Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II  (Read 602090 times)

Silentgalaxy

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2520 am: 18.03.2025 07:24 »
Einfach krank melden.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2521 am: 18.03.2025 07:25 »
Grade in meinem Newsfeed:

"Nachdem die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gescheitert sind, ruft ver.di alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen im Bezirk Kiel-Plön heute zu einem ganztägigen Warnstreik auf."

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Verdi-kuendigt-weiteren-Warnstreik-in-Kiel-Ploen-an,streik3140.html

 ;D ;D ;D

Nancy meinte es geht in 3 Tagen los... bis dahin kann theoretisch gestreikt werden afaik

cinderella

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2522 am: 18.03.2025 07:32 »
Das Zeit für Geld Modell wäre für mich aber gar keine Option. 30 Prozent der JSZ sind am Ende Monatsbrutto x 0,8 x 0,3 = je nach EG1000-1500 Euro für 3 (!) Tage mehr Urlaub? Bevor jemand auf so viel Kohle verzichten möchte, müsste es da eher 10-12 Tage Urlaub geben.

Schön, dass es für dich keine Option darstellt. Für mich wäre es auch unter diesen Konditionen eine tolle Option, die ich sofort annehmen würde. Mir persönlich sind drei Tage mehr Regenerationsphase deutlich wichtiger als die paar Euro, die ansonsten theorisch auf die aktuelle JSZ on top kämen. In unserer Familie sind mehrere Personen bei Unternehmen, bei denen der IGM-Tarif gilt. Als es dort vor wenigen Jahren die Wahl gab zwischen mehr Gehalt oder zusätzlichen Urlaubstagen, haben sich alle für die Urlaubstage entschieden. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir alle kleine Kinder haben, die Kita oder Schule besuchen und wir um jeden Tag Schließzeit/Ferien froh sind, an denen wir irgendwie die Betreuung abdecken können.

Das hat damit zu tun, dass du und die Metaller sehr viel Geld verdienen und ihr es euch leisten könnt. Guck mal in die Tabellen und überlege was du mit net EG7 reißen könntest!? Und die in den unteren Gruppen haben auch Kinder.

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2523 am: 18.03.2025 07:36 »
Also ich sehe das Problem nicht unbedingt bei den Arbeitgebern.
Wenn eine Gewerkschaft insgesamt 8 % (verschachtelt in Zuschlägen, prozentualen Erhöhungen und JSZ usw.), aber mindestens 350 Euro fordert und dazu noch mehr Urlaub und Zeit-Konto und und und was will da ein AG überhaupt erst einmal für ein Angebot machen?

Mehr Urlaub ist in der heutigen Zeit einfach fehl am Platz. Mein Zeit-Konto ist völliger schwachsinn. 
Noch mehr Urlaub für Gewerkschaftsmitglieder macht doch kein Arbeitgeber, ist ja auch wieder Bürokratie ohne Ende.

Man sollte einfach mal klare Forderungen stellen!!!

Die Forderung kann in wirklich schwierigen Zeiten (Corona, Finanzkrise oder was auch immer) einfach auch mal heißen, JSZ auf 100 % für alle und fertig. Das muss aber totale Ausnahme sein.

Dieses Jahr hätte man einfach 6 % lineare Erhöhung auf 12 Monate fordern können und wenn man dann mit 2x 3 % für 2025 und 2026 rauskommt, dann ist es gut.

Verdi ist einfach keine gute Gewerkschaft. Das ist leider der Fakt. Ob Faeser und die Karin gut sind, ist eine andere Frage.




DepletedWorker

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2524 am: 18.03.2025 07:37 »
Grade in meinem Newsfeed:

"Nachdem die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst gescheitert sind, ruft ver.di alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen im Bezirk Kiel-Plön heute zu einem ganztägigen Warnstreik auf."

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Verdi-kuendigt-weiteren-Warnstreik-in-Kiel-Ploen-an,streik3140.html

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Nancy meinte es geht in 3 Tagen los... bis dahin kann theoretisch gestreikt werden afaik

Ach die gute Nancy.. wollte doch die Schlichtung weil deshalb nicht gestreikt werden kann :D
Ich bin für flächendeckende Warnstreiks zu Ostern ^^

Volksverwirrung

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2525 am: 18.03.2025 07:37 »
Das Schlimme an der Sache ist, wie sich die Medien auf die 5,5% stürzen und dabei die Laufzeit weg lassen.

