen über ihre BEITRÄGE direkt das Gesundheitswesen.
Ergo: Menschen in GKV zahlen Steuern und ihren Beitrag zu KV, Menschen in PKV zahlen Steuern und ihre KV.
Vom Beitrag der GKV wird ein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Vom Beitrag der PKV wird kein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Korrekt aber du hast vergessen:
Der PKVler zahlt alle seine Kosten die er verursacht selber, zum Teil mit einen höheren Satz, als er für den GKVler veranschlagt wird um die Nebenkosten zu kompensieren.

Ein Teil der Steuern des GKVler kommen dem GKVler zu gute.
Ein Teil der Steuern des PKVler kommen dem GKVler zu gute.

Das ist das Entscheidende: Der PKVler zahlt die Leistungen des Gesundheitssystems durch erhöhte Sätze nachträglich ab, überkompensiert es sogar.

Außerdem gibt es eine Fehlannahme:
Ein Einheitssystem ("Bürgerversicherung") führt nicht dazu, dass die Leistungen für die PKVler etwas schlechter und für die GKVler etwas besser werden.
Am Ende (auh durch die fehlende Konkurrenz, vor allem aber weil PKV-subventionierte Investitionen ausbleiben) werden die Leistungen für alle schlechter.
Ja, vielleicht gleich, aber schlechter. Kann man sich drüber freuen, in der Sache aber nicht hilfreich.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5163 am: 04.02.2025 18:10 »
Auch die "bösen asozialen PKV ler>" bezahlen über Steuerabgaben in den Gesundheitsfond.
Grüße!
Du behauptest also, Leute die in die PKV einzahlen, zahlen noch eine Steuer, die Leute aus der GKV nicht zahlen?

Tatsache!
Jedes Jahr werden Steuern ( natürlich auch von  Steuerpflichtgen, welche über die GKV versichert sind ) durch den Bund in den "Gesundheitsfond entrichtet! dieser Gesundheitsfond steht den GKV-Mitgliedern zur Verfügung!

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gesundheitsfonds.html
Also doch NEIN, denn beide Gruppen zahlen exakt die gleichen Steuern, aber die GKVler zahlen über ihre BEITRÄGE direkt das Gesundheitswesen.
Ergo: Menschen in GKV zahlen Steuern und ihren Beitrag zu KV, Menschen in PKV zahlen Steuern und ihre KV.
Vom Beitrag der GKV wird ein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Vom Beitrag der PKV wird kein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Korrekt aber du hast vergessen:
Der PKVler zahlt alle seine Kosten die er verursacht selber, zum Teil mit einen höheren Satz, als er für den GKVler veranschlagt wird um die Nebenkosten zu kompensieren.

Ein Teil der Steuern des GKVler kommen dem GKVler zu gute.
Ein Teil der Steuern des PKVler kommen dem GKVler zu gute.

Ist halt auch möglich, weil alle Gutverdiener in der PKV sind (oder Beamte) und es keine Witzeinzahlungen von 119 Euro für 3 Millionen Menschen im System gibt

Das wird über den Bundeszuschuss mehr als kompensiert.

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5164 am: 04.02.2025 18:11 »
Jedenfalls kann es nicht sein, dass nur die GKVler dafür einstehen müssen, dass die GKVler den BG Empfänger für 119 Euro aufnimmt. Warum sollen insbesondere Gutverdiener hier durch die Quersubventionierung profitieren?
Ich sage ja gar nicht, dass die mehr bezahlen sollen, aber wenigstens gleichwertig.
Werden diese Kosten nicht durch die Steuergelder alle Quersubventioniert?

So ist das.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5165 am: 04.02.2025 18:11 »
Die VKA hat nun doch ein hübsches Broschürchen aufgesetzt.

https://tarifrunde-2025.vka.de/wp-content/uploads/2025/01/VKA_-_Zahlen._Daten._Fakten._Tarifrunde__OED_2025.pdf

Arbeitgeberseitig wird das Gleiche gefordert wie letztes Mal (S. 19):
- lineare Steigerungen für alle, damit die Tabelle nicht weiter gestaucht wird
- Angleichung der Jahressonderzahlung auf einen einheitlichen Prozentsatz (könnte aber natürlich auch heißen, dass alle den Minisatz von EG13-15 in Höhe von 51,78 % bekommen; aber eine Kürzung von EG1-EG8 würde verdi niemals zulassen, vorher würde 10 Wochen dauergestreikt werden


Spannend ist wieder die Begründung, dass die Erhöhung nicht hoch sein muss, da ja die Inflation nun wieder gering ist (das ist natürlich maßgeblich; wenn der TV 10 Jahre läuft und es gab Jahr 1-9  10 % Inflation und Jahr 10 2 %, kann man natürlich auch sagen, dass 2 % jetzt reichen........).

