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Tarifrunde TVöD 2025 - Diskussion IV - Tarifeinigung

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BVerfGBeliever:

--- Zitat von: TheMetal am 09.07.2025 10:31 ---https://oeffentlicher-dienst.info/beamte/he/

--- End quote ---

Es ist richtig, dass Beamte in Hessen ab Dezember spürbar mehr bekommen als aktuell im Bund (Beispiel: Das Grundgehalt in A15/8 liegt mit dann 101.224,08 € um 7,5% höher als aktuell im Bund mit 94.155,84 €). Umso mehr ein Grund, auch bei uns Bundesbeamten eine ordentliche Schippe draufzulegen.

Wie erwähnt hat dies jedoch nicht sonderlich viel mit dem Titel dieses Threads (Tarifrunde TVöD 2025) zu tun..

Hugo Stieglitz:

--- Zitat von: NelsonMuntz am 09.07.2025 09:23 ---
--- Zitat von: Hugo Stieglitz am 09.07.2025 08:30 ---Das ist ein Petitum sich im Sozialstaat einzurichten und die Parteien zu wählen, die die eigene Position innerhalb des Sozialsystems verbessern, unabhängig davon, ob und welchen Mehrwert man selbst für diese Gesellschaft bietet. Denn kostenlose Güter und Produkte gibt es nicht, die zahlt nur jemand anders. Ich bin mir nicht sicher, ob das so beabsichtigt war. Letztlich sollte der Markt für diese Dinge verantwortlich sein und nur wenn man - aus welchen Gründen auch immer - dort scheitert, der Staat einspringen. Tatsächlich hat sich der Sozialstaat aber so weit ausgedehnt, dass 50% der Menschen stark besteuert bzw. durch Sozialabgaben belastet werden, um Auszahlungen an die anderen 50% zu leisten zzgl. der Provision, die wir als Lohn erhalten.

--- End quote ---

Dann sei konsequent und privatisiere auch die Straßeninfrastruktur. Es lebe der Markt, es lebe die Maut ;)

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Von mir aus, ich habe da keine Aktien im Spiel. Im Kontext ging es ja um die BBG und die Belastung der Lohnarbeit, sowie die unterschiedlichen parteipolitischen Antworten auf die wachsende Belastung. Da wurde auf den staatlichen Warenkorb hingewiesen, der für Wohlstand bei "Normalsterblichen" sorgt. Das bedarf noch der Konkretisierung, klingt für mich aber danach, dass nicht ein gutes Produkt oder eine Dienstleistung honoriert wird, sondern, dass in einem System, in dem fast jeder Sozialleistungen bekommt und Steuern zahlt, derjenige sich am besten stellt, der den besten Draht zur Verwaltung hat. In so einem System ist natürlich König, wer bei der der Verwaltung arbeitet.

Username2000:
Bzgl. Auszahlung der neuen Gehälter. Was wird denn da noch verhandelt bei den sog. Redaktionsverhandlungen? Verhandelt wurde doch von Januar bis April und eine Tabelle auf die man sich geeinigt hat, steht auch seit einigen Monaten.

Fettschwanzmaki:

--- Zitat von: Bastel ---Mitgliedsantrag bei der SE… *hust*, die Linke schon ausgefüllt. , das könnt ihr. Selbstverantwortung und Leistung sind euer Feind.

--- End quote ---

Zum Glück mag ich Polemik, aber sie sollte schon geistreich und nachvollziehbar sein. 

Und bitte nicht missverstehen: ich gönne ich Dir deine Saturiertheit, auch wenn Du darauf - selbstredend - nicht angewiesen bist, aber es sind leider noch Fragen offen:

1) wer oder was ist "SE"? Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED)?
2) wer ist "ihr"?
3) wo in meinem Beitrag werden "Enteignen, bespitzeln und einsperren" angesprochen, geschweige denn gefordert?
4) wer ist "euer" und vor allem: wo lauert der Feind? Sind "wir" abwehrbereit?
5) wo wurde in dem Beitrag die "Selbstverantwortung und Leistung" in Frage gestellt?

Hier zeigt sich mal wieder, dass wir gesamtgesellschaftlich keine Erkenntniskrise, sondern eine Bewusstseinskrise haben, aber zurück zum Thema:

https://www.vka.de/downloads/20250707_VKA-Tarifinfo_Redaktionsprozess_TVoeD.pdf

https://oeffentliche-private-dienste-hessen.verdi.de/++file++686bbf17e8c197e89c8f3f0c/download/250704_FBL_RedaktionsVH.pdf

Mir sind die paar Krümel früher oder später recht egal, aber ich kann nicht nachvollziehen, warum z. Bsp. Verdi von einer Übernahmeregelung des Nachwuchses rückwirkend zum 01.01.2025 ausgeht und der VKA mitteilt, dass das so nicht vereinbart worden wäre und frühestens zum 01.01.26 umgesetzt werden könnte. Das sind feste Daten, da sollte es eigentlich keinen Interpretationsspielraum geben.

