Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 602083 times)

monkey

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 587
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2505 am: 18.03.2025 04:59 »
Bis zur Schlichting ist jetzt sowieso Friedenspflicht - erst wenn diese auch scheitert, was sehr unwahrscheinlich ist, darf wieder gestreikt werden oder?

Nein. Die Schlichtung kann auch erfolgreich zu einem Ergebnis führen, das Ergebnis dann aber von der VKA oder von Ver.di abgelehnt werden. Dann kann es wieder Streik geben. Unsicher bin ich mir wegen der Phase zwischen Schlichtungsergebnis und nächster Verhandlungsrunde, wie es da um die Friedenspflicht bestellt ist.

Dumdidum

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 34
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2506 am: 18.03.2025 05:55 »
Na super. Mich würde echt mal interessieren, was genau Wernecke mit Sozialkomponente meint. Die freien Tage? Zeit für Geld fände ich im Prinzip gut, dann könnte sich jeder selbst entscheiden, ob mehr JSZ oder Urlaub. Auf vieles andere könnte ich persönlich gut verzichten, wenn es dafür mehr Prozente gibt.

Die genannten 5,5 % standen ja jetzt mehrmals im Raum, aber wie kann die Laufzeit nicht klar sein? Bis 28 Monate wäre das ja noch ok gewesen, mit Erhöhung der JSZ von 70,5 auf 80% wären das ja jährlich auch noch mal 0,8% (mit Zinseszins-Effekt eigentlich ganz nett und macht deutlich mehr aus, als die meisten aktuell wahrnehmen und ist auch deutlich besser als jede andere Einmalzahlung).

Das Zeit für Geld Modell wäre für mich aber gar keine Option. 30 Prozent der JSZ sind am Ende Monatsbrutto x 0,8 x 0,3 = je nach EG1000-1500 Euro für 3 (!) Tage mehr Urlaub? Bevor jemand auf so viel Kohle verzichten möchte, müsste es da eher 10-12 Tage Urlaub geben.

daseinsvorsorge

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 987
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2507 am: 18.03.2025 06:03 »
Heute Morgen um 8 Uhr Verdi viko für die Tarifbotschafter- da wird man hören, wo es gehakt hat

Kyuss

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 24
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2508 am: 18.03.2025 06:18 »
Gibt es Infos dazu, ob die Vorschläge der Schlichtungskommissionen besser als die AG Angebote der jeweilig letzten Verhandlungsrunden waren?


Imperator

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 91
  • Regierungsinspektor
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2509 am: 18.03.2025 06:38 »
Bis zur Schlichting ist jetzt sowieso Friedenspflicht - erst wenn diese auch scheitert, was sehr unwahrscheinlich ist, darf wieder gestreikt werden oder?

Richtig.

Diederich Heßling

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 7
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2510 am: 18.03.2025 06:53 »
Also offentsichtlich haben Bund, Länder und Gemeinden kein Geld mehr übrig. Es sollen zu den etwa 2,5Billionen € Schulden nochmal bis zu 1,5Bio€ neue Schulden hinzukommen mit dementsprechenden Folgen bzgl. Inflation und Zinsdienst. Mittlerweile hat das Sozialbudget wie im Jahr 2023 eine Höhe von knapp 1,25Bio €. Hierbei waren die größten Posten: Alter und Hinterbliebene 495,0 Mrd. Euro - Krankheit und Invalidität 485,5 Mrd. Euro -  Kinder, Ehegatten und Mutterschaft 143,1 Mrd. Euro. Solange jedoch in einen umlage finanzierten sozialen Sicherungssystem Kinderlose die selben Ansprüche daraus ziehen können, wie Eltern mit Kindern die nicht von Transferzahlungen abhängig sind ist ein systemischer Fehler, dass die aktulle Zuwanderung größtenteils und überproportional in den Sozialstaat und in schlecht bezahlte Beschäftigung erfolgt der andere zu explodierenden Kosten führende Fehler. Weiterhin sind die Aufweichung und der Verstoß gegen die Stabilitätskriterien von Maastricht und die Maßnahmen bzgl. Klimawandel und Ukrainekrieg weitere Preistreiber. Deswegen haben wir dieses Dilemma und mitverantwortlich sind u.a. seit Jahren die Gewerkschaften indem sie diese Politik mitmachten. So was soll also das Herumgeheule? Die Gründe für Reallohnverlust sind durch demokratische Mehrheiten hausgemacht und hinzunehmen und zeichnen sich seit Mitte der 70er Jahre ab. Das ganze forcierte sich durch die Ereignisse der letzten 10-15Jahre wie Schuldenkriese, Griechenlandrettung, Migrationspolitik, Klimapolitik, Familienpolitik, etc. die Liste ist lang. Vieles davon war vermeidbar.
« Last Edit: 18.03.2025 06:59 von Diederich Heßling »

