Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung  (Read 410694 times)

Gotep

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1365 am: 02.04.2025 09:07 »
Urlaubstage bringen mir nichts. Ich bin für eine 32h-35h Woche bei vollem Lohnausgleich.
Mein "Sweet Spot" liegt also eher so bei 32h.


Wenn ich dafür auf Entgelt verzichten wollen würde, dann könnte ich auch jetzt schon Teilzeit machen. Ist aber einfach zu teuer. Ich muss noch fürs Alter vorsorgen.

THIS! Das wäre das einzig wahre was ich Feiern würde. Die sollen alle % streichen und das auf die Agenda für die nächsten 24 Monate setzten .... FERTIG !

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1366 am: 02.04.2025 09:08 »
Verdi kritisch bei Jahressonderzahlung – Einigung trotzdem möglich?

Hallo zusammen,

aus gewerkschaftsnahen Kreisen ist zu hören, dass sich Verdi grundsätzlich offen für die Schlichtungsempfehlung vom 28.03.2025 zeigt – allerdings nicht ohne Kritik, insbesondere beim Thema Jahressonderzahlung.

Demnach empfindet Verdi die geplante Staffelung der Erhöhungen als sozial unausgewogen, da überproportional die oberen Entgeltgruppen (E 13 bis E 15) profitieren würden. ...

Verdi findet also das es zu viel Geld gibt und möchte die Schlichtung reduzieren?
War das jetzt die Aufgabe der Gewerkschaft?

Ne wahrscheinliches Ziel:
JSZ bei den oberen EG reduzieren oder so lassen und dafür EG1-8 auf 120 % JSZ

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1367 am: 02.04.2025 09:14 »
Solidarität heißt laut DGB aber nun einmal, dass die Leistungsstarken (hohe EGs) für die unteren EGs verzichten und stärker belastet werden sollen. Ihr wendet hier nur eine andere Definition von Solidarität und Solidaritätsprinzip an als ver.di es tut, so leid es mir tut.

Zitat
Was bedeutet Solidarität für Gewerkschaften?

Solidarität gehört zur Identität der Gewerkschaften. Das gilt vor allem in der Arbeitswelt: Nur gemeinsam ist es möglich, Arbeitsbedingungen zu verbessern. Gewerkschaftliche Solidarität will einen gerechten Machtausgleich zwischen dem ungleichen Verhältnis von Kapital und Arbeit schaffen.

Das gilt aber auch in Staat und Gesellschaft: Wenn Menschen mit hohen Einkommen und Vermögen einen größeren Anteil bei der Finanzierung des Gemeinwesens übernehmen als Menschen mit weniger Geld, ist das solidarisch. Deshalb fordern wir in unserem Steuerkonzept eine Vermögensteuer und Erbschaftsteuer genauso wie niedrigere Steuern für kleine und mittlere Einkommen.

Wir fordern außerdem den Erhalt und Ausbau des solidarischen Sozialsystems in Deutschland. Denn die Sozialversicherungen sichern Beschäftigte ab, wenn sie krank, arbeitslos, arbeitsunfähig oder pflegebedürftig werden oder in Rente gehen. Finanziert werden die Sozialversicherungen zur Hälfte von Arbeitnehmern und zur Hälfte von Arbeitgebern. Und auch das solidarisch: je höher das Gehalt, desto höher die Beiträge.

https://www.dgb.de/mitmachen/erster-mai/was-ist-solidaritaet/

Solidarisch ist demnach, wenn die oberen EGs auf Anteile ihrer JSZ verzichten, damit die unteren EGs etwas mehr Lohn bekommen. Solidarität ist demnach auch die Einbahnstraße von oben nach unten.

Frage ist dann:
Wofür noch in Bildung investieren?

Und mittlerweile soll das jedes Mal gemacht werden... und das führt dazu, dass sich die EG immer mehr angleichen. Und das kann auch nicht Sinn der Sache sein.
Hier ist es so, dass wir insbesondere die Stellen ab EG9b nicht besetzt bekommen, EG1-9a ist meistens nicht das große Problem.
Da hilft diese Politik sicherlich nicht bei....

