Beamte und Soldaten > Beamten-Krankenversicherungen

Entwicklung der PKV- und GKV-Beiträge ab 2025/26

(1/5) > >>

Hobbyjurist:
In diesem und im vergangenen Jahr hat es starke Beitragserhöhungen in der Kranken- und Pflegeversicherung gegeben.

In der GKV ist der durchschnittliche Zusatzbeitrag von 1,7 % auf 2,5 % gestiegen, so dass der Gesamtbeitragssatz nunmehr 17,1 % beträgt. Der tatsächliche kassenindividuelle Zusatzbeitrag liegt meist noch höher. Der Beitragssatz der sozialen Pflegeversicherung ist von 3,4 % auf 3,6 % gestiegen, Kinderlose zahlen einen Zuschlag von 0,6 %. Auch die privaten Kassen haben enorm erhöht, durchschnittlich etwa um 18 %, wobei es beträchtliche Unterschiede zwischen den Versicherungsunternehmen und Tarifen gibt.

Beide Versicherungsarten sind für Beamte relevant, denn man kann sich privat oder freiwillig gesetzlich versichern. Manche Bundesländer bieten auch die pauschale Beihilfe an.

Wie wird es mit den Beiträgen weitergehen? Laut https://www.pkv.de/wissen/beitraege/ sollen sich zwischen 2005 und 2025 die PKV-Beiträge mit 3,1 % p.a. weniger stark als die GKV-Beiträge mit 3,8 % p.a. entwickelt haben. Aber wird dieses Verhältnis auf Dauer so bleiben?

Mich würden Berichte, Meinungen, Einschätzungen, Prognosen interessieren, wie sich die Beiträge gesetzlich und privat Versicherter in naher und ferner Zukunft absolut, prozentual und im Vergleich von PKV und GKV entwickeln werden.

Zuletzt war für den gesetzlichen Bereich zu lesen: "Lauterbach erwartet höhere Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung". Auch beunruhigend finde ich die Beitragsszenarien im Artikel https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/sozialbeitraege-steigen-studie-100.html.

clarion:
Ich nehme an,  dass die Beitragsentwicklung für GKV und PKV gleichermaßen steigend ist und es nur in Nuancen Unterschiede gibt. Grund, die Babyboomer sind auch in der Beamtenschaft stark vertreten. Und die Rahmenbedingungen sind für alle gleich.

Ich beispielsweise finde meine privaten PKV Beiträge für die Pflege auch nach der letzten Steigerung sehr niedrig. Und kann mir nicht vorstellen, dass für die paar Kröten eine vernünftige Leistung geboten wird.

Die Frage der Ressourcen wird noch wesentlich sein. Die Zahl der Krankenhäuser muss beispielsweise drastisch reduziert werden. Die Dänen haben pro 100.000 Einwohner sehr viel weniger Krankenhausbetten als wir und eine vergleichbare Lebenserwartung. Ich glaube, nur die USA hat ein noch ineffizienteres Gesundheitswesen als Deutschland ( d.h. noch teurer und für viele Menschen sehr viel prekärer als bei uns). Karl Lauterbach war in seinem Job schon nicht verkehrt, auch wenn Interessengruppen ihn teils erfolgreich behindert haben, wo sie nur konnten.

Ozymandias:
Die PKV steigt weniger stark, da diese enorme Altersrückstellungen hat. Bei der GKV schlägt die Demographie voll durch. Vermutlich hat auch die unkontrollierte Migration den Topf etwas leerer gemacht.

Die Beiträge der PPV sind aufgrund der Reformen allerdings explodiert. Bei viel Vollversicherten von z.B. 20 auf fast 100 Euro. Bei der PKV ist das Problem aber eben auch, dass kleine Beitragsanpassungen nicht möglich sind. Wenn eine Beitragserhöhung nötig wird, dann kommt immer gleich eine etwas höhere.
Hat der Gesetzgeber so vorgeben, dass die Rechnungsgrößen sich relativ stark verändern müssen, bevor eine Beitragserhöhung erfolgen kann.

Die GKV steigt hingegen durch mindestens 3 Stellschrauben. Beitragssatz, Beitragsbemessungsgrenze und Einschränkung der Leistungen.

Es gibt komischerweise auch keine Gesundheitsreform, die wirklich etwas verbessert oder günstiger gemacht hat. Die Krankenhausreform wird ein noch größeres Loch ins Budget fressen.

Die PKV dürfte langfristig besser sein, besonders in Kombination mit Beihilfe.
Der Rest der Bevölkerung darf sich darauf einstellen, selber mehr in die eigene Gesundheit zu stecken. In anderen Ländern ist das völlig üblich. Dort müssen auch Angehörige die Patienten im Krankenhaus mit Essen verpflegen.

In der Türkei kriegt man z.B. ein Gesundheitscheck mit Blutwerten, Ultraschall, Ganzkörper MRT, etc. für 1000 Dollar.

Das Gesundheitssystem bräuchte eine Anlaufstelle unterhalb eines Arztes, um die ganzen Bagatellkrankheiten auszusortieren. Erwachsene Menschen sollten auch nicht um Rezepte betteln müssen.

Bastel:
Knöpft einem in der Türkei auch jemand ca. 17% von seinem Gehalt für die Krankenkasse ab? ::)

Organisator:

--- Zitat von: Bastel am 23.04.2025 07:15 ---Knöpft einem in der Türkei auch jemand ca. 17% von seinem Gehalt für die Krankenkasse ab? ::)

--- End quote ---

11% ohne PV und Krankengeld

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

Go to full version