Es war zumindest eine Idee um etwas Struktur reinzubringen. Hast du andere Ideen neben der BH Prüfung, welche Zertifikate ien Hund vorweisen könnte/müsste/sollte?
Da es kein Zertifikat "Bürokompatibel" im Bereich von Hunden gibt, würde ich mich da nicht so dran festbeißen (ha!).
Ich würde nur die nachweisbaren Basics fordern: Theoretischer/Praktischer Sachkundenachweis des Mitarbeiters, Hundehalterhaftpflichtversicherung, Impfungen (insb. Tollwut). Und dann ein Regelwerk aufstellen mit Konsequenzen bei Nichtbeachtung:
- Gesunder Menschenverstand
- Kein Hund in der Teeküche
- Kein Hund unbeobachtet alleine im Flur/fremden Büros
- Bei Verlassen des Arbeitsplatzes Hund ins Körbchen/zur Aufsicht zur Kollegin/Bürotür schließen
- Kein Anspringen von Kollegen
- Keine Hundepfoten auf Tischhöhe
- Kein Kuscheln auf dem Schoß am Schreibtisch
- Kein ständiges Bellen/Winseln
- Kein aggressives Verhalten ggü. anderen Hunden oder Kollegen
- Bei Läufigkeit Hygieneschlüppi und kein rumlaufen lassen dort, wo andere Hunde, insbesondere Rüden sich aufhalten, weil deren Hormone sonst durchdrehen könnten
- Kein Hund in Toilettenräumen
- Generell kein störendes Verhalten
Wenn das Nichtbeachten der Regeln dann dazu führt, dass im Büro Chaos entsteht, darf der Hund eben (erstmal, bspw. 3 Monate) nicht mehr ins Büro kommen.
Ich verstehe natürlich den Wunsch, sich direkt mit irgendwelchen Zertifikaten abzusichern. Das bringt nur leider nichts, weil auch Hunde, die auf dem Platz millimetergenau am Bein entlanglaufen und da auf jedes noch so leise Wort hören, im Büro den größten Unsinn im Kopf haben können. Am Ende arbeitest du da aber immer mit Lebewesen, wo wie bei den menschlichen Kollegen auch Regeln mal mehr, mal weniger streng ausgelegt werden müssen. Die Priorität sollte darauf liegen, dass sich niemand so sehr gestört fühlt, dass er nicht arbeiten kann oder gesundheitlich beeinträchtigt wird. Das ist aber generell situationsabhängig und kann nicht durch den Nachweis eines Zertifikats ersetzt werden. Da sollte der Hundehalter aber auch ehrlich genug sein, um einschätzen zu können, ob man den Hund mitnehmen sollte oder nicht.
Trotzdem muss man sich dann auch so Fragen stellen wie was passiert, wenn ein Kunde mit Angst oder Allergie kommt. Was macht man mit dem Hund, wenn alle zum Meeting müssen? Kommt der mit und liegt dann mit 5 anderen unterm Tisch oder wuselt rum, weil ihm nach 30 Minuten langweilig wird oder muss alleine im Büro bleiben? Ist der Büroboden geeinget, um ein Malheur schnell und restlos entfernen zu können? Sind sich alle im Klaren darüber, dass das Privileg, seinen Hund mit zur Arbeit nehmen zu dürfen, auch schnell wieder und zwar nur für einige einkassiert werden kann, wenn es einfach den Betrieb beeinflusst?
Gerade bei letzterem sehe ich im öD doch eher Schwierigkeiten. Zumindest bei uns habe ich den Eindruck, dass unsere Führungskräfte eher konfliktscheu und stellenweise nicht sehr durchsetzungsstark sind. Bzw. immer die Befürchtung haben, dass der Kollege dann direkt wegen Diskriminierung o.ä. zum Personalrat rennt und es dann unnötig Stress, Misstrauen und viel Papier für die Tonne gibt. Das kombiniert mit Kollegen, die eigenes Fehlverhalten nicht einzusehen vermögen, ergibt dann nur Ärger. Das ist aber sowieso unabhängig vom Thema Hund da.