Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Bund

Arbeitgeber fordert Unterlagen nach

(1/1)

Meteor:
Guten Tag,

derzeit bin ich bei einer größeren Bundesbehörde in Köln beschäftigt. Dort arbeite ich nun seit über einem Jahr und hatte dort vor Kurzem mein Personalgespräch zum 1-Jährigen.

Zu meiner Überraschung wurde ich zum Abschluss des Gesprächs gebeten, bzw. wohl eher aufgefordert, meine Arbeitszeugnisse und meine Arbeitsverträge ehemaliger öffentlicher Tarif-Arbeitgeber doch gern im Original vorzulegen.

Mit der Vorlage der Arbeitzeugnisse im Original habe ich kein Problem, wenngleich ich den Zeitpunkt hier etwas merkwürdig finde. Gehört das nicht zum Bewerbungsprozess?

Bei den Arbeitsverträgen jedoch habe ich so meine Zweifel. Ein Großteil der dort enthaltenen Informationen hat meiner Meinung nach keinen direkten Nutzen für meinen jetzigen Arbeitgeber. Ehrlich gesagt ist mir ein solcher Fall auch noch nie begegnet und ich hab die 20 Berufsjahre auch schon geknackt. Noch nie hat man mich nach der Vorlage von Arbeitsverträgen ehemaliger Arbeitgeber gefragt. Auch hier stellt sich für mich auch die Frage nach dem Zeitpunkt. Warum jetzt? Warum nicht im Rahmen des Bewerbungsprozesses? Warum wird nicht nach Erlaubnis für eine Akteneinsicht gefragt? Begründet wurde die Anfrage mit der Anrechnung von Arbeitszeiten bei ehemaligen Tarifbeschäftigungen. Sollten die Arbeitszeugnisse oder andere Bescheinigungen dafür nicht ausreichen?

Ist das ein normales Prozedere oder ein Fall für PR bzw. Datenschutz?

MoinMoin:
Es geht idR darum festzustellen, wann dein Dienstjubel ist.
Also welche Zeiten dazuzählen, denn nach 25 Jahren gibt es Geld.
Und das wollen die natürlich nicht auf Zuruf von dir, sondern aufgrund von echten Daten ermitteln und ins Personalsystem einpflegen.
Das geschieht in der Tat normalerweise direkt nach der Einstellung und nicht bei der Bewerbung.

Und im Zeugnis oder anderen Bescheinigungen steht idR nicht drin ob und welcher Tarif für dich galt.

Kannst natürlich darauf verzichten es vorzuzeigen, dann sind sie allerdings auch nicht verpflichtet dir diese Zeiten anzuerkennen.

Sjuda:
Was hat dich davon abgehalten, die Hintergründe direkt im Gespräch zu erfragen?

MarieH:

--- Zitat von: Sjuda am 13.12.2024 08:34 ---Was hat dich davon abgehalten, die Hintergründe direkt im Gespräch zu erfragen?

--- End quote ---

Habe ich mich auch sofort gefragt. Macht den Anschein, als gäbe es beidseitig kein Vertrauensverhältnis.

Meteor:

--- Zitat von: Sjuda am 13.12.2024 08:34 ---Was hat dich davon abgehalten, die Hintergründe direkt im Gespräch zu erfragen?

--- End quote ---

Tatsächlich hat sich die Skepsis nicht im Gespräch ergeben, sondern erst deutlich später. Während des Gesprächs habe ich es als unproblematisch hingenommen und alles mit "ja, kein Problem" abgetan. Erst als ich die Unterlagen herausgesucht habe, stellte sich die Skepsis ein.

Wie gesagt ist es nicht mein erster Arbeitgeber im öffentlichen Dienst und dort wurden diesbezüglich nie fragen zu diesem Thema gestellt. Da habe ich meine Unterlagen zur Bewerbung eingereicht und nie wieder etwas gehört.

Navigation

[0] Message Index