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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II

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KlammeKassen:

--- Zitat von: Petr Rigortzki am 19.02.2025 22:03 ---Die VKA Vertreterin Frau Welge ( Präsident = Ehrenamt) bekommt als Oberbürgermeisterin ca 14500 € / Monat.

Frau BMI Frau Faeser bekommt als Ministerin ca 20000€ / Monat.

Beide haben keinerlei Interesse an einer Tariferhöhung des öffentlichen Dienstes. Beide sind von der Lebensrealitätichtjahre entfernt.

Warum entschliesst sich die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen nicht die beiden Personen von den Verhandlungen auszuschliessen bzw nicht mehr mit diesen beiden zu verhandeln, da sie beide abgedroschene Phrasen über den öffentlichen Dienst veröffentlichen und dabei total weldfremd sind ?!?

--- End quote ---

Ach mit 15.000 Euro brutto kann man bestimmt beurteilen, wie es sich mit 3.500 Euro brutto lebt.
Was diese Personen (beides Beamte) nur dann auch immer vergessen, ist, dass bei den Angestellten, um die es hier geht, nur wesentlich mehr abgezogen wird als bei ihnen selbst. Die denken daher auch, geht nur bisschen Steuern runter und private KK).

Also 15 k mit weniger Abzügen prozentual vs 3,5 k mit mehr Abzügen prozentual

JahrhundertwerkTVÖD:

--- Zitat von: Herzl am 19.02.2025 16:20 ---
--- Zitat von: JahrhundertwerkTVÖD am 19.02.2025 15:37 ---TV-V sind meistens Stadtwerke, Zweckverbände oder Energieversorger

Nach Theorie sollte im TV-v eine Stufe niedriger eingruppiert werden, als im TVÖD.
Dem ist aber nicht so


Fachkräfte in der Wasserversorgung EG5 TVÖD, EG 5 TV-V
Meister EG9 TVÖD, EG 9 TV-V
Ingenieure ab EG 10 TVÖD, ab EG 10 TV-V
auch Verwaltungsmitarbeiter werden ohne Rückstufung eingestellt

Die monatlichen Unterschiede sind gravierend

--- End quote ---

Sorry, aber das ist nicht korrekt. Schonmal einen Blick in den TV-V Anlage 1 geworfen?

Meister ist da EG 7
Bachelor EG 9

Und klar sind die Gehälter im TV-V höher. Er muss schließlich mit den privaten Energieversorgern und den Gehältern dort konkurrieren. Auch haben kommunale Versorgungsbetriebe zum großen Teil zusätzlich private Anteilseigner und die kommunalen Versorgungsbetriebe finanzieren oft maßgeblich den Haushalt der Kommunen.

--- End quote ---

Bitte auch meinen Post richtig lesen.
Ich schrieb: In der Theorie sollte im TV-V niedriger eingruppiert werden, als im TVÖD.
Dies bedeutet, dass mir die Theorie durchaus geläufig ist und auch die Anlagen.

Die Praxis und die Realität ist aber anders.
In Realität wird genau so eingruppiert wie ich es schrieb.

KlammeKassen:

--- Zitat von: Aleksandra am 19.02.2025 22:54 ---
--- Zitat von: Juwel am 19.02.2025 22:03 ---Neben dem steten Thema Reallohnverlust im öD durch Inflation kommt in der aktuellen Tarifdiskussion mE das für 2025 (vorläufig) erheblich um 11 % gestiegene Durchschnittsentgelt in der DRV, und somit die sinkende Altersvorsorge auch im öD, viel zu wenig zur Sprache.

--- End quote ---
Danke!

Das ist mir nämlich auch schon aufgefallen, und das wird in der Tat nirgends thematisiert. Das ist in der Tat eine Rentenkürzung durch die Hintertür. Wer jetzt anfängt zu arbeiten, der bekommt zum Renteneintritt 10% weniger Rente. Je näher man am Renteneintritt ist, desto geringer ist die Differenz. Aber wer noch zehn, zwanzig (oder gar mehr) Jahre zu Arbeiten hat, der wird hierdurch nochmal ne Ecke weniger Rente bekommen als ohnehin schon.

Wahrscheinlich ist das Thema zu komplex, weswegen das nicht groß die Runde macht. Aber da ich meine Rentenansprüche selber berechne (Dank EG-Tabellen weiß ich ja recht genau, wann ich durch Erfahrungsstufen mehr bekomme), hab ich da ne ganz gute Transparenz was ich an Rente bekomme. Denn eine eigene Berechnung bei entsprechendem Datenmaterial ist deutlich akkurater als das was man jährlich von der Rentenkasse an Infos bekommt.
Und für diese Rechnung benötigt man das Durchschnittsentgelt der Rentenversicherung. Da ist mir der sehr hohe Anstieg von 2024 auf 2025 auch direkt ins Auge gestochen.

