Ich bin selber noch derzeit als Lebensälterer an der HS Bund am Studieren.
Natürlich wird dort gesagt die eigenen Abschlüsse zur Laufbahnbefähigung sind das einzig wahre.
Nach vielen Gesprächen hat sich aber folgendes gezeigt:
g.D.: Hier gilt Bedarf schafft Eignung und wenn man die Person haben möchte, wird auch gerne mal geschaut es großzügig anzuerkennen. Um es den lieben Personalern nicht zu schwer zu machen, sollte hier vorher die "Anlage 2 Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Bundeslaufbahnverordnung vom 1. Dezember 2017" begutachtet werden. Umso einfacher ein Studienfach dort eindeutig zu identifizieren ist, umso wahrscheinlicher ist eine Anerkennung. Häufig brechen gerade bei neuen oder andersartigen Studienrichtungen Grundsatzdiskussionen aus. Ein Beispiel? Nehmen wir den Wirtschaftsingenieur B.Sc./B.Eng., dieser wird in der Regel als bachelor of science dem gehobenen nicht technischen Dienst zugeschrieben. Als bachelor of engineering dem gehobenen technischen Dienst. Durch Schwerpunkte, Module, Studienbriefe im Bereich Wirtschaftswissenschaft oder Technik mit den entsprechenden ECTS-Punkten kann dies aber verschoben werden. Hier heißt es jeden Punkt dann nachweisen.
Grundsätzlich ist aber eine Anerkennung eines freien Studienabschlusses einfacher in Behörden mit einer niedrigen Stellenbesetzungsquote (Haushaltspläne nachschauen) oder im nachgeordneten Bereich.
h.D.: Hier wird abseits der Juristen nur selten Platz gemacht. Dies vor allem in obersten Bundesbehörden. Hierbei gibt es mit dem AA und anderen Behörden natürlich Ausnahmen. Oft wird meiner Meinung nach selbst mit einem privaten Master von einer obersten Bundesbehörde gewechselt, um die Laufbahnbefähigung im nachgeordneten Bereich zu bekommen. Hat man diese erst einmal ist das ganze kein Thema mehr. Durch die Anpassung vor 2 Jahren ist es auch nun möglich bei unter 300 ECTS- Punkten den Vorbereitungsdienst als Ausgleich länger abzuleisten.
Ratschlag: Ich würde nicht unbedingt nur ein klassisches public Administration oder MPA an der HS-Bund oder Fernuni Hagen in Erwägung ziehen. Gerade als Einstieg in den g.D. trifft man viele die mit einem Fernstudium und einer Zeit in Tarifbeschäftigung mit Fleiß und Neugierde sämtliches fehlendes Wissen aufgearbeitet haben.
Nicht nur beseteht dafür eine Chance, es sogar im "Out of the Box" -Sinne als Bereicherung angesehen werden nicht aus der Verwaltung zu kommen (Controlling, Bwl, Change Managment etc.). Also vielleicht mal bei den klassischen Anbietern wie IU, FOM, Fresenius ein Studium nach Interesse aussuchen (HR z.B.). Hierbei aber nicht zu exotisch werden. Alternativ bei einem hohen Sicherheitsbedürfnis gibt es natürlich auch noch den Weg über HS-Bund oder der Fernuni Hagen. Ich empfehle nicht jahrelang die Klinken zu putzen und sich bei jeder Beurteilungsrunde mit einem Lächeln zu verkaufen, um einen Aufstieg vielleicht machen zu dürfen. Lieber selbst bestimmt bleiben.
Ich selber werde nach der klassischen HS Bund Laufbahnausbildung noch den Master "Unternehmensführung und Controlling" an der FOM machen da ich noch Fördermittel aus der Zeit als Soldat habe. Nach vielen Gesprächen ist das aber auch gewusst gewählt, weil dieser Lehrgang für Berufstätige zugeschnitten ist. Ein Geheimnis ist nämlich auch, nach der Note oder der Uni fragt in den meisten Fällen nachher eh keiner mehr. Daher Minimalprinzip im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Lieben Gruß
Aratrim
Ps: Lebenszeit ist zu kostbar um sie mit etwas zu verbringen, für das man nicht brennt. Das gilt auch fürs Studieren.