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Fernstudium - Erfahrungen

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Sparschwein:
Erkunde dich ggf. mal nach einem Förderstudium. Einige Behörden bieten das.

Elur:

--- Zitat von: SunshineR am 01.11.2024 08:49 ---Hallo,

meine Tochter hat eine kaufmännische Ausbildung, arbeitet seit einem Jahr im öffentlichen Dienst als Sekretärin und überlegt nun, nebenberuflich ein Fernstudium zu starten.

Habt ihr Erfahrungen, welche Anbieter vom öffentlichen Dienst „akzeptiert“ werden?!

Akkreditierung ist klar, wichtig ist allerdings im Anschluss auch wirklich mehr Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Nicht dass es heißt, können wir leider nicht akzeptieren … Wir stellen lieber Bewerber von bekannten Fachhochschulen/Universitäten ein - keine Fernstudiengänger …

--- End quote ---


Ich habe ein Fernstudium an der HS Bund in Brühl gemacht, gefördert und finanziert von meinem Dienstherrn.

Aratrim:
Ich bin selber noch derzeit als Lebensälterer an der HS Bund am Studieren.
Natürlich wird dort gesagt die eigenen Abschlüsse zur Laufbahnbefähigung sind das einzig wahre.
Nach vielen Gesprächen hat sich aber folgendes gezeigt:

g.D.: Hier gilt Bedarf schafft Eignung und wenn man die Person haben möchte, wird auch gerne mal geschaut es großzügig anzuerkennen. Um es den lieben Personalern nicht zu schwer zu machen, sollte hier vorher die "Anlage 2 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Bundeslaufbahnverordnung vom 1. Dezember 2017" begutachtet werden. Umso einfacher ein Studienfach dort eindeutig zu identifizieren ist, umso wahrscheinlicher ist eine Anerkennung. Häufig brechen gerade bei neuen oder andersartigen Studienrichtungen Grundsatzdiskussionen aus. Ein Beispiel? Nehmen wir den Wirtschaftsingenieur B.Sc./B.Eng., dieser wird in der Regel als bachelor of science dem gehobenen nicht technischen Dienst zugeschrieben. Als bachelor of engineering dem gehobenen technischen Dienst. Durch Schwerpunkte, Module, Studienbriefe im Bereich Wirtschaftswissenschaft oder Technik mit den entsprechenden ECTS-Punkten kann dies aber verschoben werden. Hier heißt es jeden Punkt dann nachweisen.
Grundsätzlich ist aber eine Anerkennung eines freien Studienabschlusses einfacher in Behörden mit einer niedrigen Stellenbesetzungsquote (Haushaltspläne nachschauen) oder im nachgeordneten Bereich.

h.D.: Hier wird abseits der Juristen nur selten Platz gemacht. Dies vor allem in obersten Bundesbehörden. Hierbei gibt es mit dem AA und anderen Behörden natürlich Ausnahmen. Oft wird meiner Meinung nach selbst mit einem privaten Master von einer obersten Bundesbehörde gewechselt, um die Laufbahnbefähigung im nachgeordneten Bereich zu bekommen. Hat man diese erst einmal ist das ganze kein Thema mehr. Durch die Anpassung vor 2 Jahren ist es auch nun möglich bei unter 300 ECTS- Punkten den Vorbereitungsdienst als Ausgleich länger abzuleisten.

Ratschlag: Ich würde nicht unbedingt nur ein klassisches public Administration oder MPA an der HS-Bund oder Fernuni Hagen in Erwägung ziehen. Gerade als Einstieg in den g.D. trifft man viele die mit einem Fernstudium und einer Zeit in Tarifbeschäftigung mit Fleiß und Neugierde sämtliches fehlendes Wissen aufgearbeitet haben.
Nicht nur beseteht dafür eine Chance, es sogar im "Out of the Box" -Sinne als Bereicherung angesehen werden nicht aus der Verwaltung zu kommen (Controlling, Bwl, Change Managment etc.). Also vielleicht mal bei den klassischen Anbietern wie IU, FOM, Fresenius ein Studium nach Interesse aussuchen (HR z.B.). Hierbei aber nicht zu exotisch werden. Alternativ bei einem hohen Sicherheitsbedürfnis gibt es natürlich auch noch den Weg über HS-Bund oder der Fernuni Hagen. Ich empfehle nicht jahrelang die Klinken zu putzen und sich bei jeder Beurteilungsrunde mit einem Lächeln zu verkaufen, um einen Aufstieg vielleicht machen zu dürfen. Lieber selbst bestimmt bleiben.
Ich selber werde nach der klassischen HS Bund Laufbahnausbildung noch den Master "Unternehmensführung und Controlling" an der FOM machen da ich noch Fördermittel aus der Zeit als Soldat habe. Nach vielen Gesprächen ist das aber auch gewusst gewählt, weil dieser Lehrgang für Berufstätige zugeschnitten ist. Ein Geheimnis ist nämlich auch, nach der Note oder der Uni fragt in den meisten Fällen nachher eh keiner mehr. Daher Minimalprinzip im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


Lieben Gruß
Aratrim     

Ps: Lebenszeit ist zu kostbar um sie mit etwas zu verbringen, für das man nicht brennt. Das gilt auch fürs Studieren.   

Aratrim:

--- Zitat von: Sparschwein am 02.11.2024 16:24 ---Erkunde dich ggf. mal nach einem Förderstudium. Einige Behörden bieten das.

--- End quote ---
Stimmt , das Bundesamt für Logistik und Mobilität z.B. das Studium Transport- und Logistikmanagement. Eine Alternative ist nach der Ernennung zu BaL das Studium Verwaltungsmanagement oder Digital Administration and Cyber Security mit einem gleichzeitigen neuen Dienstverhältnis über die HS Bund. Sucht man weiter gibt es bestimmt viele weitere Möglichkeiten

Und wie Britta2 schon gesagt hat gibt es auch die Möglichkeit der Anerkennung von IHK Abschlüssen (Je nach DQR).
Stellen als DQR7 sind auch schon beim Bund öfters mit bis zu E9b ausgeschrieben. Für den gehobenen technischen Dienst soll ein Techniker und Meister sogar die Laufbahnbefähigung für den g.t.D. ergeben. Ein entsprechender Referentenentwurf wurde im BMI erarbeitet und wir sind schon alle recht gespannt. 

2strong:
Die Einschätzung teile ich nur bedingt. Vorliegend geht es ja offenbar zunächst um die Qualifikation für den gehobenen Dienst. Die Anerkennung von IHK-Abschlüssen, Berufsakademien etc. ist da oftmals gerade kein Selbstläufer. Breite Anerkennung erfahren hingegen Bachelor-Abschlüsse von staatlichen (Fernuni Hagen, TU Kaiserslautern) oder staatlich anerkannten Hochschulen (FOM etc.) und insbesondere in klassischen Fächern: BWL, Wirtschaftsrecht, Wirtschaftsingenieurwesen.

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