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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II

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NelsonMuntz:

--- Zitat von: BVerfGBeliever am 07.03.2025 14:15 ---
3.) Im Gegensatz dazu stecken beispielsweise im norwegischen Staatsfonds rund 1,7 Billionen Euro, also mehr als 300.000 Euro pro Einwohner (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/ist-norwegens-staatsfonds-einfach-zu-erfolgreich-110264783.html).

--- End quote ---

Norwegen ist in vielen Dingen ein ganz schwieriges Beispiel. Fängt bei dem Export von fossilen Brennstoffen an und endet bei spottbilliger Energie aus Wasserkraft ... egal.

Aber bleiben wir bei dem Staatsfond (was ich grundsätzlich für gar keine schlechte Idee halte): Auf DE bezogen reden wir bei 300k pro Einwohner von einem Volumen in Höhe von 24 Billionen Euro. Selbst bei 100k pro Einwohner bleiben das 8 Billionen. Letzteres entspricht ganz grob 2 Jahres-BIP oder aber dem gesamten Geldvermögen der Menschen in diesem Lande. Dieses Kapital müssen die Menschen aber erstmal dort einzahlen (eine Rendite entsteht ja erst, wenn das Geld auch länger dort liegen kann), und einen solchen Fond können wir eben auch nicht durch den Gewinn beim Verkauf von Rohstoffen befüllen.

Ist also ein langer Weg. Bis dahin verbleibt diese Form der Altersicherung eben in der eigenverantwortlich zu pflegenden 3. Säule, was gerade auch in unteren Etagen oft kaum sinnvoll geleistet werden kann.

Gegen eine Kapitalanlage als vollständigen(!) Umlage-Ersatz sprechen dann so Dinge wie ein 3. Weltkrieg oder ein völlig ungebremster Weg in den Klimawandel (was dann auch wieder zum Weltkrieg führt). Hätte man vor ein paar Jahren sicher guten Gewissens als Hirgespinst und Schwarzmalerei zu Recht abgetan. Aber: Die Welt hat sich weitergedreht und hört damit auch nicht auf!

Da der demographische Wandel seit Jahrzehnten bekannt ist, glaube ich eigentlich nicht wirklich an ernsthafte Bemühungen seitens der Politik, hier wirklich wesentliches zu verändern.

Hugo Stieglitz:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 07.03.2025 15:05 ---
--- Zitat von: BVerfGBeliever am 07.03.2025 14:15 ---
3.) Im Gegensatz dazu stecken beispielsweise im norwegischen Staatsfonds rund 1,7 Billionen Euro, also mehr als 300.000 Euro pro Einwohner (https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/ist-norwegens-staatsfonds-einfach-zu-erfolgreich-110264783.html).

--- End quote ---

Gegen eine Kapitalanlage als vollständigen(!) Umlage-Ersatz sprechen dann so Dinge wie ein 3. Weltkrieg oder ein völlig ungebremster Weg in den Klimawandel (was dann auch wieder zum Weltkrieg führt). Hätte man vor ein paar Jahren sicher guten Gewissens als Hirgespinst und Schwarzmalerei zu Recht abgetan. Aber: Die Welt hat sich weitergedreht und hört damit auch nicht auf!

Da der demographische Wandel seit Jahrzehnten bekannt ist, glaube ich eigentlich nicht wirklich an ernsthafte Bemühungen seitens der Politik, hier wirklich wesentliches zu verändern.

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Ich bin auch gegen ein vollständiges Umstellen auf ein kapitalgedecktes System aber in Deinen Weltuntergangsszenarien wird auch das Umlagesystem kollabieren.

Während des 2. Weltkriegs haben sich die Aktien übrigens gar nicht so schlecht entwickelt.

daseinsvorsorge:

--- Zitat von: JohannisBeer am 07.03.2025 11:52 ---
--- Zitat von: Volksverwirrung am 07.03.2025 11:23 ---
Ich vermute folgendes:
3% für 2025, ab Mai 2025, ohne rückwirkende Zahlung
2,5% ab Januar 2026
Keine zusätzlichen freien Tage
Etwas mehr Schichtzulagen für besonders belastete Berufe (Pflege und Co.)
Laufzeit 24 Monate

Damit wird sich Verdi abspeisen lassen. Es wird die Attraktivität des öffentlichen Dienstes nicht steigern und die Probleme werden die gleichen bleiben.

