Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I  (Read 1177020 times)

conny111

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5340 am: 06.02.2025 20:48 »
Ein Beamter kann nicht einfach entscheiden, dass er unter Beibehaltung seines Status bei einem anderen Dienstherrn arbeiten möchte, wenn das der erstere Dienstherr nicht möchte. Der Tarifbeschäftigte kann unter Einhaltung seiner Kündigungsfrist jederzeit zu einem anderen Arbeitgeber wechseln.
Richtig und es ist schon sehr großzügig, dass der Dienstherr das überhaupt zulässt, denn diese starke Bindung an den Dienstherren, ist doch das der Sinn von dem Dienst und Treue Verhältnis und deren Ausgestaltung.

Ich vernehme aber immer stärker (bei den jüngeren) eine Dissonanz bzgl. dieser Lebenseinstellung.

Der Dienstherr ist zu einem ex beliebigen Arbeitgeber verkommen!

Beiderseitig wohlgemerkt.

Ich rede vom gleichen Dienstherrn (Bund), also eine Versetzung zwischen Bundesbehörden. Da bleibt ja die Treue zum Dienstherrn, wenn es doch derselbe ist. Aber selbst da ist es bei bestimmten Behörden schwierig.

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5341 am: 06.02.2025 21:30 »
Ein Beamter kann nicht einfach entscheiden, dass er unter Beibehaltung seines Status bei einem anderen Dienstherrn arbeiten möchte, wenn das der erstere Dienstherr nicht möchte. Der Tarifbeschäftigte kann unter Einhaltung seiner Kündigungsfrist jederzeit zu einem anderen Arbeitgeber wechseln.
Richtig und es ist schon sehr großzügig, dass der Dienstherr das überhaupt zulässt, denn diese starke Bindung an den Dienstherren, ist doch das der Sinn von dem Dienst und Treue Verhältnis und deren Ausgestaltung.

Ich vernehme aber immer stärker (bei den jüngeren) eine Dissonanz bzgl. dieser Lebenseinstellung.

Der Dienstherr ist zu einem ex beliebigen Arbeitgeber verkommen!

Beiderseitig wohlgemerkt.

Ich rede vom gleichen Dienstherrn (Bund), also eine Versetzung zwischen Bundesbehörden. Da bleibt ja die Treue zum Dienstherrn, wenn es doch derselbe ist. Aber selbst da ist es bei bestimmten Behörden schwierig.

Ich formuliere zur Betonung der Unterschiede jetzt mal bewusst überspitzt und provokant:

Ein Beamter dient einem Herrn. und verkauft eben nicht nur seine Arbeitsleistung gegen Geld wie ein Arbeitnehmer. In diesem Dienstverhältnis schickt es sich wohl eher nicht, den eigenen Einsatzort selbst bestimmen zu wollen. Seit wann wedelt der Schwanz denn mit dem Hunde?

Das ist eben auch einer jener Unterschiede - und natürlich auch ein selbst gewählter Weg!

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5342 am: 07.02.2025 07:37 »
Ein Beamter kann nicht einfach entscheiden, dass er unter Beibehaltung seines Status bei einem anderen Dienstherrn arbeiten möchte, wenn das der erstere Dienstherr nicht möchte. Der Tarifbeschäftigte kann unter Einhaltung seiner Kündigungsfrist jederzeit zu einem anderen Arbeitgeber wechseln.
Richtig und es ist schon sehr großzügig, dass der Dienstherr das überhaupt zulässt, denn diese starke Bindung an den Dienstherren, ist doch das der Sinn von dem Dienst und Treue Verhältnis und deren Ausgestaltung.

Ich vernehme aber immer stärker (bei den jüngeren) eine Dissonanz bzgl. dieser Lebenseinstellung.

Der Dienstherr ist zu einem ex beliebigen Arbeitgeber verkommen!

Beiderseitig wohlgemerkt.