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1368 am: 02.04.2025 09:16 »
Scheiß Gewerkschaft.
Ich kann doch nicht gegen einzelne Entgeltgruppen Politik machen.
Das ist völlig krank.
Muss aufgelöst und neue Gewerkschaft her.

Gewerkschaften müssen auch keine Versicherungen usw. bieten.

Aber sie verhandeln ja für alle Entgeltgruppen.
Dann sollen sie doch wenigstens sagen, dass sie nur für EG1-9a verhandeln

Philipp

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1369 am: 02.04.2025 09:24 »
Keine Erhöhung der JSZ bei den Gruppen 1-8 ? Na warum denn auch auf 100 Prozent erhöhen  ? Verdienen ja schon genug... >:( .

Wer sich in EG  1 - 8 nicht wohl fühlt und zu wenig Geld verdient kann sich fortbilden und höhere EG anstreben.

Immer dieses Gejammer.

Wir haben genug Möglichkeiten für den Aufstieg innerhalb der Struktur - will niemand. Da will man sich lieber auf EG8 ohne Verantwortung ausruhen, statt auf EG9 oder EG10 intern zu bewerben und sich ein bisschen mehr anzustrengen weils komplizierter wird in der Sachbearbeitung.
Dann rumzuheulen, dass die EG9 oder EG10 mehr Geld bekommt ist frech.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1370 am: 02.04.2025 09:27 »
Ich wollte es eigentlich selbst nicht glauben, aber laut einer sehr gut vernetzten Quelle aus der Gewerkschaftsszene soll Verdi wohl inoffiziell davon abraten, zu hohe Erwartungen an das Ergebnis der Schlichtung zu haben. Angeblich sei „unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ nicht viel mehr drin – und man müsse „verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehen“. Kommt einem das bekannt vor? Richtig, klingt fast 1:1 nach VKA-Sprech.

Es wirkt fast so, als wolle man schon jetzt die Belegschaft auf ein mageres Ergebnis vorbereiten. Vielleicht in der Hoffnung, dass wir dann aus lauter Enttäuschung gar nicht erst den Streik wieder aufnehmen? Ganz ehrlich, langsam frage ich mich, auf welcher Seite Verdi eigentlich steht. Wer so argumentiert, könnte auch direkt am Verhandlungstisch der Arbeitgeber sitzen.

Wenn das das neue „Kämpferische Verdi“ ist – gute Nacht. Ich dachte, wir stehen kurz davor, echten Druck aufzubauen. Stattdessen klingt das hier mehr nach Schadensbegrenzung für die Arbeitgeberseite.

Bleibt wachsam. Ich trau dem Braten nicht.

Das Ergebnis der Schlichtung steht doch schon fest und ist ja ganz in Ordnung.
Frage ist, was das Ergebnis der Tarifverhandlungen generell (nach Samstag) sein wird?

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1371 am: 02.04.2025 09:27 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.

Magst du erklären was für dich Benefits sind, die nach dem TVöD "erlaubt" sind?

Was mir an soften Benefits spontan einfällt:

- bis zu 5 Tage Homeoffice, flexible Arbeitszeiten ohne Kernzeiten, Vereinbarkeit von Arbeit und Familie

Klingt auf den ersten Blick wenig spannend, erweitert den potenziellen Bewerberkreis um ein Vielfaches. So spreche ich zum einen auch den Bewerber aus 100 km Entfernung an und zum anderen auch Frauen.

Wenn es ums Geld geht:

Einfach den Rahmen des Tarifvertrags voll ausschöpfen und den Leuten im Zweifel Zulagen wie Stufenvorweggewährung anbieten oder im Zweifel AT anstellen. Das ist alles günstiger, als 15 Schleifen im Bewerbungsprozess zu drehen und eine Stelle ewig vakant zu lassen.


