Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TVöD Kommunen
Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
KlammeKassen:
--- Zitat von: MoinMoin am 21.02.2025 15:55 ---
--- Zitat von: KlammeKassen am 21.02.2025 10:06 ---Zumindest bekommt man den Eindruck aus den Schilderungen von MoinMoin, dass das beim Land relativ einfach geht.
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Ich kann nur für mein Umfeld sprechen und ja, meine ITler bekommen Zulagen. Aber nicht alle! Eben weil nicht alle es wert sind eine zu bekommen.
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Dann wären es bei den Kommunen, die teilweise weit über 1000 Leute beschäftigen, keine Leute, die es Wert wären. Das würde ich so nicht unterschreiben. Klar gibt es auch in jeder Behörde richtige Flaschen, aber es kommen auch hin und wieder Leute, die echt fachlich gut sind und auch "schaffen".
Ich bleibe dabei, dass es aufgrund der Strukturen, der Gegebenheiten, der "Entferntheit" zur örtlichen Politik und der gesamten Haushaltsgröße einfacher ist bei Bund und Land als bei den Kommunen.
Es ist auch so. Der Haushalt umfasst 50 Millionen - 1 Mio. Euro Defizit zwischen Erträgen und Aufwendungen macht sich bemerkbar.
Bei einem Haushalt von 50 Mrd. Euro fallen 1 Mio. Euro Defizit kaum ins Gewicht. Wie es dort heißt, weiß ich nicht, weil das Land Niedersachsen ja immer noch diese uralte, weltfremde Kameralistik nutzt ;) :D
Kurz gesprochen: Die Höhe eines Mitarbeitergehalts (einer Zulage) fällt bei einem kommunalen Haushalt viel mehr ins Gewicht als bei einem großen Landeshaushalt.
KlammeKassen:
--- Zitat von: MoinMoin am 21.02.2025 16:44 ---
--- Zitat von: schnitzelesser am 21.02.2025 16:11 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 21.02.2025 15:47 ---Nein, es wird nicht anderes eingruppiert, sondern übertariflich bezahlt.
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Es wird entsprechend der zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausgehandelten Bewertung der Stelle ("erheblich" dies das ...) bezahlt. Von daher kann kaum von einer übertariflichen Bezahlung gesprochen werden, denn die Bezahlung erfolgt immerhin nach Tarif. Davon abgesehen gibt es natürlich noch übertarifliche Möglichkeiten wie eine Gehaltsvariable, ein Auto etc. pp.
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Also was du sagen willst, ist: es wird bezahlt was man aushandelt, ok.
Die Eingruppierung wird nicht ausgehandelt, sondern die auszuübenden Tätigkeiten bestimmen wie man eingruppiert ist.
Wenn man mehr bezahlt als die Tätigkeiten eingruppiert ist, dann nennt man das übertarifliche Bezahlung.
Wenn man Tätigkeiten übertragen bekommt, sie aber nicht ausübt, dann ist es natürlich nicht übertariflich bezahlt, da hast du natürlich Recht.
Also wenn der Pförtner die Tätigkeiten des Meister Wasserversorgung übertragen bekommt, aber die ganze Zeit nur den Türdrücker bedient, dann ist das tariflich bezahlt, da gebe ich dir Recht, obwohl er nicht seine auszuübenden Tätigkeiten ausübt.
Und nein, ein Auto wäre nicht übertariflich (denn es gibt dafür keinerlei tarifliche Regelungen) , sondern außertariflich. Aber das ist nur korinthen kacki wording
Und wenn JahrhundertwerkTVÖD sagt er kenne 10 Meister die im TVV EG9 sind.
Dann mag das sein, dass sie TVV 9 bezahlt bekommen, der Meister ist aber nur
6.4.1 Handwerks- und Industriemeister mit entsprechenden Tätigkeiten
7.4.1 Handwerks- und Industriemeister mit fachlicher Aufsicht über Handwerker oder Facharbeiter
8.4.1 Handwerks- und Industriemeister, die große Arbeitsstätten (Bereiche, Werkstätten, Abteilungen oder Betriebe) fachlich beaufsichtigen, in denen Handwerker oder Facharbeiter beschäftigt sind
9.4.1 Handwerks- und Industriemeister, die ausdrücklich zu Leitern von großen Arbeitsstätten, in denen Handwerker oder Facharbeiter beschäftigt sind, bestellt sind
also entweder er kennt also 10 Meister die ausdrücklich zu Leitern von großen Arbeitsstätten sind.
oder er kennt welche die falsch bezahlt werden.