Ich rede vom gleichen Dienstherrn (Bund), also eine Versetzung zwischen Bundesbehörden. Da bleibt ja die Treue zum Dienstherrn, wenn es doch derselbe ist. Aber selbst da ist es bei bestimmten Behörden schwierig.
Und auch da gilt, der Dienstherr befindet darüber wie und wo er dich benötigt, der Rest ist wünsch dir was.
Beim Arbeitgeber gilt dies genauso, nur mit dem unterschied, dass man sich Arbeitsorte etc. vertraglich zu sichern lassen kann (was aber im öD eher selten ist)

Alien1973

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5343 am: 07.02.2025 08:41 »
Also bei mir im Arbeitsvertrag steht, Erfüllungsort ist in der Stadt xy.....
Gibt's also auch im ÖD....

HochlebederVorgang

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5344 am: 07.02.2025 08:47 »
Es ist nun ja nicht so, das Beamte quasi Leibeigene des Staates sind. Auch für sie gelten die Grundrechte, wenn auch teilweise mit Einschränkung. Dass der Dienstherr bei einigen zum x-beliebigen Arbeitgeber verkommt, dazu trägt er hauptsächtlich selbst bei.

Wer von Ihnen würde mit zwei Staatsexamen für z.B. A13 - und dabei sage ich ausdrücklich zu heutigen Zeiten - quer durchs Land ziehen, unter Umständen auf Wohneigentum verzichten etc.!? Ut er auch für E 13 nicht. Irgendwo endet dann auch jeglicher Idealismus.

Unabhängig davon untergräbt der Dienstherr (und das gilt für Tb und Beamte) den Ruf des gesamten öffentlichen Dienstes. Dabei wird vollkommen verkannt, dass es den Menschen beim Thema Beruf auch um Status und gesellschaftliches standing geht.




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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5345 am: 07.02.2025 09:17 »
Wer von Ihnen würde mit zwei Staatsexamen für z.B. A13 - und dabei sage ich ausdrücklich zu heutigen Zeiten - quer durchs Land ziehen, unter Umständen auf Wohneigentum verzichten etc.!? Ut er auch für E 13 nicht. Irgendwo endet dann auch jeglicher Idealismus.

Das macht jeder Soldat auch schon mit A5

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5346 am: 07.02.2025 09:23 »
Es ist nun ja nicht so, das Beamte quasi Leibeigene des Staates sind. Auch für sie gelten die Grundrechte, wenn auch teilweise mit Einschränkung. Dass der Dienstherr bei einigen zum x-beliebigen Arbeitgeber verkommt, dazu trägt er hauptsächtlich selbst bei.

Wer von Ihnen würde mit zwei Staatsexamen für z.B. A13 - und dabei sage ich ausdrücklich zu heutigen Zeiten - quer durchs Land ziehen, unter Umständen auf Wohneigentum verzichten etc.!? Ut er auch für E 13 nicht. Irgendwo endet dann auch jeglicher Idealismus.

Unabhängig davon untergräbt der Dienstherr (und das gilt für Tb und Beamte) den Ruf des gesamten öffentlichen Dienstes. Dabei wird vollkommen verkannt, dass es den Menschen beim Thema Beruf auch um Status und gesellschaftliches standing geht.

Ehrlich? Erwartest Du in Deiner Freizeit, dass man Dir ob Deiner Qualifikation und Deines Amtes ein höheres Maß an Ehrerbietung gewährt? (Das erinnert mich an jene noch heute vereinzelt anzutreffenden Ehefrauen, die darauf bestehen, mit dem Titel des Ehegatten angesprochen zu werden ;))

Wie sollte der Dienstherr respektive der Arbeitgeber für eine Aufwertung des Ansehens des öffentlichen Dienstes in einer zunehmend kritischen Gesellschaft sorgen? 

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5347 am: 07.02.2025 09:33 »
Habt ihr mitbekommen. Spanien reduziert die Wochenarbeitszeit auf 37,5h ?

Wenn es der Arbeitsmarkt nicht selbst hinbekommt und zur Vernunft kommt ist halt der Gesetzgeber gefragt, war beim Mindestlohn eigentlich auch so. Schade, bin Freund des freien Marktes.