Alias10

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1372 am: 02.04.2025 09:27 »
Urlaubstage bringen mir nichts. Ich bin für eine 32h-35h Woche bei vollem Lohnausgleich.
Mein "Sweet Spot" liegt also eher so bei 32h.


Wenn ich dafür auf Entgelt verzichten wollen würde, dann könnte ich auch jetzt schon Teilzeit machen. Ist aber einfach zu teuer. Ich muss noch fürs Alter vorsorgen.

THIS! Das wäre das einzig wahre was ich Feiern würde. Die sollen alle % streichen und das auf die Agenda für die nächsten 24 Monate setzten .... FERTIG !

Sehe ich genauso. Wird Verdi aber niemals nimmer nie hinkriegen. Nichtmal eine Stunde schaffen die.

Bei dem was man von Verdi so gewohnt ist, ist man ja schon "beruhigt", wenn die nicht auch noch Gehaltskürzungen zustimmen.

KlammeKassen

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1373 am: 02.04.2025 09:37 »
Nur mal so am Rande:
IG Metall fordert 7% für 24 Monate. Mal schauen was da nun rauskommt. Weniger gefordert und mehr bekommen vermute ich mal.

7 % für 12 Monate

cinderella

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1374 am: 02.04.2025 09:38 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.

Magst du erklären was für dich Benefits sind, die nach dem TVöD "erlaubt" sind?

Was mir an soften Benefits spontan einfällt:

- bis zu 5 Tage Homeoffice, flexible Arbeitszeiten ohne Kernzeiten, Vereinbarkeit von Arbeit und Familie

Klingt auf den ersten Blick wenig spannend, erweitert den potenziellen Bewerberkreis um ein Vielfaches. So spreche ich zum einen auch den Bewerber aus 100 km Entfernung an und zum anderen auch Frauen.

Wenn es ums Geld geht:

Einfach den Rahmen des Tarifvertrags voll ausschöpfen und den Leuten im Zweifel Zulagen wie Stufenvorweggewährung anbieten oder im Zweifel AT anstellen. Das ist alles günstiger, als 15 Schleifen im Bewerbungsprozess zu drehen und eine Stelle ewig vakant zu lassen.

Versuch mal deinen Fokus etwas zu weiten. Es gehören Pfleger, Busfahrer und sehr viele andere dazu die eben feste Arbeitszeiten und kein HomeOffice haben. Ich stimme dir bei den Benefits zu. Die gibt es aber eben nicht für jeden! Einige haben ja nach deren Aussage nicht einmal eine richtige Pause.

blanket

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1375 am: 02.04.2025 09:53 »
Ich wollte es eigentlich selbst nicht glauben, aber laut einer sehr gut vernetzten Quelle aus der Gewerkschaftsszene soll Verdi wohl inoffiziell davon abraten, zu hohe Erwartungen an das Ergebnis der Schlichtung zu haben. Angeblich sei „unter den aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten“ nicht viel mehr drin – und man müsse „verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehen“. Kommt einem das bekannt vor? Richtig, klingt fast 1:1 nach VKA-Sprech.

Es wirkt fast so, als wolle man schon jetzt die Belegschaft auf ein mageres Ergebnis vorbereiten. Vielleicht in der Hoffnung, dass wir dann aus lauter Enttäuschung gar nicht erst den Streik wieder aufnehmen? Ganz ehrlich, langsam frage ich mich, auf welcher Seite Verdi eigentlich steht. Wer so argumentiert, könnte auch direkt am Verhandlungstisch der Arbeitgeber sitzen.

Wenn das das neue „Kämpferische Verdi“ ist – gute Nacht. Ich dachte, wir stehen kurz davor, echten Druck aufzubauen. Stattdessen klingt das hier mehr nach Schadensbegrenzung für die Arbeitgeberseite.

Bleibt wachsam. Ich trau dem Braten nicht.

