Beamte und Soldaten > Beamte der Länder und Kommunen
[Allg] Beamtentum für einen besseren Job verlassen? Meinungen sind gefragt.
Kielerjung94:
Hallo liebe Leute,
ich (30 Jahre alt) bin in Schleswig-Holstein verbeamtet, aktuell noch auf Widerruf, soll aber zum 01.04.2025 auf Lebenszeit verbeamtet werden.
Vom Prinzip her bin ich mit meiner Arbeit und meinen Job auch relativ zufrieden. Die Chancen auf Beförderung stehen aktuell relativ gut. Ich bin im gehobenen Dienst (A 10) und auf meiner aktuellen Stelle wäre auf lange Sicht eine Beförderung bis A 12 oder ggf. sogar A 13 möglich.
Bei meinem alten Arbeitgeber (vor der Arbeit beim Land) war ich sehr zufrieden und habe meinen Job sehr gemocht. Leider gab es dort keine Aufstiegspotenzial und es fehlte mir die Perspektive. Daher bin ich dort schweren Herzens gegangen, da ich mit der Verbeamtung mehr Chancen gesehen habe.
Nun hat sich mein alter Arbeitgeber gemeldet und bietet mir die Stelle meines ehemaligen Chefs und mir damit deutliche Aufstiegschancen, Führungsverantwortung und Entwicklungsmöglichkeiten an. Außerdem einen Firmenwagen (1 % Regelung) und ein attraktives Gehalt von etwa 100.000 € (brutto) pro Jahr.
Nun bin ich mir sehr unsicher, ob ich dafür die Verbeamtung aufgeben sollte. Hier habe ich einen sicheren Job, flexible Arbeitszeiten, Zeiterfassung und und und...
Der Job bei meinem alten Arbeitgeber ist mit Sicherheit auch sicher, aber eine Umorientierung auf der Ebene gestaltet sich dann doch schwerer als im gehobenen Dienst beim Land. Außerdem hätte ich dort mehr Verantwortung, womit ich kein Problem habe, was allerdings sicherlich auch zu mehr Arbeitsstunden führt.
Wenn man sich das Gehalt anschaut, dass ist eine potenzielle A 13 Besoldung auch sehr schön, zumindest das Netto Gehalt. Das Gehalt, was ich bei dem anderen Arbeitgeber erhalten würde wäre (nach Abzug der 1 % Regelung mit dem Firmenwagen) aktuell etwa so viel, wie bei einer A 13 Stelle in der Endstufe, die ich ja erst in vielen vielen Jahren erreichen würde. Aber Geld ist natürlich nicht alles, sondern auch die Arbeitszeit und Freizeit (aktuell ca. 15 Minuten Fahrtweg, dann 40 Minuten Fahrtweg). In der neuen Position könnte ich meine Arbeitszeit auch relativ flexibel gestalten, müsste aber auch bestimmt zu den Hochzeiten auch mal abends und am Wochenende arbeiten. Die Arbeit würde mich aber sicherlich auch Spaß machen. Aber macht sie mir auch für die nächsten 35 Jahre Spaß? Beim Land könnte ich mich im Notfall nach anderen Stellen umschauen, bei der anderen Firma wäre in meiner Region keine andere Stelle auf der Position und mit der Bezahlung möglich. Wenn ich einmal das Beamtentum verlassen habe, wird diese Tür für mich verschlossen sein. Eine schwere Entscheidung...
Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen.
Viele Grüße aus dem Norden
EdekaA11:
--- Zitat von: Kielerjung94 am 06.01.2025 14:41 ---Hallo liebe Leute,
ich (30 Jahre alt) bin in Schleswig-Holstein verbeamtet, aktuell noch auf Widerruf, soll aber zum 01.04.2025 auf Lebenszeit verbeamtet werden.
Vom Prinzip her bin ich mit meiner Arbeit und meinen Job auch relativ zufrieden. Die Chancen auf Beförderung stehen aktuell relativ gut. Ich bin im gehobenen Dienst (A 10) und auf meiner aktuellen Stelle wäre auf lange Sicht eine Beförderung bis A 12 oder ggf. sogar A 13 möglich.
Bei meinem alten Arbeitgeber (vor der Arbeit beim Land) war ich sehr zufrieden und habe meinen Job sehr gemocht. Leider gab es dort keine Aufstiegspotenzial und es fehlte mir die Perspektive. Daher bin ich dort schweren Herzens gegangen, da ich mit der Verbeamtung mehr Chancen gesehen habe.
