Autor Thema: Absinken der 5 %-Hürde?  (Read 1255 times)

ringi

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Absinken der 5 %-Hürde?
« am: 23.02.2025 01:18 »
Hallo,

wie ist das

"Wer nicht wählt, wählt die Großen
Auch wenn immer gesagt wird, wer nicht wähle, wähle extrem – von der Nichtwahl profitieren rechnerisch gesehen alle Parteien, die man nicht gewählt hätte, und zwar proportional zu ihrem Stimmenanteil. Wenn beispielsweise ein SPD-Wähler einmal nicht wählt, dann dürfte davon am meisten die CDU profitieren, und umgekehrt. Am stärksten schadet man natürlich der Partei, die man gewählt hätte, wäre man zur Wahl gegangen. Hinsichtlich der kleinen Parteien – und damit auch der extremen – gibt es noch den Zusatzeffekt, dass man durch Wahlenthaltung oder Ungültigwählen die Fünfprozenthürde ein Stück weit absinken lässt, so dass sie leichter zu überspringen ist. Dieser Effekt ist aber vergleichsweise gering."

gemeint?

Quelle:

https://www.wahlrecht.de/lexikon/ungueltig.html

Sorgt man als Nichtwähler dafür, dass es für alle kleinen Parteien leichter ist, die 5 % zu schaffen? Wie?

Dankeschön.

LG

Rowhin

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Antw:Absinken der 5 %-Hürde?
« Antwort #1 am: 23.02.2025 06:49 »
Mal schauen ob mein Hirn auf dem Weg zum Wahllokal aufbauen schon wach genug ist oder ich Stuss rede - dann gerne korrigieren. Beispielhafte vereinfachte Rechnung:

Die 5% beziehen sich ja auf die abgegebenen gültigen Stimmen, nicht die Wahlberechtigten.

200 Leute sind wahlberechtigt. 100 wählen tatsächlich. Davon wählen 30 CDU, 20 SPD, 20 AfD, 15 Grüne, 10 Linke, 5 BSW. Dann hat die BSW 5%.

Wenn 110 Leute wählen, braucht die BSW 5.5 Stimmen.
Wenn 150 Leute wählen, braucht sie 7.5 Stimmen.

Jede Stimme mehr in System bedeutet für alle Parteien eine größere Hürde. Wenn ich aber diese Stimme einer spezifischen Partei gebe, profitiert sie proportional mehr davon, als wenn ich nicht wähle:

Wenn im obigen Szenario ein Wähler dazukommt, der der SPD seine Stimme gibt, hat diese 31/101 Stimmen und damit 30.7%. Alle anderen benötigen für die 5% dann 0.05*101 = 5.05 Stimmen statt der vorherigen 5. Anders gesagt, 0.05 Stimmen mehr pro Stimme für eine andere Partei.

Bei 1 Mio Nichtwählern von 60 Mio Wahlberechtigten hieße das, die Parteien bräuchten 2,950,000 Stimmen. Bei 2 Mio Nichtwählern brauchen sie nur 2,900,000.