Das Ergebnis der Schlichtung steht doch schon fest und ist ja ganz in Ordnung.
Frage ist, was das Ergebnis der Tarifverhandlungen generell (nach Samstag) sein wird?


Volle Zustimmung!

NelsonMuntz

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1376 am: 02.04.2025 09:59 »
Urlaubstage bringen mir nichts. Ich bin für eine 32h-35h Woche bei vollem Lohnausgleich.
Mein "Sweet Spot" liegt also eher so bei 32h.


Wenn ich dafür auf Entgelt verzichten wollen würde, dann könnte ich auch jetzt schon Teilzeit machen. Ist aber einfach zu teuer. Ich muss noch fürs Alter vorsorgen.

THIS! Das wäre das einzig wahre was ich Feiern würde. Die sollen alle % streichen und das auf die Agenda für die nächsten 24 Monate setzten .... FERTIG !

Mal ehrlich: Schon mal über TZ nachgedacht? Mit kommenden Prozenten folgt dann der Lohnausgleich von selbst.

Nimm Dein Schicksal selbst in die Hand! ;)

DiVO

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1377 am: 02.04.2025 10:02 »
Zum Thema Überstunden.
Rückblick der letzten 6 Jahre, mit Ausschreibungen im technischen Bereich:

Amtsleiter: 4 Ausschreibungsrunden, mangels qualifizierter Bewerber
Sachgebietsleiter: 3 Ausschreibungsrunden
Bauingenieur: 2 unbesetzte Stellen seit über 2 Jahre. Bewerbungen 2024 waren 0
Techniker: ca 8 Monate unbesetzt
Verwaltung: 30 Bewerbungen pro Stelle
E5 bis E7: 20 bis 30 Bewerbungen pro Stelle

Bei 24 Stunden Betrieben, muss die Arbeit von denen aufgefangen werden die noch da sind. Ergo Überzeiten ohne Ende
Mit Angeben hat dies nichts zu tun

Ausschreibungen und Stellensuche dowohl intern wie auch über externe Anbieter.

Wenn ich schon das Wort "Ausschreibungsrunden" lese. Einfach den Recruiting-Prozess für noralgische Stellen an einen Headhunter outsourcen und diesen dafür ordentlich zahlen. Zusätzlich die Stelle attraktiv gestalten inkl. HO und weiteren Benefits (nein - kein Obstkorb oder kostenloses Leitungswasser) und es werden sich geeignete Bewerber finden. Solange aber immer noch rumgeknausert wird, kann der Leidensdruck bei den Arbeitgebern und den verbliebenen Beschäftgten nicht groß genug sein, wenn diese immer noch bereit sind zu "Überzeiten ohne Ende" und so den Laden am Laufen halten.

Magst du erklären was für dich Benefits sind, die nach dem TVöD "erlaubt" sind?

Was mir an soften Benefits spontan einfällt:

- bis zu 5 Tage Homeoffice, flexible Arbeitszeiten ohne Kernzeiten, Vereinbarkeit von Arbeit und Familie

Klingt auf den ersten Blick wenig spannend, erweitert den potenziellen Bewerberkreis um ein Vielfaches. So spreche ich zum einen auch den Bewerber aus 100 km Entfernung an und zum anderen auch Frauen.

Wenn es ums Geld geht:

Einfach den Rahmen des Tarifvertrags voll ausschöpfen und den Leuten im Zweifel Zulagen wie Stufenvorweggewährung anbieten oder im Zweifel AT anstellen. Das ist alles günstiger, als 15 Schleifen im Bewerbungsprozess zu drehen und eine Stelle ewig vakant zu lassen.

Versuch mal deinen Fokus etwas zu weiten. Es gehören Pfleger, Busfahrer und sehr viele andere dazu die eben feste Arbeitszeiten und kein HomeOffice haben. Ich stimme dir bei den Benefits zu. Die gibt es aber eben nicht für jeden! Einige haben ja nach deren Aussage nicht einmal eine richtige Pause.