--- End quote ---

Das dürfte der Realität ziemlich nahe kommen. Ich würde als Abspeisungsbeigabe noch einen weiteren Tag Urlaub in  Betracht ziehen. Und auch der "Sockel" dürfte in weniger ausgeprägter Form wieder mit im Spiel sein.

--- End quote ---

Aber aber- wer wird denn gleich in die Luft gehen? „Abgespeist“ werden doch nur die AN, für die die Gewerkschaften verhandelt haben. Der große Rest- also ca.85% - ist doch gar nicht formal davon betroffen, weil nicht organisiert.

Wenn die AGs die Tarifergebnisse dann auf alle AN übertragen, was auf immer mehr auf Unverständnis und Widerstand der Organisierten trifft, welche Verantwortung dafür tragen die Gewerkschaften ?

Oder verhält es sich vielleicht so, dass man selber“clever“ ist, sich den Beitrag spart, weil man ja sowieso das Tarifergebnis erhält ? Das ist als Gewerkschaftsmitglied schon schwer zu ertragen.

Was richtig armselig ist, selbst nicht in die Verhandlung mit seinem AG zu gehen.Und ihm mit Wechsel droht- und ggf. auch umsetzt - wenn die Vorstellungen nicht erfüllt werden. Weil den AGs dies bei ca.95% der AN aber scheissegal ist - wohin mit seinem Frust über das eigene Versagen?

Daswirdnatürlich  an die Gewerkschaften adressiert, die man selber garnicht mit Verhandlungen beauftragt hat. Und schon ist die mentale Schieflage wieder im Lot. Fun fact dabei: Dieser Personenkreis beschwert sich gerne darüber, wie ungerecht ihre Bezahlung ggü. Beamten mit gleicher Tätigkeit ist.

BVerfGBeliever:
@Nelson, Hugo, alles gut, ich sehe keinen Widerspruch zwischen unseren Aussagen und fordere auch nicht, auf ein 100% kapitalgedecktes System umzuschwenken.


Woran ich mich hingegen deutlich gestört habe, ist die "umlagefinanziert hui, kapitalgedeckt pfui" Aussage von @MoinMoin, und zwar aus zwei Gründen:

1.) Was bei 60 Zahlern und 10 Empfängern super funktioniert hat, sieht logischerweise bei 13 Zahlern und 10 Empfängern sehr sehr anders aus.

2.) Im Gegensatz zum umlagefinanzierten wird beim kapitalgedeckten System ZUSÄTZLICHES Geld generiert. Beispielhaft als Zitat aus dem FAZ-Artikel zu Norwegen: "Es ist verblüffend: Nicht einmal ein Drittel der 1700 Milliarden Euro, die der Fonds heute wert ist, haben die Norweger seit 1996 überhaupt eingezahlt. Mehr als zwei Drittel machen dagegen die an den Finanzmärkten erzielten Gewinne aus."

MoinMoin:

--- Zitat von: BVerfGBeliever am 07.03.2025 14:15 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 07.03.2025 08:31 ---Solange wir weiterhin es schaffen, dass in Deutschland sozialverscherungspflichtige Arbeitnehmer sind, solange ist die Rente sicher.
Auch wenn wir zwischen durch einen Börsencrash oder Natokrieg hatten.

Das ist der Vorteil gegenüber ETF gesicherte Renten.

--- End quote ---

Vorteil, aha.
[...]
Also ich wäre, wenn ich Angestellter wäre, eindeutig "Team ETF-gesicherte Renten". Allerdings ist das ja anscheinend bei uns in Deutschland für viele, insbesondere Gewerkschaftler, leider immer noch Teufelszeug..

--- End quote ---
MMmh, du hast offensichtlich nicht verstanden, was mit einem ETF passieren kann und was ich mit, dass ist der Vorteil eines umlagefinanzierten Verfahrens gegenüber einem Team ETF-gesicherten Rente zum Ausdruck gebracht habe.

Nur mal so als gedankliche Anregung: Wenn wir in der BRD ein Team ETF-gesicherte Renten gewesen wäre, was wäre mit den neuen Teammitgliedern aus dem Team Bankrott DDR passiert?
Und wie hoch wäre die Rente der Team Nachkriegsrentner gewesen?

Was korrekt ist, Team Umlagefinanzierung ist zu groß, sollte nur Basisrente abdecken, aber da hast du eben Recht, Teamdeutschland ist zu Doof in ETFs seine Haupt-Rente zu suchen und zu finden.

FunFact: Der fünfstellige Vermögensverlust der letzten ETF Woche ist mir allerdings Schnuppe, das passiert hin und wieder, hab schon nachgekauft.

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