cinderella

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 53
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2511 am: 18.03.2025 06:54 »
Na super. Mich würde echt mal interessieren, was genau Wernecke mit Sozialkomponente meint. Die freien Tage? Zeit für Geld fände ich im Prinzip gut, dann könnte sich jeder selbst entscheiden, ob mehr JSZ oder Urlaub. Auf vieles andere könnte ich persönlich gut verzichten, wenn es dafür mehr Prozente gibt.

Die genannten 5,5 % standen ja jetzt mehrmals im Raum, aber wie kann die Laufzeit nicht klar sein? Bis 28 Monate wäre das ja noch ok gewesen, mit Erhöhung der JSZ von 70,5 auf 80% wären das ja jährlich auch noch mal 0,8% (mit Zinseszins-Effekt eigentlich ganz nett und macht deutlich mehr aus, als die meisten aktuell wahrnehmen und ist auch deutlich besser als jede andere Einmalzahlung).

Das Zeit für Geld Modell wäre für mich aber gar keine Option. 30 Prozent der JSZ sind am Ende Monatsbrutto x 0,8 x 0,3 = je nach EG1000-1500 Euro für 3 (!) Tage mehr Urlaub? Bevor jemand auf so viel Kohle verzichten möchte, müsste es da eher 10-12 Tage Urlaub geben.

Ich find das Ergebnis für 28 Monate Laufzeit sehr schlecht. Auf die Laufzeit müssten es schon 8% sein. Von der JSZ Erhöhung, die ich für gerechtfertigt halte, habe ich in meiner EG beim Bund nichts und viele andere auch nicht. Das ist einfach mau.

Imperator

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 91
  • Regierungsinspektor
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2512 am: 18.03.2025 06:55 »
Gibt es Infos dazu, ob die Vorschläge der Schlichtungskommissionen besser als die AG Angebote der jeweilig letzten Verhandlungsrunden waren?

Wenn man sich die Tarifverhandlungen 2023 genauer anschaut, wurden die Löhne nochmal etwas aufgebessert im Schlichtungsverfahren.

https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/


Das letzte Angebot der AG betrug 8% auf zwei Jahre verteilt. Dazu die EZA i.H.v. 3000 €.
Die Schlichtung hatte 200 € + 5,5% (Im Schnitt waren das 11,2 %, Erhöhung zum 01.03.2024) Erhöhung auf zwei Jahre plus 3000 € EZA vorgeschlagen. Das wurde am Ende ja auch das Ergebnis.

Auf der anderen Seite steht mit Roland Koch ein arbeitgebernaher Vertreter für das Schlichtungsverfahren.
Das kann die Erwartungen nochmal ein wenig drücken.

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2513 am: 18.03.2025 06:59 »
Na super. Mich würde echt mal interessieren, was genau Wernecke mit Sozialkomponente meint. Die freien Tage?

Es ging mal wieder - so würde ich meinen - um "2,5 %, aber mindestens aber 75 Euro (die absolute Zahl kann beliebig verändert werden, Hauptsache das mindestens aber steht im Abschluss.

Das ist langsam auch einfach nicht mehr zu verstehen. Dass man das MAAAAAAAAAAAAAAAAAL macht okay. Aber in jedem Abschluss? Das entwertet wirklich die oberen Entgeltgruppen.

