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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II

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DiVO:

--- Zitat von: cinderella am 03.03.2025 07:43 ---
--- Zitat von: DiVO am 03.03.2025 07:09 ---
[...]

Ich arbeite seit knapp zehn Jahren im öffentlichen Dienst und ich bilde kontinuierlich weiter und erhöhe so meinen Marktwert. Als es vor fünf Jahren in eine Richtung ging, die mir nicht gefiel, habe ich mich aktiv bei anderen Arbeitgebern beworben und meinen Wechselwillen mit einem Vertragsangebot eienr anderen Firma unterstrichen. Wenige Wochen später wurde ich dann von einer anderen Behörde abgeworben mit deutlich höherem Gehalt und angenehmeren Arbeitsbedingungen. Seitdem habe ich Vorgesetzte, die sich um ihre Mitarbeiter kümmern und es gibt auch ohne Nachfragen Zulagen.

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Ich bin ITler und auch schon etwas älter. Ich musste mich mein gesamtes Berufsleben und auch davor weiterbilden. Das empfand ich nie als etwas Besonderes. Auf meinen Marktwert habe ich dabei nie geschaut sondern nur darauf in wie weit das auch in der Praxis anwendbar ist. Die meisten meiner Arbeitskollegen bilden sich ebenfalls weiter und ich denke daran scheitert es im öffentlichen Dienst nicht. Hier programmiert also keiner mehr in Pascal oder Delphi oder besteht darauf.

Ich freue mich das es anscheinend Arbeitgeber im öD gibt, die ihre Mitarbeiter fördern. Auch finde ich es gut, wenn man selber den Arsch hoch kriegt und mal den Arbeitgeber wechselt. Hab ich selber ein paar mal gemacht. Die Karriere- und Verdienstmöglichkeiten halte ich im öD für deutlich schlechter als die der Privatwirtschaft. Man muss aber auch deutlich weniger leisten. Die die nur öD kennen, werden das wahrscheinlich schwer verstehen können.

Ich hab jetzt eine Bundesbehörde und eine Landesbehörde von innen gesehen. Das was da als Arbeit und Leistung definiert wird, haut dich in Privatwirtschaft aus dem Markt! Heute is Brauchtumspflege wg Rosenmontag?!? Tausense MA bezahlt frei. Find ich als Steuerzahler schlecht.

--- End quote ---

Und wenn du dich in Bereichen weitergebildet hast, die dir in der beruflichen Praxis etwas bringen, dann hast du deinen Mehrwert für den AG erhöht und ein guter AG wird das bemerken und entsprechend honorieren.

Um einen Bezug zu den Tarifverhandlungen herzustellen: Es ist mir pupsegal, ob da jetzt am 1, 2 oder mehr Prozente pro Jahr herauskommen. Ich war früher bei einem Mittelständler und da musste man um jede Erhöhung selbst verhandeln und bekam dann am Ende doch keine. Von daher begrüße ich jede Tariferhöhung. Ich persönlich versuche dann durch individuelle Verhandlungen meine Zulage zu erhöhen oder andere Bonbons zu erhalten wie einen festen 3. HO-Tag. Allein schon die eingesparten Benzin- bzw. Ladekosten bringen mir mehr als die nächste Tariferhöhung.

cinderella:

--- Zitat von: DiVO am 03.03.2025 07:58 ---
Um einen Bezug zu den Tarifverhandlungen herzustellen: Es ist mir pupsegal, ob da jetzt am 1, 2 oder mehr Prozente pro Jahr herauskommen. Ich war früher bei einem Mittelständler und da musste man um jede Erhöhung selbst verhandeln und bekam dann am Ende doch keine. Von daher begrüße ich jede Tariferhöhung. Ich persönlich versuche dann durch individuelle Verhandlungen meine Zulage zu erhöhen oder andere Bonbons zu erhalten wie einen festen 3. HO-Tag. Allein schon die eingesparten Benzin- bzw. Ladekosten bringen mir mehr als die nächste Tariferhöhung.


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Die Prozente braucht man schon, da nicht alle im öD richtig gut verdienen und darauf verzichten können. Ich will auch nicht darauf verzichten, da an anderen Stellen auch kräftig in die Kasse gegriffen wird.
Ich brauch kein "Meine Zeit" Konto oder Urlaubstage. Eine Stunde weniger wäre für mich interessant gewesen - schade, dann eben nicht.
Als ich bei der Umfrage von Verdi mitgemacht habe, hatte ich ein Wahlrecht à la mehr Urlaub oder weniger Wochen-/Jahresstunden  oder mehr Geld im Hinterkopf. Für dieses Konto fehlte und fehlt mir die Fantasie. :)

DiVO:

