Autor Thema: [Allg] Beamtentum für einen besseren Job verlassen? Meinungen sind gefragt.  (Read 13060 times)

HochlebederVorgang

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Zauberberg: Ich gratuliere. Man kann auch ohne materielle und ideelle Anerkennung ein glückliches Leben führen, wenn man alles Negative ausblenden kann. Das können nur wenige.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Verständnis ist von denjenigen, die seit Ihrem 18. Lebensjahr in der Bubble sozialisiert wurden, nicht zu erwarten.

Organisator

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Bei den üblichen weihnachtlichen Familientreffen habe ich mit vielen jungen Leuten sprechen können. Das wichtigste am Job ist ihnen das Geld. Sie wollen reisen, eine schöne Wohnung, großes Auto, Ausgehen, sie wollen Kinder und den Kindern wollen sie auch etwas bieten, und sie wissen, dass das alles viel Geld kostet. Angesichts des Personalmangels denke ich, dass sich das von selbst erledigen wird. Entweder der ÖD bezahlt anständig, oder er geht unter. Das kann dann auch sehr schnell gehen und sich in einer Abwärtsspirale immer mehr verstärken.

Das geht aber allen jungen Leuten so. Allerdings ändert sich das im Laufe der Zeit und dann werden sie älter. Und dann ist Geld auch nicht nur alles, sondern man will die Arbeitszeit schon irgendwie sinnvoll verbringen.

HochlebederVorgang

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Bei den üblichen weihnachtlichen Familientreffen habe ich mit vielen jungen Leuten sprechen können. Das wichtigste am Job ist ihnen das Geld. Sie wollen reisen, eine schöne Wohnung, großes Auto, Ausgehen, sie wollen Kinder und den Kindern wollen sie auch etwas bieten, und sie wissen, dass das alles viel Geld kostet. Angesichts des Personalmangels denke ich, dass sich das von selbst erledigen wird. Entweder der ÖD bezahlt anständig, oder er geht unter. Das kann dann auch sehr schnell gehen und sich in einer Abwärtsspirale immer mehr verstärken.

Das geht aber allen jungen Leuten so. Allerdings ändert sich das im Laufe der Zeit und dann werden sie älter. Und dann ist Geld auch nicht nur alles, sondern man will die Arbeitszeit schon irgendwie sinnvoll verbringen.

Dafür ist er öffentliche Dienst als Auffangbecken dann ja da. Wenn man Wehwehchen hat oder feststellt, dass man halt doch kein Leistungsträger ist, oder sogar gerne unterhälftig arbeiten und privatversichert sein möchte (arbeitet noch jemand Vollzeit!?), dann nehmen wir mittlerweile jeden.


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Dafür ist er öffentliche Dienst als Auffangbecken dann ja da. Wenn man Wehwehchen hat oder feststellt, dass man halt doch kein Leistungsträger ist, oder sogar gerne unterhälftig arbeiten und privatversichert sein möchte (arbeitet noch jemand Vollzeit!?), dann nehmen wir mittlerweile jeden.

Das ist traurig zu hören. Zum Glück ist es in meiner Behörde nicht der Fall.

HochlebederVorgang

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Dafür ist er öffentliche Dienst als Auffangbecken dann ja da. Wenn man Wehwehchen hat oder feststellt, dass man halt doch kein Leistungsträger ist, oder sogar gerne unterhälftig arbeiten und privatversichert sein möchte (arbeitet noch jemand Vollzeit!?), dann nehmen wir mittlerweile jeden.

Das ist traurig zu hören. Zum Glück ist es in meiner Behörde nicht der Fall.

Ich stelle als Hauptverdiener fest, dass ich mit diesem Modell leider die Ausnahme bin. Die Regel ist Teilzeit und der Mann hat einen "richtigen Job".

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Ich stelle als Hauptverdiener fest, dass ich mit diesem Modell leider die Ausnahme bin. Die Regel ist Teilzeit und der Mann hat einen "richtigen Job".

Das habe ich in der Vergangenheit in anderen Behörden auch gesehen. Ich habe den Eindruck, dass die Art der Behörde bzw. die Art der Aufgaben wesentlich dafür ist, welche Personengruppe sich dafür interessiert.

DerBeamte925

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Hallo zusammen,

da ich sonst stiller Mitleser bin möchte ich dir von mir berichten.