Vor allem verstehe ich das auch nicht, bei der Deutschen Post beispielsweise hat auch verdi verhandelt, und da wird in den unteren Entgeltgruppen sicherlich nicht mehr verdient. Dort fordern sie das doch auch nicht so konsequent. Verdi verhandelt auch in zahlreichen anderen Branchen, und auch da ist das nirgendwo so extrem wie im öffentlichen Dienst..... deshalb findet diese Entwertung auch nur im öffentlichen Dienst so krass stark statt. Ich konnte das beispielsweise 2023 maaaal verstehen, aber dass das jetzt zwanghaft immer kommen muss - und es war vor 2023 auch schon diverse Male drin, wird das FK-Problem in den oberen Entgeltgruppen kein Stück lösen.
Offenbar war das einer der Knackpunkte....

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2514 am: 18.03.2025 07:04 »
Gibt es Infos dazu, ob die Vorschläge der Schlichtungskommissionen besser als die AG Angebote der jeweilig letzten Verhandlungsrunden waren?

Wenn man sich die Tarifverhandlungen 2023 genauer anschaut, wurden die Löhne nochmal etwas aufgebessert im Schlichtungsverfahren.

https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/


Das letzte Angebot der AG betrug 8% auf zwei Jahre verteilt. Dazu die EZA i.H.v. 3000 €.
Die Schlichtung hatte 200 € + 5,5% (Im Schnitt waren das 11,2 %, Erhöhung zum 01.03.2024) Erhöhung auf zwei Jahre plus 3000 € EZA vorgeschlagen. Das wurde am Ende ja auch das Ergebnis.

Auf der anderen Seite steht mit Roland Koch ein arbeitgebernaher Vertreter für das Schlichtungsverfahren.
Das kann die Erwartungen nochmal ein wenig drücken.

Ganz ruhig.

Das Schlichtungskommittee besteht aus 6 AN-Vertretern und 6 AG-Vertretern , den Vorsitz bilden Lühr (AN) und Koch (AG). Ich weiß nicht, ob die beiden schon zu den 12 Leuten dazu zählen oder noch zu den 12 Leuten dazu kommen?!

Jedenfalls ist der Vorsitz nur entscheidend, wenn es keine Einigung gibt. Letztes Mal hatten die AN den Vorsitz, den es aber nicht gebraucht hat, da die Einigung so stattfand - ohne dass es eine höherwertige Patt-Stimme brauchte.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass - wenn Koch einen Vorschlag durchdrückt, weil es keine Einigung gibt in der Schlichtung - würde ich das an verdis Stelle nicht annehmen... Weil dann ja schon klar ist, dass es keine wirkliche Einigung gab....

Unter normalen Umständen dürfte das Ergebnis aus der Schlichtung aber mindestens gleichwertig ("gut" oder "schlecht") wie das zuletzt angebotene sein, ansonsten macht eine Schlichtung ja auch null Sinn. Wenn sich bei dem angebotenen nicht geeinigt werden, wird das bei einem schlechteren Angebot noch eher nicht passieren...

Von daher: es kann im schlimmsten Fall nur gleichwertig bleiben, Tendenz ist eher zu leichten Verbesserungen. Ansonsten wird die Gewerkschaft das niemals annehmen.

DerTechniker

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 290
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2515 am: 18.03.2025 07:06 »
@Tarifbotschafter. Könnt ihr euch nach dem Verdi Meeting kurz melden und die genaueren Gründe erläutern, falls die bekannt gegeben werden?

KlammeKassen

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 3,400
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2516 am: 18.03.2025 07:15 »
"Zuletzt sei es um ein Volumen von 15 Milliarden Euro für zwei Jahre gegangen, sagte Welge. Das sei für die Kommunen in dieser Dimension nicht leistbar gewesen. "Es war nicht realisierbar, einen Gesamtabschluss zu erzielen, der für uns auch nur ansatzweise zu vertreten gewesen ist", sagte Welge, die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen ist."

aus: https://www.zeit.de/arbeit/2025-03/tarifstreit-bund-oeffentlicher-dienst-kommunen-schlichtung-nancy-faeser


Ähm okay.... vorher war das Volumen 15 Mrd. für ein Jahr (angeblich... habe das nie selbst ausgerechnet, hat die VKA zumindest behauptet).

