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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
schnitzelesser:
--- Zitat von: Aleksandra am 20.02.2025 10:48 ---Danke nochmal für die Erläuterung. Ist mir dann gestern nach näherer Beschäftigung auch aufgefallen.
--- Zitat von: KlammeKassen am 20.02.2025 10:23 ---Für deine Rente ist nicht entscheidend, wie hoch das Durchschnittsentgelt steigt (also schon auch etwas), aber insgesamt geht es eher darum, wie viele Prozente der TVöD im Vergleich zu allen anderen Branchen, in denen zukünftige Rentner arbeiten, einfährt. Schneidet er überdurchschnittlich ab, steigt dein Entgelt mehr als das Durchschnittsentgelt. Fällt die Erhöhung geringer aus als der Durchschnitt, kommen wir nicht mit dem Durchschnittsentgelt mit und "verlieren" somit Rentenansprüche im Vergleich zum Durchschnitt
--- End quote ---
Das hab ich mir dann natürlich auch angeschaut. Zumindest für die letzten beiden Tarifrunden (die für mich bzgl. Dienstantritt maßgeblich sind):
Jahr Verdi DS-Entg. %
2020 0% -0,34%
2021 1,40% 3,31%
2022 1,80% 3,93%
2023 0% 6,37%
2024 8,45% 1,40%
Sum 11,65% 14,67%
In den letzten 5 Jahren sind die Verdi Ergebnisse in Summe ungefähr 3% schlechter ausgefallen, als der Vergleich mit dem Durchschnittsentgelt.
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Danke für die Mühe. Beachtet werden muss natürlich noch, dass das VerDi-Ergebnis schon dämpfend auf das Durchschnittsentgelt wirkt und dieses ohne Betrachtung des öffentlichen Sektors noch höher wäre.
Übrigens hatte ich irgendwo aufgeschnappt, dass die nicht rentenversicherungspflichtige Inflations-"Prämie" voll in die Ermittlung des Durchschnittsentgelts einbezogen wurde, jedoch natürlich keine Rentenpunkte bringt, was ein weiterer Skandalpunkt ist.
Juwel:
--- Zitat von: KlammeKassen am 20.02.2025 10:23 ---
--- Zitat von: Aleksandra am 19.02.2025 22:54 ---
--- Zitat von: Juwel am 19.02.2025 22:03 ---Neben dem steten Thema Reallohnverlust im öD durch Inflation kommt in der aktuellen Tarifdiskussion mE das für 2025 (vorläufig) erheblich um 11 % gestiegene Durchschnittsentgelt in der DRV, und somit die sinkende Altersvorsorge auch im öD, viel zu wenig zur Sprache.
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Danke!
Das ist mir nämlich auch schon aufgefallen, und das wird in der Tat nirgends thematisiert. Das ist in der Tat eine Rentenkürzung durch die Hintertür. Wer jetzt anfängt zu arbeiten, der bekommt zum Renteneintritt 10% weniger Rente. Je näher man am Renteneintritt ist, desto geringer ist die Differenz. Aber wer noch zehn, zwanzig (oder gar mehr) Jahre zu Arbeiten hat, der wird hierdurch nochmal ne Ecke weniger Rente bekommen als ohnehin schon.
Wahrscheinlich ist das Thema zu komplex, weswegen das nicht groß die Runde macht. Aber da ich meine Rentenansprüche selber berechne (Dank EG-Tabellen weiß ich ja recht genau, wann ich durch Erfahrungsstufen mehr bekomme), hab ich da ne ganz gute Transparenz was ich an Rente bekomme. Denn eine eigene Berechnung bei entsprechendem Datenmaterial ist deutlich akkurater als das was man jährlich von der Rentenkasse an Infos bekommt.
Und für diese Rechnung benötigt man das Durchschnittsentgelt der Rentenversicherung. Da ist mir der sehr hohe Anstieg von 2024 auf 2025 auch direkt ins Auge gestochen.
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Der hohe Anstieg resultiert aus hohen gestiegenen Löhnen. Ich weiß die Zahl nicht mehr genau, aber wir waren doch bei 6-7 % Lohnsteigerungen pro Jahr in etwa (zumindest 2023).
Mit dieser Basis wird 2 Jahre weitergerechnet. Diese Rechnung wird aber nicht dauerhaft aufgehen, da dieses Jahr die Steigerungen kleiner ausfallen werden. Demzufolge steigt das Durchschnittsentgelt auch weniger stark.
Das Durchschnittsentgelt wird zunächst nur vorläufig bestimmt und wird nachher anhand der reellen Zahlen, wenn diese feststehen (ca. 9 Monate später; also September 2025 für 2024) exakt festgelegt.