Der Meister im TVöD fängt bei 8 an und endet in 9c und hat 4000€ weniger Jahresgehalt.
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Och einen gewissen Spielraum gibt es doch immer - verschieben der Zeitanteile (sind es nun 32 oder 33 % oder 49 oder 50 % - gibt gleich eine EG Unterschied - ebenfalls kann so etwas wie Maß der Verantwortung auch durch Worte weiter ausgeschmückt werden oder bewusst kurz gehalten werden.
Es ist da schon was möglich. Sonst wären gleiche Aufgaben bei unterschiedlichen Kommunen nicht verschieden eingruppiert. Dies gilt auch für gesetzlich normierte Aufgaben wie Rechnungsprüfung, wirtschaftliche Jugendhilfe, oder allgemeine Tätigkeiten wie Buchhalter, Bußgeldstelle etc.
KlammeKassen:
--- Zitat von: Osu am 21.02.2025 18:58 ---Es geht nicht um das verzichten, sondern es hinzunehmen wie es ist.
Es ist leider für viele meiner Stelle für die unteren EGs die Realität, dass es keinen besseren Arbeitgeber finden können.
Und anders finden wir kein Fachpersonal weil der Tarifvertrag ein Trauerspiel ist, bei dem Knowhow und Verantwortung kaum belohn wird.
Es kann sein das bei euch der Umstand anders ist @Bat. Aber stellt mir mal die Frage ob genau diese Personen in der EG5 in der freien Wirtschaft was finden würden, geschweige den etwas besseres. Bei uns leider niemand, und da würde ich mich mich mi einbeziehen.
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"Dieses Mal hinnehmen wegen der Umstände" ist halt schwierig
Ja, der Wirtschaft geht es schlecht. Fakt ist aber auch, dass die VKA in den 2010er Jahren, als Bund und Kommunen teilweise Schulden abgebaut haben, nicht gesagt haben "Finanziell läuft es gerade. Wir könnten unseren Mitarbeitern mal etwas mehr geben." Stattdessen hieß es auch, dass die Kassen klamm sind, da ja noch viele gesetzliche Aufgaben kommen und die Infrastrukturmaßnahmen in Angriff genommen werden.
Eben das ist das üble daran.
Die VKA kann sich nicht ehrlich machen und redet immer das gleiche: "KEIN GELD!!!"
KlammeKassen:
Zu der These, dass die Kommunen kaum Zulagen oder ähnliches, zahlen - und es wesentlich einfacher ist, diese Vorzüge - wie auch Stufenverkürzungen - zu erhalten, mal wieder frisch
https://www.focus.de/politik/briefing/15-milliarden-euro-kommunen-fehlt-mehr-geld-als-befuerchtet_id_260731259.html
Also von Land und Bund wird so etwas auch nie in diesen Dimensionen berichtet.
Es ist schon echt krass, dass Bund und Länder die Kommunen so verhungern lassen und dann geben diese aber nicht die Schuld Ländern und Bund, sondern den eigenen Mitarbeitern, denn die Personalausgaben sind so hoch.
Und druckt dann in irgendwelche Hochglanzbroschüren und teilt vor der Presse mit, wie sehr man die Mitarbeiter doch schätzt und die kommunalen Arbeitgeber so ein toller und attraktiver Arbeitgeber sind, die so viele Möglichkeiten bieten (d. h. quasi null, weil keine finanziellen Spielräume). Anstatt sich mal darum zu kümmern, einen vernünftigen Ausgleich von Ländern und Bund zu erhalten.
KlammeKassen:
Wenn man bedenkt, dass der Tarifabschluss wohl ein paar Monate laufen wird, kann direkt mehr draufgelegt werden:
https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/dak-und-tk-warnen-vor-insolvenzen-finanzlage-katastrophal_70f7387a-232f-47e7-a1ce-f637cf8a2a88.html
Wie kann das sein? Historisch hohe Erhöhungen und trotzdem jetzt schon wieder kein Geld da?
Auch hieß es, dass die Erhöhung um 0,2 % bei der PV reicht, um dieses Jahr zu "überstehen" und dann soll ja eine Pflegeversicherungsreform entwickelt werden.
Echt keine Ahnung wo das noch hinführen soll.
Bald sind wirklich keine 50 % netto mehr übrig in St.kl I
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