Der Wahl-O-Mat hat ja inzwischen 35 Stunden für Deutschland vorgeschlagen.  ;)

BAT

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5348 am: 07.02.2025 09:37 »
Juhu, Grundsteuer und Abfallgebühren sind mir ein gutes Stück gesunken!  :D

HochlebederVorgang

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5349 am: 07.02.2025 09:37 »
Wer will bei einem Arbeitgeber arbeiten, der aufgrund politischer Vorgaben z.B.

- seine Immobilien verkommen lässt
- seine Büroausstattung verkommen und veraltern lässt
- bei der Umsetzung der Digitalisierung versagt
- der nicht in der Lage ist oder sich überhaupt Gedanken darüber macht, Arbeitsprozesse zu gestalten
- der nicht in der Lage ist, eine Aufgabenkritik durchzuführen
- bei dem eine Vielzahl von Arbeitsbereichen aufgrund Unterbesetzung komplett abgesoffen sind
- der offensichtlich Mangelverwaltung betreibt
- der nicht bereit ist, seine Beschäftigten vernünftig zu entlohnen

Das meine ich mit status und standing. Man wird belacht, wenn man bei so einem Verein mitmacht.

Auf den Rest gehe ich bewusst nicht mehr ein. Toben Sie sich gerne am Stammtisch mit ihren Kumpels dazu aus.
Ihrem Anspruch, die Debatte mit Ihren angeblich gesamtgesellschaftlichen Gedanken voranzubringen, laufen Sie meilenweit hinterher.

Die anstehenden Tarifverhandlungen werden dazu beitragen, dass es weiter in die o.g. Richtung geht, um beim Thema zu bleiben.
« Last Edit: 07.02.2025 09:44 von HochlebederVorgang »

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5350 am: 07.02.2025 09:59 »
Wer will bei einem Arbeitgeber arbeiten, der aufgrund politischer Vorgaben z.B.

- seine Immobilien verkommen lässt
- seine Büroausstattung verkommen und veraltern lässt
- bei der Umsetzung der Digitalisierung versagt
- der nicht in der Lage ist oder sich überhaupt Gedanken darüber macht, Arbeitsprozesse zu gestalten
- der nicht in der Lage ist, eine Aufgabenkritik durchzuführen
- bei dem eine Vielzahl von Arbeitsbereichen aufgrund Unterbesetzung komplett abgesoffen sind
- der offensichtlich Mangelverwaltung betreibt
- der nicht bereit ist, seine Beschäftigten vernünftig zu entlohnen

Auch wenn es eine rhetorische Frage ist - natürlich keiner.

Es gibt aber Behörden, die viele bis hin zu allen Punkten auf dem Schirm haben und so für ein vernünftiges Arbeitsumfeld sorgen. Und auch da sorgt (spätestens) die Abstimmung mit den Füßen zum Umdenken bei den zu belächelnden Vereinen.

Zumal einzelne Punkte direkt miteinander zusammenhängen - Vernünftige  Aufgabenkritik, Digitalisierung und Automatisierung verhindern z.B. das Absaufen...

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5351 am: 07.02.2025 10:29 »
Wer will bei einem Arbeitgeber arbeiten, der aufgrund politischer Vorgaben z.B.

- seine Immobilien verkommen lässt
- seine Büroausstattung verkommen und veraltern lässt
- bei der Umsetzung der Digitalisierung versagt
- der nicht in der Lage ist oder sich überhaupt Gedanken darüber macht, Arbeitsprozesse zu gestalten
- der nicht in der Lage ist, eine Aufgabenkritik durchzuführen
- bei dem eine Vielzahl von Arbeitsbereichen aufgrund Unterbesetzung komplett abgesoffen sind
- der offensichtlich Mangelverwaltung betreibt
- der nicht bereit ist, seine Beschäftigten vernünftig zu entlohnen

Das meine ich mit status und standing. Man wird belacht, wenn man bei so einem Verein mitmacht.