--- Zitat von: cinderella am 03.03.2025 08:25 ---
--- Zitat von: DiVO am 03.03.2025 07:58 ---
Um einen Bezug zu den Tarifverhandlungen herzustellen: Es ist mir pupsegal, ob da jetzt am 1, 2 oder mehr Prozente pro Jahr herauskommen. Ich war früher bei einem Mittelständler und da musste man um jede Erhöhung selbst verhandeln und bekam dann am Ende doch keine. Von daher begrüße ich jede Tariferhöhung. Ich persönlich versuche dann durch individuelle Verhandlungen meine Zulage zu erhöhen oder andere Bonbons zu erhalten wie einen festen 3. HO-Tag. Allein schon die eingesparten Benzin- bzw. Ladekosten bringen mir mehr als die nächste Tariferhöhung.


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Die Prozente braucht man schon, da nicht alle im öD richtig gut verdienen und darauf verzichten können. Ich will auch nicht darauf verzichten, da an anderen Stellen auch kräftig in die Kasse gegriffen wird.
Ich brauch kein "Meine Zeit" Konto oder Urlaubstage. Eine Stunde weniger wäre für mich interessant gewesen - schade, dann eben nicht.
Als ich bei der Umfrage von Verdi mitgemacht habe, hatte ich ein Wahlrecht à la mehr Urlaub oder weniger Wochen-/Jahresstunden  oder mehr Geld im Hinterkopf. Für dieses Konto fehlte und fehlt mir die Fantasie. :)

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Was ist denn "richtig gut verdienen"? Die einstelligen EGs verdienen im Vergleich zur freien Wirtschaft richig gut. Die zweistelligen EGs haben im ÖD in aller Regel eine gute Work-Life-Balance und gute Arbeitsbedingungen, z. B. jede Minute Arbeit zählt und wird dem Zeitkonto gutgeschrieben. Kenne ich vom Mittelständler auch anders.

Als zweifacher Familienvater, der gerade nach einem Jahr Elternzeit wieder zurückgekomment ist, see ich es anders: Mir würden mehr Urlaubstage gut tun, weil ich so mehr Zeit für meine Familie hätte und wir die Kita-Schließzeiten und Krankheiten der Kinder besser organiseren könnten.

Niedrigere wöchentliche Arbeitszeit wie bei IG-Metall wäre wünschenswert, wird aber so schnell nicht kommen. Daher heißt nun das individuelle Gehalt noch ein wenig zu steigern und dann in Teilzeit wechseln.

MoinMoin:

--- Zitat von: Eukalyptus am 02.03.2025 19:44 ---Aus meiner persönlichen Erfahrung (und damit keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erhebend) heraus: Nach Einführung des Mindestlohnes sind die gering bezahlten Stellen die ich kannte gleich oder bei der nächsten Mindestlohnerhöhung weggefallen. Dann gab es eben diese Leistungen im Servicesektor nicht mehr für die Kunden, basta. Die Stelleninhaber (die übrigens kein Hartz IV aufstockend bezogen) wurden gleich oder perspektivisch arbeitslos.

--- End quote ---
Ich kann dich beruhigen, die Studien zu diesem Thema zeigen, dass die Einführung des Mindestlohn keine Arbeitsplätze gekostet hat.

MoinMoin:

--- Zitat von: 2strong am 03.03.2025 00:33 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 02.03.2025 10:35 ---
--- Zitat von: 2strong am 02.03.2025 10:09 ---Zum anderen - und gewichtiger - wird gering qualifizierte Arbeit dadurch zunehmend teurer. Im Zweifel wird sie dadurch nicht mehr angeboten. Und dadurch verlören alle.

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Nein, sie gehen nicht verloren, sondern siee gehen woanders hin, weil sie es nicht mehr Wert sind, gemacht zu werden, weil man sie nicht bezahlen will.

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Im Gegensatz zu Dir verschreibe ich mich nicht in jedem dritten Wort. In meiner Aussage geht also nichts "verloren", sondern bei zu hohem Mindestlohn werden Arbeitsplätze für Geringqualifizierte nur noch in geringerem Umfang angeboten, so dass der Arbeitgeber daran nichts verdienen kann, der Arbeitnehmer nichts verdienen kann und der Staat im Zweifel zusätzliche Sozialtransfers leisten muss - alle "verlören".

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Im Gegensatz zu mir hast du auch weder eine Rechtschreibstörung noch eine Promotion, insofern verstehe ich den Sinn des ersten Satzes nicht wirklich.

Und auch für dich die Information: Aktueller Stand der Studien besagen, dass die Einführung und die Erhöhungen des Mindestlohns nicht zu Kündigungswellen oder Wegfall von Arbeitsplätzen in dem Niedriglohnsektor geführt hat.

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