Zuletzt war man bei ca. 15 Mrd. auf zwei Jahre ... das heißt ja schon, dass es eine Halbierung gab (Volumen auf 2 Jahre statt auf einen Jahr).
Und das ist immer noch nicht mal ansatzweise leistbar?

Was haben die denn eigentlich gedacht? Dass die die Gewerkschaften auf 10 % der ursprünglichen Forderung drücken?`






Nancy: "Ich erwarte jetzt aber auch von den Gewerkschaften Kompromissbereitschaft, damit wir am Ende einen guten Abschluss im Sinne der Beschäftigten haben werden", sagte Faeser."

aus: https://www.n-tv.de/politik/Tarifverhandlungen-fuer-oeffentlichen-Dienst-gescheitert-article25636083.html

Einen guten Abschluss für die Beschäftigten?????????????????????????? Jetzt auf einmal oder wie? Dann hätte man doch mal vernünftige Angebote machen können. Junge, junge, was soll denn das mit Wertschätzung zu tun haben?


Faeser ist mittlerweile eine absolute Lachnummer.... und Welge eigentlich genauso.

Beide haben sowohl 2023 als auch 2025 gesagt, dass man sich ganz gewiss einigen werde....... und zack... .. Nichts.
Vielleicht sollte die AG Seite mal andere Leute dahinschicken

Und mit ihrer Eskalationsstrategie des Nichts-Zahlen-Wollens machen sie sich nicht attraktiv. Dass Karin das nicht checkt, dass man in Zeiten von Inflation Geld braucht... Dann sagt sie, dass Wertschätzung nicht unbedingt in Geld erfolgen muss.... Ja klar bei 11 k im Monat wie sie braucht man nicht unbedingt ein paar Kröten mehr.


Also letztes mal war die Schlichtung für die Arbeitgeber teuer (statt 3 / und 2 % über 2 Jahre gab es + 200 + 5,5 %)

Letztes Mal hat die AG-Seite die Schlichtung angerufen, um Streiks zu verhindern, für gescheitert erklärt hatte die Tarifrunde aber die Gewerkschaft.
Dieses Mal haben die AG abgebrochen (wahrscheinlich wegen Schlichtungsvorsitz).

Aber wie gesagt, der Schlichtungsvorsitz bringt meiner Meinung nach nicht viel. Wenn man sich nicht einigen kann und der Vorsitz deshalb einschreiten muss, dürfte verdi normalerweise nicht zustimmen können. Und schlechter als in den Verhandlungen kann es eh nicht sein, sonst wird es ohnehin nicht angenommen


DepletedWorker

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 42
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2517 am: 18.03.2025 07:16 »
Grade in meinem Newsfeed:

"Nachdem die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gescheitert sind, ruft ver.di alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen im Bezirk Kiel-Plön heute zu einem ganztägigen Warnstreik auf."

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Verdi-kuendigt-weiteren-Warnstreik-in-Kiel-Ploen-an,streik3140.html

Matthias91

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 2
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2518 am: 18.03.2025 07:18 »

Gibt es Infos dazu, ob die Vorschläge der Schlichtungskommissionen besser als die AG Angebote der jeweilig letzten Verhandlungsrunden waren?

Wenn man sich die Tarifverhandlungen 2023 genauer anschaut, wurden die Löhne nochmal etwas aufgebessert im Schlichtungsverfahren.

https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/


Das letzte Angebot der AG betrug 8% auf zwei Jahre verteilt. Dazu die EZA i.H.v. 3000 €.
Die Schlichtung hatte 200 € + 5,5% (Im Schnitt waren das 11,2 %, Erhöhung zum 01.03.2024) Erhöhung auf zwei Jahre plus 3000 € EZA vorgeschlagen. Das wurde am Ende ja auch das Ergebnis.