Fraglich auch, wo die Arbeitgeber die Zahlen hernehmen, dass dieses Jahr mit einer Inflation von 1,8 % gerechnet wird.... also Die Deutsche Bundesbank rechnet mit 2,4 %  ???

Oikos

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5166 am: 04.02.2025 18:13 »
Arbeitgeberseitig wird das Gleiche gefordert wie letztes Mal (S. 19):
- lineare Steigerungen für alle, damit die Tabelle nicht weiter gestaucht wird
- Angleichung der Jahressonderzahlung auf einen einheitlichen Prozentsatz

Wäre sehr zu begrüßen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5167 am: 04.02.2025 18:15 »

Dennoch kritisiere ich dieses System, weil es de facto eine 2 Klassen Gesellschaft widerspiegelt und einige 500 Euro + AG 500 Euro = 1.000 Euro zahlen, andere 119 (Bürgergeld) und dennoch gleich behandelt werden.....


Das ist dann aber keine Kritikpunkt contra PKV, sondern ein anderes Thema.
Und hier könnte man auch sagen, dass das über das 1/4 des Bundeshaushaltes als Zuschuss in die Sozialversicherungen mit abgedeckt sein dürfte...

Aber schon mit wahren Zahlen arbeiten...

14,5 Mrd. im Jahr 2024 sind garantiert nicht über 1/4 des Bundeshaushalts.
Ich weiß nicht woher du die Höhe des Bundeshaushalts nimmst, aber soweit ich weiß, lag er 2024 bei 476 Mrd. Euro

Das meiste wird für die Rentenversicherung verwendet.

Es ist nicht unbedingt contra PKV ja, sondern das System in der Differenzierung allgemein
« Last Edit: 04.02.2025 18:27 von KlammeKassen »

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5168 am: 04.02.2025 18:21 »
Jedenfalls kann es nicht sein, dass nur die GKVler dafür einstehen müssen, dass die GKVler den BG Empfänger für 119 Euro aufnimmt. Warum sollen insbesondere Gutverdiener hier durch die Quersubventionierung profitieren?
Ich sage ja gar nicht, dass die mehr bezahlen sollen, aber wenigstens gleichwertig.
Werden diese Kosten nicht durch die Steuergelder alle Quersubventioniert?

So ist das.

Und wieso prangern die Krankenkassen das dann an, wenn es bereits mehr als überkompensiert wird?  ???

https://www.tk.de/presse/themen/gesundheitssystem/gesundheitspolitik/jahresempfang-der-tk-landesvertretung-nrw-2025-2165150

https://www.merkur.de/wirtschaft/buergergeld-empfaenger-sollen-zahlen-bundesregierung-gibt-antwort-auf-forderungen-der-krankenkassen-zr-93545459.html

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5169 am: 04.02.2025 18:25 »
Auch die "bösen asozialen PKV ler>" bezahlen über Steuerabgaben in den Gesundheitsfond.
Grüße!
Du behauptest also, Leute die in die PKV einzahlen, zahlen noch eine Steuer, die Leute aus der GKV nicht zahlen?

Tatsache!
Jedes Jahr werden Steuern ( natürlich auch von  Steuerpflichtgen, welche über die GKV versichert sind ) durch den Bund in den "Gesundheitsfond entrichtet! dieser Gesundheitsfond steht den GKV-Mitgliedern zur Verfügung!

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/gesundheitsfonds.html
Also doch NEIN, denn beide Gruppen zahlen exakt die gleichen Steuern, aber die GKVler zahlen über ihre BEITRÄGE direkt das Gesundheitswesen.
Ergo: Menschen in GKV zahlen Steuern und ihren Beitrag zu KV, Menschen in PKV zahlen Steuern und ihre KV.
Vom Beitrag der GKV wird ein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Vom Beitrag der PKV wird kein Anteil ins Gesundheitswesen geleitet.
Korrekt aber du hast vergessen:
Der PKVler zahlt alle seine Kosten die er verursacht selber, zum Teil mit einen höheren Satz, als er für den GKVler veranschlagt wird um die Nebenkosten zu kompensieren.

Ein Teil der Steuern des GKVler kommen dem GKVler zu gute.
Ein Teil der Steuern des PKVler kommen dem GKVler zu gute.

Das ist das Entscheidende: Der PKVler zahlt die Leistungen des Gesundheitssystems durch erhöhte Sätze nachträglich ab, überkompensiert es sogar.