Das vermittelt an Außenstehende schnell den Eindruck, als würde der öffentliche Dienst den Hals nicht voll bekommen, weil sich 5,5% ja erstmal gut anhören. Das wären dann 1,83% p.a. bei einer Laufzeit von 36 Monaten.

Die Berichterstattung der Medien ist mal wieder tendenziös. Wie so oft. Die sollten sich schämen.

Hitchkock

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2526 am: 18.03.2025 07:40 »
Laut ver.di Tabelle bleibt es bei dem letzten Angebot:

2 Prozent ab 1.10.2025
2 Prozent ab 1.7.2026
1,5 Prozent ab 1.7.2027

Laufzeit 36 Monate, eventuell etwas kürzer (was heißt etwas ?).

So oder so eine Frechheit, einen 3 jährigen Abschluss unterhalb der Inflation vorzuschlagen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2527 am: 18.03.2025 07:41 »

Gibt es Infos dazu, ob die Vorschläge der Schlichtungskommissionen besser als die AG Angebote der jeweilig letzten Verhandlungsrunden waren?

Wenn man sich die Tarifverhandlungen 2023 genauer anschaut, wurden die Löhne nochmal etwas aufgebessert im Schlichtungsverfahren.

https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2023/


Das letzte Angebot der AG betrug 8% auf zwei Jahre verteilt. Dazu die EZA i.H.v. 3000 €.
Die Schlichtung hatte 200 € + 5,5% (Im Schnitt waren das 11,2 %, Erhöhung zum 01.03.2024) Erhöhung auf zwei Jahre plus 3000 € EZA vorgeschlagen. Das wurde am Ende ja auch das Ergebnis.

Auf der anderen Seite steht mit Roland Koch ein arbeitgebernaher Vertreter für das Schlichtungsverfahren.
Das kann die Erwartungen nochmal ein wenig drücken.

Ganz ruhig.

Das Schlichtungskommittee besteht aus 6 AN-Vertretern und 6 AG-Vertretern , den Vorsitz bilden Lühr (AN) und Koch (AG). Ich weiß nicht, ob die beiden schon zu den 12 Leuten dazu zählen oder noch zu den 12 Leuten dazu kommen?!

Jedenfalls ist der Vorsitz nur entscheidend, wenn es keine Einigung gibt. Letztes Mal hatten die AN den Vorsitz, den es aber nicht gebraucht hat, da die Einigung so stattfand - ohne dass es eine höherwertige Patt-Stimme brauchte.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass - wenn Koch einen Vorschlag durchdrückt, weil es keine Einigung gibt in der Schlichtung - würde ich das an verdis Stelle nicht annehmen... Weil dann ja schon klar ist, dass es keine wirkliche Einigung gab....

Unter normalen Umständen dürfte das Ergebnis aus der Schlichtung aber mindestens gleichwertig ("gut" oder "schlecht") wie das zuletzt angebotene sein, ansonsten macht eine Schlichtung ja auch null Sinn. Wenn sich bei dem angebotenen nicht geeinigt werden, wird das bei einem schlechteren Angebot noch eher nicht passieren...

Von daher: es kann im schlimmsten Fall nur gleichwertig bleiben, Tendenz ist eher zu leichten Verbesserungen. Ansonsten wird die Gewerkschaft das niemals annehmen.

Das war keine gute Entscheidung von Verdi, das letzte Angebot der VKA abzulehnen. 5,5 % Gehaltserhöhung sind durchaus akzeptabel, und auch eine höhere Jahressonderzahlung (JSZ) ist positiv. Aber was sollen die zusätzlichen freien Tage bringen? Jeder arbeitet im Jahr etwa 221 Tage – was ändert sich groß, wenn es 220 statt 221 Tage sind?

Ich fand das letzte Angebot der VKA vernünftig. Stattdessen hätte es lediglich eine Einmalzahlung für die Nullrunde geben sollen und eine klare Regelung: Wenn die Inflation weiter steigt, wird automatisch ein höherer Prozentsatz nachträglich angepasst – und damit wäre die Sache erledigt.

In der Schlichtung wird sicherlich nichts Besseres herauskommen. Es wird weder drei zusätzliche freie Tage noch 8 % Gehaltserhöhung geben. Sieben Tage Verhandlung, und am Ende steht nur die Schlichtung? Das ist enttäuschend.