Auf den Rest gehe ich bewusst nicht mehr ein. Toben Sie sich gerne am Stammtisch mit ihren Kumpels dazu aus.
Ihrem Anspruch, die Debatte mit Ihren angeblich gesamtgesellschaftlichen Gedanken voranzubringen, laufen Sie meilenweit hinterher.

Die anstehenden Tarifverhandlungen werden dazu beitragen, dass es weiter in die o.g. Richtung geht, um beim Thema zu bleiben.

Das war eine ernstgemeinte und keinesfalls despektierlich gemeinte Frage meinerseits, vielen Dank für die Erhellung.

Ich habe keinen Anspruch, etwas voranzutreiben. Ich stelle nur doofe Fragen und formuliere daraus ggf. Thesen. Möglicherweise(!) bewege ich mich dabei auf genau jener Ebene, in der heute zunehmend die politische Meinungsbildung stattfindet - der "Stammtisch mit den Kumpels" hat doch längst eine ganz andere Dimension erreicht. Und seien wir ehrlich: Die Debatte hier operiert zumeist auf genau diesem Niveau. Ja, das ist zuweilen auch oberflächlich, aber ich habe diese Welt nicht gemacht. (Unterhaltsam ist es trotzdem ;))

Zu Deiner Aufzählung. Da ist vieles richtig - aber wer, wenn nicht die Mitwirkenden im hD wären denn hier (mit)verantwortlich, an eben jenen Kritikpunkten etwas zu verändern? Tatsächlich haben wir in unserem Haus eine Vielzahl von Entwicklungs- und Verbesserungsprozessen implementiert. Von alleine kommt da nichts.

Wenn bei Meldung von Missständen in die Hierarchie nichts geschieht, woran liegt es dann?

shenja

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5352 am: 07.02.2025 10:40 »
Was ist ein FT Tag? Habe ich noch nie gehört. Hat auch noch nie einer der verbeamteten Kollegen erwähnt.
AZV Tag Behördentag Waschtag
das war mal ein weiterer freier Tag der von Menschen im öD zusätzlich vom AG gewährt wurde.
Um z.B Behörde dinge zu klären ...
Allerdings musste seinerzeit der Tag davor und danach ein Arbeitstag sein, damit es nicht zur WE/Urlaubsverlängerung genutzt wird.

Zitat
Dieses Zeitsystem erscheint mir auch eher negativ zu sein. Bisher kann ich Zeitguthaben aufbauen wie viel ich möchte aber zum Ende des Jahres dürfen es nicht mehr als 24 Stunden sein. Verstehe ich es richtig, dass gefordert wird, dass das jetzt monatlich abgebaut werden soll?
Ich arbeite in Spitzen mehr (wobei es im Sozialamt tatsächlich fast nur Spitzen gibt) um es an gewünschten Tagen abbauen zu können.
Ich sage es mal so:
Da wo eine AG den Wert der Gleitzeit erkannt hat - nämlich das er in der Not den lieben AN nicht Überstunden anordnen und bezahlen muss, weil der freiwillig länger arbeitet - da ist das Modell von verdi schlechter.

Da wo eine AG Gleitzeit als Teufelswerk ansieht und auf eine Kernarbeitszeit pocht, da ist es dir Tür für die AN auch sowas wie Gleitzeit zu bekommen.

Und sowas wie Langzeitkonten können auch jetzt schon Mitarbeiter machen.
Haben gerade wieder so eine Fall:
Arbeitet ein halbes Jahr Vollzeit und bekommt 50% und ein halbes Jahr überhaupt nicht und bekommt 50%
Geht auch länger, dass Risiko trägt allerdings immer der TBler

Herzlichen Dank. Den AZV Tag kenne ich noch, ich wusste nur nicht, dass Beamte den noch haben.

Also wir haben Gleitzeit aber die Kernarbeitszeiten abgeschafft und das Ding jetzt Servicezeiten genannt wo wir anwesend sein sollen. Ergo nicht wirklich eine Änderung.