Die an den Verhandlungen beteiligten Menschen werden sicher einkommenstechnisch zum oberen Drittel der Mittelschicht gehören, vllt. auch zum unteren Drittel der oberen Mittelschicht, also locker 80k nach Hause in ihr 200m² EFH mitsamt 5er BMW vor der Garage bringen. I. d. R. erreicht man das im Angestelltenverhältnis nur durch einen akademischen Abschluss - können "die" noch nicht einmal gewissenhaft ein Protokoll führen bzw. unterzeichnen? Einmal mit Profis...

Wir alle können über die Tarifbindung nur froh sein, sie ist nicht selbstverständlich und nahezu jeder zweite fällt da raus. Und wenn ich das hier so lese, dann muss ich an Roman Herzog denken. Damals war ich schon auf der Welt und konnte das sogar alles - so rein intellktuell - nachvollziehen. Nur auszugsweise, aber es hat - zumindest indirekt - mit den Tarifverhandlungen zu tun:

"In Berlin wird Zukunft gestaltet. (...) Hier spürt man: Wir können etwas gestalten, ja sogar etwas verändern. Einen neuen Aufbruch schaffen, wie ihn nicht nur Berlin, sondern unser ganzes Land braucht. Ich wünsche mir, daß von dieser Berlin-Erfahrung Impulse auf ganz Deutschland ausgehen. Denn was im Laboratorium Berlin nicht gelingt, das wird auch in ganz Deutschland nicht gelingen. (...)

Was sehe ich dagegen in Deutschland? Hier herrscht ganz überwiegend Mutlosigkeit, Krisenszenarien werden gepflegt. Ein Gefühl der Lähmung liegt über unserer Gesellschaft.

Dabei stehen wir wirtschaftlich und gesellschaftlich vor den größten Herausforderungen seit 50 Jahren: 4,3 Millionen Arbeitslose, die Erosion der Sozialversicherung durch eine auf dem Kopf stehende Alterspyramide, die wirtschaftliche, technische und politische Herausforderung der Globalisierung.

Lassen wir uns nicht täuschen: Wer immer noch glaubt, das alles gehe ihn nichts an, weil es ihm selbst noch relativ gut geht, der steckt den Kopf in den Sand. (...)

Unser eigentliches Problem ist also ein mentales: Es ist ja nicht so, als ob wir nicht wüßten, daß wir Wirtschaft und Gesellschaft dringend modernisieren müssen. Trotzdem geht es nur mit quälender Langsamkeit voran. Uns fehlt der Schwung zur Erneuerung, die Bereitschaft, Risiken einzugehen, eingefahrene Wege zu verlassen, Neues zu wagen. Ich behaupte:Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem." (Hervorhebung von mir), Quelle: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/roman-herzog-die-ruck-rede-im-wortlaut-a-1129316.html

Diese Rede wurde 1997 gehalten.

Wir haben bei den Redaktionsverhandlungen also kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Danke, Roman - zumindest ich bin jetzt schlauer.

Funfact: Roman Herzog wird in informierten Kreisen auch als der Nostradamus des 20. Jhdt bezeichnet. Und das Beste: er war CDU-Politiker, nicht so eine linke Zecke!

Aleksandra:

--- Zitat von: jorgk37 am 08.07.2025 16:24 ---Gerecht wäre die BBG so hoch anzusetzen, dass der Beitragssatz endlich wieder sinken könnte. Davon haben dann auch die was, die jetzt ± in Höhe der BBG verdienen und dafür monatlich irre Summen in's System geben (zusammen mit ihrem AG).

--- End quote ---
Gerecht wäre, wenn der höchste zu zahlende Beitrag eines Arbeitnehmers (bei Erreichen der Beitragsbemessungsgrenze) maximal die gleiche Höhe hätte, die der Staat für jeden Leistungsempfänger als Zulage an die GKV überweist. Einfache Regel.

Sehe überhaupt nicht ein, warum die arbeitende Bevölkerung die Kosten für Sozialleistungen bezahlen muss, während sich da Leute aus der Finanzierung stehlen, die nicht sozialversichungspflichtig beschäftigt sind.

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