Die Frage ist, wie die 5,5 % aufgeteilt waren?!
Wenn es dieses Jahr 0,5 % sind und nächstes Jahr im Dezember 5,0 %, ist es auch wenig.....
JSZ Erhöhung finde ich super

Ich fand die Idee von den AG auch nicht mal schlecht, JSZ optional gegen Urlaub tauschen zu können. Dann können die Leute, die unbedingt mehr Freizeit haben wollen, das so tauschen und die anderen erfreuen sich über mehr Geld.

Dass in der Schlichtung was schlechteres rauskommt, glaube ich nicht. Was soll die denn dann bringen? Verdi muss das Ergebnis nicht annehmen! Und warum sollte verdi ein schlechteres Ergebnis annehmen als bereits vorhanden war? Wäre völlig widersinnig!
Es wird danach über das Schlichtunsgergebnis wieder bei Lachshäppchen beraten.

Der Lachshäppchenlieferant sollte seine Lachshäppchen mal weniger köstlich machen, die sind ja offenbar jetzt immer so heiß darauf, nach einer dritten Runde noch einmal zusammenzukommen. Bereits in der dritten Runde wollte man einen Tag mehr als geplant vom leckeren Buffet naschen.

Die Abgeordneten können dieses Jahr ja mal auf die Diätenerhöhung verzichten und das mit in den Topf werfen. Hinzu kommen die Diäten von etwa 100 Abgeordneten, die nicht mehr im Budnestag sind (Verkleinerung um ca. 100 Sitze), die Gelder wären verteilungsbereit  :P

KlammeKassen

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« Antwort #2528 am: 18.03.2025 07:44 »
Das Zeit für Geld Modell wäre für mich aber gar keine Option. 30 Prozent der JSZ sind am Ende Monatsbrutto x 0,8 x 0,3 = je nach EG1000-1500 Euro für 3 (!) Tage mehr Urlaub? Bevor jemand auf so viel Kohle verzichten möchte, müsste es da eher 10-12 Tage Urlaub geben.

Schön, dass es für dich keine Option darstellt. Für mich wäre es auch unter diesen Konditionen eine tolle Option, die ich sofort annehmen würde. Mir persönlich sind drei Tage mehr Regenerationsphase deutlich wichtiger als die paar Euro, die ansonsten theorisch auf die aktuelle JSZ on top kämen. In unserer Familie sind mehrere Personen bei Unternehmen, bei denen der IGM-Tarif gilt. Als es dort vor wenigen Jahren die Wahl gab zwischen mehr Gehalt oder zusätzlichen Urlaubstagen, haben sich alle für die Urlaubstage entschieden. Hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir alle kleine Kinder haben, die Kita oder Schule besuchen und wir um jeden Tag Schließzeit/Ferien froh sind, an denen wir irgendwie die Betreuung abdecken können.

Oder, dass man bei der IG Metall ohnehin üppig verdient  ;).
Dass das ALLE gemacht haben, würde ich auch bezweifeln... vielleicht ein Großteil, aber sicherlich nicht alle.
Oder gibt es für den Betrieb eine MEhrheitsentscheidung, dass das nach Abstimmung alle so machen muss (also Mehrheit entscheidet, ob Geld oder Freizeit).

Das hat auch viel mit Lebensphasen zu tun.
In Stufe 1 braucht man sicherlich eher Geld als in Stufe 6

Daher finde ich die Idee gar nicht mal so schlecht von den Arbeitgebern

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2529 am: 18.03.2025 07:48 »
Also ich sehe das Problem nicht unbedingt bei den Arbeitgebern.
Wenn eine Gewerkschaft insgesamt 8 % (verschachtelt in Zuschlägen, prozentualen Erhöhungen und JSZ usw.), aber mindestens 350 Euro fordert und dazu noch mehr Urlaub und Zeit-Konto und und und was will da ein AG überhaupt erst einmal für ein Angebot machen?

Mehr Urlaub ist in der heutigen Zeit einfach fehl am Platz. Mein Zeit-Konto ist völliger schwachsinn. 
Noch mehr Urlaub für Gewerkschaftsmitglieder macht doch kein Arbeitgeber, ist ja auch wieder Bürokratie ohne Ende.

Man sollte einfach mal klare Forderungen stellen!!!

Die Forderung kann in wirklich schwierigen Zeiten (Corona, Finanzkrise oder was auch immer) einfach auch mal heißen, JSZ auf 100 % für alle und fertig. Das muss aber totale Ausnahme sein.

