Es sollen ja wirklich zwei Landesverbände für eine Nullrunde für 36 Monate gestimmt haben, der Bund wollte ja zumindest ein Angebot in Höhe der Inflation (ca. 2 % pro Jahr) anbieten. Die Landesverbandvorsitzenden sind doch auch Oberbürgermeister, Landräte usw. Wenn ich in der Behörde angestellt wäre dann würde ich heute Morgen schon an seinem Schreibtisch sitzen und einen Monolog führen. Eine absolute Frechheit.
Das ist dann die von vielen hier so "gelobte" VKA; Nullrunde für 36 Monate. Leider wird m.E. zu viel auf Verdi geschimpft. Ist doch nur logisch, dass diese zunächst mal primär für ihre Klientel verhandelt, und das sind nun mal die unteren Gehaltsgruppen.
Wenn Mitarbeiter in den höheren Gehaltsgruppen stärker in Verdi vertreten wären (bin selbst in EG10), würde auch der Zwang für Verdi sehr hoch werden, für deren Interessen mehr rauszuholen. Immer bedenken: 1 % des Bruttos ist der Mitgliedsbeitrag für die Gewerkschaft. Wenn also die höheren Gehaltsgruppen stärker in Verdi vertreten wären, kämen sie -allein schon wegen der höheren Beiträge- gar nicht umhin, sich auch hierfür stärker einzusetzen. Natürlich macht auch Verdi nicht alles richtig, war auch zwischendurch ausgetreten, weil ich mich schlecht beraten gefühlt habe.
Aber letztendlich: Wenn es keine Gewerkschaften (also auch Verdi) gäbe, glaubt jemand, dass dann die VKA oder die öffentlichen Arbeitgeber freiwillig überhaupt Gehaltserhöhungen anbieten würden? Das sehen wir ja gerade, wo Landesverbände eine Nullrunde für alle für 36 Monate haben wollen. Bitte mal darüber nachdenken.
Und bitte nicht wieder mit "Henne-Ei"-Argument kommen. Das ist das gleiche, wie mit einer Versicherung. Ich muss erstmal meinen Versicherungsbeitrag zahlen, eh die Versicherung für mich eintritt.