Beamte und Soldaten > Beamte der Länder

[NI] Beamtenstatus in Kommunen nicht mehr konkurrenzfähig.

<< < (2/2)

MoinMoin:
Bei der Rechnung versteht man auch nicht was das für Menschen sind, die mit A10 in Pension gehen.
Der Karriereweg ist doch in beiden Systemen grundverschieden.
Und ich verstehe auch nicht, dass der Sinn einer Verbeamtung im Geld liegen soll, unabhängig davon, dass die Beamten in der Tat gut und verfassungskonform bezahlt werden müssen.

AKMS94:
Kann den Threadersteller schon absolut nachvollziehen und eigentlich zustimmen.. Klar, da gibts viele Punkte die man berücksichtigen muss.

Die Angestellten bei uns in NRW bekommen zusätzlich zu all den genannten Sachen außerdem Zuschuss zum Jobticket, wir Beamte nicht. Sind auch gute 300€ Mehrkosten für Beamte. Wie gesagt, gibt leider viele Unterschiede die man abwägen muss.

Das führte letztendlich dazu, dass nach der Ausbildung der Großteil der Auszubildenden meines Jahrganges sich aus finanziellen Gründen entschieden haben als Angestellter übernommen zu werden. Einige sind direkt auf E9 / A9 stellen gelandet.. Die hätten als Beamter sage und schreibe 6 Jahre warten müssen bis sie die A9 Besoldung bekommen hätten. Der Angestellte hat direkt die E9 bekommen. Ich will mir die Differenz zwischen A6 und E9 nicht anschauen.. Sind bestimmt mind. 300€ netto mehr. Über 6 Jahre!!

Warum der Beamte bessere Aufstiegschancen haben soll erklärt sich mir beim besten Willen nicht. Hier glauben einige anscheinend immer noch an die Priviligien der Beamten aus den 90er.

AVP:
Die Besoldungs- und Entgeltgruppen lassen sich natürlich nicht 1:1 vergleichen. Die Entgeltgruppen ergeben sich aus von den Tarifvertragsparteien verhandelten Tätigkeitsmerkmalen. In der Dienstpostenbewertung ist der Dienstherr deutlich freier und zusätzlich muss er einen Dienstposten auch nicht entsprechend der Bewertung vergüten. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist gibts halt keine Beförderung und ein Anspruch suf Beförderung besteht ebenfalls nicht.

Schaut man aber in die Bundesbesoldung (die mit dem TVÖD praktisch „verzahnt“ ist), dann merkt man schon dass eigentlich Gehaltstechnisch schon eher eine Orientierung von A10 und EG 10 angedacht ist.

In A10 BBesO mit 10 Jahren BE (Stufe 4) beträgt die Nettoalimentation (PKV abgezogen):

Ledig: 36.500 €
Verh. 2 Kinder: 43.800 €
Endstufe ledig: 45.250 €

Hier besteht also durchaus eine Art Gleichgewicht zwischen A10 und EG10.

Und wenn wir in Nds. mit A 11 und gleichen Parametern rechnen:

Ledig: 35.800 €
Verh. 2 Kinder: 38.800 €
Endstufe ledig: 41.030 €

Also auch in A 11 liegt die Besoldung in Nds. sowohl unter der Bundesbesoldung in A 10 als auch unter der EG 10 TVÖD VKA, selbst mit 2 Kindern.

Erst nach vielen vielen Jahren in der Endstufe kann man ca. mit EG 10 Stufe 6 gleichziehen.

Nach meinem Verständnis war die Verbeamtung eigentlich mal ein Attraktivtätsfaktor. Etwas auf das man hingearbeitet hat. Aber das ist offensichtlich nicht mehr wirklich der Fall. Solange man nicht vor hat sehr viele Kinder zu bekommen oder möglichst oft und viel krank zu sein wird man wohl mit einer Tarifanstellung besser fahren. Eine Stunde mehr Arbeitszeit pro Woche bedeutet übrigens ca. 1 Jahr längere Lebensarbeitszeit übers gesamte Dienstleben.

EdekaA11:

--- Zitat von: AVP am 14.10.2024 09:44 ---Die Besoldungs- und Entgeltgruppen lassen sich natürlich nicht 1:1 vergleichen. Die Entgeltgruppen ergeben sich aus von den Tarifvertragsparteien verhandelten Tätigkeitsmerkmalen. In der Dienstpostenbewertung ist der Dienstherr deutlich freier und zusätzlich muss er einen Dienstposten auch nicht entsprechend der Bewertung vergüten. Wenn keine freie Planstelle vorhanden ist gibts halt keine Beförderung und ein Anspruch suf Beförderung besteht ebenfalls nicht.

Schaut man aber in die Bundesbesoldung (die mit dem TVÖD praktisch „verzahnt“ ist), dann merkt man schon dass eigentlich Gehaltstechnisch schon eher eine Orientierung von A10 und EG 10 angedacht ist.

In A10 BBesO mit 10 Jahren BE (Stufe 4) beträgt die Nettoalimentation (PKV abgezogen):

Ledig: 36.500 €
Verh. 2 Kinder: 43.800 €
Endstufe ledig: 45.250 €

Hier besteht also durchaus eine Art Gleichgewicht zwischen A10 und EG10.

Und wenn wir in Nds. mit A 11 und gleichen Parametern rechnen:

Ledig: 35.800 €
Verh. 2 Kinder: 38.800 €
Endstufe ledig: 41.030 €

Also auch in A 11 liegt die Besoldung in Nds. sowohl unter der Bundesbesoldung in A 10 als auch unter der EG 10 TVÖD VKA, selbst mit 2 Kindern.

Erst nach vielen vielen Jahren in der Endstufe kann man ca. mit EG 10 Stufe 6 gleichziehen.

Nach meinem Verständnis war die Verbeamtung eigentlich mal ein Attraktivtätsfaktor. Etwas auf das man hingearbeitet hat. Aber das ist offensichtlich nicht mehr wirklich der Fall. Solange man nicht vor hat sehr viele Kinder zu bekommen oder möglichst oft und viel krank zu sein wird man wohl mit einer Tarifanstellung besser fahren. Eine Stunde mehr Arbeitszeit pro Woche bedeutet übrigens ca. 1 Jahr längere Lebensarbeitszeit übers gesamte Dienstleben.

--- End quote ---

Da muss ich dir leider zähneknirschend Recht geben. Nach Abzug der PKV stellst du dich finanziell nicht besser als ein TVÖD VKA´ler -> außer mit vielen Kindern. Als Beamter einer größeren Kommune in NRW sind sehr viele Stellen E10 - A10, E11 - A11, E12 - A12, E13 - A13 etc. bewertet. Sowohl der Betriebsrat als auch die Personalstelle verweisen auf die Tätigkeitsmerkmale/Bewertung - da sind dir die Hände gebunden, wenn du dich verbessern willst. Und mit Ende 40 lässt man dich jedenfalls bei uns nicht ziehen. Mag sein, dass man beim Bund auch mit Ende 40 problemlos wechseln kann. In Kommunen ist das nicht so einfach, da muss man wirklich Glück haben oder noch Anfang/Mitte 20 sein. Im Nachhinein hätte ich eine Beamtenkarriere beim Bund gestartet -> da viel mehr Entwicklungs- und Wechselpotenzial besteht und auch hier nur ab A12 oder im hD. Im hD lohnt sich die Verbeamtung eigentlich in den meisten Fällen.

Navigation

[0] Message Index

[*] Previous page

Go to full version