Dieses Jahr hätte man einfach 6 % lineare Erhöhung auf 12 Monate fordern können und wenn man dann mit 2x 3 % für 2025 und 2026 rauskommt, dann ist es gut.

Verdi ist einfach keine gute Gewerkschaft. Das ist leider der Fakt. Ob Faeser und die Karin gut sind, ist eine andere Frage.

Es ist völlig irrsinnig.... auch jetzt über die Altersteilzeit zu reden... wo die politik Aktivrente bieten will statt verpflichtender Rentenerhöhung.
Man kann nicht bei Fachkräftemangel und unbesetzten Stellen noch alle mehr frei machen lassen und früher in Rente schicken... das ist für die jüngere Generation, die sowieso demnächst Sozialabgaben bis zum Ab****** zahlen muss, krass unsozial (*Zitat Werneke*), weil die Arbeit, der Stress und der Druck an diesen hängen bleibt.

Man könnte aber das Entgelt deutlich erhöhen und vielleicht mal Getränke stellen oder sowas  ::)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2530 am: 18.03.2025 07:49 »
Also ich sehe das Problem nicht unbedingt bei den Arbeitgebern.
Wenn eine Gewerkschaft insgesamt 8 % (verschachtelt in Zuschlägen, prozentualen Erhöhungen und JSZ usw.), aber mindestens 350 Euro fordert und dazu noch mehr Urlaub und Zeit-Konto und und und was will da ein AG überhaupt erst einmal für ein Angebot machen?

Mehr Urlaub ist in der heutigen Zeit einfach fehl am Platz. Mein Zeit-Konto ist völliger schwachsinn. 
Noch mehr Urlaub für Gewerkschaftsmitglieder macht doch kein Arbeitgeber, ist ja auch wieder Bürokratie ohne Ende.

Man sollte einfach mal klare Forderungen stellen!!!

Die Forderung kann in wirklich schwierigen Zeiten (Corona, Finanzkrise oder was auch immer) einfach auch mal heißen, JSZ auf 100 % für alle und fertig. Das muss aber totale Ausnahme sein.

Dieses Jahr hätte man einfach 6 % lineare Erhöhung auf 12 Monate fordern können und wenn man dann mit 2x 3 % für 2025 und 2026 rauskommt, dann ist es gut.

Verdi ist einfach keine gute Gewerkschaft. Das ist leider der Fakt. Ob Faeser und die Karin gut sind, ist eine andere Frage.

Diese Forderung nach mehr Freizeit kommt auch einfach zu spät. Das wäre in den 2010ern gut machbar gewesen - da hatten wir nahezu eine Nullinflation, jedenfalls waren wir fast immer unter dem EZB Zielwert von 2,0 %.
Aber das gleichzeitig mit fetten Erhöhungen wird schon schwer. Und die Erhöhungen braucht es aufgrund der Inflation einfahch

karstenbrit

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2531 am: 18.03.2025 07:51 »

Tjoar bis man 1.000 MRD. Sondervermögen aufnimmt. Dann fliegt uns allen die Inflation um die Ohren. Nächsten Jahre sind es dann 5-7% Inflation. Da bringen die 3 % dann nicht viel...

Eher unwahrscheinlich. Staatliche Investitionen für sich allein gesehen haben keinen Effekt auf die Inflation. Erst wenn davon auch die Löhne in der breiten Masse davon profitieren, könnte es Auswirkungen auf die Inflation haben. Da jedoch nur sehr punktuell investiert wird und die Investitionen eher in die Taschen der Unternehmer/Aktionäre fließen, wird die Investition auch nicht für den gewünschten Boom sorgen.
Nein, wenn du diese gigantische Summe in einen Markt steckst, der nicht mehr Output liefern kann, dann hast du unmittelbar Inflation. Vor u.a. diesem Hintergrund sind >3x Monate Laufzeit eher mies aus Arbeitnehmersicht.


Na super. Mich würde echt mal interessieren, was genau Wernecke mit Sozialkomponente meint. Die freien Tage?

Es ging mal wieder - so würde ich meinen - um "2,5 %, aber mindestens aber 75 Euro (die absolute Zahl kann beliebig verändert werden, Hauptsache das mindestens aber steht im Abschluss.