Auf der anderen Seite steht mit Roland Koch ein arbeitgebernaher Vertreter für das Schlichtungsverfahren.
Das kann die Erwartungen nochmal ein wenig drücken.

Ganz ruhig.

Das Schlichtungskommittee besteht aus 6 AN-Vertretern und 6 AG-Vertretern , den Vorsitz bilden Lühr (AN) und Koch (AG). Ich weiß nicht, ob die beiden schon zu den 12 Leuten dazu zählen oder noch zu den 12 Leuten dazu kommen?!

Jedenfalls ist der Vorsitz nur entscheidend, wenn es keine Einigung gibt. Letztes Mal hatten die AN den Vorsitz, den es aber nicht gebraucht hat, da die Einigung so stattfand - ohne dass es eine höherwertige Patt-Stimme brauchte.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass - wenn Koch einen Vorschlag durchdrückt, weil es keine Einigung gibt in der Schlichtung - würde ich das an verdis Stelle nicht annehmen... Weil dann ja schon klar ist, dass es keine wirkliche Einigung gab....

Unter normalen Umständen dürfte das Ergebnis aus der Schlichtung aber mindestens gleichwertig ("gut" oder "schlecht") wie das zuletzt angebotene sein, ansonsten macht eine Schlichtung ja auch null Sinn. Wenn sich bei dem angebotenen nicht geeinigt werden, wird das bei einem schlechteren Angebot noch eher nicht passieren...

Von daher: es kann im schlimmsten Fall nur gleichwertig bleiben, Tendenz ist eher zu leichten Verbesserungen. Ansonsten wird die Gewerkschaft das niemals annehmen.

Das war keine gute Entscheidung von Verdi, das letzte Angebot der VKA abzulehnen. 5,5 % Gehaltserhöhung sind durchaus akzeptabel, und auch eine höhere Jahressonderzahlung (JSZ) ist positiv. Aber was sollen die zusätzlichen freien Tage bringen? Jeder arbeitet im Jahr etwa 221 Tage – was ändert sich groß, wenn es 220 statt 221 Tage sind?

Ich fand das letzte Angebot der VKA vernünftig. Stattdessen hätte es lediglich eine Einmalzahlung für die Nullrunde geben sollen und eine klare Regelung: Wenn die Inflation weiter steigt, wird automatisch ein höherer Prozentsatz nachträglich angepasst – und damit wäre die Sache erledigt.

In der Schlichtung wird sicherlich nichts Besseres herauskommen. Es wird weder drei zusätzliche freie Tage noch 8 % Gehaltserhöhung geben. Sieben Tage Verhandlung, und am Ende steht nur die Schlichtung? Das ist enttäuschend.

DiVO

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 96
Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2519 am: 18.03.2025 07:20 »
Das Zeit für Geld Modell wäre für mich aber gar keine Option. 30 Prozent der JSZ sind am Ende Monatsbrutto x 0,8 x 0,3 = je nach EG1000-1500 Euro für 3 (!) Tage mehr Urlaub? Bevor jemand auf so viel Kohle verzichten möchte, müsste es da eher 10-12 Tage Urlaub geben.

Schön, dass es für dich keine Option darstellt. Für mich wäre es auch unter diesen Konditionen eine tolle Option, die ich sofort annehmen würde. Mir persönlich sind drei Tage mehr Regenerationsphase deutlich wichtiger als die paar Euro, die ansonsten theorisch auf die aktuelle JSZ on top kämen. In unserer Familie sind mehrere Personen bei Unternehmen, bei denen der IGM-Tarif gilt. Als es dort vor wenigen Jahren die Wahl gab zwischen mehr Gehalt oder zusätzlichen Urlaubstagen, haben sich alle für die Urlaubstage entschieden. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir alle kleine Kinder haben, die Kita oder Schule besuchen und wir um jeden Tag Schließzeit/Ferien froh sind, an denen wir irgendwie die Betreuung abdecken können.