Ich habe mich explizit auf den Kommentar von "JahrhundertwerkTVÖD" bezogen, laut dem es in den unteren EGs (und dort sind die von dir genannten Stellen angesiedelt) keine Probleme bei der Stellenbesetzung gibt und deutlich mehr Bewerber als Stellen vorhanden sind. Laut ihm können vor allem Stellen wie Sachgebietsleiter oder Amtsleiter mangels Bewerber nicht besetzt werden. Versuch also einmal Posts nicht nur zu lesen, sondern auch inhaltlich zu verstehen.

Nun zu deinen beiden Beispielen:

Bei Busfahrern sehe ich ehrlich kein Problem, da die im öD deutlich besser gezahlt werden, als in der freien Wirtschaft. Hier sehe ich einen großen Benefit im öD in tatsächlich festen Arbeitszeiten und dem Fehlen von Fernreiseverkehr am Wochenenende.

Zum Thema Pfleger: Unser kommunaler Klinikverbund bietet inzwischen eine "Mutter-Schicht" für Pflegerinnen an, die nur zu den Kita-Zeiten arbeiten können. Wird sehr gut angenommen und erhöht die Chancen, dass diese Mitarbeiterinnen später auch wieder mit mehr STunden kommen.

Generell zum Thema Stellenbesetzung im Pflegebereich, SuE und ähnlichem: Ich habe eine zeitlang 15 Kitas als Personaler betreut. 13 davon hatten ehrlich gesagt nie Probleme in adäquater Zeit Personal zu finden. Diese Kitas haben auch konsequent mehrere SPS- und Berufspraktikanten jedes Jahr genommen. Zwei Kitas haben sich ehrlich gesagt nie für Ausbildung interessiert, weil zu teuer, zu zeitaufwendig, bringt eh nix. Und genau diese Kitas haben dann - grand surprise - kaum Personal gefunden.

Vielleicht sollte der öD eine Ausbildungsoffensive starten und seinen eigenen Nachwuchs heranziehen und sich nicht darauf verlassen, dass dies andere für ihn tun und die Ausgelernten dann freudestrahlend in den öD wechseln.

Kommunalgenie

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« Antwort #1378 am: 02.04.2025 10:02 »
Urlaubstage bringen mir nichts. Ich bin für eine 32h-35h Woche bei vollem Lohnausgleich.
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Wenn ich dafür auf Entgelt verzichten wollen würde, dann könnte ich auch jetzt schon Teilzeit machen. Ist aber einfach zu teuer. Ich muss noch fürs Alter vorsorgen.

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ich bin ja für die 5 Stunden Woche bei vollem Lohnausgleich und mindestens 210 Urlaubstagen pro Jahr! Work Life Balance undso. Warum soll ik arbeiten wenn der erarbeitete Wohlstand unserer Vorfahren noch für mich reicht. Nach mir die Sintflut

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Antw:Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion III - Schlichtung
« Antwort #1379 am: 02.04.2025 10:11 »
Vielleicht sollte der öD eine Ausbildungsoffensive starten und seinen eigenen Nachwuchs heranziehen und sich nicht darauf verlassen, dass dies andere für ihn tun und die Ausgelernten dann freudestrahlend in den öD wechseln.

Hah, genau dazu darf ich mal die Antworten präsentieren, welche die Verantwortlichen meines letztes AGs  hatten. Naja, eigentlich genauer auf die Nachfragen warum die Ausbildungsprogramme eingestellt wurden:

- 1. Müsste man Kapazitäten für die Ausbildung bereit halten, die dann an anderer Stelle eh schon fehlten (wobei die "Ausbilder" halt alle (!) weg waren (Rente/Kündigung).
- 2. Würden die fertig ausgebildeten Azubis dann ja sowieso nicht bleiben, wie die Erfahrung gezeigt hätte. (Warum wohl?)

Jaja, das leidige Thema MA-Bindung im doch so attraktiven ÖD, wie Nancy immer wieder betont.