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Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung im öffentlichen Dienst
Lämpel:
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.
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Wie hätte man das denn besser handhaben können?
Faunus:
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 16:05 ---Wenn man sich lang genug einredet, dass der Tausch von Geld gegen Zeit freiwillig ist, dann glaubt man daran.
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Daran muss man nicht glauben. Es ist schlicht Fakt.
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Fakt? Unsinn!
Das ist Dein Glaube/Ideologie, durch wen auch immer beeinflußt.
Ich kann gedanklich da eher Hannah Arendt folgen (und damit Aristoteles) und stimme zu, dass Arbeit nicht mit Freiheit verbunden ist, sondern stellt einen Zwang zur Erhaltung des Lebens dar, dem der Mensch von der Geburt bis zum Tod ständig unterliegt.
Eine der Ersten, der nachweislich "Arbeit zur Pflicht/Muss" erhoben hat, war Luther: Fahrt aufgenommen hat die "Zwang zur Arbeit" durch die Industrialisierung und ist heute den meisten in Fleisch&Blut übergegangen.
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 16:05 ---Auch bekommen manche für die "gleiche" Zeit so viel Geld, dass sie theoretisch mit 40 als Privatier leben können und andere andere müssen bei gleichem Zeitaufwand am Ende Ihres Arbeitslebens zur Rente Bürgergeld beantragen werden.
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Ja, und dass es Unterschiede gibt, ist auch gut so. Die Arbeitskraft von Menschen ist nicht gleich viel wert.
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Dann ist der "Gender Pay Gap" für Dich in Ordnung - also die Arbeitskraft von Frauen ist in Deutschland pro Stunde im Durchschnitt 16 Prozent weniger wert als von Männer?
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 16:05 ---Den Privatier gönne ich jedem, aber in der Rente betteln gehen zu müssen... muss das in so einen reichen Gesellschaft wie unserer wirklich sein?
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Das muss in Deutschland niemand. Aber darüber hinaus widerstrebt es mir, die Ressourcen der Menschen und Unternehmen als sozialstaatliche Umverteilungsmasse zu betrachten.
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Und mir widerstrebt es, dass Vermögenszuwachs weit niedriger besteuert wird wie vergleichbare Lohnarbeit.
Außerdem finde ich es bewerkenswert,
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 16:05 ---Übrigens entwickelt sich die Gesellschaft gegen den Willen der Plantagenbesitzer/Fürsten: Sklaverei/Frohnarbeit ist heute immerhin weltweit geächtet - auch wenn es sie nach wie vor in Teilen der Welt noch gibt.
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Jep. Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.
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*Ironie on*
Nein, wir haben die Quelle des Wohlstands nach China umgeleitet, wo durch die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen unsere PCs, Autos, Konserven, usw. spottbollig hergestellt werden. *Ironie off*
Hast Du Mitleid mit dem einen Einheimischen pro 100/1000 Einheimischen, der dann nicht mehr vom Menschenverkauf profitieren konnte?
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 14:21 ---Das Handeln eines Menschen von seinem Sein getrennt betrachten und unterschiedlichen Werten zuzuordnen...
Was ist der Mensch ohne seine Handlung? Profan ausgedrückt: tot.
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Unsinn.
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Der Wert der Arbeit erschließt sich auf besondere Weise dann, wenn man keine Arbeit mehr hat. Denn was ist der Mensch ohne Arbeit? Viele Gutsituierte behaupten, er sei ein Nichts, ein Schmarotzer, der von dem Geld lebt, das andere erarbeitet haben. (Quelle: Deutsche Welle)
Hegel hat noch vor der Industrialisierung erkannt, dass der Mensch das Produkt seiner eigenen Arbeit ist. Der Mensch wurde nicht von irgendwelchen höheren Wesen erschaffen, sondern das, was er ist, ist er durch das, was er tut.
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 14:21 ---Du hast das System wirklich bis ins Mark verinnerlicht ;)
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Ich habe wirtschaftliche Bildung genossen und mit 25 oder 26 Jahren meine recht marxistischen Überzeugungen endgültig als Unsinn verworfen, ja.
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Scheinbar bist Du im Sozialismus aufgewachsen, hast den Zusammenbruch inkl. des Lügengebäudes erlebt, und hast aus welchen Gründen auch immer dem Sozialismus den Rücken gekehrt und Dich mit Haut und Haaren dem Kapitalismus verschrieben.
Und der ist besser?
Macht es keinen Sinn, aus allem immer das beste zu verwenden?
Nennt man dann "soziale Marktwirtschaft", die auch gerade krieselt, weil die Habgier keine Grenzen kennt.
Ich möchte nicht, dass Wohlstand, Wert und Würde des Menschen an die Arbeit geknüpft werden.
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---
--- Zitat von: Faunus am 14.03.2025 14:21 ---Der, der sich den Schuh anzieht. ;D
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Also wieder nur bloßes Gelaber.
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Ich bin mal mit sehr viel Überzeugung in den Naturwissenschaften gelandet und habe das sozusagen als Hobby (= freiwilllige Arbeit) betrieben. 30 Jahren später war die Überzeugung weg, aber leider noch nicht genug Kapital zum Privatier vorhanden.
Ich würde mich jetzt viel Lieber den ganzen Tag mit Theologie, Philosophie, Psychologie und Gärtnern. Leider muss ich der Lohnarbeit noch ca. 4 Jahre nachgehen.
Faunus:
--- Zitat von: Lämpel am 15.03.2025 11:48 ---
--- Zitat von: FGL am 14.03.2025 17:17 ---Und darüber hinaus haben sich so einige afrikanische Gesellschaften wirtschaftlich nicht davon erholt, dass die britische Kolonialmacht die Sklaverei verboten und damit den Einheimischen die Quelle ihres Wohlstands genommen hat.
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Wie hätte man das denn besser handhaben können?
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Spannende Frage!
Warten wir die Antwort ab ;)
BAT:
Es ist halt in nichtreligösen Kreisen sehr schwierig, einen Wert des Menschen zu erkennen, wenn man ihn aus irgendwelchen Theorien zusammen reimen muss und er nicht eine Grundmaxime ist.
Hegel scheitert dann schon bei ein paar Monate alten Babys....
Faunus:
In Wirtschaftskreisen spricht man von Humankapital.
Man muss nicht religiös sein, um die problematischen Ausdrucksweise
für arbeitende Menschen als planbare Ressourcen oder gar als Kapital zu erkennen.
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