Überstunden werden bei uns nie angeordnet und das wird auch nicht in Zukunft geändert. Wir dürfen Plusstunden aufbauen.
Das andere kostet ja Geld. Zum Jahresende werden wir gezwungen diese Plusstunden bis auf 24 abzubauen. Selbst genehmigter Urlaub wird dafür gestrichen.
Was passiert wenn ich die Stunden nicht abbaue verrät uns keiner. Meine Meinung nach nichts, weil das nicht in der Dienstvereinbarung geregelt wurde. Der Chef ist dann halt sauer und nachtragend….

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5353 am: 07.02.2025 10:46 »
Alles schön und gut, wenn aber kein "gutes" Fachpersonal gewonnen wird und entsprechende Stellen unbesetzt bleiben, hilft auch kein neues Programm, Digitalisierung oder Prozessänderungen.

Es ist nicht damit getan dass irgendwelche Programme angeschafft werden und Arbeitspapiere um Prozesse geändert werden.
Letztendlich sind es immer noch Personen hinten dran, die diese Änderungen mit Leben füllen und auch in der Lage sind etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Nun ist es allerdings so dass gerade für die dringend benötigten Stellen, der TVÖD völlig unattraktiv ist und gute Bewerber nicht kommen werden.
Also dümpelt alles vor sich her, weil weder die VKA noch Verdi auch nur ansatzweise die Probleme wirklich angehen wollen.

Ich hatte die Tage im Bekanntenkreis eine nette Unterhaltung u.a. mit mehreren Projektleitern, IT´ler und Ingenieure.
Da kam irgendwann, bei geselliger Runde die Frage auf wie das so läuft bei der Masse an gleichzeitig laufenden Projekten und Aufgaben im öffentlichen Dienst.
Da war schnell klar es werden dringend Projektleiter, ITler und Ingenieure gesucht.
Bei der Frage wie sind denn Ingenieure so eingruppiert, war nur noch ein völliges Unverständnis da mit der Erkenntnis (von außen) "Kein Wunder das sich keiner bewirbt"
"Wer ist den heutzutage bereit sich hierfür das anzutun?"

Dies geht ja noch viel weiter.
Wer ist den in kleineren Gemeinden noch bereit ein politisches Amt zu übernehmen für die vorgesehene Vergütung?
Wer ist den noch bereit Führungsaufgaben zu übernehmen und sich tagtäglich dem Stammtischgesprächen gegenüber rechtfertigen zu müssen?
Führungsaufgaben im kommunalen Bereich bedeutet auch, quasi ständig und rund um die Uhr angesprochen und kritisiert zu werden und dies in einer Art und Weise das oft nicht gerade fair abläuft. Hierfür reicht das Schmerzensgeld des TVÖD´s nicht aus.
« Last Edit: 07.02.2025 10:53 von JahrhundertwerkTVÖD »

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion I
« Antwort #5354 am: 07.02.2025 11:08 »
Alles schön und gut, wenn aber kein "gutes" Fachpersonal gewonnen wird und entsprechende Stellen unbesetzt bleiben, hilft auch kein neues Programm, Digitalisierung oder Prozessänderungen.

Es ist nicht damit getan dass irgendwelche Programme angeschafft werden und Arbeitspapiere um Prozesse geändert werden.
Letztendlich sind es immer noch Personen hinten dran, die diese Änderungen mit Leben füllen und auch in der Lage sind etwas über den Tellerrand hinaus zu schauen.

Nun ist es allerdings so dass gerade für die dringend benötigten Stellen, der TVÖD völlig unattraktiv ist und gute Bewerber nicht kommen werden.
Also dümpelt alles vor sich her, weil weder die VKA noch Verdi auch nur ansatzweise die Probleme wirklich angehen wollen.

Ich bin teilweise bei dir. Ich halte es nur für zu kurz gegriffen, immer nach Personal bzw. besserer Bezahlung zu rufen, wenn es viele Tätigkeiten gibt, die - nach etwas Nachdenken - eigentlich gar kein Personal bedürfen.

Von daher ist gutes Personal nur ein Teil der Medaille, die andere zu überlegen, ob tatsächlich Menschen konkrete Aufgaben weiterhin ausüben sollen.