--- End quote ---

Der hohe Anstieg resultiert aus hohen gestiegenen Löhnen. Ich weiß die Zahl nicht mehr genau, aber wir waren doch bei 6-7 % Lohnsteigerungen pro Jahr in etwa (zumindest 2023).
Mit dieser Basis wird 2 Jahre weitergerechnet. Diese Rechnung wird aber nicht dauerhaft aufgehen, da dieses Jahr die Steigerungen kleiner ausfallen werden. Demzufolge steigt das Durchschnittsentgelt auch weniger stark.

Das Durchschnittsentgelt wird zunächst nur vorläufig bestimmt und wird nachher anhand der reellen Zahlen, wenn diese feststehen (ca. 9 Monate später; also September 2025 für 2024) exakt festgelegt.
Dies wird in der Ermittlung deiner Rentenpunkte dann auch angepasst, so dass immer das endgültige Durchschnittsentgelt maßgeblich ist. Das 2026er Entgelt wird mit Sicherheit aufgrund der Formel vorläufig viel zu hoch ausfallen, wird aber später korrigiert.

Schwierig ist es nur, wenn man in Rente geht, dann sind die Werte fix. D.h. wo bislang nur ein vorläufiges Durchschnittsentgelt bekannt ist, bleibt dies bei dem Rentner für immer stehen (da er ja dann auch fixe Rentenpunkte kriegt), bei allen Nochnichtrentnern wird das angeglichen.
Für einige Rentner kann es auch positiv sein, wenn das entgültige Durchschnittsentgelt gestiegen wäre.

Also insgesamt lässt sich hierzu sagen:

Für deine Rente ist nicht entscheidend, wie hoch das Durchschnittsentgelt steigt (also schon auch etwas), aber insgesamt geht es eher darum, wie viele Prozente der TVöD im Vergleich zu allen anderen Branchen, in denen zukünftige Rentner arbeiten, einfährt. Schneidet er überdurchschnittlich ab, steigt dein Entgelt mehr als das Durchschnittsentgelt. Fällt die Erhöhung geringer aus als der Durchschnitt, kommen wir nicht mit dem Durchschnittsentgelt mit und "verlieren" somit Rentenansprüche im Vergleich zum Durchschnitt

venice89:

--- Zitat von: UNameIT am 19.02.2025 19:40 ---
--- Zitat von: venice89 am 19.02.2025 17:35 ---
--- Zitat von: Maikel am 19.02.2025 17:25 ---https://t.co/SnG7tK6wBp

--- End quote ---

WOW da haben die ja nen Handfesten Skandal aufgedeckt.... NICHT.


--- Zitat ---Zahlreiche weitere Ausnahmen machten die Bundesministerien bei der Beförderung ihrer Mitarbeiter. So wurden in über 400 Fällen Besoldungs- beziehungsweise Entgeltgruppen übersprungen. Normalerweise müssen diese hintereinander durchlaufen werden.

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Das ist ein Standardverfahren für MA die überdurchschnittlich gute Leistung liefern. Ist im TVöD auch entsprechend geregelt und die Zahl 400 bei der Gesamtzahl der beschäftigen eher ein Witz.

Aber is halt auch nen Artikel von WELT, wen wunderts.

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Als Beamter ja, aber als TB muss man doch keine Entgeldgruppen durchlaufen.

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Das werden sie aber denke ich meinen, so viel Recherche is bei Springer halt nicht zu erwarten ;)

KlammeKassen:

--- Zitat von: Aleksandra am 19.02.2025 23:21 ---@Juwel:
ich hab mich mal auf die Schnelle grob mit der Berechnung des Durchschnittsentgeltes beschäftigt.

Relevante Quellen dazu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittsentgelt
https://www.bundestag.de/resource/blob/1006552/a356bb719741ce98ee6e834a26892e18/WD-6-001-24-pdf.pdf

Ich glaube (!) so schlimm wie es derzeit aussieht wirds vielleicht nicht. Die Berechnung des DS-Entgelts erfolgt nach einer starren Regel. Wenn ich es richtig verstanden hab:

Das DS-Entgelt bezieht sich auf den Wert des vorigen Jahres und wird dann multipliziert mit der durchschnittlichen Lohnerhöhung des Jahres.
Das vorläufige DS-Entgelt hingegen (und das ist ja hier für 2025 der problematische Wert) berechnet sich auf eine ähnliche Weise, nur dass hier die durchschnittliche Lohnerhöhung des Jahres doppelt einbezogen wird. Und da haben wir glaube ich den Grund gefunden. In 2024 gab es ja deutliche Lohnerhöhungen in DE, viel höher als in den Jahren zuvor. Und dieser Wert wurde nun für das vorläufige DS-Entgelt doppelt berücksichtigt. Daher der hohe Sprung des vorläufigen DS-Entgelts.
So wie ich das verstanden habe, wird dieser Wert für 2025 dann in 2026 korrigiert und dürfte ne ganze Ecke niedriger sein als die bisher aufgeführten 50k.

--- End quote ---

Fast richtig.
2023 ist eingeflossen, nicht 2024.
Für das vorläufige Durchschnittsentgelt 2025 waren die Steigerungen in 2023 relevant. Also die Steigerungen in 2023 im Vergleich zu 2022

2024 fließt als Ausgangswert für die Berechnung 2026 ein.

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