Guten Abend in die Runde der Kollegen und -innen im öD,
ich müsste mal hier zu dieser Umfrage was mitteilen. Dies ist nur meine persönliche Meinung und die Quellen sind von mir aus seriösen Quellen, wie Handelsblatt, Abendnachrichten und andere.
Mit dem Beginn der Tarifverhandlungen sind 3 Tage von der Seite der Arbeitgebern nichts vorgelegt und vorgeschlagen worden - fangen wir mal damit an, dass die AG zunächst eine Nullrunde für 36 Monate angestrebt hatten. Das ist meiner Meinung nach ein No-Go! (Quelle:
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2025/ unter 14.03.2025).
Daraufhin hatten die Arbeitsnehmer/Beamte folgende Einbußungen der letzten Jahre hinnehmen müssen:
- 2,2 bis 2,4% Inflation Aktuell zum Vorjahr (statistisches Bundesamt)
- bis zu 1,2% Krankenkassenzulage-Erhöhung
Zudem kommt dass mit dem Beginn 2025 bis zum Ende der Tariflaufzeit zum 2027:
- voraussichtlich ebenfalls 2,2 bis 2,4% Inflation jährlich - dies ist eine realistische Annahme/Prognose
- mit derzeitigen Einigung würde den Staatsdienern im 2025 nur eine Steigerung im Schnitt ca. 70-80 Euro netto mehr verdienen und 2026-2027 mit einer Steigerung von netto 50-60 Euro.
Die Inflation wird vom Netto abgezogen und die Erhöhung der Krankenkassenzulage sowie kalte Progression durch Steuersatzerhöhung vom Brutto, somit entsteht einen Reallohnverlust Netto von -1 bis -3% vom Netto im ersten Jahr 2025 auf 2026. Mit der Annahme, dass die eben genannte Inflation wird bei der erneuten Erhöhung im Jahr 2026 der Tarifbezüge wieder auf 0 bishin zum Verlust des Reallohns hinauslaufen.
D.h. allein durch Lebensmittel und Fahrzeugnebenkosten sind die Brutto/Netto-Erhöhungen der Löhne längst durch die TvöD-Erhöhung vom 2023 bis jetzt, komplett aufgezehrt. Hier liegt ein eindeutiger Reallohnverlust vor und es ist in der Vergangenheit bereits schon öfters vorgekommen. Geht das so weiter, wird der öD extrem unbeliebt und viele würden die Arbeit im öD nur halbherzig machen und es kommen keine Bewerber.
Dies ist mit dem Aspekt auf immer mehr Arbeitsbelastung durch den Schwund an Personal in die Pensionen/Rente durch den demokratischen Wandel sehr extrem geworden für die Staatsdiener. Zeitgleich sind so viele offene vakante Stellen offen, die nicht nachbesetzt werden können. D.h. der AG bzw. Bund/Land/Kommune muss eine Arbeit im öD deutlich besser und attraktiver machen. Kurzfristig geht das mit der Bezahlung der Besoldungen/Bezüge, hier ist die TvöD im Gegensatz zu den Metallern ganz miserabel. Die Metaller erhalten durch Schichtarbeit oder auch reguläre Arbeit ein viel größeres Einkommen als die Staatsdiener. Somit würde in der Bevölkerung der Staatsdienst als unattraktiv angesehen und die offenen Stellen bleiben vakant. Bis 2030 haben Ökonomen errechnet, dass die vakanten Stellen auf 500.000 anwachsen soll.
Die AG teilen stets mit, dass es keinen finanziellen Spielraum gebe und die Unkosten nicht tragen könne. Mal im Ernst, die AG brauchen die Beschäftigte für die tägliche Arbeit und sollten den Beschäftigten entgegen kommen. Wenn Geld wirklich ein so großes Problem ist, jeder Ökonom rechnet mit steigenden Unkosten im Material und sonstiges. Ein Beispiel:
Für ein Bauvorhaben oder Straßeninstandsetzung wird nach Bewilligung des Vorhabens und Beauftragung eines Dienstleisters oftmals einen zusätzlichen finanziellen Puffer eingebaut, für den Fall einer schlechten Witterung und verzögertes Bauvorhaben oder einer Instandsetzung.
Dasselbe könnte der Bund, Land, Kommune für die Haushaltsplaung der nächsten Jahre ebenfalls eine Steigerung der Personalkosten von 3-5% einkalkulieren und der Handlungs-Spielraum in den Tarif-Verhandlungen wäre größer.
Deshalb bin ich strikt gegen die Einigung, es muss deutlich mehr passieren und gefordert werden.
Gibt es irgendwelche Kritik zu meinem Fazit dieser Umfrage?