Ich bin tatsächlich von der Privatwirtschaft zum öD gewechselt.

Finanziell verdiene ich nun sogar mehr.

Aus meiner Sicht musst du dir überlegen ob du Kinderreich leben möchtest oder nicht, da dies einen Großteil deiner Besoldung ausmachen kann.

Ich erhalte ab Februar 2025 in A 14 5232€ Netto durch die Kinderzuschläge. Abzüglich PKV lande ich da bei knapp 4850€ netto.

Für 4800 € Netto müsste ich "draußen" knapp 102K verdienen. 

Ein Stellenwechsel in A15 steht bevor. Dann lande ich bei knapp 5530€ vor PKV.   Abzüglich PKV lande ich ca. bei 115k im Jahr wenn man es auf die Privatwirtschaft umrechnet.

Wünsche dir viel Erfolg  bei deiner Entscheidung.

HochlebederVorgang

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Steuerklasse?

Blitzmaus

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Ich würde weiterhin beim ÖD bleiben. PW war ich lange genug und bin endlich froh hier angekommen zu sein, auch ohne Beamten Status,
Es ist doch etwas entspannter.  :)

PushPull

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Zauberberg

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...würde ich nicht sagen !

PushPull

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...würde ich nicht sagen !

Klar, denn alle zahlen gleich viele Steuern, zumindest basierend auf der Steuerklasse. Man kann sich natürlich Dinge schön rechnen (z.B. sich in Steuerklasse I oder 4 arm oder in Steuerklasse 3 reich rechnen). Im ersten Fall müsste man die Steuererstattung natürlich dann auch auf die Monate herunterbrechen und zum Netto addieren.

frankundfrei

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Ich will mich ein wenig wiederholen, aber bist du jetzt schon sicher, mit 56 nicht mal noch was anderes außer Behörde machen zu wollen?!

Dann musst du kündigen.. erheblich nachteilig finanziell

Sonst musst du dich auf eigene Kosten beurlauben lassen… Beihilfe fällt dann weg bis Pensionseintritt

Aus PKV kommst Du ab 55 nicht mehr raus, außer du ziehst nach Liechtenstein o.ä. um, damit die eine GKV dort aufnimmt….


Die Einschränkung der Freiheit ist mE das, was gegen eine Verbeamtung spricht…. Geh ggf. in den öD als Angestellter … auch wenn es weniger Netto bedeutet….

Du kannst jetzt niemals wissen, dass du in 30 Jahren noch das willst, was du heute denkst….
nur meine Einschätzung….
Good Luck.
*** memento mori ***

Satoshi

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Nimm die Stelle in der PW an. Da du gerade erst in der A10 bist und auf der besagten Stelle bereits zum Einstieg ein Gehalt von 100k angeboten bekommst, ist die Differenz enorm – sehr wahrscheinlich sind es gute 2.000 Euro netto mehr im Monat, mit einer Tendenz, die stark steigend ist.

Die Führungserfahrung wird dir auch zukünftig weitere Türen öffnen. Vor allem aber wird sie dich an Erfahrung reicher machen, insbesondere in der Frage, ob du auch in Zukunft Menschen führen möchtest. Diese Erfahrung könnte dir für einen späteren Wiedereintritt in den öffentlichen Dienst von Nutzen sein, besonders wenn du höhere Besoldungsgruppen anstrebst.

Ein Punkt, zu dem du meines Wissens bisher nichts geschrieben hast, betrifft deine Lebenssituation in Bezug auf deinen Familienstand. Allein durch die zusätzliche Fahrtzeit verlierst du wertvolle Lebenszeit, was keinesfalls außer Acht gelassen werden sollte.

Plötze

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Also ich glaub bei 100k Gehalt würde ich es durchaus probieren, wenn ich mir die Stelle an sich zutrauen würde.

offTopic:
An die Meckerer: Bin selber, mit 40, quasi schon immer im öD. War mit dem Arbeitsinhalt (IT) eigentlich immer soweit zufrieden und hab mich "in saure Gurken Zeiten" auch mal extern umgeschaut und Gespräche mit Recruitern geführt. Kurz gesagt: Für den Arbeitsinhalt, den ich hier gemacht habe, gab's in der FW auch nicht mehr. Und wenn ich mehr verlangt hab, versuchte man mich mit Stundenreduktion zu ködern (was ja an sich gut, aber auch unrealistisch ist).