Außerdem gibt es eine Fehlannahme:
Ein Einheitssystem ("Bürgerversicherung") führt nicht dazu, dass die Leistungen für die PKVler etwas schlechter und für die GKVler etwas besser werden.
Am Ende (auh durch die fehlende Konkurrenz, vor allem aber weil PKV-subventionierte Investitionen ausbleiben) werden die Leistungen für alle schlechter.
Ja, vielleicht gleich, aber schlechter. Kann man sich drüber freuen, in der Sache aber nicht hilfreich.

Der Ausgangspunkt war jedoch, dass so mancher GKV Versicherter mehr bezahlt als so mancher PKV Patient, aber nicht die guten Leistungen erhält.

Dass dich das als PKVler natürlich weniger tangiert und du wenig Interesse an einer Veränderung hast, ist mir schon klar. Das ist glaube ich immer so, wenn man der "elitären Gruppe" angehört.

Es gab ja auch mal so Zeiten (jetzt nicht im öD), aber in anderen Branchen, wo plötzlich andere Tarifverträge angewendet wurden; die bereits Beschäftigten aber Bestandsschutz hatten. Von den "Bestandsschutzs-Mitarbeitern" hat natürlich auch keiner dann Interesse in den schlechteren Tarif zu wechseln.

Das liegt wohl in der Natur der Sache.

Warum sollte ein PKVler sich in die schlechtere Option begeben, vor allem auch, wenn er sogar noch weniger bezahlt. Tausende Arztpraxen für Termine abzutelefonieren oder ewiges Warten auf Termine ist ja nun auch nicht so ein tolles Hobby  ;)

KlammeKassen

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« Antwort #5170 am: 04.02.2025 18:26 »
Arbeitgeberseitig wird das Gleiche gefordert wie letztes Mal (S. 19):
- lineare Steigerungen für alle, damit die Tabelle nicht weiter gestaucht wird
- Angleichung der Jahressonderzahlung auf einen einheitlichen Prozentsatz

Wäre sehr zu begrüßen.

Definitiv!

NelsonMuntz

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« Antwort #5171 am: 04.02.2025 20:26 »
...
- Angleichung der Jahressonderzahlung auf einen einheitlichen Prozentsatz
...

Hmmm ...

Nach zähen Verhandlungen mit dem Augenmerk auf überbordende Sockel-/Mindestbeträge einigt man sich hier auf einheitliche 25% JSZ.

Endlich nimmt verdi die Interessen der höheren EG wahr! ... Es wird sooo schön!  ;) ;D 8)

MoinMoin

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« Antwort #5172 am: 04.02.2025 20:38 »
Der Ausgangspunkt war jedoch, dass so mancher GKV Versicherter mehr bezahlt als so mancher PKV Patient, aber nicht die guten Leistungen erhält.
Und manch ein PKVler (TZ, Rentner, Familie, Langzeitkrank, ...) mehr bezahlt als der GKVler und auch keine besseren Leistungen erhält. Außer er zahlt selber zu, wie es der GKVler auch kann.

Es kommt halt immer drauf an, welche Rosine man sich pflückt.


MoinMoin

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« Antwort #5173 am: 04.02.2025 20:40 »
Und wieso prangern die Krankenkassen das dann an, wenn es bereits mehr als überkompensiert wird?  ???
Lass mich überlegen, weil sie mehr Geld wollen?
Also solche Artikel lese ich erstmal nicht, weil sie zu 90% keine echte objektive Aussage über die Problem bringen.

Oikos

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« Antwort #5174 am: 04.02.2025 20:51 »
Jedenfalls kann es nicht sein, dass nur die GKVler dafür einstehen müssen, dass die GKVler den BG Empfänger für 119 Euro aufnimmt. Warum sollen insbesondere Gutverdiener hier durch die Quersubventionierung profitieren?
Ich sage ja gar nicht, dass die mehr bezahlen sollen, aber wenigstens gleichwertig.
Werden diese Kosten nicht durch die Steuergelder alle Quersubventioniert?

So ist das.

Und wieso prangern die Krankenkassen das dann an, wenn es bereits mehr als überkompensiert wird?  ???

https://www.tk.de/presse/themen/gesundheitssystem/gesundheitspolitik/jahresempfang-der-tk-landesvertretung-nrw-2025-2165150

https://www.merkur.de/wirtschaft/buergergeld-empfaenger-sollen-zahlen-bundesregierung-gibt-antwort-auf-forderungen-der-krankenkassen-zr-93545459.html

Frag die Frösche, ob der Sumpf trocken gelegt werden soll...
Die Krankenkassen als objektive Quelle heranzuziehen ist nicht ganz überzeugend.