Nun hat sich mein alter Arbeitgeber gemeldet und bietet mir die Stelle meines ehemaligen Chefs und mir damit deutliche Aufstiegschancen, Führungsverantwortung und Entwicklungsmöglichkeiten an. Außerdem einen Firmenwagen (1 % Regelung) und ein attraktives Gehalt von etwa 100.000 € (brutto) pro Jahr.
Nun bin ich mir sehr unsicher, ob ich dafür die Verbeamtung aufgeben sollte. Hier habe ich einen sicheren Job, flexible Arbeitszeiten, Zeiterfassung und und und...
Der Job bei meinem alten Arbeitgeber ist mit Sicherheit auch sicher, aber eine Umorientierung auf der Ebene gestaltet sich dann doch schwerer als im gehobenen Dienst beim Land. Außerdem hätte ich dort mehr Verantwortung, womit ich kein Problem habe, was allerdings sicherlich auch zu mehr Arbeitsstunden führt.
Wenn man sich das Gehalt anschaut, dass ist eine potenzielle A 13 Besoldung auch sehr schön, zumindest das Netto Gehalt. Das Gehalt, was ich bei dem anderen Arbeitgeber erhalten würde wäre (nach Abzug der 1 % Regelung mit dem Firmenwagen) aktuell etwa so viel, wie bei einer A 13 Stelle in der Endstufe, die ich ja erst in vielen vielen Jahren erreichen würde. Aber Geld ist natürlich nicht alles, sondern auch die Arbeitszeit und Freizeit (aktuell ca. 15 Minuten Fahrtweg, dann 40 Minuten Fahrtweg). In der neuen Position könnte ich meine Arbeitszeit auch relativ flexibel gestalten, müsste aber auch bestimmt zu den Hochzeiten auch mal abends und am Wochenende arbeiten. Die Arbeit würde mich aber sicherlich auch Spaß machen. Aber macht sie mir auch für die nächsten 35 Jahre Spaß? Beim Land könnte ich mich im Notfall nach anderen Stellen umschauen, bei der anderen Firma wäre in meiner Region keine andere Stelle auf der Position und mit der Bezahlung möglich. Wenn ich einmal das Beamtentum verlassen habe, wird diese Tür für mich verschlossen sein. Eine schwere Entscheidung...
Ich würde mich über ein paar Meinungen freuen.
Viele Grüße aus dem Norden
--- End quote ---
Kommt drauf an wie du gestrickt bist. Wenn du ein "High-Performer" bist der wenig Angst vor Veränderungen hat, würde ich es wagen. Arbeitslos wirst du nach dieser Erfahrung definitiv nicht - nur reicher (auch finanziell). Wenn du eher der "Bequeme Mensch" bist der nicht viel Risiko eingehen möchte und auch mit weniger Geld auskommen kann, kannst du Beamter bleiben. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht. Kommt auf deine Person drauf an.
Casa:
Mit aktuell 30 hast du genug Zeit dich später erneut verbeamten zu lassen.
Wenn Arbeit und Verdienst passen, geh in die freie Wirtschaft. Wenn du nach 2, 5, 8 Jahren keine Lust mehr darauf hast oder die Zeit lieber für deine Familie nutzt, bewirb dich auf Beamtenstellen. Bis ca. 42 Jahre ist die Verbeamtung, mal abgesehen von besonderen Laufbahnen (Polizei, Feuerwehr, ...), üblicherweise möglich.
Bei förderlicher Berufserfahrung kannst du später in einer höheren Dienstaltersstufe und ggf. auch im ersten Beförderungsamt einsteigen.
Mein Rat zudem:
Schließe wenigstens eine kleine Anwartschaft bei der PKV ab.
Lass dir schriftlich die positive Probezeitbeurteilung aushändigen, um später keine erneute Probezeit leisten zu müssen. Das schließt ein, dass du wohl bis etwa Februar / März / April im Dienst bleiben musst.
Bastel:
Niemand kann dir die A12 oder gar 13 garantieren. Wenn morgen deine Nase nicht mehr passt oder das Geld knapp ist, versauerst du auf der A10/A11.
PolareuD:
Nimm den Job der dir langfristig mehr Freude bereiten.
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