Das ist langsam auch einfach nicht mehr zu verstehen. Dass man das MAAAAAAAAAAAAAAAAAL macht okay. Aber in jedem Abschluss? Das entwertet wirklich die oberen Entgeltgruppen.
Vermutlich ist eine prozentuale Erhöhung über alle EGs wirtschaftlich nicht darstellbar. Wie viel bekommt man in EG1, 14,xx€ pro Stunde? Man plant den Mindestlohn auf 15€ anzuheben, d.h. du müsstest pauschal um 5%erhöhen, um die unteren EGs sicher über den Mindestlohn zu heben (keine genauen Zahlen ausgerechnet, sicher mehr, um ein paar Cent Abstand zu erreichen). Das ist dasselbe Problem, was es auch bei den Beamten gibt, wodurch es allerlei zusätzliche Erhöhungen in den letzten Jahren für diese gab (erhöhte Familienzuschläge, Wegfall der unteren Gruppen, weitere Zuschläge, stärkere/zusätzliche prozentuale Erhöhungen, die es beim Tarifvertrag für Angestellte nicht gab, usw). Mit einem Sockelbetrag löst man dieses Problem.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2532 am: 18.03.2025 07:51 »
Das Schlimme an der Sache ist, wie sich die Medien auf die 5,5% stürzen und dabei die Laufzeit weg lassen.

Das vermittelt an Außenstehende schnell den Eindruck, als würde der öffentliche Dienst den Hals nicht voll bekommen, weil sich 5,5% ja erstmal gut anhören. Das wären dann 1,83% p.a. bei einer Laufzeit von 36 Monaten.

Die Berichterstattung der Medien ist mal wieder tendenziös. Wie so oft. Die sollten sich schämen.

Da wirst du dich drangewöhnen müssen. Das wird beim öffentlichen Dienst immer so gemacht.
Diese faulen raffgierigen Beamten; chillen eh nur und wollen noch Unmengen von Geld von den Steuergeldern!!!! Welch Drama

und ja.... Beamte.... denn im öffentlichen Dienst arbeiten nur Beamte  ;)

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2533 am: 18.03.2025 07:52 »
Laut ver.di Tabelle bleibt es bei dem letzten Angebot:

2 Prozent ab 1.10.2025
2 Prozent ab 1.7.2026
1,5 Prozent ab 1.7.2027

Laufzeit 36 Monate, eventuell etwas kürzer (was heißt etwas ?).

So oder so eine Frechheit, einen 3 jährigen Abschluss unterhalb der Inflation vorzuschlagen.

WTF
Okay... das Angebot ist gnadenlos........

Gestern stand doch schon irgendwo etwas von 5,5 % für 24 Monate.

Also für 3 Jahre ist das eine absolute Frechheit.

Und dieses Jahr erst ab Oktober, damit man auch nicht einmal eine höhere JSZ bekommt.


Bei dir steht jetzt aber auch nichts von höherer JSZ?

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion II
« Antwort #2534 am: 18.03.2025 07:54 »
Das einzige Problem ist hier Verdi.

Das AG nicht freiwillig das Geld aus der Tasche rücken ist klar, aber diese Forderungen sind Mist.
Ich kann nicht immer mit der Sozialkomponente kommen um dadurch meine Wiederwahl zu sichern. Im Endeffekt kleben die Verdi-Leute auch an ihren Stühlen. Das ist das große Problem.

Kein Arbeitgeber würde den eher niedrig Qualifizierten laufend solche Erhöhungen geben, wie Verdi dies fordert.
Man kann niemandem, der ca. 2.000 Euro mtl. verdient einfach 350 Euro mehr geben, das sind 17,5 % Erhöhung. Klar war das nur die Forderung, aber selbst wenn die Hälfte rauskommt ist das einfach zu viel.

Und wer weniger verdient, soll sich entsprechend qualifizieren und kann dann auch auf höherwertigen Stellen mehr verdienen. Aber es kann nicht sein, dass wir in ein paar Jahren fast eine Einheitstabelle haben.

Deshalb: VERDI ist das Problem. Und das so direkt aber erst seit Werneke der Vorsitzende ist. Vorher war das nie so krass mit der "Sozialkomponente". Für mich ist eine Sozialkomponente, wenn ein E12-E15 genauso viele Steuern zahlt wie ein E4-E6, darüber kann man ja dann auch mal sprechen.

Es kann nicht sein, dass man sich jahrelang qualifiziert, Studium usw. und dann am Ende nur marginal mehr verdient wie jemand ungelerntes... Jetzt mal überspitzt gesagt. Das ist einfach linkes Gedankengut in der Gewerkschaft und das kommt auch von Ihrem Linken-Volkswirt, der auch hinter solchen Forderungen steckt.