Dies wird in der Ermittlung deiner Rentenpunkte dann auch angepasst, so dass immer das endgültige Durchschnittsentgelt maßgeblich ist. Das 2026er Entgelt wird mit Sicherheit aufgrund der Formel vorläufig viel zu hoch ausfallen, wird aber später korrigiert.
Schwierig ist es nur, wenn man in Rente geht, dann sind die Werte fix. D.h. wo bislang nur ein vorläufiges Durchschnittsentgelt bekannt ist, bleibt dies bei dem Rentner für immer stehen (da er ja dann auch fixe Rentenpunkte kriegt), bei allen Nochnichtrentnern wird das angeglichen.
Für einige Rentner kann es auch positiv sein, wenn das entgültige Durchschnittsentgelt gestiegen wäre.
Also insgesamt lässt sich hierzu sagen:
Für deine Rente ist nicht entscheidend, wie hoch das Durchschnittsentgelt steigt (also schon auch etwas), aber insgesamt geht es eher darum, wie viele Prozente der TVöD im Vergleich zu allen anderen Branchen, in denen zukünftige Rentner arbeiten, einfährt. Schneidet er überdurchschnittlich ab, steigt dein Entgelt mehr als das Durchschnittsentgelt. Fällt die Erhöhung geringer aus als der Durchschnitt, kommen wir nicht mit dem Durchschnittsentgelt mit und "verlieren" somit Rentenansprüche im Vergleich zum Durchschnitt
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Vielen Dank für Eure Erläuterungen, auch an alle anderen.
KlammeKassen:
https://rp-online.de/politik/deutschland/bundestagswahl/streiks-im-oeffentlichen-dienst-verdi-hat-den-schuss-nicht-gehoert_aid-124374489
"Endlich" mal wieder nettes Gehetze.
Die IG Metall-Streiks hat man natürlich mal schnell vergessen. Nur weil die EVG dieses Mal nicht gestreikt hat, müssen das nun alle so machen - die haben ja auch nicht so krass das Land lahmgelegt wie nichts anderes bei den letzten Tarifverhandlungen..... achja herrlich.
Und sie tut geradeso zu als ob nur fpür 8 % abgeschlossen wird....
Petr Rigortzki:
Die VKA Vertreterin Frau Welge ( Präsident = Ehrenamt) bekommt als Oberbürgermeisterin ca 14500 € / Monat.
Frau BMI Frau Faeser bekommt als Ministerin ca 20000€ / Monat.
Beide haben keinerlei Interesse an einer Tariferhöhung des öffentlichen Dienstes. Beide sind von der Lebensrealitätichtjahre entfernt.
Warum entschliesst sich die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen nicht die beiden Personen von den Verhandlungen auszuschliessen bzw nicht mehr mit diesen beiden zu verhandeln, da sie beide abgedroschene Phrasen über den öffentlichen Dienst veröffentlichen und dabei total weldfremd sind ?!?
cinderella:
--- Zitat von: Petr Rigortzki am 21.02.2025 06:57 ---Die VKA Vertreterin Frau Welge ( Präsident = Ehrenamt) bekommt als Oberbürgermeisterin ca 14500 € / Monat.
Frau BMI Frau Faeser bekommt als Ministerin ca 20000€ / Monat.
Beide haben keinerlei Interesse an einer Tariferhöhung des öffentlichen Dienstes. Beide sind von der Lebensrealitätichtjahre entfernt.
Warum entschliesst sich die Arbeitnehmerseite bei den Verhandlungen nicht die beiden Personen von den Verhandlungen auszuschliessen bzw nicht mehr mit diesen beiden zu verhandeln, da sie beide abgedroschene Phrasen über den öffentlichen Dienst veröffentlichen und dabei total weldfremd sind ?!?
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Ich bin dafür das mit diesen Personen weiter verhandelt wird. Verdi könnte aber mal eine ordentliche Öffentlichkeitsarbeit machen. Dann benennt man mal was Welge und Faeser verdienen. Dann benennt man mal, was wie in den Verhandlungen abläuft. Dann sucht man sich mal bestimmte Berufsgruppen raus und zeigt wie viel diese verdienen. Das kann alles deutlich transparenter gestaltet werden.
Man darf auch mal zeigen wie z.B. Parlamente zur Erhöhung ihrer Diäten kommen. Warum ist das bei denen so einfach und warum ist dort Geld da? Wieso brauchen die mehr und die die deutlich weniger haben nicht?!?
Nicht zuletzt muss man auch mal seine Forderungen erklären. Das Zeitkonto ist doch totaler Blödsinn und eine Verwaltungsaufwand ohne Ende. Nichts wird flexibler. Niemand braucht sich einzubilden das in einem Krankenhaus/Pflegeheim mit Jahresarbeitsplan alle beliebig mit der Arbeitszeit jonglieren können.
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